Wasurenai itsumo
der jüngere die Augenbraue hoch.
„Du wirst es schon noch alles verstehen, kleiner Bruder.“, grinste Itachi.
„Jetzt mal zu den schöneren Dingen des Lebens. Spiel doch ne Runde Poker mit uns!“
Gelangweilt blickte Sasuke seinen Bruder an. „Und wieso sollte ich?“, maulte er.
Vorsichtig blickte Itachi zu allen Seiten. Als er sicher war, dass niemand ihn hören konnte flüsterte er seinem kleinen Bruder etwas zu: „Es ist besser, glaub mir. Du darfst dich nicht abkoppeln, sonst wirst du nach oben geschickt und das wäre der sichere Tod. Solche Gemeinschaftsspiele sind wichtig! Vor allem, weil du jetzt neu bist. Du stehst im Moment ganz oben auf der Abschussliste.“
Sasuke schluckte. Er wollte nicht nach oben. In den Krieg und dort qualvoll sterben.
„Außerdem, “ fuhr er fort. „Außerdem geht es bei jedem Spiel um einen Sklaven. Das wird einem auch hoch angesehen, wenn man einen hat. Und diesmal geht es um ein Exemplar, von dem ich glaube, dass es dir gefallen könnte.“, zwinkerte er seinem kleinen Bruder zu, welcher nun wirklich nur noch Bahnhof und Zug abfahrn verstand, ließ sich dann aber doch zum Spiel überreden, denn er war nicht sonderlich scharf auf den „Außendienst“.
Und so fand er sich auch schon Minuten später in der Pokerrunde zwischen vielen Offizieren und Generälen wieder, die aufgrund starken Alkoholkonsums so stark zu brüllen anfingen, dass er glaube ihm würden die Ohren abfallen und dankte dem Herr im Himmel, dass diese es nicht taten.
Verständnislos schüttelte Sasuke den Kopf, kommentierte seine Abneigung aber nicht weiter. Er musste schließlich neue Freundschaften knüpfen um nicht doch noch den Außendienst machen zu müssen. So dachte er sich einfach nur seinen Teil und besah sich die chaotische Truppe um sich herum, die er von nun an höfflich „Vorgesetzte“ zu schimpfen hatte.
Die Meisten waren schier besoffen und konnten kaum noch die Flasche hochhalten aus der sie tranken bzw. trinken wollten, den trinken konnten man DAS wahrhaftig nicht mehr nennen. Dennoch schien es - Oh mein Herr! Wunder geschehen! - doch noch ein paar nüchterne unter ihnen zu geben. Gerade wollte er seinen Nachbarn, der silberne Haare hatte und auf ihn einen relativ sympathischen Eindruck machte, ansprechen, als sein anderer, angesoffener Nachbar zu seine rechten auf einmal keinen Lust mehr verspürte aufrecht sitzen zu bleiben, an Sasukes Schulter kippte und den gesamten Inhalt seiner Flasche auf Sasukes Hose goss.
Nee ne? Das konnt ja wohl nun echt nicht mehr sein. Genervt verdrehte Sasuke die Augen, zog den Mann mit einer Hand aus der Runde und ließ ihn cool hinter sich liegen.
Sollte er doch dort verrecken! Niemand übergoss ihn einfach so mit Alkohol und erst recht nicht mit Rotwein!!!
Das bekomme ich da nie wieder raus, dachte der schwarzhaarige in Gedanken und durchwühlte seine Taschen nach einem Taschentuch, als ihm auch schon eines von der Seite gereicht wurde.
Sasuke hob den Kopf und sah in das kichernde Gesicht des Mannes, den er soeben ansprechen wollte. Dankend nahm er das Taschentuch entgegen und entfernte den Rest des Alkohols, den er noch wegwischen konnte. Wie das klebte… Ekelig!
Der Mann neben ihm lachte sich immer noch ins Fäustchen. Gereizt blickte Sasuke auf.
„Was ist den so witzig, wenn ich fragen darf?“, fragte er, verschränkte seine Arme vor der Brust und sah seinem Gegenüber mit einem Gesicht wie drei Tage Regenwetter unverwandt an.
Erst jetzt fiel ihm auf, dass der Mann einen Mundschutz trug und ein Stirnband über das linke Auge gezogen hatte.
Der Mann schien zunächst etwas verwirrt über diese Frage, doch dann grinste er freudig.
„Du bist neu hier oder? Na, dann kannst du den Witz an dieser Situation nicht verstehen.“
Neugierig geworden löste Sasuke sich etwas aus seiner Starre und setzte ein interessiertes Gesicht auf. „Dann erklären Sie es mir.“, bat er höfflich.
Schulterzucken. „Klar kann ich machen.“, grinste er. „Maik, der Mann den du hinter dich geworfen hast, ist starker Alkoholiker.“
Sasuke nickte. Das hatte er auch gemerkt.
„Jedenfalls geht das jetzt schon seit ein paar Wochen so, dass er immer einschläft und irgendjemanden mit seinem Rotwein einen übergießt. Bis jetzt hat sich aber noch niemand getraut ihn einfach aus der Runde zu ziehen oder sich zu beschweren. Er blieb einfach auf dem Schoss der jeweiligen Person liegen.“
Wie schon so oft an diesem Abend verstand Sasuke wieder einmal nur Bahnhof.
„Und warum genau lassen sich das alle einfach so gefallen?“
Stille. Dann musste der Mann leise lachen. Zumindest ist er ein fröhlicher Zeitgenosse. Das musste man ihm lassen.
„Du musst ein totaler Neuling sein, oder? Noch nicht mal einen Blick auf die Rangliste geworfen?“
Nun wurde ihm doch etwas mulmig. Rangliste? So was gab es hier?
Sasuke hatte das Gefühl als wenn ein Stein auf seinem Kopf lagerte, mit der Aufschrift „Außendienst“.
„Ich deute das mal als nein.“, grinste der Mann weiter.
„Dann kläre ich dich mal auf. Der Mann hinter dir ist der Big Boss in des Junior Special Comando Teams.“
Das Gewicht auf Sasukes Kopf wurde durch ein noch größeres ausgetauscht.
„Außerdem hat er die Angewohnheit die Leute, die ihm auf die Nerven gehen nach oben zu schicken.“ Irrte er sich oder wurde die Last auf seinem Kopf immer schwerer?
„Das. Ist. Mist.“, fluchte Sasuke und dachte verzweifelt an den Schweinefraß, er persönlich nannte es Astronautenfutter, den es dort oben gab und die ganzen Toden Menschen um ihn herum, die schlaflosen Nächte, die Bomben und Mienen, die links und rechts von ihm explodieren.
Der Mann klopfte ihm beruhigend auf den Rücken und grinste.
„Keine Sorge. Ich bin nicht der Einzige, der deine Aktion angemessen und amüsant fand. Ich denke nicht, dass dich jemand verpetzen wird.“
Wirklich. Der Mann war eine Frohnatur. Wurde das schon erwähnt?
„Ich will es hoffen. Eigentlich hatte ich nämlich vor noch etwas länger zu bleiben.“, seufzte der schwarzhaarige mit einem erzwungenen Lächeln.
„Würde mich freuen. Kakashi mein Name.“, flötete er und reichte Sasuke die Hand, welche Sasuke auch sofort schüttelte.
„Sasuke Uchiha.“
Kakashi stutze. „Der kleine Bruder von Itachi-san?“
Er wollte gerade antworten, da wurde er auf einmal mit Wucht von hinten angegriffen.
„Kiyaaah! Ihr Uchihas seid einfach alle süß! Zum knuddeln!“, schrie eine quietschende, weibliche Stimme hinter ihm.
Entsetzt drehte sich der junge Uchiha um und entdeckte ein… Schwein!
Sasuke schauderte. Igitt, was um alles in der Welt ist das?
Pinke Haare, türkise Augen und diese Stimme!
Panisch sah er sich nach Hilfe um. Seuchengefahr! Alarm! 110!
Er brauchte Medizinische Hilfe! Einen Anwalt! Die Gerichtsmedizin!
Okay, so weit war es noch nicht, aber wenn es so weiter ging würde er da wahrscheinlich bald landen. Also bemühte er sich weiterhin nach Leibenskräften dieses… Ding von sich zu drücken.
Aber dies dachte nicht im Traum daran und quietschte nur noch lauter.
Pinke Schweine unter der Erde… Kranker geht es wohl kaum noch.
Aber nun zu wichtigeren Themen. Wie konnte er sich befreien?
Suchend sah er sich um und fand… ein Kissen… Das wird wohl nicht klappen. Höchstens würde ES das noch als Aufforderung ansehen sich auf seinem Schoß gemütlich zu machen… Nein, er brauchte etwas anderes… Doch was und, woher nehmen und nicht stehlen?
Sasuke seufzte geschlagen und das Pinkhaarige Ding kuschelte sich immer noch an seinen Rücken.
Igitt! Dann lieber Rosenkohl essen und das 10 Tage lang!
Er wollte schon aufgeben und es über sich ergehen lassen - irgendwann wird es ja wohl in den Schweinestall müssen - da erhob sich eine… Schlange?
War er hier im Zoo gelandet? Augenblicklich verstummten die Gespräche um ihn herum und das Schwein war… verschwunden? Sasuke schaute ziemlich dumm aus der Wäsche.
Er quält sich mit diesem Wesen Stundenlang ab und DAS da steht einmal auf und schon hat es besseres zu tun, als ihn durch zu knuddeln? Irgendwie war das gar nicht sein Tag.
„Liebe Mitstreiter.“, begann der Mann, den Sasuke schlicht Schlange nannte. „Schön, dass ihr euch alle hier versammelt habt zu diesem… Ereignis.“, zischte er.
Sasuke zuckte beim klang der Stimme am ganzen Körper zusammen, wie auch viele andere in der Runde. Was war denn das nun schon wieder, fragte er sich. Sein Herz schlug wie wild gegen seinen Brustkorb. Fast schon panisch legte er sich eine Hand aufs Herz. Beruhig dich Sasuke! Verdammt, was war das für ein Gefühl? Er fühlte sich so… schwach. So hilflos.
„Ich denke die Spielregeln sind euch bekannt. Wir beginnen in kleinen Gruppen und die Besten aus dieser Gruppe kämpft anschließend gegen die anderen. “, zischte er weiter. „Ein Verstoß gegen die Regeln wird bestraft und das nicht zu sachte. Der Gewinn an diesem Abend ist ein Sklave, auch das sollte den meisten unter euch bekannt sein. Außerdem verlange ich von jedem von euch, dass er seinen Gegnern den nötigen, Respekt entgegenbringt.“
Die letzten Worte sehr betonend aussprechend richtete er seinen Blick auf Sasuke.
Dieser zuckte schmerzlich zusammen. Das Bild verschwamm vor seinen Augen. Sie schmerzten fürchterlich! Unter Krämpfen kniff er die Augen zusammen. Sein Herz raste. Schlug wie wild gegen seine Brust. Ihm war als würde ein großer Strudel ihn unaufhaltsam mit sich reißen. In seinem Kopf drehte sich alles. Farben und Erinnerungen verschwammen.
Zuckend wand er sich unter seinen Schmerzen. Er sah ein Schwert aufblitzen.
Dann Blut… Blut. Überall Blut! Sein Blut!
Schreiend spuckte er die rote Flüssigkeit auf den Boden und hielt sich die klaffende Wunde in seiner Brust. Spürte, wie das Leben aus ihm wich. Schreie. Schreie.
So viele Schreie. Er hörte Explosionen. Schüsse. Bomben. Mienen. Und noch mehr Schreie.
Er wand sich unter seinen Schmerzen. Das Blut floss unaufhaltsam weiter. Tränkte