Arbeitsstress

Faust, während er die Konzertkarten zu Konfetti verarbeitete und sie dann langsam auf den Boden segeln ließ.
Unterdessen griff er nach einem Brief, um ihn ungehalten aufzureißen.
Stirnrunzelnd überflog er die Zeilen.

„Liper Onkel Woltemor“, las er.

„Ich bin ein groser Fan von inen ich gehe nach Slytherin und binn auch gantz fro im Hauss des Grosen Meisters zu gehen,wir ährgern tähglich fiele fiele Gryffindors die sind dann immer böhse auf uns, das ist lussti,.besonders iren ertzfaint Härri Potter zu nerfen macht spas,er isst…“

Blinzelnd knüllte der Erbe Slytherins das Papier zusammen. Der Brief lief nur so von Rechtschreibfehlern über, so dass es fast eine Zumutung war, ihn zu lesen.
Verwirrt schüttelte der glatzköpfige Zauberer seinen Kopf. Was dachte er da? Es war eine Zumutung.
Ihn, den größten aller Zauberer, die je gelebt hatten und die je leben werden, den besten der Besten, abgesehen von dem natürlich noch besseren und größeren, aber leider schon lange verstorbenen Salazar Slytherin persönlich, einen solchen Brief vorzulegen, war schon eine Straftat, doch wenn in eben diesem grausamen Dokument nichts weiter stand, als eine Fanbekundung und – vermutlich – die Bitte um ein Autogramm, dann war das schon mit Hochverrat gleichzusetzen.
„Lucius?“
Der blonde Todesser trat vor. „Ja Milord?“ fragte er unterwürfig und verneigte sich, wobei sein weißblondes Haar wie ein Wasserfall über seine Schultern fiel. Natürlich war es jedoch nicht so laut und nass, wie ein echter.
„Finde denjenigen, der dieses hier verbrochen hat“, damit warf Voldemort den zerknüllten Brief zu seinem Untergebenen, welcher ihn auch geschickt auffing und weitere Anweisungen abwartete.
„Finde den Urheber dieses… Morddokuments und leite entspreche Schritte ein, hast du verstanden?“
Lucius nickt.
„Verstanden, Milord!“
Mit diesen Worten wandte er sich ab und knüllte noch im Herausgehen das Blatt Pergament auseinander. Als er die krakelige Schrift sah, runzelte er die Stirn.
Die Art und Weise, wie die Buchstaben angeordnet waren, kam ihm unguter Weise bekannt vor
„Draco“, stieß er bloß hervor und hastete damit aus dem Raum, während er Todesdrohungen in seinen nicht vorhandenen Bart wisperte.
Voldemort beachtete den Todesesser schon nicht mehr. Stattdessen blickte er kurz Severus an und nickte ihm zu.
„Dein Auftrag wird sein“, meinte er mit einem scharfen Unterton, während er wieder den Plan zur Welteroberung an sich nahm und ihn betrachtete.
„Gut, du wirst mir jetzt zuhören!“
Mit diesen Worten trat der dunkle Lord an eine Tafel heran und nahm sich ein Stückchen Kreide, welches er aus einer Muggelschule geklaut hatte, als er diese vor drei Tagen überfallen hatte.
Mit schnellen, sanft geschwungenen Lettern schrieb er die Skizze des Planes auf die Tafel.
Severus betrachtete diese, während Voldemort begann zu erklären.
Nach einer Weile räusperte sich der Todesser jedoch.
„Milord?“ fragte er scheu. Er wusste, dass sein Herr es nicht leiden konnte, wenn er ihn unterbrach. Tatsächlich wandte der Zaubererlord sich so abrupt um, dass er Severus wie ein Racheengel erschien.
„Ja?“ Die roten Augen des dunklen Herrschers blitzen gefährlich und sein untertan schluckte.
„Herr, ich mag mich zwar irren, doch…“, Der Dunkelhaarige wurde am Ende des Satzes immer leiser, während der Blick Voldemorts ihn immer stechender zu durchbohren schien.
„Was, ‚doch’?“ Die Stimme des größten Zauberers klang so eisig, als könne sie Feuer zu Eis erstarren lassen.
Severus lächelte entschuldigend. Er nahm nun allen Mut zusammen, um seine nächsten Worte auszusprechen.
„Milord, es erscheint mir, als käme nach Punkt Eins der Punkt Drei für ihre Welteroberungspläne.“
Der Größere Magier nickte. „Und?“ fragte er ruppig. Er schielte noch einmal zu der Tafel, um zu sehen, ob das auch stimmte. Als er sich versichert hatte, das dem so war, fragte er noch einmal, dieses Mal aber umso unfreundlicher. „Und?“
Sein Gegenüber wurde immer kleiner. „Wo ist Punkt Zwei?“
Der Erbe der Schlangen blinzelte. „Punkt Zwei?“ Er schien aus dem Konzept gebracht und blickte wieder hilfesuchend zu der schwarzen Tafel. Doch dann donnerte er los.
„Punkt Zwei kommt erst nach Punkt Drei. Geduld ist das, in was wir uns üben müssen! Verstanden, Severus? Verstanden?“
Dem ehemaligen Tränkelehrer klingelten die Ohren, als er zögerlich nickte.
„Ja, Milord, ich habe verstanden“, nuschelte er. Wer legte sich schon öfter als nötig mit dem cholerischen Herrscher der Todesser an?
„Gut, dann geh jetzt und arbeite ausnahmsweise Mal für dein Geld!“ Damit war für den glatzköpfigen Voldemort das Thema beendet und sein Diener entlassen.
Dieser verneigte sich noch einmal und machte sich dann eilig aus dem Raum. Keinen Moment zu früh, denn als die Tür hinter ihm ins Schloss fiel, erkannte er in dem langen Gang Vlad und Bellatrix.
Der Vampirfürst blickte drein, als wolle er am liebsten auf der Stelle zurück nach Siebenbürgen ziehen, doch seine Begleiterin schien dieses nicht zu merken. Fröhlich schwatzte sie auf diesen ein.
„Er will mich wirklich sehen? Ich kann es kaum glauben? Meinst du, ich kann ihm so unter die Augen treten? Habe ich mich auch nicht zu viel geschminkt?“
Weiter hörte Severus schon nicht mehr zu, doch er warf Vlad einen mitleidigen Blick zu, bevor er den beiden lieber aus dem Weg ging.
Voldemort hingegen war froh, endlich wieder Ruhe zu haben. Seufzend schloss er die Augen. Diese Stille tat gut, doch wie immer währte sie nicht lange.
Schon im nächsten Augenblick schlug die Tür lautstark gegen die Wand.
„Chef!“ Vlads volltönende Stimme riss den dunklen Lord aus seinen ebenso finsteren Gedanken.
„Bella ist hier!“ Der Vampir verkündete dies nicht ohne Erleichterung. Etwas, das der andere nicht mit ihm teilte.
„Nicht auch noch sie“, murmelte er, denn er hatte vollkommen verdrängt, dass er nach ihr geschickt hatte.
„Ich brauche Ruhe!“
„Aber Chef.“ Wie immer hatte der Anführer der Blutsauger etwas einzuwenden.
„Ihr könnt Euch keine Ruhe gönnen. Ihr seid der größte, der beste, der erfolgreichste Herrscher der Welt. Wenn ihr Euch Ruhe gönnt, was wird dann aus uns?“
Voldemort starrte ihn an. Das meinte der andere nicht ernst, oder?
Tief in seinem Inneren jedoch wusste er, dass sein Vampiranführer Recht hatte.
„Gut.“ Wenn dem so war, dann gab es nur eine Möglichkeit.
„Ich kündige!“
„Aber…“
„Ich kündige! Keine Widerrede!“
Vlad starrte seinen Herren nur sprachlos an und Bella, welche hinter ihn getreten war, blinzelte.
„Kündigen?“ echote sie die Worte des Älteren und vor Überraschung stand ihr der Mund weit offen – ein Fakt, der sie nicht klüger aussehen ließ.
Nicht dass sie dies je getan hätte, wenn man die Meinung sämtlicher Todesser berücksichtigte.
„Ja, Vlad, Bellatrix, ihr habt meine Worte sehr wohl vernommen. Ich kündige! Hawaii erscheint mir weitaus bequemer zu sein als England.“
„Aber…“ Vlad war sprachlos. Doch bevor er diese wieder finden konnte, die sich unbemerkt von ihm im nächstbesten Schrank verkrochen hatte, ploppte es leise und der größte Zauberer aller Zeiten war verschwunden.
„Hawaii…“ murmelte der Vampir bestürzt und blickte sich zu der Todesserin um, die immer noch mit weitaufgesperrten Mund versuchte Fliegen zu fangen.
„Mach den Mund zu!“ mahnte er sie dann und trat ein paar Schritte vor. Kopfschüttelnd blickte er sich um.

Arbeitsstress

Titel: Arbeitsstress
Autor: Raistlin Majere
Fandom: Harry Potter
Genre: Humour
Sprache: Deutsch
Rating: PG
Synopsis: Voldemorts Arbeitstag
Disclaimer: Voldemort und alle anderen Charaktere und Orte gehören J.K.Rowling. Mir gehört bloß die Idee. Ich verdiene keinen Euro mit dieser FanFic… ^^,,
Für: Alle, die gerne mal Lachen ^^



Arbeitsstress
oder
Dementoren, Briefe und Konzertkarten



Ein Lichtpunkt hüpfte wie ein Floh an den fast blinden Fenstern vorbei, eilig und hektisch.
In Little Hangleton war schon lange die Nacht angebrochen, sämtliche Lichter waren erloschen bis auf eben dieses wilde, ungestüm springende Leuchten im größten Haus der Umgebung.
Schließlich aber erstarb auch dieses und eine schwere Nacht legte sich mit einem Seufzen über das Dorf.

Schon lange stand das Riddle-Anwesen leer. Keiner hatte sich darum gekümmert, was aus dem schmucken Herrenhaus wurde. Der Besitzer – ein strenger, äußerst unfreundlicher Mann mit langen weißblonden Haaren – hatte es angeblich wegen 'Steuer-Gründen' erworben und war seitdem nie wieder in Hangleton gesichtet worden.
Die Bewohner waren froh darüber. Die Villa war seit Jahrzehnten ein Thema gewesen, über welches sich die Dörfler abends im ‚Hanged Man’ die Mäuler zerrissen.
Vor fünfzig Jahren waren die Grundsteine für diverse – zugegebenermaßen – aus der Luft gegriffene Geistergeschichten gelegt worden.
Wenn jemand den Gerüchten der Einwohner Beachtung geschenkt hätte, wäre es nicht verwunderlich gewesen, wenn die Stadt eines Tages schlichtweg verschwunden wäre.
Aber natürlich tat sie das nicht und an eben diesem Abend, wo unsere Geschichte beginnt, stand Little Hangleton dort, wo vor vielen Jahren mal ein einfacher Muggel beschlossen hatte, dieses Dorf zu gründen.
Vermutlich war er mit der festen Entschlossenheit vorgegangen, das Fleckchen Erde irgendwann zu einer Metropole entstehen zu lassen, doch das ist eine andere Geschichte, die hier weiter nichts zur Sache trägt.

Der einzige Ort, welcher für dieses Mal ausschlaggebend ist, ist ein Raum in der Riddle-Villa.
Dort saß gerade der größte – und einzige – Lord Voldemort über endlos viele Briefe gebeugt, als es leise an die Tür klopfte.
„Chef? Chef?“ drang eine aufgekratzte Stimme mit einem rumänischen Akzent in das Hauptquartier des dunklen
Suche
Profil
Gast
Style