One Ninetale's Tale - First Journey: Kanto
hin. Zögernd nehme ich den Gegenstand in die Hand und betrachte ihn genau: Es ist ein blauer Pokedex!
„Dieser Pokedex ist speziell für dich entwickelt worden“, erklärt Professor Eich weiter. „Der Pokedex NEO oder auch kurz NEO-dex. Er erfasst nicht nur die Daten bereits bekannter Pokemonarten, sondern erstellt auch Datenregister zu neuen Arten, denen du auf deiner Reise vielleicht begegnen wirst. Sein Datenspeicher ist gewaltig und erfasst mehr als Tausend Pokemon! Ich denke, du wirst ihn gut gebrauchen können“, lächelt er mich an.
Ich sehe ihn fassungslos an. „Der ist… nur für mich? Das heißt ja…“ Ein Leuchten breitet sich auf meinem Gesicht aus. „Ich kann endlich eine richtige Pokemontrainerin werden?! Dann bekomme ich doch sicher auch mein erstes Pokemon?!“
„Langsam! Nur nicht so schnell!“, lacht der Professor und hebt beruhigend die Hände. „Du wirst keine brauchen, denn du hast bereits welche!“
Großvater nickt, als ich ihn fragend ansehe. „Kane, Samuel und Shakespeare freuen sich schon sehr darauf, mit dir auf die Reise zu gehen.“
Die Pokemon bekunden dies mit zustimmendem Bellen, Krächzen und lautem „Bisasam! Bisa! Bisasam!“
Ich freue mich sosehr, dass mir fast Tränen in die Augen steigen. Schon lange hatte ich davon geträumt, und jetzt wird mein Traum endlich wahr: als Pokemontrainerin um die Welt reisen! „Oh, danke Großvater!“, springe ich von dem Sessel auf und umarme Großvater dankbar.
„Am besten brichst du noch heute auf, solange der Tag noch jung ist!“, lacht er und löst mich von sich. „ich werde dir alles Nötige einpacken.“ Er steht auf und begibt sich hinüber in die Küche.
Auch der Professor steht auf. „Mit diesen Dreien hast du bereits drei sehr starke Gefährten für deine Reise“, lächelt er. „Noch dazu sind sie jeder eines anderen Typs. Aber ein wenig mehr Unterstützung solltest du noch bekommen…“ Er kramt jetzt in seiner Hosentasche und zieht zwei Pokebälle hervor. Ich erkenne die beiden etwas lädierten Bälle sofort wieder.
„Das… das sind Mamas alte Pokebälle!“, entfährt es mir. „Da sind doch Mamas Pokemon drin!“
Der Professor nickt und drückt mir die beiden Bälle in die andere Hand. „Sie sind jetzt deine Pokemon. Sie haben lange in ihren Pokebällen geschlafen und werden sich freuen, endlich wieder hinaus zu dürfen.“
Ich mustere die beiden Bälle und betrachte die Symbole, die Mutter vor langer Zeit mal auf ihnen angebracht hatte. Auf dem einen Ball ist ein kleiner blauer Wassertropfen abgebildet, auf dem anderen drei hautfarbene Linien die an Narben erinnern.
Professor Eich deutet auf den mit dem Wassertropfen. „Öffne doch einmal diesen Pokeball.“
Ich brauche jedoch nicht viel zu tun, denn der Ball öffnet sich wie von selbst kaum dass der Professor etwas gesagt hat, und lässt das Pokemon aus seinem Inneren frei.
„Marril! Marril!“, piepst es und die blaue Aquamaus wackelt mit ihren runden Ohren. Neugierig schaut sie mich mit ihren schwarzen Knopfaugen an und lächelt freudig. „Marril!“
„Wie süß!“, entfährt es mir und ich bin sofort hin und weg. „Das ist doch ein Marril!“ Wie fast automatisch klappe ich den Pokedex auf und rufe die Daten über dieses Pokemon ab. Sofort fällt mir auch auf, was dieser Pokedex alles zu bieten hat. „Cool! Hier stehen sogar seine Statuswerte! Und sogar sein Name! Hallo, Michelle!“, begrüße ich das kleine Mäuschen.
„Wie gesagt, es ist ein ganz spezieller Pokedex!“, grinst der Professor stolz. „Nur leider kann er keine Daten von Pokemon erfassen, die sich in ihren Bällen befinden…“ Er deutet auf den anderen Pokeball mit dem Narbensymbol. „Welches Pokemon sich darin befindet habe ich auch noch nicht herausbekommen. Es will einfach nicht herauskommen. Vielleicht schaffst du es ja.“
Mein Großvater kommt mit meinem gepackten Rucksack aus der Küche wieder und hält ihn mir hin. Ebenso reicht er mir die Pokebälle von Samuel, Kane und Shakespeare. „Ich habe dir ordentlich Proviant und etwas Geld eingepackt. Damit kommst du mindestens bis Marmoria City“, lächelt er und bemerkt das Marril. „Ach, das ist doch Michelle! Lange nicht gesehen Kleines!“
„Marril!“, freut sich das Pokemon und lässt sich von Großvater über den Kopf streicheln.
Ich schnalle mir den Rucksack sofort auf den Rücken und rufe Michelle zurück in ihren Pokeball, um diesen zusammen mit den anderen in einer Seitentasche des Rucksacks zu verstauen. „Endlich werde ich Pokemontrainerin! Ich bin jetzt so was von aufgeregt…!“
Großvater lächelt. „Diese Art der Aufregung legt sich nach deinem ersten richtigen Kampf, warte es nur ab. Aber jetzt solltest du dich auf den Weg machen, dann erreichst du Vertania City bevor es dunkel wird. Der Weg ist nicht gerade kurz!“, lacht er und klopft mir auf die Schulter.
Ich sehe Kane, Samuel und Shakespeare an und nicke ihnen zu. Zusammen begeben wir uns zur Haustür und werden von Großvater und dem Professor begleitet, die uns an der Tür verabschieden. Ich winke Großvater noch einmal zurück. „Auf Wiedersehen, Großvater! Ich werde mich von Unterwegs melden damit du mich nicht vergisst!“
„Auf Wiedersehen, Negi!“, ruft mein Großvater zurück. „Komme gesund wieder und erzähl mir von deinen Abenteuern!“ Er und Professor Eich winken uns nach.
Noch einmal winke ich ihnen, dann nicke ich meinen Pokemonfreunden aufmunternd zu und wir beginnen unsere Reise die Straße hinaus aus der Stadt, mit unserem ersten Ziel: die Route 001 Richtung Vertania City…
***
Der Professor sieht Großvater fragend an. „Sie weiß jetzt nicht was sie auf ihrer Reise alles erwarten wird und was ihre eigentliche Aufgabe ist. Bist du sicher dass es richtig war?“
Großvater nickt. „Auch wenn sie es jetzt noch nicht weiß, sie wird es sicher schnell verstanden haben. Und ich bin mir sicher, dass sie diese Aufgabe mit Bravour meistern wird… Außerdem ist sie ja nicht alleine, sie hat großartige Gefährten an ihrer Seite. Mach dir da nur keine Sorgen, Gary.“ Er lächelt zuversichtlich. „Wir sollten lieber darauf achten, dass sie nicht noch mehr solcher Bestien freilassen.“
Der Professor nickt zustimmend und begibt sich zusammen mit Großvater wieder in das Innere des Hauses.