Tokyo Love Story
Kapitel 3
„Okay, dann sehen wir uns morgen.“, verabschiedete sich Jen von Rika, als diese die rothaarige an ihrem Strandhaus absetzte. Rika winkte ihr noch hinterher, ehe sie in das Haus ging und sich dann seufzend in die Couch fallen ließ.
„Henry…“, murmelte sie. Aus irgend einem Grund konnte sie ihn nicht vergessen. Wie er sie angesehen hatte…
„Miau…“, kam es dann von unten und Rika richtete sich auf.
„Na du?“ Sie nahm die Katze hoch und streichelte sie. „Ich habe heute jemanden kennengelernt, Aki.“, sagte sie dann. „Sein Name ist Henry. Vielleicht war es doch nicht so schlecht wieder nach Hause zu kommen.“ Sie sah auf, als sie das Telefon klingeln hörte. „Vielleicht war es doch nicht so eine gute Idee…“, murmelte sie, als sie die Nummer auf dem Display sah. „Ja, Mutter?“, fragte sie genervt.
„Rika, wo warst du?“, ertönte die Stimme von Rumiko Nonaka durchs Telefon. „Ich versuche schon seit Stunden dich zu erreichen!“
„Ich war weg, Mutter.“, antwortete Rika genervt und ließ sich wieder in ihre Couch fallen.
„Das habe ich wohl gemerkt. Wo warst du?“
„Mutter, ich bin 18 und kann auf mich selber aufpassen. Aber wenn du es unbedingt wissen willst: Ich bin meinem neuen Job in einem Striplokal nachgegangen. Zufrieden?“
„Rika Nonaka, dass ist nicht witzig!“, schrie ihre Mutter aufgebracht.
„Rika?“, kam es dann von Seiko, ihrer Großmutter. Anscheinend hatte sie ihrer Mutter das Telefon abgenommen, denn im Hintergrund hörte man Rumiko vor sich hin schimpfen.
„Hallo Großmutter.“, begrüßte Rika diese.
„Was hast du zu deiner Mutter gesagt?“
„Das ich in einem Striplokal arbeite. Das war ein Scherz.“
„Ich weiß.“, lachte Seiko. „Aber du weißt doch wie deine Mutter auf solche Witze reagiert, oder?“
„Ja.“, seufzte Rika und rollte genervt mit ihren Augen. „Aber ich mag es halt sie zu ärgern. Sie ist so leicht aus der Fassung zu bringen.“
„Das stimmt wohl. Wo warst du denn nun wirklich?“, wollte ihre Großmutter dann wissen.
„Ich war mit einer Mitschülerin in Odaiba. Sie soll sich um mich kümmern, damit ich mich schnell hier einlebe. Was ein absoluter Blödsinn ist, da wir doch sowieso dieses Jahr abgehen und zu Uni gehen.“
„Sie meinen es doch nur gut mit dir, Rika. Gib ihnen eine Chance.“
„Ja, Großmutter.“ Ihrer Großmutter konnte Rika halt nichts abschlagen.
„Was deine Mutter noch fragen wollte: Möchtest du wirklich im Strandhaus wohnen? Du bist dort ganz alleine. Du könntest doch wieder in dein altes Zimmer ziehen.“
„Großmutter, ich bin kein Baby mehr.“, wiederholte das Mädchen wieder. „Macht euch keine Sorgen, ich kann auf mich aufpassen.“
„Aber was ist wenn einer dieser Wongs nachts auftaucht und-“, hörte sie im Hintergrund ihre Mutter sagen und wieder rollte sie ihre Augen.
„Ich bleibe hier und nichts kann meine Meinung ändern.“
„Wie du meinst, Schatz, aber du kannst jederzeit herkommen, dass weißt du.“, meinte ihre Großmutter.
„Ja, dass weiß ich.“, lächelte Rika. „Bis dann.“ Sie legte auf und sah dann zu Aki rüber, die sie mit großen Augen ansah. „Ich hoffe, du hattest nie so eine nervige Mutter…“, murmelte sie und schloss ihre Augen um von einen dunkelhaarigen Jungen mit grauen Augen zu Träumen…