Everthing's possible oder Nothing else matters

Kapitel 6

Hallo Leute ^^
Ich dachte, ich veröffentliche nochmal ein neues Kapitel. Hatte etwas länger gedauert als erhofft, aber dafür liegt ein weiteres nun schon bereit. Hoffe, dass ich dann wenigstens mal ein paar mehr Kommentare bekomme, würde mich zumindest sehr darüber freuen.
Nun, ich danke allen Kommentatoren bisher für ihre Unterstützung und hoffe, dass es auch weiterhin so bleiben wird. Bin euch wirklich sehr verbunden.
Viel Spaß beim Lesen,
eure Moki


Kapitel 6

Doch um noch länger über diese Frage nachzudenken, blieb ihm keine Zeit mehr. Seto hatte sich schon nach der Bedienung umgeblickt. Zumindest war der Kleine in diesem Falle schwer der Annahme, dass es sich darum handelte, dass sein Bruder zahlen wollte. Natürlich wären andere Gründe auch gut möglich, doch bei Seto gab es nicht so etwas wie eine fünfzigfünfzig Chance. Es gab immer nur eine Ursache. Innerlich seufzte der Kleine, wollte er doch gerne noch ein wenig hier bleiben. Aber es ging ja nun einmal nicht. Dann blickte er sich um und blieb mit dem Blick am Tresen hängen. Er wusste, dass er diesen Jungen schon einmal gesehen hatte. Dennoch war ihm im ersten Moment nicht klar, woher er dieses Gesicht kannte. Lange schien Mokuba zu überlegen, konnte erst in die Realität zurückkehren, als Seto mit der Hand vor seinem Gesicht wedelte.
„Wie? Was?“, fragte er verwundert und blickte den Brünetten an. Dieser grinste nur amüsiert. Am Liebsten wäre der Kleine vor Scham im Boden versunken, so etwas passte ihm nun gar nicht in den Kram. Und das nun auch noch Seto das Ganze gesehen hatte, machte die Sache wahrlich nicht angenehmer.
„Schon klar, Purzel“, lächelte er sachte und erhob sich. Die Kellnerin schien nicht kommen zu wollen. Aber irgendwo in der Schuld stehen, wollte er nicht. Und so trugen ihn die Füße zu dem Jüngling an der Theke. „Sage mal, junger Mann, was sind wir schuldig?“
Vollkommen perplex blickte der Junge den Mann vor sich an. Den Mund bekam er nicht auf, würde er doch eh nur stottern. Sicherlich, es war nichts besonderes daran von einem Kaiba angesprochen zu werden, doch irgendwie. Es war einfach seltsam, beschloss Fye für sich selbst und tauchte nun einen Moment unter, um die Rechnung zu holen.
„Du kannst sonst schon vorgehen, Mokuba“, meinte Seto eher gelangweilt und seufzte leise. Memo an mich: Restaurant mit qualifiziertem Personal aufsuchen, ging es durch seine Gedanken. Und mit einem Mal war er aus den Gedanken gerissen als er diese orangen Augen vor sich erblickte. Da war die junge Frau wieder. Jetzt schien selbst Seto einen Augenblick zu benötigen, um sich zu sammeln.
„Das macht dann elf Dollar und zwanzig Cents“, sagte sie ihm ruhig ins Gesicht. Dennoch stutze auch sie, als sie erblickte, dass der junge Mann vor ihr nicht ganz bei der Sache war. Das sie auch wieder nur von Idioten umgeben sein musste an diesem Tag. Es würde auf jeden Fall nicht mehr schlimmer kommen können, so viel stand fest.
„Der Rest ist für sie“, und damit drückte er ihr eine Banknote in die Hand und verschwand ohne ein weiteres Wort aus der Tür.
„Was ein ungehobelter Kerl“, murmelte Sayuri nur und wollte das Geld gerade in die Börse stecken als sie erblickte, was sie dort eigentlich in der Hand hielt. Es war zwar nichts besonderes, dennoch war sie schwer verwundert darüber, dass er ihr mehr als das doppelte als Trinkgeld gegeben hatte. Da hielt sie einen Fünfzigdollarschein in der Hand und wusste so recht gar nicht, was sie machen sollte. Konnte sie das ganze Trinkgeld einfach so einstecken? Doch ehe sie weiter darüber nachdachte, hatte Fye den Schein schon in der Hand und dann auch in der Hosentasche verstaut.
„Bevor er noch wegfliegt“, grinste der Junge breit und reichte seiner Schwester dann den Betrag, den die Brüder hätten bezahlen müssen. „Damit es nicht auffällt und nun los“, wies er sie mit einem freundlichen Lächeln an, immerhin verlangte schon wieder jemand nach ihr. Die beiden würden sich einen schönen Nachmittag mit dem Geld machen können. Dieser Kaiba scheint gar nicht so schlecht zu sein, und mit diesem Gedanken machte sich Fye wieder daran die Rechnungen abzuheften, damit die Abendkasse nachher auch stimmte. Dennoch ging es ihm nicht aus dem Kopf, wie Seto seine Schwester angesehen hatte. Ob er die beiden verkuppelt bekommen würde? Schlecht für sie würde es auf keinen Fall sein. Endlich hätte Sayuri einen Gönner, der ihr auch helfen könnte aus dem ganzen Mist herauszukommen, in dem sie dieser Tage noch steckten. Doch verwarf er diesen Gedanken schnell wieder. Wenn, dann sollte sich seine Schwester schon jemandem anvertrauen, den sie auch liebte.
Indessen zog Seto die Tür hinter sich zu und startete den Wagen. Grinsend saß Mokuba neben ihm, doch war es nicht der übliche Gesichtsausdruck, es war viel mehr, als glaubte der Kleine, er hätte ihn durchschaut. Doch bei was bitte?
Den Kopf schüttelnd drehte Seto den Schlüssel um und startete den Motor. Mit einem weiteren Handgriff schnallte er sich an und fuhr langsam los. Das Grinsegesicht neben ihm gab immer noch nicht nach. Im Moment kam der junge Firmenchef sich wahrlich verklapst vor.
„Was ist los, Mokuba?“, fragte er nun einfach, blickte den Jungen neben sich direkt an. Sie standen abermals an einer Ampel. Das die Dinger immer auf rot schalten müssen, wenn man es eilig hat, murrte er innerlich. Aber so hatte er wenigstens die Möglichkeit sich die Erklärung seines Bruders mit allen Gesten ansehen zu können.
„Na ja, weißt du, großer Bruder…du sahst übelst interessiert an der Bedienung aus. Außerdem warst du sogar sprachlos. Sollte ich mir anfangen Gedanken zu machen?“ Nicht ganz diesen Satz ausgesprochen, konnte er sich den Kopf schon halten, da es wieder nur eine Kopfnuss auf ihn niedergeregnet hatte. „Oller Brutalo…“, murmelte er leise, wich jedoch noch ein Stück weiter an die Tür heran, um nicht noch eine Beule sein Eigen nennen zu müssen.
„Werd mal nicht unverschämt, Mokuba. Und zudem weißt du wohl genauso gut wie ich, dass ich für solch zwischenmenschliche Dinge keine Zeit in meinem Terminkalender finden kann“
„Ja ja…“, seufzte der Kleine nur. „Immer dasselbe. Und dann sitzt du im Lehnstuhl nachher auf der Veranda und ärgerst dich, dass du den Lebensabend allein verbringen musst“
Genervt wollte Seto dieses Thema beiseite schieben, aber sein kleiner Bruder schien nicht den Wunsch zu haben jetzt schon aufzugeben. Jetzt hatte er wieder etwas gefunden, womit man ihn die nächsten Tage aufziehen konnte. Doch gewohnheitsgemäß gab Mokuba schnell auf. Nur ein schwacher Trost für Seto. Er blickte wieder nach vorn auf die Straße. Wenigstens brauchte er sich das überhebliche Grinsen seines Bruders nicht mehr ansehen. Wie kam der Kleine immer nur auf solche Ideen? Ich hab andere Dinge um die Ohren, redete sich der junge Mann ein und fuhr die Straße langsam entlang. Er hatte keine sichtliche Eile mehr, könnte er sich eh nicht auf die Arbeit konzentrieren. Doch den Nachmittag frei zu machen kam genauso wenig in Frage. Dann würde Mokuba irgendwann wirklich glauben, dass er seinen Bruder um den kleinen Finger wickeln wollte.
„Großer Bruder…?“, suchte Mokuba erneut nach der Aufmerksamkeit seines Bruders, blickte jedoch jetzt schon auf den Boden. Er konnte sich nur zu gut vorstellen, wie böse Seto abermals auf ihn war.
„Was bedrückt dich, Purzel?“, und mit diesen Worten hielt er auch schon vor der großen Villa. Seltsam kam ihm nur vor, dass dort zwei Männer, gebaut wie Panzerschränke, auf jemanden zu warten schienen. Damit stellte er den Motor ab und stieg aus. Sofort war Mokuba wieder an seiner Hand, drückte sich förmlich an seinen Körper. „Es ist alles gut“, sagte Seto nur leise und schritt entschlossen auf die beiden Herren zu.
„Was suchen Sie hier?“
„Wir sind von der Industrial Illusions Company“, sagte einer der Männer, zeigte auch gleich seinen Ausweis vor. „Man sagte, wir würden Sie hier finden“
Unbewusst nickte der Firmenleiter, wies die beiden Herren an mit ihm zu kommen. Seinen Bruder hielt er weiterhin bei der Hand, als würde er spüren können, dass dieser doch von einer gewissen Angst ergriffen war.
„Großer Bruder…“, meldete sich Mokuba erst wieder zu Wort als sie in dem Haus waren, die Treppen langsam nach oben schritten. Das alles war ihm kaum geheuer. Sonst suchten alle Leute seinen Bruder immer in der Firma auf, selten war jemand hier und verlangte nach ihm. Das alles kam ihm seltsam vor, er wollte, dass die Männer wieder gingen. Sie sollten nicht länger hier bleiben.
„Setzen Sie sich bitte“, mit diesen Worten öffnete Seto die Tür zu seinem Zimmer, entschuldigte sich jedoch einen Moment und blieb mit Mokuba vor der Tür stehen. Zu dem Kleinen blickte er runter, strich ihm sachte übers Haar.
„So Purzel, ich werd hier sicherlich ein wenig zu tun haben…Roland ist unten. Vergnügst du dich ein wenig mit ihm. Und wenn nicht, dann ruf einfach ein paar Freunde an und geh zu denen, ja?“, sagte er ruhig, konnte jedoch noch einige offene Fragen in den Augen seines jüngeren Bruders erkennen. „Ich bring dich heute Abend auch ins Bett, versprochen“, und damit ließ er nun von ihm ab.
Einen kurzen Kuss bekam er noch, dann stand Mokuba alleine auf dem Flur. Die Tür war vor seiner Nase zugeschlagen worden. Und wieder war er mit sich alleine.
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