Dann erinnerte sie sich an den Tag vor Zehn Jahren.
Vor ihrem geistigen Auge erschien die Szene, die Wände befreiten sich selbst vom Schmutz der Jahre, die Wand, die ein Loch aufwies reparierte sich von selbst.

Und dann war da ihre Familie.
Itachi saß am Tisch und las, ihre Mutter stand am Herd und bereitete das Frühstück zu, ihr Vater saß neben Itachi.
Und dann sah sie ihren kleinsten Bruder. Sasuke.
Er blickte sie an und ein Lächeln erhellte das kleine Gesicht.

Doch dann wurde er traurig. Er sprang von seinem Platz herunter und kam auf sie zu.
„Warum musst du denn weggehen? Ich will nicht, dass du gehst…“
Sie ging in die Knie und wuschelte ihm durch das schwarze Haar.
„Ich kann nicht bleiben. Ich habe einen Auftrag bekommen.“
Sie lächelte ihn an und er zog eine Schnute.
“Aufträge sind doof. Du hast gar keine Zeit für mich…“
„Ach Sasuke…“
„Versprichst du mir was? Versprichst du mir, dass du wiederkommst?“
Hoffnung stand in seinen Augen.
Sie lächelte ihn weiterhin an und nickte.
“Ja…ich versprech’s dir. Und wenn ich wieder da bin, dann erzähle ich die von meinen Abenteuern, die ich erlebt habe.“

Dann erhellte sich sein Gesicht wieder und er lachte sie an, bevor er sich umdrehte und in sein Zimmer rannte, aus dem er aber sogleich wieder auftauchte.
„Hier… das schenk ich dir, damit du unterwegs nicht so allein bist!“
Und er drückte ihr sein liebstes Stofftier in die Hand.
Einen weißen Hasen, auf dessen Stirn das Symbol Konohas und auf dessen Rücken das Zeichen der Uchiha gestickt war.
„Danke…“

Als sie die Augen öffnete und keinen von ihnen sah, löste sich eine Träne aus dem Augenwinkel und lies langsam ihre Wange hinab.
Schließlich drehte sie sich um.
Sie hatte es gewusst, hatte die Gerüchte gehört.
Itachi hatte es also wirklich getan.
Sie konnte es nicht glauben, auch wenn sie es tief im innern ihres Herzens schon immer gewusst hatte.

Dann drehte sie sich um und verlies ihr ehemaliges Zuhause.
Sie verwischte ihre Spuren im Schnee und sprang dann wieder über die Mauer hinweg.
Bevor sie jedoch verschwand, befreite sie noch das hölzerne Schild, das an der Mauer hing vom Staub und rückte es gerade, so dass der Name gut zu lesen war.
“Uchiha“

„Sasuke…“, hauchte sie.
Wieder dachte sie an ihren kleinen Bruder, an ihre ganze Familie.
Ihre ehemalige Familie, denn sie selbst war nun nicht Mayumi Uchiha.
Sie war vor zehn Jahren gestorben und als Rin Katakura wiedergeboren worden.

Und ihre Familie war zerstört worden.
Ihre Eltern waren tot, Itachi hatte sich den Akatsuki angeschlossen und Sasuke?
Sie wusste, dass er noch lebte, aber er war nicht hier, nicht wo er sein sollte.
In Konoha, bei seinen Freunden, in Sicherheit.

Doch sie würde ihn finden.
Musste ihn finden, denn auch wenn sie sich verändert hatte und einen neuen Namen trug, war sie tief in ihrem innern noch immer seine große Schwester, war noch immer Mayumi Uchiha.

Schließlich drehte sie sich um und verschwand.
Der Schnee auf der Straße wirbelte auf.
Von ihr blieb nichts zurück außer zwei gläsernen Tränen, die zu Eis erstarrten, als sie den gefrorenen Boden erreichten.

~*~

So endlich is das überarbeitete Kapitel fertig.
Es hat viel vom alten, aber ich finds ehrlich gesagt besser als das alte^^“ na ja…

Bis denn^^

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