Fanfic: -Wild-
Kapitel: Das lästige Halsband
Kapitel 2: Das lästige Halsband
„Sag mal, hast du sie noch alle?“, fragte ich Leon. „Wieso? Ihr habt doch angefangen!“, meinte er. Wir waren mal wieder im Streit. „Haben wir gar nicht! Ihr habt doch schon wieder was angestellt! Wir müssen eure Suppe immer auslöffeln!“, schrie ich ihn an und merkte, dass er sich schneller, als sonst, bewegte. Er rief: „Ich krieg’ dich schon noch!“ - „Das will ich nicht hoffen!“ - „Aber ich!“ Ich rannte davon. Leon hatte anscheinend trainiert und ich konnte nichts dagegen tun. „Du hast deine Gabe immer noch nicht zurück wie!?“ - „Woher weißt du, dass ich sie nicht mehr habe?“ - „Das sieht man dir an!“ Ich wollte Leon zum schweigen bringen und sprang über die Linde beim Dom. „Wie kommen wir denn jetzt hier her?“ - „Na ja, wenn du immer vor mir weg springst, kommen wir halt hier an! Liebe Sam!“ Ich sah in seine Augen und wurde immer unsicherer. „Wann hast du trainiert?“, fragte ich ihn. Er antwortete: „Das geht dich nichts an!“ Ich verwandelte mich in eine Katze und wollte weg laufen. Doch da hatte ich die Rechnung ohne Silvy gemacht. Sie kam von oben heran gesprungen und steckte mich, wie immer, in den Sack. Als sie mich in den Käfig warfen, verwandelte ich mich zurück in einen Menschen. „Was wollt ihr eigentlich von mir?“, fragte ich Leon und Silvy. „Nichts was du nicht wüsstest!“, meinte Leon und ging mit Silvy ins Bett, schließlich war es dunkel.
Ich wachte mitten unterm Tag auf, obwohl ich versuchte zu schlafen. „Seit wann bist du denn wach?“, fragte mich Silvy. „Seit gerade eben!“, maulte ich sie an und sah, dass neben ihr ein kleines Mädchen so um die drei Jahre stand. „Seit wann habt ihr das Kind?“, fragte ich sie erstaunt. „Seit dem wir uns in die Vergangenheit gebeamt haben!“, sagte sie. „Und wie heißt sie?“ - „Naru!“ Ich wollte etwas zu Naru sagen, aber Silvy sah mich wütend an. Den Blick kannte ich noch von früher, er hieß: Still und Ruhe! Ich sah ihnen nach, wie sie in die Küche gingen. Als Naru nach einer Weile mit einem Tablett voller Würstchen wieder kam, fingen meine Augen an zu leuchten. ‘Ich glaube, meine Gabe ist wieder gekommen!’, dachte ich mir erstaunt und sagte zu Naru: „Du Naru, könnte ich eine Wurst haben, bitte!“ Sie sah mir in die Augen und ich in ihre. Sie wollte mir eine geben, durfte aber nicht, das hatte ihre Mutter zu ihr gesagt. „Nein!“ Ich drehte mich enttäuscht um und sah aus dem Fenster. „Ein Gewitter zieht auf und es wird höllisch regnen!“, sagte ich halblaut zu mir selbst. Aber ich merkte das jemand hinter mir stand. „Woher weißt du das?“, fragte mich Leon. „Ich erkenne es eben, wenn ich eine bestimmte Wolkenstruktur sehe!“ - „Ach so, na dann!“ Er ging wieder aus dem Zimmer und ich drehte mich im Käfig hin und her.
Als Silvy am nächsten Tag vorbei kam, fragte ich sie: „Ist auf dem Käfig wieder ein Zauberschutz?“ Sie sah mir in die Augen und erkannte es, die Antwort lautete: „Ja!“ - „Ach so!“, meinte ich und versuchte zu schlafen. Es ging nicht. Naru setzte sich mir gegenüber und fragte Leon: „Papa, warum hängt das Mädchen da oben im Käfig. Sie ist doch bestimmt erst 18, oder?“ Leon sah mich erstaunt an und meinte: „Ja du hast recht. Als Zwillingsschwester von Silvy sieht sie noch recht jung aus!“ - „WAS? Soll das heißen, das da oben ist meine Tante?“, fragte Naru. „Uppps!“, sagte Leon. „Hey! Das ist das Wort von Roy, du darfst es nicht ins Licht ziehen!“, maulte ich Leon an und drehte mich dem Fenster zu.
Leon brachte Naru ins Bett und fragte mich: „Warum seid ihr noch so jung?“ Ich antwortete ihm: „Das seid ihr doch auch! Schon vergessen, wir und ihr, haben eine Reise in die Vergangenheit hinter uns!“ - „Oh! Das habe ich vergessen!“ Er sah mich an, denn ich schaute aus dem Fenster.
Am Abend hörte ich wie es hinter mir „Klirr!“ machte und Roy in Siegerposse dastand. „Warum kommst du erst jetzt? Nein, warte sag nichts. Du musstest erst noch einen Blutkonserven Laster klauen um dich damit voll zu pumpen. Typisch, Blutsauger!“, sagte ich. „Das du immer gleich meckern musst wenn man dich nicht am selben Tag rettet, wie du gefangen wurdest!“, maulte er. „Mach ich gar nicht! Ich hab eben nichts zu essen bekommen und könnte jetzt ein ganzes Pferd verdrücken!“ „Wer seid ihr?“, fragte eine leise Stimme hinter uns. Wir drehten uns um und ich stellte uns vor: „Ich heiße Sam und das hier ist Roy. Du heißt bestimmt Naru!“ Roy nahm mich huckepack und wir flogen zurück zum Schloss.
„Wer war dieses Mädchen von gestern?“, fragte mich Roy am nächsten Tag. „Das war Silvy’s und Leon’s Tochter!“, antwortete ich ihm. Er fragte nicht mehr weiter und ich legte mich in mein Bett. Plötzlich massierte mich etwas am Hals und ich erinnerte mich an das Halsband. Ich schlich mich in die Nähe von Roy und sah, dass er mit einer Fernbedienung spielte. „Was hast du da?“, fragte ich ihn. „Eine Fernsteuerung! Damit kann ich verschiedene Aktionen mit deinem Halsband ausführen, wie zum Beispiel massieren!“ - „Und was noch?“ - „Das wirst du schon noch herausfinden!“ - „Aber, mittlerweile sind einige Monate vergangen und das hast du noch nie gemacht! Warum also fängst du jetzt damit an?“ - „Weil mir die Fernsteuerung aus den Sinn kam und ich sie erst jetzt wieder gefunden hatte. Außerdem, schlafen wir gar nicht mehr im Doppelbett!“ - „Das weiß ich selber! Ich brauche halt mal wieder ein bisschen Abstand vom Boden!“ Ich ging aus dem Zimmer. Während der Unterhaltung hatte ich in seinen Augen gesehen, dass das Halsband auch Elektroschocks abfeuern konnte und dass eine eingebaute Kamera auch mit dabei war, das hatte er mir nicht gesagt. ‘Deshalb findet er mich immer’, dachte ich mir und legte mich in die Hängematte. Warum er mir das Halsband damals gab, hatte er mir nicht gesagt, und warum hatte er nie den Elektroschock eingesetzt? Doch nicht nur weil er die Fernbedienung nicht hatte. Ich wollte ihn fragen, hielt mich jedoch zurück. ‘Er braucht ja nicht gleich erfahren, dass ich meine Begabung zurück habe!’, dachte ich mir und schlief ein.
In der Nacht, als ich aufwachte, hörte ich ein ganz schönes Gepolter auf dem Dachboden und rannte in Katzengestalt hinauf. „Sam, pass auf! Hinter dir!“, schrie Roy mir zu und wurde von Leon an die Wand gedonnert. Ich sprang schnell zur Seite und Silvy verfehlte mich mit dem Sack. „Ha, Ha!“, sagte ich und lachte Silvy aus. Doch plötzlich griff mich Leon von hinten um den Hals und trug mich in der Hand. Roy war an die Wand, mit Ketten, gefesselt. „Sam!“, schrie er uns hinterher. Aber wir flogen schon zu weit oben, um ihn noch zu hören.
Im Dom schmissen sie mich wieder in den Käfig und wollten von mir wissen: „Warum hast du Naru erzählt wer ihr seid?“ Darauf antwortete ich: „Ich hab ihr nur gesagt wie wir heißen, weil sie es wissen wollte.“ Sie sahen mich an und zogen den Käfig auf seine normale Höhe. „Mutti, was macht Sam den schon wieder im Käfig? Sie ist doch ganz nett!“, meinte Naru, die gerade ins Zimmer kam. Ich winkte ihr zu und lächelte. Silvy sah mich an, als wäre ich nicht mehr die alte böse Sam. Ich bleckte ihr die Zunge und sah genau auf die Sonne. Sie schien heller als sonst und schwächte mich ziemlich. Ich sah in die Augen von Leon und merkte, dass er nichts gutes im Schilde führte. „Was wollt ihr sonst noch von mir?“, fragte ich sie. „Nichts!“, meinte Silvy und ging ins Schlafzimmer. Es wurde langsam dunkel und ich schlief ein. Als ich mitten in der Nacht von einem lauten „Rums!“ aufwachte, merkte ich, dass ich auf dem Boden war. Ich sah mich um und hörte das jemand auf mich zu kam. Ich verwandelte mich in eine Katze und fing an zu fauchen. Aber das war völlig unnötig, denn es war nicht Leon oder Silvy, die da auf mich zu kamen, es war Naru. „Was hast du, Sam?“, fragte sie mich und ich verwandelte mich zurück in einen Menschen. „Nichts! Ich dachte...“, weiter kam ich nicht, denn ich hatte richtig gelegen. Leon und Silvy waren gekommen. Naru schloss den Käfig schnell auf und stieg mit ein, schloss ihn wieder zu und versteckte den Schlüssel. Leon zog den Käfig schnell wieder hoch und suchte auf dem Boden nach Naru. Ich hatte mich an die Käfigtür gesetzt und Naru hinter mir versteckt. „Was hast du mit Naru gemacht?“, fragte mich Silvy wütend. „Sie hat gar nichts mit mir gemacht!“, schrie Naru von hinten und setzte sich neben mich. Ich sah sie erstaunt an und fing an zu lachen. Alle Drei sahen mich an, als wäre ich bekloppt. Doch dann stimmte Naru auch ins Gelächter ein. „Was treibt ihr da oben?“, fragte uns Leon. Ich antwortete: „Is’ doch logisch. Wir lachen darüber, wie doof ihr seid! Wenn ihr nämlich Naru wiederhaben wollt...“ Naru sprach weiter: „...müsst ihr Sam auch gehen lassen!“ Wir lachten wieder los und umarmten uns. Plötzlich zuckte ich zusammen und bekam einen Elektroschock vom Halsband. „Sam was hast du?“, fragte mich Naru schnell und wollte mich umarmen. Ich hielt sie davon ab und sah ihr die Angst ins Gesicht geschrieben. ‘Was willst du von mir, Roy?’, fragte ich mich und sah aus dem Fenster, danach kippte ich um.
Als ich aufwachte, sah ich dass Naru immer noch neben mir saß. Sie merkte, dass ich aufwachte und schrie in die Küche: „Könnte ich bitte etwas zu essen haben?“ „Ja mein Schatz!“, rief Silvy zu uns ins Zimmer und ich hielt mich geduckt, damit sie dachten, dass das essen für Naru wäre. „Hier, bitte schön! Findest du es nicht komisch neben einer Leiche zu liegen?“, fragte Silvy und gab Naru das Essen und als ich das sah, schrie ich Silvy an: „Leg dich doch selber mal neben eine Leiche, dann weißt du wie das ist! Ihr habt ja auf eurem Friedhof genug!“ Meine Schwester sah mich erstaunt an und ging wieder ins