Everthing's possible oder Nothing else matters
Kapitel 11
Hallo Leute ^^
Und hier kommt also ein neues Kapitel *grinsl* Hat wieder etwas gedauert bis ich es schaffe das Ding zu veröffentlich, aber gut, kennt ihr ja von mir. Handelt sich ja um Qualität nicht um Quantität, nicht wahr? *gg* Ich hoffe es zumindest.
Auf jeden kommen nun alle auf ihre Kosten, die schon lange auf Sayuri und Seto gewartet haben. Und es wird vorerst wohl auch so weitergehen ^^
Wünsche euch dann viel Spaß beim Leben und würde mich über ein bisschen Feedback sicherlich sehr freuen.
Eure Moki
Kapitel 11
Der Atem stockte ihm für einen Moment, er wusste gar nicht, wie er seine Gedanken noch ordnen sollte, damit er mit diesen Situation zurecht kommen würde. Es war so seltsam, irgendetwas ließ seinen Puls immer schneller werden. Mit einem Mal kannte er sich selbst nicht mehr, hatte seinen Körper nicht unter Kontrolle. Und doch bemühte er sich zu innerer Ruhe, zumindest nach außen sollte nichts davon zu sehen sein. Es würde nicht nur peinlich werden, sondern irgendwann an die Presse gelangen und die junge Frau auch nicht vor diesen Problemen geschützt sein. Das wollte er ihr nicht antun, manchmal wünschte er es noch nicht einmal seinem schlimmsten Feind. Joey vielleicht noch, doch der würde sich mit hoher Wahrscheinlichkeit noch einen Spaß daraus machen.
Die Vorstellung vor der gesamten Klasse war der jungen Frau sehr peinlich, sie bekam kaum ein Wort heraus, so dass doch der Lehrer diesen Part übernahm, sich dann nach einem geeigneten Platz umsah, so dass sie auch einen Parten bekommen würde, der ihr das Schulleben am Anfang etwas vereinfachte und bei kleineren Problemen auch aushelfen konnte.
„Watanabe, Sie setzen sich am Besten zu Seto Kaiba ans Fenster“, mit der Hand zeigte er ihr den Weg. Eigentlich hatte er Protest erwartet, besonders weil es eben Seto war, für den er diese Aufgabe ausgesucht hatte, doch begnügte sich mit der Vergewissheit, dass jener sicherlich gar nicht zugehört hatte und Sayuri auch alleine klar kommen würde. „Und somit beginnen wir mit dem Unterricht“
An den beiden Fensterplätzen herrschte noch immer eisige Stille. Sie wollten beide etwas sagen, bekamen doch den Mund nicht auf. Nicht einmal ein Hallo wurde zwischen ihnen gewechselt, sie saßen nebeneinander und starrten stur nach vorne oder auf den Hof hinaus.
Was ist nur los? Hab ich ihm was getan?, fragte sich Sayuri innerlich, blickte immer mal wieder zu ihrem Nachbarn hinüber. Er sah nachdenklich aus, seine Stirn hatte sich schon in Falten gelegt. Er sah beinahe schon grausig so aus. Doch waren seine blauen Augen so anziehend. Auch wenn Seto lieber den Bäumen zusah, wusste sie, dass sie ohne Probleme in jenen versunken wäre. Diese Erkenntnis hatte sie die ganze Nacht begleitet, immer und immer wieder hatte sie dieses Blau gesehen. Um jedoch irgendeine Ablenkung zu finden, schnappte sie sich ihren Block, wollte wenigstens etwas mitschreiben, auch wenn sie gerade nicht verstand, was dort an der Tafel stand.
Und dann auch noch Mathe…, seufzte sie. Wenn es etwas in ihrem Leben gegeben hatte, was sie auf den Tod nicht ausstehen konnte, dann war es dieses Unterrichtsfach gewesen. Natürlich war es in ihrem Job Voraussetzung wenigstens etwas mathematisches Verständnis an den Tag zu legen, doch das, was da vorn stand, würde sie mit Sicherheit in einhundert Jahren noch nicht verstehen können.
Und umso überraschender war es für sie zu erleben, dass auf einmal eine Hand zu ihrem Stift rüberlangte und alles genau aufschlüsselte. Die Schrift war vielleicht nicht die Schönste, doch man konnte immerhin noch entziffern, was es bedeuten sollte.
„Du nimmst die vorgegebenen Voraussetzungen und guckst in welche Formel du es einzusetzen hast. Erste, zweite oder dritte Ableitung…bei einigen Punkten können es auch zwei Versionen sein, die zu gebrauchen sind“, erklärte er mit ruhiger Stimme, blickte sie an. Doch nicht so durchdringend wie Kunden, die er am liebsten mit Verträgen über den Tisch ziehen wollte, eher wollte er ihr helfend zur Seite stehen. Für ihn waren diese Rechnungen Dinge, die man im Schlaf erledigen konnte, doch bei ihr schien es schon einer mittleren Katastrophe gleich zu kommen. Und da sie immer noch nichts tat, forderte er sie auf, es auszurechnen. Alles würde er nicht für sie machen, das würde doch alleine können.
„Aber…welche Gleichung denn eigentlich?“
„Da oben steht doch deutlich eine Funktion dritten Grades…das ist dann also x³+ax²+bx“, murmelte er schon etwas gereizt, doch versuchte die Beherrschung nicht zu verlieren. Wem solche Sachen nicht geläufig waren, der sollte wirklich noch einmal ganz Vorne mit dem Unterricht anfangen. Und doch musste er feststellen, dass es ihm gar nichts ausmachte ihr zu helfen. Das er sogar eine gewisse Wärme in sich aufsteigen fühlte. Bisher war er niemandem zur Hand gewesen, der Hilfe brauchte, außer Mokuba. Und dann auch noch gern. Etwas musste mit ihm nicht stimmen, nur war Seto nicht klar, was es genau war.
Doch war nicht nur der junge Mann erstaunt über sich selbst, in der ganzen Klasse war es ruhig geworden, man hatte ihm gelauscht. So etwas kannte sie im Leben nicht von dem Firmenchef, es war eine ganz andere Seite, die gerade zu Tage kam. Selbst der Lehrer beobachtete ihn. „Gibt es hier irgendwas zu sehen, hab ich was im Gesicht oder was ist los?“, kam es aufbrausend von Seto. „Warum fahren Sie nicht mit dem Unterricht fort? Schließlich wollen wir alle doch noch etwas lernen“
„J-Ja…ja natürlich“, stotterte der Lehrer, wandte sich gleich wieder der Tafel zu und schrieb die ersten Teillösungen der Aufgabe an. So war es einmal nicht an Seto Sayuri die Aufgaben zu lösen, sie konnte selbst sehen, ob sie es richtig gemacht hatte. Aber sie war niedergeschlagen. Die Hälfte klappte nicht, wie sie es wollte.
„Menno…“, murrte sie leise und schob den Block zur Seite. So machte es einfach keinen Spaß. Wieso konnte sie das nicht? Ihr Sitznachbar machte das im Vorbeigehen, er hätte das sicherlich auch noch dem Lehrer beibringen können, den er gerade munter berichtigte. Woher konnte er so etwas? War er wirklich so ein Genie, wie alle Welt ihm immer nachsagte?
„Gib nicht gleich auf“, sprach er leise zu ihr, zeichnete ihr einen kleinen Smilie auf den Block. „C’mon, try again“, grinste er dann albern und schob ihr das Papier und den Stift noch einmal rüber, beschäftigte sich derweil mit einer Akte.
Unbewusst wanderte ihr Blick wieder nach drüben, während der junge Mann damit beschäftigt war in den Papieren zu blättern. Es stand unheimlich viel darauf, doch hatte es anscheinend gar nichts mit der Schule zu tun. Das er der Leiter der Kaiba Corp war, war ihr spätestens klar geworden als Fye sie immer und immer wieder darauf hinweisen musste. Doch wenn er schon der Mann in der höchsten Position war, wieso saß er dann jetzt neben ihr? Hatte er nicht bessere Sachen zu tun? Anscheinend schon, denn mit dem Unterricht schien er nichts mehr zu tun zu haben. Er hatte sich einen Platz gesucht und arbeitete als wäre er wieder in der Firma. Oder nahm er die Schule als eine Art Auszeit? Er hatte noch nicht einmal die Skrupel an sein Handy zu gehen als es klingelte. Er war schon fast bewundernswert.
„Was ist los?“, holte es Sayuri aus den Gedanken zurück. Hatte sie wieder geträumt? Noch immer stand nichts auf ihrem Block, sie blickte ihm ins Gesicht. Doch gerade als sie zum nächsten Wort ansetzen wollte, war es der Lehrer, der sie zurechtwies. Sie hätte doch dem Unterricht zu folgen, sie sollten aufpassen und sich nicht ständig dem jungen Mann neben sich widmen. „Auch wenn er vielleicht interessanter ist als diese Rechnungen, sie gehören zur Prüfung, die Sie wahrscheinlich vorhaben abzulegen, nicht wahr?“
„Ja…ja natürlich…“, stammelte die junge Frau, blickte lieber auf den Boden und verhielt sich ganz still. Das war ihr mehr als peinlich. Wieso starrte sie ihn ständig an? Was brachte es ihr? Wenn sie an den Moment zurückdachte, in dem er sie nach ihrem Namen gefragt hatte, fing ihr Puls an zu rasen. Die Hand legte sie vorsichtig auf ihre Brust. Reiß dich zusammen, Sayuri…, wies sie sich verzweifelt selbst an.
Das Klingeln erlöste sie. Kaum das der übliche Pausenkrach begonnen hatte, war Sayuri auch schon auf dem Flur verschwunden. Es hielt sie nichts mehr im Raum und vor allem wollte sie wenigstens ein paar Minuten Abstand von Seto erlangen, er schien sie wahrlich verrückt zu machen. Was dachte er sich nur dabei? Wieso konnte er nicht wie jeder andere Mann sein, den sie einfach ignorieren konnte? Wieso dachte sie eigentlich so viel darüber nach?
Die Augen schloss die junge Frau und versuchte einen klaren Kopf zu bekommen. Das der Lehrer sich noch verabschiedete, schien sie nicht mehr zu berühren. Und es machte ihr auch nichts aus, dass immer mehr und mehr den Raum verließen. Als sie jedoch bemerkte, wie sich jemand neben ihr an der Wand platzierte, wurde sie von einer warmen Aura erfasst. Im Inneren war ihr klar, wer dort stand, doch die Augen traute sie sich gar nicht mehr zu öffnen aus Angst davor rot anzulaufen.
„Was ist los, Sayuri?“, fragte er leise, stieß sich jedoch wieder von der Wand ab. Mit einem Mal war er verwundert, er hatte sich ihren Namen merken können. Sonst wusste er doch kaum die Namen seiner Mitarbeiter. Hatte das jetzt etwas zu bedeuten? Hoffentlich nicht!
Aber ebenso verwundert wie Seto war, stand es der jungen Frau im Gesicht. Jemand konnte sich an sie erinnern, obwohl sie sich doch gestern das erste Mal gesehen hatte, das erste Mal kurz miteinander sprachen. Abermals begann ihr Herz aufgeregt zu schlagen, besonders in dem Augenblick da seine Augen sie freundlich beschauten. Dieser eisige Blick, den er dem Lehrer vorhin zugeworfen hatte, war verschwunden. Er war mit einem Mal ein ganz anderer Mann geworden.