Fanfic: I love you ! (1-14) II



„Du, du glaubst mir ?“ fängt Akane an zu schluchzen.


„Eigentlich schade, dass du kein Machoweib mehr bist, dazu weinst du zuviel“ lächelt er sie an. Diesmal ist es ein echtes Lächeln, aber es hält nicht lange, weil Ranma wieder anfängt zu husten.


„S***, mein Bauch tut saumäßig weh.“ Er verkrampft und versucht sich aufzurichten, was er aber sofort wieder unter Schmerzen sein lässt.


„Du darfst mich nicht allein lassen“ flüstert sie Ranma zu und zieht ihn zu sich.


Ranma kann es zwar kaum noch hören, aber er nickt ihr zu.


„Ich verspreche es“ flüstert er ihr zurück.


„Hey, Ranma. Man, du darfst nicht einschlafen.“ erklärt sie ihm mit lauter Stimme. Sie fängt wieder an ihn leicht an den Schultern zu rütteln.


Ranmas Blick wird immer dunkler, irgendwie wird ihm plötzlich so komisch.


„Du bist doch gar nicht allein.“ versucht er ihr, mit seiner immer leiser werdenden Stimme klarzumachen.


„Was, was meinst du damit?“ will die weinende Akane wissen.


„Na, du hast doch Soun und Kasumi, ...“ Ranma macht eine kurze Pause um Luft zu holen.


„und du hast Nabiki und meinen alten Knacker“


„Man, was will ich mit denen?“ schluchzt sie „ich brauche doch dich !“


Akane wird immer undeutlicher zu erkennen. Ihre Stimme kann er kaum noch hören.


„Ich habe doch versprochen, dass ich nicht abhaue.“ gibt er noch mal von sich.


„Man, dass meinst du doch nicht ernst“ erwidert sie verzweifelt.


„Hey, Ranma ? Was ist los? Hörst du mich noch?“


Unwissend was sie noch machen kann, rüttelt sie ihn wieder an der Schulter.


Ranma kann sie kaum noch erkennen. Irgendwie ist es plötzlich so dunkel, alles fällt ihm schwer, selbst das Luftholen.


Er atmet noch mal tief ein. Doch dadurch fängt er wieder an zu husten, wobei er etwas Blut spuckt.


„Ranma, geht es dir noch gut?“


Heulend vor Verzweifelung umarmt sie Ranma.


„Ich will dich nicht wieder hergeben“ flüstert sie ihm ins Ohr.


Aber er kann sie schon nicht mehr verstehen. Komischerweise ist alles schwarz vor seinen Augen.


Ranma kann Akanes Stimme noch leise vernehmen, aber woher er sie hört, weiß er nicht.


„Ranma ?“ schluchzt sie noch mal und umarmt ihn so fest sie kann.


Vor seinem Kopf ist alles dunkel und tiefschwarz.


"Was soll ich denn ohne dich weitermachen?" Panik macht sich in ihr breit.


"Ranma, verdammt... ?"


Er weiß noch, dass Akane irgendwo hier ist, doch erkennen kann er sie nicht.


Er erblickt nur noch eines.


Dunkelheit.


Nichts.




...Er erkennt nur noch eines.


Dunkelheit.


Nichts.




Langsam öffnet Ranma seine Augen wieder. Eine Hellleuchtende Glühbirne strahlt ihm vehement von der grauen Putzdecke entgegen, weswegen er den Arm vor sein Gesicht hebt um seine Augen zu schützen. Der Mond ist unlängst verschwunden, inzwischen ist es draußen taghell und die Sonne scheint mit voller Kraft auf die Erde.


(Wieso hab ich so ein komisches Schmerzen in der linken Bauchgegend?) wundert er sich.


(Und wo zum Teufel bin ich überhaupt?)


Er lehnt sich nach vorne und schaut sich im Raum um. Das Bett, in welchem er liegt, befindet sich in einem Raum in dem allerlei medizinische Apparate stehen.


(Hm, irgendwie kommt mir dieser Raum bekannt vor.) stellt er irritiert fest.


Ranma will gerade aufstehen und den dünnen, weißen Bettlaken wegziehen, als er sie sieht.


„Akane ?“ murmelt er leise vor sich hin.


Sie lehnt neben dem großen Holzbett auf einem unbequem aussehendem Stuhl und ist schläft tief und fest.


Langsam und spärlich kommen Ranmas Erinnerungen wieder auf.


(Ja, da war irgendwas) blickt er zurück. (Wir waren im Park. Und sie ist weggelaufen. Und dann war da dieses Auto. Und , und, ...)


Ranma hält geschockt inne, alles kehrt nun blitzartig zu ihm zurück.


(Ich habe schon gedacht, jetzt hat es mich erwischt.) beruhigt sich Ranma. Vorsichtig nimmt er den Bettlaken herunter und setzt sich quer auf das Bett, um Akane besser betrachten zu können.


(Warum brummt mir nur so der Schädel ) beginnt er sich zu fragen und langt sich an die Stirn.


(Oh man, ich hab ja einen Verband auf dem Kopf ) stellt er entsetzt fest, wodurch er sofort wieder seine Finger von der Stirn nimmt.


(Kein Wunder das mir alles wehtut.)


Er seufzt tief und fragt sich, wie lange Akane wohl schon dort auf dem Hocker sitzt.


Vorsichtig beugt er sich zu ihr herüber und gibt er einen schnellen Kuss auf ihre warme Wange.


„Warum musst du bloß immer so wenig aufpassen?“ flüstert er ihr zu, auch wenn er nicht auf eine Antwort seiner schlafenden Verlobten wartet.


Doch just diese scheint durch den kleinen Schmatzer auf die Backe aufgewacht zu sein.


„Ranma ?“ stammelt sie fragend heraus und öffnet verschlafen ihre Augen.


„Natürlich bin ich es „ lächelt er ihr entgegen.


„Du bist wieder wach? Oh, wie schön“ freut sie sich und wirft sich ihm glücklich in die Arme.


(Ahhh, autsch)


Durch Akanes Umarmung durchzuckt Ranma für kurze Zeit wieder dieses Stechen im Bauch.


„Ich hatte schon Angst, ich habe dich verloren.“ fängt sie an zu erzählen und kuschelt sich fest an ihn. Ranma erwidert ihre Umarmung und hält sie fest in seinen Händen.


„Hey, denkst du etwa, mich wirst du so schnell los ?“


„Ich war mir nicht sicher“


Akane räuspert sich kurz. Sie ist so glücklich darüber, das Ranma wieder aufgewacht ist, das sie vor Freude fast schon wieder heulen möchte. Sie will ihn nicht mehr loslassen, nie wieder will sie ihn verlieren, nie wieder diese Ungewissheit spüren.


Minutenlang liegen sich beide in den Armen, während die knallgelbe Sonne durch das geschlossene Fenster strahlt und das Zimmer in einen fröhlich, hellen Ton taucht. In dieser scheinbar nie endenden Idylle sitzen sie auf dem Bett, Arm in Arm, Ranmas Kopf liegt auf Akanes dunkelblauen Haare, da er ein gutes Stück größer ist als sie selbst und Akane lehnt sich an seine Schulter.


Sich loslassen ?


Nein, das will keiner.


Sich freuen ?


Das schon. Beide genießen diesen wundervollen Augenblick, der ewig in ihren Gedanken ewig anhalten könnte.


Doch leider sind Träume bekanntlich Schäume und die Tür öffnet sich, durch welche Dr. Tofu den Raum betritt und Ranma und Akane ihre Träume wie Seifenplatzen zerknallen lässt.


Beide lassen voneinander ab und Akane nimmt neben Ranma auf dem weichen Bett platz, beide aber immer noch Hand in Hand.


(Dr. Tofu ? Ich wusste, doch dass mir dieser Raum bekannt vorkommt.) wird ihm nun klar.


„Ranma, mein Junge. Du hast diesmal sehr viel Glück gehabt und dein Schutzengel muss in dem Moment auch über dich gewacht haben.“


(Und er sitzt noch immer neben mir ) freut er sich und schaut Akane noch mal von der Seite mit einem Grinsen an.


„Du hast dir nicht mal etwas gebrochen oder verstaucht, sondern nur eine leichte Gehirnerschütterung und ein paar Schürfwunden geholt.“ fährt Dr. Tofu fort


„Nur eines macht mir Kopfzerbrechen“ unterbricht er die Freude von Ranma kurz „auf dem Abbild deines Bauches sind komische Kratzer. Sie stammen wahrscheinlich nur vom defekten Drucker, aber ich möchte lieber sichergehen. Du hast nicht zufällig Schmerzen in der Bauchgegend, oder Ranma ?“


Dieser überlegt kurz und entscheidet sich schnell.


„Nein, ich glaube nicht.“


(Das ist ja nur ein doofer Zufall, das Stechen geht bestimmt wieder vorbei.) redet er sich selbst ein.


„Nun, Ranma, dann mache ich noch einen letzen Test. Wenn du den bestehst, kannst du mit Akane wieder nach Hause gehen.“


Er holt einen schwarzen Kugelschreiber aus seiner Hemdtasche und fährt vor Ranmas Blaustrahlenden Augen hin und her.


Aufmerksam verfolgt sein Blick den Kugelschreiber, während Akane interessiert den beiden zuschaut.


Kurze Zeit später lächelt Dr. Tofu zufrieden und stellt sich vor Ranma hin, um seinen Verband vom Kopf zu nehmen.


Vorsichtig wickelt er ihn Stück für Stück ab und betrachtet die kleine Platzwunde am Kopf.


„Und, was ist jetzt .“ will Ranma wissen.


„Hm, wenn dir sonst nichts fehlt“ erklärt ihm Dr. Tofu „dann könnt ihr beiden Hübschen jetzt wieder gehen.“


„Danke, viel Dank Dr. Tofu“ bedankt sich Akane zum wiederholten Mal bei ihm.


Er bringt die beiden zur Praxistür und verabschiedet sich von beiden.


„Ach Ranma, hält ihn Dr. Tofu am Eingang noch mal auf „du solltest dich in nächster Zeit auf keinen Fall zu arg anstrengen. Also kein einziger Kampf, verstanden ? Das ist sehr wichtig.“


„Einverstanden. Und danke noch mal“


„Keine Ursache. So, und jetzt solltet ihr beiden wieder nach Hause trotten. Ich habe eure Väter bereits angerufen und alles erklärt.“


„Schönen Tag noch“ ruft er den beiden noch nach.


Doch Ranma und Akane hören ihm schon gar nicht mehr. Sie denken nur noch aneinander und laufen Arm in Arm unter hellem Sonnenschein durch die von Kirschbäumen gesäumten Strassen und Gassen Nerimas, wenn auch in gemäßigtem Tempo, weil Ranma noch nicht zu Kräften gekommen ist.




Einige Zeit später erreichen beide, den nach frisch gemähten Gras duftenden, Hof der Familie Tendo.


„Wir sind wieder da !“ ruft Akane als beide das große Haus betreten und ihre Schuhe auf die Holzdielen neben der Eingangstüre platzieren.


Kaum das Akane dies gesagt hat, rennen schon alle zu den beiden an die Tür.
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