Der Weg zum Schafott

Ein One-Shot

Der Weg zum Schafott

Es war ein wunderschöner Tag auf der Grand Line. Die Sonne war schon hoch am Himmel und kein Wölkchen war zu sehen.
‚Ein guter Tag zum Sterben...’ dachte sich der Mann, der von den zwei Marineoffizieren zum Schafott geführt wurde. Es war nur ein kurzer Weg bis zum Hinrichtungsgerüst, aber dem Mann kam es wie eine Unendlichkeit vor. Er dachte über sein bisheriges Leben nach und musste bei dem Gedanken grinsen. ‚Ich hatte ein gutes Leben, hatte gute Freunde, Respekt, einfach alles was man sich wünschen kann. Ob ich was im meinem Leben bereue getan zu haben?’ Er lachte innerlich. ‚Mann bereut immer die Dinge im Leben, die man nicht getan hatte und da ist tatsächlich etwas, dass ich bereue...’
Er sah sich um und sah die Menschenmenge, die sich vor dem Schafott versammelt hatte und ihn schadenfroh ansah. Dann wendete er seinen Blick zu der grellen Sonne am Himmel und grinste. ‚Das letzte mal sehe ich dich... Aber er wird dich noch weiterhin sehen können....’ Auf einmal schossen ihm Bilder von einem kleinen Jungen durch den Kopf. Er musste lächeln, als er sich an seine Dickköpfigkeit erinnerte. ‚Ruffy....’ dachte er und ein merkwürdiges Gefühl machte sich in ihm breit. ‚Ich wünschte, ich könnte dich noch einmal wiedersehen....’ Sein Blick wurde auf einmal traurig. Er schaute noch einmal zur Sonne und blickte sie ein wenig verzweifelt an.


------

„Dann lass mich doch einfach mitkommen, ich will dich auf deiner nächsten Fahrt begleiten. Ich will nämlich auch Pirat werden, Shanks.“

„Ich bin auch ein Spitzenkämpfer... Wo ich hinhaue, rappelt ’s im Karton!“

„Warum sagst du dauernd nein??!!!!!“

„Ich bin kein Kind mehr! Ich bin schon lange erwachsen!“

„Das ist überhaupt nicht witzig!“ ... „Das ist unfair!! Du bist ein Mistkerl, Shanks!!“

„Was gibt’s denn da zu lachen, Shanks?! Das war ja oberpeinlich! Warum hast du ihm keine gescheuert??“

„Was ist denn jetzt los?“ ....... „AAAAA!!! Du spinnst wohl!!“

„Shanks!“

„Halt bloß die Klappe!“

„HILFEE!!!“

„S-Shanks....Dein.. Dein Arm!!!!“

„Du verlässt uns jetzt, hä?“

„Wart ’s ab! Eines Tages werde ich eine Bande zusammen stellen, die mit allen Wassern gewaschen ist! Dann finde ich den größten Schatz der Welt und dann bin ich der Piratenkönig!!“

----



Ein Lächeln huschte über die Lippen des Rothaarigen. ‚Du bist auf dem besten weg....’ dachte er, wendete den Blick dann nach links und sah seine Mannschaft an, jedenfalls was von ihr übrig blieb, denn viele haben ihr Leben im Kampf mit der Marine gelassen, einige sind sogar geflohen, was aber Shanks nicht im geringsten traurig stimmte, denn die, denen er voll vertraute waren da. Sie saßen in Ketten auf den Pflastersteinen und sahen ihren Käpt’n an. Sie hielten bis zum Ende zu ihm und würden ihm jetzt sogar in den Tod folgen. Shanks sah sie ein wenig wütend an, hatte er ihnen doch befohlen zu fliehen... Doch Ben, Lucky Lou, Yassop und Rockstar hatten sich seinem Befehl widersetzt und kämpften weiter an seiner Seite...

So lange waren sie unbesiegbar... So viele Jahre unschlagbar... Und auf einmal kam da so ein Möchtegerngott, der ihre Gedanken lesen konnte. Und wenn das nicht schon schlimm genug wäre, hatte er noch einpaar Tricks mit Blitzen auf Lager...
‚Enel....’ dachte sich Shanks und ging weiter... ‚Die Marine hat sich da ja einen angeschafft.... Würde mich nicht wundern, wenn er sie eines Tages hintergehen würde... Mit einem solchen Ego, den der auf den Tag gelegt hat... Aber bald ist ja eh alles vorbei...’ Er grinste, konnte es nicht anders. Er hatte keine Angst vor dem Tod, weswegen denn? Der Tod ist erst der Anfang... Aber da gab es etwas, wovor er eine Riesenangst hatte.
‚Ich hoffe, du verzeihst mir, Kleiner.... Ich hatte nie die Chance, dir zu sagen, wer dein Vater war....’
Er dachte wieder an den Jungen, der sich selbst unter dem Auge eine Wunde zufügte, um zu beweisen, dass er das Zeug zum Piraten hat.
Langsam aber sicher näherten sie sich dem Platz, wo er hingerichtet werden sollte. Es war so eine Art hölzernes Podium, knapp einen Halben Meter über dem Boden. Er sollte erschossen werden, dass wusste er, denn die Marine hatte für Ironie sehr viel übrig. Noch nie hat es ein Mann gewagt auf den Roten zu schießen und wenn schon jemand eine Waffe auf ihn gerichtet hatte, wurde er schnell entweder von Lucky Lou oder von Yassop beseitigt. Jetzt würde er also erschossen werden...
‚Das wird sicher nicht nur eine Kugel...’ dachte er amüsiert und trat auf das Podium.

„Im Namen der Weltregierung und der Marine sind sie zu einer Todesstraffe verurteilt worden.. Sie sind der Piraterie für schuldig befunden worden, haben viele Offiziere der Marine beseitigt, haben sich der Weltregierung widersetzt......“ Es ging noch weiter, aber Shanks hatte aufgehört zuzuhören. Irgendwie wollte er das alles schon hinter sich lassen.....
„Haben sie noch etwas zu sagen? Einen letzten Wunsch vielleicht?“ fragte der Marineleutnant.
Shanks grinste ihn nur an und sagte dann:
„Ich möchte meinen Hut wiederhaben.“
Der Marineleutnant sah ihn sichtlich verwirrt an und schaute den anderen Soldaten fragend an. Dieser sah ebenso überrascht zu Shanks und sah dann wieder zum Leutnant:
„Er...Er hatte keinen Hut dabei...“
Shanks sah sich amüsiert die beiden an und fing an zu lachen. Seine Crewmitglieder, die neben ihm auf dem Boden saßen, konnten sich das Lachen auch nicht verkneifen.
Die Marineoffiziere sahen wütend zu dem Piratenpack und der Leutnant schrie:
„Jetzt reicht ’s! Vollstreckt das Urteil!!“
Die drei Soldaten mit Gewehren legten an und zielten auf den Rothaarigen. Sie drückten fast ab, als auf einmal zu Shanks Füßen etwas geflogen kam. Die Soldaten hielten inne und schauten überrascht das Ding an.
Shanks sah auf den Boden und was er da sah, lies ihn erstarren. Sein Mund war zum Teil offen und er blickte den Gegenstand fassungslos an. Auch Ben, Yassop und Lucky Lou konnten es nicht glauben, was sie da sahen... Was zu Shanks Füßen geflogen kam war ein Hut und das nicht nur einer, sondern SEIN Hut!! Sein Strohhut, den er vor langer Zeit Ruffy gab lag zwischen den Soldaten und Shanks auf dem Fußboden.
Der Rothaarige bückte sich und nahm den Hut vorsichtig in die Hand, fürchtend sich das alles einzubilden. Doch dem war nicht so. Es war wirklich sein Hut.
‚Das ist....Mein Hut!!!!’ Er schaute auf und drehte seinen Kopf suchend umher. Er war aufgeregt, man konnte es sehen. Er vergas auf einmal weswegen er hier war, in welcher Situation er sich befand und auch, dass die Soldaten noch immer mit Schusswaffen auf ihn zielten. Er wollte schon etwas rufen, als er durch die Rufe der Marinesoldaten unterbrochen wurde.
„Soldaten! Feuer!!!“
Es geschah wie in Zeitlupe. Shanks drehte sich verwundert und ein wenig erschrocken zu den Soldaten um, die ihre Finger schon auf den Abzügen hatten. Er wollte noch nicht sterben. Jetzt, wo er den Hut sah, wollte er einfach nicht sterben...
Die Soldaten drückten ab und die Kugeln rasten auf den Roten zu. Shanks Augen weiterten sich. ‚Nicht jetzt’ waren seine Gedanken.
Auf einmal erfassten seine Augen etwas schwarzes, dass sich zwischen ihn und die Soldaten stellte. Die Kugeln hatten den Mann im schwarzen Umhang getroffen, das konnte der Rothaarige sehen, aber seltsamerweise ging der Mann nicht zu Boden. Anstatt tot umzufallen, sagte er den Marinesoldaten spöttisch:
„Wisst ihr den nicht, dass mir Kugeln nichts anhaben können?“
Wie der Mann die Kugeln einfach mit seinem Körper zurück schleudern konnte und die Soldaten mit ihren eigenen Geschützen tötete, konnte sich Shanks in diesem Moment noch nicht erklären. Er schaute nur fassungslos zu dem Mann in Schwarz, dessen Umhang im Wind hin und her flatterte. Dieser drehte sich dann zu dem Rothaarigen um und wegen der Kapuze, die er trug, konnte man nur sein breites Grinsen sehen.
„Ich hab dir doch versprochen, ich bring ihn dir zurück,“ sagte er schließlich, nahm sich die Kapuze ab und grinste den älteren an.
Suche
Profil
Gast
Style