B/V - I love you too!
hatte Ecken und Kanten, doch das war doch gerade das Gute daran. Durch ihre manchmal etwas heftigen Streitereien und die nachfolgenden Versöhnungen blieb ihre Liebe frisch und lebendig.
Sie hatten sich nacheinander verzehrt, wie in der ersten Nacht, die sie miteinander verbracht hatten. Damals war es nur ein 'Moment von Schwäche', wie sich Vegeta immer dachte. Doch aus diesem Moment war ihr Sohn entstanden. Nicht unbedingt das Produkt der Liebe, doch vielleicht war gerade er der Grund warum ihre Beziehung begonnen hatte.
"Ich liebe es, wenn du mich küsst." sagte sie leise, als sie sich voneinander lösten. Langsam zog er sie zu sich, legte seine Hände schützend um ihre Hüften, bis er kurz darauf einschlief. Sie lag noch wach und dachte nach. Wie viel Leid musste er ertragen, als sein Heimatplanet in der tyrannischen Herrschaft von Freezer lag. Ihre Blicke schweiften seinen Oberkörper. Wie sie diese Narben hasste. Sie konnte sich nicht vorstellen wie viel Schmerz er über sich ergehen lassen musste. Einsam ohne Rückhalt, kein Wunder, dass seine Seele so geschunden war, dürstend nach Liebe und Zuneigung. Sie hatte sich ihm verschworen und war bereit seine traumatischen Erinnerungen langsam aber sicher zu kurieren und seine Seele wieder gesund zu machen. "Ich werde immer für dich da sein, Vegeta." flüsterte sie leise.
Als ob er sie hören könnte lächelte er kurz im Schlaf. Es war die ganze Mühe also doch wert. Er war es wert geliebt zu werden und er war es wert, dass Bulma sich, seit sie sich kannten, so viel Mühe gegeben hatte. Mit ihm. Mit ihnen.
Sie wollte ihn nicht ändern, keinesfalls. Alles was sie wollte war sein Respekt, seine Zuneigung und sein Leben mit ein wenig Liebe zu erfüllen. Es schien, als wollte sie all die Jahre der Unterdrückung und der Demütigung denen Vegeta ausgesetzt war, wieder gut machen. Alles was sie wollte, war er. Er ganz allein.
Die Nacht wechselte zum Tag und die ersten Sonnenstrahlen die durch das Fenster drangen, weckten Bulma sanft aus dem Schlaf. Den leeren Platz neben sich betrachtend, seufzte sie kurz, stand anschließend auf und zog sich an. Heute würde sie endlich am neuen und verbesserten Gravitationsraum arbeiten. Nichts anderes als Denken, Schrauben und frei sein, dachte sie sich.
Doch vorher ging sie in die Küche um das Frühstück zuzubereiten. Vegeta und Bulma hatten die Capsule Corporation für sich alleine, da Trunks mit den Großeltern eine Konferenz für die Wissenschaftler der Westlichen Hauptstadt besuchte. Sie würden mehrere Tage weg sein.
Wortlos schritt sie an Vegeta vorbei, der bereits am Tisch saß und ungeduldig mit dem Finger auf diesem tippte. Es hatte sie nicht gestört, dass er versuchte, sie mit dieser Geste zu provozieren. Längst war sie seine Ungeduld gewohnt, besonders wenn es um die Mahlzeiten ging. Sie ging gar nicht erst darauf ein, das hatte meist eh nur Streit gebracht und dafür war Bulma an diesem Morgen einfach zu müde.
Nachdem sie fertig gegessen hatten, blieben beide noch sitzen und starrten sich an. Ihre Blicke bohrten sich in ihr Gegenüber und ließen sie nicht mehr los.
Nach einigen Sekunden löste sich die Frau jedoch davon und stand auf. Ohne ein Wort zu verlieren ging sie durch die langen Gänge bis zu ihrem Labor. Sie fing an zu arbeiten, konnte sich jedoch nicht richtig konzentrieren.
"Was ist nur los mit mir? Komm wieder runter, Bulma…" tadelte sie sich selbst.
Ihre Gedanken blieben immer wieder an ihm hängen. An 'ihm'. Er brachte sie um den Verstand, um ihre Arbeitsleistung. Verträumt bohrte sie mit ihren Blicken Löcher in die Luft und dachte nicht daran weiter zu arbeiten. Sie blieb einfach in ihrer Position verweilen und schloss ihre Augen.
Vegeta war inzwischen längst dabei im GR zu trainieren. Er konnte nicht vergessen wie sie ihn heute Morgen anstarrte. Es lag an ihren Augen. Diese Augen, was war es bloß, das ihn so fesselte.
Mitten im Training, an seine Grenzen stoßend, bemerkte er erneut ihre Aura. Bulma stand vor dem GR und starrte durch eine der Luken in dessen Innenraum. Sie mochte es, ihn beim Kämpfen zu beobachten. Kämpfe waren für sie nichts neues, doch bei Vegeta war es anders. Der Stolz und die Eleganz die in seinen Bewegungen lagen, waren faszinierend. Langsam drehte sie sich um und rutschte mit dem Rücken an der Außenwand des Raumes hinab, bis sie mit angewinkelten Knien am Boden saß. Plötzlich öffnete sich die Tür des GRs und Vegeta kam raus. Er sah in ihre Richtung, ging auf sie zu und bückte sich. Eine Hand neben ihrem Kopf abgestützt musterte er sie.
"Was machst du hier?" fragte er. "Dich beobachten." sie lächelte.
"Warum?" er zog eine Augenbraue hoch und wartete auf ihre Antwort. "Weil ich dich gerne beobachte." sagte sie sanft und legte ihre Hand auf die seine neben ihrem Kopf. Sie spürte wie seine Muskeln noch immer vom schweißtreibenden Training pochten. Nun lächelte auch er. Oh, wie sie es liebte, ihn lachen zu sehen. "Vegeta…" flüsterte sie leise. "…verlass mich nicht." Sein Blick verfinsterte sich. Verlassen? Er hatte nicht vor sie zu verlassen, dachte er. "Wer sagt, dass…" wollte er beginnen, doch Bulma legte ihren Zeigefinger auf seine Lippen. "Niemand, aber wer hatte das schon jemals getan?" sagte sie ernst. Sie hatte Unrecht. War er nicht jedes Mal zu ihr zurückgekehrt? Er würde sie doch nie wieder verlassen. Er konnte nicht und er wollte auch nicht.
Er wandte seinen Blick von ihr und starrte auf den Boden. Es war nicht seine Art über solche Dinge zu sprechen und das wusste sie. Natürlich wusste sie das, wer außer ihr hätte mehr über ihn wissen können? Niemand kannte ihn so genau wie sie. Manchmal fragte er sich, ob er sich wirklich selbst am besten kannte, belehrte sie ihn doch stets eines besseren.
Lächelnd stand sie auf und wollte in ihr Labor zurückkehren, doch Vegeta hielt sie auf. Er wollte sie noch nicht gehen lassen. Bestimmend drückte er sie gegen die Wand, hielt ihre Handgelenke mit den Händen fest. Bulma mochte seine stürmische Art. Langsam kamen sie sich näher und küssten sich. Vegeta genoss die Nähe zu ihr und schöpfte Kraft daraus. Als sie sich voneinander lösten trafen sich ihre Blicke erneut. Sie war geschockt von der Entschlossenheit in seinen Augen. Sie bekam eine Gänsehaut als sich ihr Blick noch weiter in seine Augen bohrte. Diese Leere, diese kalte Ausstrahlung, dabei wusste sie doch besser, dass er nicht so war.
"Was siehst du mich so an?" sagte sie hastig, noch immer schwer atmend vom vorherigen Kuss. "Ich sehe dich gerne an." meinte er nur kurz und begann zu grinsen. Sie lächelte und als er seine Hände von den ihren löste umarmte sie ihn und legte ihren Kopf auf seine Brust. Sie konnte sein Herz rasen hören.
"Wahrscheinlich wiederhole ich mich, Vegeta, aber ich liebe dich wirklich sehr, von ganzem Herzen." seufzte sie. "Ich…" sein Blick verhärtete sich. War es wirklich so schwer diese einfachen Worte auszusprechen? Was war es nur, das ihn daran hinderte? Er hasste sich selbst für diese Art von Schwäche. "Vegeta,…" sagte sie. "…du musst nichts beweisen, ich weiß es auch so." sie lächelte ihn an und erhob sich. Sie wusste wie schwer es ihm fiel, sich seine Gefühle einzugestehen.
Und genau aus diesem Grund hatte sie es auch nicht von ihm verlangt. Warum sollte sie auch, es waren doch bloß Worte. Viel wichtiger waren ihr die Taten, die er für seine Gefühle sprechen ließ. Seine Hingabe die er in seine Kämpfe einfließen ließ um jene zu beschützen, die er liebte. Auch er erhob sich und blickte ihr noch kurz in die Augen bevor er wieder in den GR ging und sein hartes Training fortsetzte.
Er schämte sich dafür, dass sein Ego so groß war, dass er nicht einmal der Frau, die er liebte, sagen konnte wie sehr er dies tat. Es kam nur selten vor, dass er ihr eine solche Zuneigung entgegenbrachte. Seinen Stolz und sein Ehrgefühl zu vergessen, fiel ihm nicht leicht und das wusste sie genau.
War sie es doch, die ihn erst soweit gebracht hatte. War sie es doch, der alles was er in den letzten Jahren getan hatte, zuzuschreiben war. Es war klar, dass er von Anfang an, an ihr interessiert war, ließ er sich doch so viel von ihr gefallen.
Er hätte sie nicht gebraucht, warum auch? Schließlich hätte es ihm egal sein können, wo er trainierte, wo er schlief. Er wäre nicht auf ihre Hilfe angewiesen gewesen.
Trotzdem entschloss er sich bei ihr einzuziehen und ihr anfänglich anstrengendes und nervtötendes Verhalten zu dulden. Er konnte nicht anders, wusste selbst aber nicht warum. Wo war seine Würde geblieben? Hatte er denn alles, was ihn früher ausmachte, aufgegeben? Er wusste es selbst nicht. "Schluss damit!" schrie er schwebend als er die Schwerkraft um weitere 150G erhöhte, als wolle er seine Gedanken damit vertreiben. Bulma war inzwischen wieder im Labor angekommen als sie sich schwerfällig setzte. "Es sind doch nur Worte…" flüsterte sie leise als sie den Schraubenzieher in die Hand nahm. Gedankenverloren schraubte sie am neuen Hauptcomputer des Gravitationsraumes herum. Er würde mehr aushalten als der, in dem Vegeta jetzt schon an die Grenzen der Technik stieß.
Immer wieder hatte er sich über die 'schwächliche Maschine' beschwert und Bulma beschloss seinem Willen nachzugeben. Schließlich war sie dazu im Stande, also warum hätte sie es lassen sollen, wenn es ihn glücklich machte? Sie wusste wie viel ihm an seinem Training lag und dem wollte sie nicht im Wege stehen.
Wie hart hatte er trainiert, all die Jahre. Er hatte sein Ziel nie aus den Augen verloren, nie das aufgegeben, wofür er stets kämpfte. Bulma konnte sich noch gut an den Zeitpunkt erinnern, als sie erfuhr, dass Vegeta durch den Dämon Boo starb.
Der Schmerz der sich durch ihre Glieder und ihr Herz bohrte. Wie hatte sie gehofft, alles wäre nur ein schrecklicher Alptraum, alles wäre nicht wahr.
Heiße Tränen flossen über ihre