Fanfic: InuYasha-Vertrauen
Kapitel: InuYasha-Vertrauen
Vertrauen
Völlig ausgelaugt und energielos schlichen sie durch den Wald Inu Yashas. Kagome sagte seit ungefähr einer Stunde nichts mehr, was für ihre große Klappe ziemlich ungewöhnlich war.
„Wieso sagt du denn gar nichts?“, fragte Inu Yasha in seiner bekannten forschen Art. Der alte Floh Myoga, der einst der Wächter des Grabes von Inu Yashas Vater gewesen war und sich entschlossen hatte, Inu Yasha und Kagome zu begleiten, biss den Hundedämon mit all seiner Kraft in die Schulter, auf der er sich platziert hatte um mit dem schnellen Tempo der beiden mithalten zu können. Inu Yasha gab ein leises Knurren von sich, während er Myoga mit einem alles sagenden Blick musterte.
Kagome sah vom Boden auf, auf den sie ganze Zeit gestarrt hatte und blickte die beiden an, obwohl sie Myoga fast nicht vernahm, so klein war er.
„Hm?“, machte sie mit einem verwirrten Blick. „Das stört dich doch sonst nie!“
Myoga grinste gespannt auf Inu Yashas Antwort.
„Weist du...“, begann er mit selbstsicherer Stimme, dass der alte floh eine Grimasse zog, da er sich denken konnte, dass sofort wieder eine Beleidigung seinen Worten folgte. „...du laberst ansonsten wie ein Wasserfall und wenn du irgendwann einmal stil bist, grenzt das an ein Wunder!“ Normalerweise wäre Kagome, die Wiedergeburt Kikyos, jetzt sauer geworden und hätte ihn mit dem verfluchten Spruch Sitz an den Boden geschmiedet, doch dem war nicht so...
Sie sagte nichts darauf und lief einfach weiter ohne Inu Yasha oder den Floh Myoga, der von dem Halbdämon runter gesprungen war und Kagome hinterher eilte, weiter zu beachten.
Inu Yasha blieb stehen und dachte nach. Was ist mit ihr los?, fragte er sich. Ansonsten benimmt sie sich doch auch nicht so schweigsam?
Dann entschloss er sich doch noch dazu den beiden zu folgen, vor allem deswegen, da Kagome die Splitter des Juwels hatte und ihm somit überhaupt nichts anderes übrig blieb.
„Hey, Weib!“, schrie er ihr hinterher. „Warte gefälligst!“
Sie blieb mit einem Ruck stehen und drehte sich zu ihm um. Ihre Augen flackerten angriffslustig und sie lächelte. „Was willst du?, fragte das 15jährige Mädchen gelassen. Die Skepsis in ihrer Stimme war nicht zu überhören.
„Du bist komisch! Seit Tagen redest du fast nichts mehr und vorhin, als wir mit dem Dämon gekämpft haben schienst du nicht sehr an deinem Leben zu hängen, so wie du still und stumm dagestanden hast, wenn ich nicht...“, meckerte er energisch und fuchtelte mit seinen Händen in der Gegend rum. Doch er konnte den Satz nicht zu Ende führen, da ihn Kagome leise unterbrach.
„Ja, danke für deine Hilfe.“, sagte sie unsicher lächelnd. Inu Yasha stutzte. Myoga gefiel diese art der beiden miteinander umzugehen sichtlich.
„Wie?“, Inu Yasha war Kagomes offene Art ja mittlerweile gewöhnt, aber dennoch schaffte sie es immer wieder ihn zu erstaunen. Myoga grinste noch immer über sein ganzes Gesicht. Er hatte es sich mittlerweile auf Kagomes Hand gemütlich gemacht und hörte interessiert den beiden zu.
„Danke dir.“, wiederholte sie, doch ihr Blick wurde immer trauriger, das war sogar schon dem Rüpel Inu Yasha aufgefallen, der wie gerädert da stand und sie ansah.
„Sag mal, hast du Fieber?“, hakte er verwirrt nach. „Geht’s dir auch gut?“
„Natürlich!“, versicherte sie genauso verwirrt. „Wieso fragst du?“
Er seufzte. „Hast du mir eigentlich zugehört?“, antwortete er barsch. „Du benimmst dich so seltsam!“
Sie drehte sich entschlossen um und setzte ihren Weg fort „Das bildest du dir ein, Inu Yasha!“ Myoga, der auf die Erde gesprungen war und gerade Inu Yashas Bein hoch kletterte, und der Halbdämon schüttelten fassungslos den Kopf. Was hatte sie bloß?
2
Es war schon mitten in der Nacht, als Inu Yasha aufwachte und sich verschlafen umsah. Die drei hatten ein Nachtlager aufgeschlagen auf einer kleinen Lichtung an einem Berghang. Der Hundedämon erblickte Myoga, der neben ihm lag und schnarchte. Dann sah er zu dem platz hinüber, wo Kagome eingeschlafen war, doch sie lag nicht mehr dort.
Zerstreut blickte er sich nach ihr um. Da entdeckte er einen schwarzen Schatten, der in weiter ferne am Abgrund zu stehen schien. Leise stand er auf.
Kagome stand da. Still. Bewegungslos. Zitternd. Nur das leise Zwitschern der Vögel und das Rascheln des Waldes lockerten das Szenario etwas auf. Inu Yasha trat neben sie. „Willst du dich hinunter stürzen?“, fragte er grinsend. „Mach ruhig, ich habe nichts dagegen.“ Er lächelte sie an. Sie würdigte ihn keines Blickes. Kagome sah in die Sterne. Ihre Augen verrieten, dass ihre Gedanken sehr weit weg sein mussten.
„Kagome? Weib?“, fragte er vorsichtig. Sie zuckte zusammen, als wäre sie aus Trance aufgewacht. Erschrocken sah sie ihn an. „Was willst du?“
er zog eine Augenbraue hoch. „Mal nach dir sehen, du sahst halb tot aus!“
Sie lächelte zickig. „Wie du siehst geht es mir gut! Du kannst gehen!“
Er musterte sie still, doch Kagome bekam davon schon gar nichts mehr mit ihre Aufmerksamkeit galt den Sternen. Inu Yasha schüttelte den Kopf und drehte sich zum Gehen um, jedoch da begann Kagome zu sprechen. Sie sah ihn nicht an. Für einen Augenblick war er sich nicht mal sicher, ob sie nicht Selbstgespräche führte, aber den Gedanken brachte er nicht zu Ende. Ihre Worte waren so volle Trauer, dass es ihm einen Schauer über den Rücken jagte.
„Diese ganze Situation gefällt mir nicht.“, seufzte sie leise. Er horchte aufmerksam zu. „Dass wir vor einem Dämon davon laufen! Wie Gejagte!.“
„Höh?“
„Wieso eigentlich? Was ist an dem Dämon so gefährlich? Wir haben schon gegen viele gekämpft!.“
Er blinzelte. „Er ist nicht irgendein Dämon. Das weist du genau. Er hat gelernt, wie man mich vernichtet. Meine Angriffe, meine Verhaltensweisen genauestens studiert. Er kann sogar mir gefährlich werden.“
Sie lächelte unerwartet fröhlich. „Du musst ja immer alles und jeden provozieren...“ Er horchte auf. „Wie bitte?! Und wer brüllt jedes mal durch die Gegend ‚Ich hau dir eins auf die Fresse’?“
Ihr Blick verfinsterte sich. „Das war ein einziges mal bei deinem blöden Bruder...!“, schrie sie, doch er schnitt ihr das Wort ab. „Halbbruder! Und erwähn mich nicht in einem Atemzug mit diesem ...“
„Ach, als ob du viel anders wärst als dieser Rüpel!“, meckerte sie. Inu Yasha hatte genug und ging zurück zu ihrem Lager. Kagome war so in Fahrt, sie schrie ihm noch hinterher: „Du bist genauso blöd, engstirnig, eingebildet, leichtsinnig, doof und skrupellos wie Sesshomaru!“
Au, das hatte gesessen!, dachte sich Kagome. Sie fühlte sich sofort nachdem sie die Worte ausgesprochen hatte, wieder mies und seufzte herablassend. „Ich bin so ein blödes Weibsbild!“
3
Am nächsten Morgen waren die drei schon früh losgezogen, sodass alle noch sehr erschöpft waren und für Myogas Geschmack viel zu ruhig.
„Hey, ist was passiert?“, wollte er von Kagome wissen, auf dessen kopf er saß. Sie sagte nichts. Mit einem gekonnten Sprung – oder vielleicht doch eher Zufall – kam er auf Inu Yashas Schulter auf. Er fragte nun ihn, ob er etwas verpasst habe. Doch auch dieser überhörte den alten Floh.
Myoga setzte sich geknickt hin und schreckte sofort wieder hoch. „Da war doch was?!“
Kagome und der Halbdämon sahen ihn uninteressiert an. „Ach?“, bekam Inu Yasha gezwungen irgendetwas zu sagen heraus. Der Floh war wie vom Hund gebissen erschreckt und lief auf Inu Yashas Schulter hin und her. Kagome machte eine Handbewegung, dass er sagen solle, was er denn gehört habe. Myoga überlegte kurz und redete dann hastig. „Ein Knistern von großen Füßen dahinten! Kann von keinem Waldbewohner sein, das ist unmöglich, das hätte ich gemerkt!“
„Also ein Dämon?“, fragte Inu Yasha ernst. Myoga nickte. „Ganz sicher!“
Ein heftiger Schlag aus heiterem Himmel beförderte Inu Yasha zu Boden. Kagome schrie auf. Da stand er schon, der Dämon, der sie die ganze zeit verfolgt hatte. Und er wollte nur eines: Die Splitter des Juwels.
Der Hundedämon richtete sich ziemlich schnell wieder auf und strich sich mit dem Handrücken über seine aufgeschlagene Lippe. „Endlich!“
Der Dämon war ein stattlicher Junge mit etwa siebzehn Menschenjahren, wenn man nach seinem Aussehen ging. Er hatte kurzes blondes Haar und Augen, die sicher nicht menschlich waren. Kagome bekam eine Gänsehaut, wenn er sie mit diesen gelb-orangefarbenen Augen ansah. Inu Yasha hatte zwar auch so eine Augenfarbe, aber in seinen Blicken lag doch etwas, was Kagome nicht deuten konnte, aber was ihr eine gewisse Sicherheit versprach. Vor ihm und vor anderen.
Der Dämon bewegte sich schnell auf Inu Yasha zu. Dieser blieb lächelnd stehen und holte mit seiner Hand weit aus, als er im letzten Moment noch in die Luft sprang und schrie: „ „
Seine Krallen erwischten die Schultern des Gegners und zerfetzten sie innerhalb von Sekunden. Der Dämon kniff kurz die Augen zusammen vor Schmerz, dann war ihm aber kein leid mehr abzusehen. Inu Yasha kam Zentimeter vor Kagome auf dem Boden auf.
Sie musste wieder an die Situation von gestern Nacht denken und ihr Gesichtsausdruck verdunkelte sich, als ihr bewusst wurde, dass sie ihn damit wahrscheinlich sehr gekränkt haben musste. Damit, so zu sein wie einer dieser Dämonen, die vor nichts zurückschrecken und keinerlei Skrupel davor haben jemanden zu töten oder zu verletzten zur Erreichung ihrer Ziele. Aber noch mehr erschreckte sie, dass Inu Yasha genauso entschlossen sein konnte, wie dieser Dämon. Sie mustre nur an