Fanfic: -Wild-
Kreis bewegte, aktivierten sich ein paar kleine Tonspieler, die eingebaut waren und ziemlich hohe Schallwellen abspielten. Die drei flogen davon und ich rannte in Katzengestalt wieder zurück zu Erics Schloss.
„WAS? Und du hast sie einfach so liegen lassen? Habe ich deinen Widerstand etwa noch nicht ganz gebrochen? Hörst du mir überhaupt zu?“, fragte Eric ziem-lich laut. Ich fauchte, als er eine Schüssel nach mir schmiss und mich beinahe damit getroffen hätte. „Verzieh dich in dein Zimmer, du Mistvieh!“, brüllte er und ich sauste in Windeseile nach oben. „Warum sträubt sie sich noch so? Hab ich sie denn nicht richtig angepackt?“, wollte Eric von sich selbst wissen, doch nicht einmal er selbst kannte die eigene Antwort und somit verzog auch er sich wieder in sein Schlafzimmer.
Ich saß derweil vor meinem Fenster und schaute hinaus. Es hatte angefangen zu regnen und der Regen prasselte so schön gegen mein Fenster. Ich hatte mich bereits wieder umgezogen. Jetzt hatte ich endlich wieder die alten Klamotten an, die mir Roy geschenkt hatte, als ich ihn zum erstenmal begegnete. „Was hab ich nur? Warum ist mein Willen gebrochen?“, fragte ich mich selbst und mir schoss plötzlich etwas in den Kopf. Damals als Eric mich das erstemal mitgenom-men hatte, hatte er auch etwas in meinen Kopf eingesetzt, das mittlerweile höl-lisch wehtat, wenn ich mit verträumten Blick an Roy dachte. Daher hatte ich es aufgegeben und ihn seitdem als Feind betrachtet. Meine Augen waren schon seit dem ersten Trainingstag leer geworden und hatten keinerlei Glanz mehr. Ob das wirklich mit Eric, Leon und Roy zusammenhing? Den Drillingen unter uns männli-chen magischen Wesen. Ich gab das denken auf und legte mich in mein Bett, in-dem ich jetzt fröhlich einschlief.
Währenddessen im Schloss von Roy:
„Wie konnte er?!?“, fragte Roy laut und wütend, „Er wusste doch genau, dass sie niemals mitkommt! Wieso hast er das getan? Ich bring ihn eigenhändig um, die-ses Scheusal!“ Silvy und Sina schauten sich kopfschüttelnd an und setzten sich an den Tisch. „Komm, das bringt doch alles nichts! Lass es. Ihr wurde der Willen gebrochen! Selber Schuld! Ich wusste schon immer, dass sie einen schwachen Willen hat, aber so einen schwachen hab ich mir nie vorgestellt“, meinte Sina und entkam gerade noch einer Vase, die Roy ihr auf den Kopf werfen wollte. „Hey, beruhig dich. Ihr wird es schon gut gehen! Keine Angst. Ich kenn doch meine Schwester und die lässt sich nicht so leicht unterkriegen. Wenn ihr Willen gebrochen wurde, dann nur mit einem Manipulationshilfsmittel!“, meinte Silvy. „Was für ein Mittel?“, wollte Roy verwirrt wissen. „Also, hör jetzt bloß gut zu! Ich weiß doch, wie begriffsstutzig du bist, wenn du dich erst mal aufregst. Also: Sam wurde wahrscheinlich durch einen Computerchip oder so was ähnlichem dazu gezwungen zu Eric zu gehen! Hast du denn nicht mehr in ihre Augen gesehen, seit dem sie weg bei Eric ist?“ – „Ähm... Um ehrlich zu sein... Nein.“ – „Oh man! Kein Wunder das du es nicht bemerkt hast und Sina erst recht nicht, die muss erst noch richtig ausgebildet werden! Ihr Blick ist leer und schleierhaft geworden! Sie versteht selbst nicht mehr, was sie tut. Verstehst du es?“ Roy schaute in Silvys Augen, die voller Zuversicht leuchteten. „OK! Is’ gut! Ich werd mich be-herrschen!“, sagte er schließlich und ging zurück in sein Zimmer, in dem er seit neuestem schlief, um genau zu sein, mein altes Zimmer mit der Hängematte.
„Was hat er?“, fragte Sina erstaunt über die Gefühlswandlung von Roy. „Er denkt nach und überlegt sich eine Strategie.“ – „Eine Strategie für was?“ – „Ver-rat ich net! Hehe! Wir gehen jetzt nämlich raus und üben, bevor wir was anderes machen.“ – „OK.“ Und so gingen die zwei raus, um die Fähigkeiten von Sina zu trainieren, bis es dämmerte, denn sie schliefen wieder unterm Tag.
Als ich aufwachte, stand die Sonne schon hoch im Zenit und ich musste meine Augen mit ner Sonnenbrille abdecken, da ich sie immer noch nicht gewohnt war. Ich lief ins Bad, um meine Haare zu machen. Doch bevor ich irgendetwas daran änderte, streichte ich von meinem Nacken aus bis zu meiner Stirn vor, um zu testen, ob irgendwo etwas fest hing. Und tatsächlich! Ich fand etwas an meine Hinterkopf! Ich riss heraus, schaute es an und fing an zu schreien. Das Heraus-reisen des Chips, tat höllisch weh und lockte mit meinem Schrei natürlich sofort Eric an. „Du... du... Schwein!“, brachte ich noch heraus, bevor ich in Ohnmacht fiel.
„Sam! Wach auf! Sam!“, hörte ich eine Stimme laut rufen. „Hm... Was is’?“, fragte ich noch müde. Vor mir standen Roy, Silvy und Eric, alle drei erleichtert, dass ich wieder erwacht war. Ich umarmte schnell Roy und fing an zu weinen. „Was hast du denn?“, fragte der leicht verdattert und ich schüttelte einfach nur mit dem Kopf. Ich vergrub mein Gesicht in seiner Schulter und heulte einfach weiter. „Scht, keine Angst. Ich bin doch da. Du bist doch in Sicherheit. Eric hat Leon doch besiegt, du brauchst keine Angst mehr vor meinem Bruder haben“, sagte Roy und versuchte mich somit zu trösten. Doch ich löste mich von seiner Schul-ter und meinte: „Vor welchem deiner Brüder sollte ich mich nicht mehr fürch-ten? Vor Eric oder Leon? Von wegen in Sicherheit. Bevor Leon besiegt wurde, fühlte ich mich sicherer als jetzt.“ – „Äh... Du warst doch ohnmächtig, wie Eric und ich das erklärt haben oder etwa nicht?“ – „Vielleicht hab ich’s ja in meinem Unterbewusstsein mitgekriegt. Ich bin magisch und außergewöhnlich! Genauso wie andere Menschen in diesem Raum!“ Ich stand auf und schaute mich um. Wir waren in Roys Schloss in meinem Zimmer auf meiner Hängematte. „Sag mal, kennt einer von euch Sina?“, fragte ich in die Runde. Aber kaum hatte ich den Namen ausgesprochen, haute mich schon etwas auf den Boden. Ich erschrak zu-erst etwas, doch dann wurde sie vor mir sichtbar und ich drückte sie fest an mich. Plötzlich fing sie an zu weinen und ich stand auf.
Dann ging ich auf die Tür zu, schnappte meine Tasche, die davor lag und lief in den Garten. Die Sonne schien hell und ich merkte, wie sie mich schwächte. Doch ich wollte nicht wieder ins dunkle, kalte Schloss von Roy, auch nicht in das von Eric, ich wollte einfach mal alleine sein, was mir aber nicht gegönnt war. Denn plötzlich stand wieder Roy vor mir. Er schaute mich grimmig an und fragte: „Was hast du vor?“ – „Ich kann nicht mehr in deinem Schloss leben.“ – „Wieso?“ – „Würdest du es wissen, wärst du nicht so lieb und nett zu mir.“ – „Hä?“ – „Ach, vergiss es! Ich bin nicht gerade in Stimmung, um mit dir zu streiten.“ – „Aber ich!“ – „Grrr... Ich will doch einfach nur mal meine Ruhe haben!“ – „Und warum kannst du dann nicht mehr zurück in mein Schloss?“ – „Weil ich einfach keine Schlösser mehr mag!“ – „Wieso?“ – „Frag das doch deinen Bruder! Vielleicht hört der dir ja zu und erklärt dir alles! Ich geh jetzt!“ – „Wohin?“ – „Geht dich nichts an!“ – „Ja, aber...“ – „Tschüss!“
Ich rannte schnell vom Garten auf die Straße, die mich direkt in die Innenstadt führte, wo mich Roy, Eric, Sina und Silvy bestimmt nicht mehr finden konnten, da sie mich im ganzen Trubel bestimmt nicht mehr sehen konnten. Natürlich steuerte ich ein ganz bestimmtes Ziel an, das niemanden in den Sinn kommen würde. Schließlich stand dieses Gebäude erst seit kurzem leer. Also rannte ich weiter durch die Stadt zum Dom. Dort konnte ich wenigstens entspannen und vielleicht auch eine neue Existenz ohne Roy, Eric, Sina oder Silvy aufbauen, ein-fach nur mein eigenes, unabhängiges Leben.
Ich war endlich im Dom angekommen und schaute mir die Schweinerei an, die wir hier angestellt hatten. An den Wänden hingen immer noch Überreste von den Seilen, mit denen Leon uns festgemacht hatte und auch die Fenster waren noch kaputt. Der Altar war zerstört und zum Glück die Kreuze auch im ganzen Dom. Ich schnipste kurz mit den Fingern und schon hatte ich wenigstens die Haupthal-le sauber, also den Raum, wo sich mein Ex-Käfig befand und wo der Kampf gegen Leon stattfand. Ich atmete tief ein, als ich durch die ganzen Zimmer ging, die sehr unordentlich waren und überlegte mir scharf, was ich mit den meisten davon anstellen könnte.
Nach ein paar Tagen sah es im Dom schon ganz ordentlich aus. Die Fenster waren repariert, die hellen Wände mit einer dunkleren Farbe überstrichen und einige Zimmer dienten mir als Wohnzimmer, Schlafzimmer, Kerker, Folterkammern und Speisekammern. Von Eric, Sina, Silvy und Roy hatte ich bis jetzt noch nichts ge-hört, wahrscheinlich merkten die nicht mal, wo ich war, doch etwas sagte mir, dass der Frieden nicht lange währte.
Plötzlich hörte ich, wie eine Fensterscheibe klirrte und das Glas zu Boden fiel. Ich rannte sofort an den Ort und entdeckte einen Mann, der eingehüllt in einem langen schwarzen Mantel war. „Wer bist du?“, fragte ich ihn und er ließ nur ein dunkles Lachen los. „Man! Ich hab das Fenster erst repariert! Kannst du net auf-passen?“, sagte ich und schaute ihn böse an. „Mein Name ist Tony. Ich wurde zu dir geschickt, um dich zu töten!“ – „Bestimmt von Roy, stimmt’s?“ – „ÄH... Ja, wo-her weißt du das?“ – „Tja, ich war schon ein paar Jahre mit Roy ein Team. Ich weiß mittlerweile was er gerne hat und was nicht.“ – „Tss... Zu mir sagte er erst, er kann dich net ausstehen und du wüsstest gar nix über ihn und so was.“ – „He-he, das sagt er immer.“ Tony schaute mich böse an und meinte dann: „Ich bin ei-gentlich hier, um dich umzubringen und nicht, um mit dir zu quatschen!“ – „Aber ich brauch mal wieder jemanden zum Quatschen! Und da du schon mal da bist, dachte ich, dass wir beide vielleicht mal ein bisschen quatschen könnten.“ – „Man! Ich hab jetzt keine Lust