Fanfic: -Wild-
sich in einen Adler und versuchte mich aus Silvy’s Händen zu befreien. „Naru, rette dich! Ich komm schon klar!“, rief ich ihr zu und sie hörte. Sie flog zurück zum Schloss und wartete auf Roy, dem sie alles berichtete.
Im Dom ging es drunter und drüber. Ich biss Silvy in die Hand und landete in einem Sack, der unter mir offen da hing. „Jetzt haben wir dich!“, sagte Leon fröhlich und steckte mich in meinen Käfig. „Warum habt ihr sie geholt?“, fragte ich die beiden. Ich sah ihnen in die Augen und konnte erkennen, dass sie Naru auf die gute Seite ziehen wollten. „Das geht dich nichts an!“, maulte mich Silvy an und die beiden gingen weg. „Ich wünschte, Roy wäre hier!“, sagte ich und wurde vom Halsband massiert. „Dein Wunsch ist gerade in Erfüllung gegangen!“, rief er mir zu und lächelte. „Warum hast du ihnen denn erzählt, dass Naru bei uns ist?“, fragte mich Roy unterwegs. „Ich weiß es nicht mehr!“, antwortete ich ihm und schlief sofort ein. Zu Hause wachte ich im Bett auf. Es war schön weich und warm. „Geht es dir wieder besser?“, fragte mich Naru. „Ja, ich hab nur ein bisschen Blut verloren“, antwortete ich und sah Roy an. Er hielt mir den Spiegel hin und ich sah, dass ich ziemlich zerkratzt war. Ich ließ den Spiegel zerspringen und weinte. Ich hatte schon so lange nicht mehr geweint. ‘Vielleicht, wäre es besser, wenn ich mich verziehe!’, dachte ich mir und schlief ein.
Als ich am nächsten Abend aufwachte, waren die andern Zwei in der Küche und machten Frühstück. Ich packte ein paar Klamotten in einen Rucksack und holte noch etwas Geld aus meiner Sparbüchse. Den Rest ließ ich für Naru und Roy da. Ich ging aus dem Schloss und in Richtung Park. Dort kletterte ich auf einen Baum und machte es mir hoch oben gemütlich. Von hier aus konnte ich alles beobachten, aber keiner konnte mich sehen. ‘Es war besser, dass ich weg bin. Ich mache ihnen nur Arbeit!’, dachte ich mir und schlief sofort ein.
Als ich aufwachte, sahen mich viele Leute von außen herum an und ich merkte, dass mir der Rucksack nach unten geflogen war. Dadurch hatte ich aufsehen erweckt. „Was machen Sie denn hier heroben? Wie kommen Sie überhaupt hier rauf? Wir haben eine Leiter gebraucht um hier rauf zu kommen! Und dabei liegen Sie auf so einem schmalen Ast!“, sagte einer der Männer, die um mich herum standen und saßen. „Sie haben lauter Kratzer im Gesicht und an den Beinen“, bemerkte ein anderer. Ich hatte noch nie so viele Männer auf einmal gesehen. Als ich mich aufsetzte, hielten mich einige Männer fest und ich sprang hinunter zu meinem Rucksack. „Wie schaffen Sie das?“ - „Mit viel Übung und null Höhenangst!“, antwortete ich und half einigen Männern nach unten. „Was machen Sie da oben?“, fragte mich einer der Älteren. „Schlafen!“, sagte ich und merkte, dass die Sonne schien, obwohl es schon neun Uhr war. „Aber man schläft doch nicht mitten unterm Tag!“ - „Doch ich schon!“, sagte ich. „Sie sind wohl sehr von sich überzeugt!“ - „Ja, doch schon, wieso?“ - „Nur so.“ - „Also denn ich muss dann wieder! Tschüss!“, rief ich zu den Männern und merkte, dass ein Adler über mir flog. Als ich stehen blieb, blieb auch er stehen. „Los, runter da Naru!“, rief ich ihr zu und sie landete neben mir. „Warum bist du abgehauen?“, fragte sie mich, nachdem sie sich zurück verwandelt hatte. „Ich bin gar nicht abgehauen!“, sagte ich. „Doch, du hast uns im Stich gelassen!“ - „Das is’ doch gar nicht wahr!“ - „Wohl!“ Ich sah in Naru’s Augen und merkte, dass sie geweint hatte. Auf einmal drehte sie sich um und Roy landete vor ihr. Sie flüsterten sich etwas zu und ich sprang davon. Roy versuchte es mit Elektroschocks, um mich aufzuhalten. Doch merkte ich nur ganz leichte. Ich blieb stehen und wartete auf Roy. „Warum bist du abgehauen?“, fragte er mich. „Ich bin euch doch nur ein Klotz am Bein. Erst bringe ich mich die ganze Zeit in Gefahr und dann Naru! Das kann ich dir nicht zumuten, denn, letztendlich, musst du mich ja dann retten!“ - „Aber, wenn ich dich nicht mehr retten muss, kann ich Leon auch nicht mehr auf den Schwanz treten!“ - „Doch, weil er des öfteren versuchen wird Naru zu holen!“ Ich sah sie an und wollte wieder laufen, doch Roy hielt mich fest und sagte: „Bitte bleib bei uns!“ Ich schüttelte den Kopf, löste mich von seiner Hand und verwandelte mich in eine Katze. Als ich nach einer Weile zurücksah, merkte ich wie einsam ich mir vorkam. ‘Hoffentlich ändert sich das bald’, dachte ich mir und merkte, wie ein Mädchen mich anstarrte. Ich lief zu ihr hin und streichte um ihre Beine. Sie nahm mich auf den Arm und ich schnurrte, dann schlief ich ein.
Am nächsten Tag erwachte ich in einem Käfig, der ziemlich hoch in der Luft hing. Ich sah hinunter und erkannte das Mädchen, das sich in Silvy verwandelte. Danach verwandelte ich mich in einen Menschen und fragte sie: „Seit wann kannst du so etwas?“ - „Seit dem du das letzte Mal abgehauen bist!“ - „Ach so“, sagte ich und legte mich hin. „Warum bist du alleine?“, fragte sie mich. „Ich bin seit gestern schon allein, weil ich jeden in Gefahr bringe. Wäre ich weiterhin bei Roy geblieben, hättet ihr ihn bestimmt gegrillt.“ - „Das wäre gut möglich gewesen. Also kommt er auch nicht mehr um dich zu retten?“ - „Nein. Ich werde nicht mit ihm gehen, wenn er kommt.“ Silvy sah mich an, aber ich sah aus dem Fenster, denn sie hatten es repariert. Leon kam jetzt auch dazu und fragte Silvy: „Was hat sie? Sonst ist sie nie so bedrückt! Sondern lacht einen immer aus!“ - „Sie ist alleine. Davor habe ich Angst. Dass wir einmal auseinander gehen könnten!“ - „Das würden wir niemals!“ - „Ich hoffe es!“, meinte Silvy und stellte mir einen Leiter hin. Sie stieg sie hoch und sperrte den Käfig auf. Als sie mich ansah, sagte sie: „Du hast den leeren Blick, den ich noch nie zuvor bei dir gesehen habe. Warum hast du ihn verlassen?“ - „Damit Roy nicht mehr in Schwierigkeiten gerät!“, schluchzte ich und eine Träne viel auf das Halsband. Ich merkte ein paar Elektroschocks und sagte zu Silvy: „Bitte geh jetzt und lass mich alleine Leiden!“ Sie sah mich an und ging mit hängenden Ohren. Roy gab mir immer mehr und immer stärkere Elektroschocks, er wollte, dass ich aufhörte zu weinen. Als ich endlich aufhörte zu weinen, hörten auch die Elektroschocks auf und ich schlief ein.
„Kannst du denn nicht aufhören, nichts zu essen?“, fragte mich Silvy den nächsten Tag. Sie hatten es mit allerlei Köstlichkeiten probiert. Ja, sogar schon mit Blut. Doch ich aß nichts und wollte auch nichts essen, denn ich wollte nur still leiden. ‘Ich leide, obwohl ich gar nicht will. Und das nur wegen Roy!’, dachte ich mir und setzte mich, mit den Rücken, zum Fenster. Plötzlich massierte mich das Halsband. ‘Er lässt mich gar nicht vergessen! Er will dass ich immer an ihn denke!’
Ich vergrub meinen Kopf in meinen Knien und fing wieder an zu weinen. Ich wollte ihn doch aber vergessen! Warum ließ er es nicht zu? Es war doch meinen Entscheidung weg von ihm und Naru zu gehen! Warum ließ er mich nicht alleine? Ich hörte Silvy noch ein paar Flüche aussprechen und bekam etwas an den Kopf geworfen. Ein Fisch? „Ich will nichts mehr essen und ich werde hier verhungern! Ich werde nichts von euch annehmen und immer liegen lassen!“, schrie ich ihr nach unten und legte mich auf den Boden. Von dem ganzen Essen, das ich nicht aß, waren viele Köstlichkeiten dabei. Aber ich wurde immer müder von dem nichts essen. Also schlief ich ein.
Als ich wieder aufwachte, lag jemand neben mir und ich schaute auf. Das war ja Roy! Als er merkte, dass ich wach war, lächelte er mich an und meinte: „Sorry, aber ich will dich wieder zurück haben! Du fehlst mir so sehr im Schloss und Naru wird immer mehr und mehr gut!“ „Silvy wird sich darüber freuen!“, sagte ich uninteressiert und schaute zum Fenster. ‘Los, zerspring!’, dachte ich mir lange und konzentrierte mich aufs Fenster. Es zersprang! Ich lächelte und probierte es sofort an dem Käfigschloss und es ging auf! Ich stieg aus dem Käfig und bekam gerade noch einen Wutschrei von Leon mit: „Du blöde Nuss bleib hier!“ Doch ich hörte nicht und rannte schnell zurück in den Park.
Dort angekommen schnappte ich nach Luft und bemerkte, dass Naru hinter mir stand. „Was willst du, Naru?“; fragte ich sie und bekam sofort einige Schimpfwörter an den Kopf geworfen. Dann machte ich sie nach und sie bannte mich auf eine Parkbank. Ich lachte und bekam den erstaunten Gesichtsausdruck von Naru mit. Dann sagte ich einen leisen Zauberspruch auf und bekam die Fesseln los. Naru schaute blöd drein und ich wollte wieder weiter wegrennen. Doch leider rannte ich dabei volle Kanne auf Roy drauf, der sich vor mir zurück in einen Menschen verwandelt hatte. Ich wollte an ihm vorbei rennen, aber er hielt mich an der Hand fest und ich brüllte ihn an: „Lass mich in Frieden! Ich will euch nicht mehr in Gefahr bringen! Ich will euch doch nur schützen!“ - „Aber ich will wieder mit dir ein Team bilden! Schau dir Naru doch mal an! Sie wird immer heller und schläft schon in der Nacht!“ - „Geb ihr doch auch so ein super tolles Halsband! Dann wird sie bestimmt nie wieder gut!“ - „Aber ich brauche dich trotzdem!“ - „Nein! Ich will nicht! Ich will dahin, wo du mich nie mehr findest und von wo aus ich nur mit eigenem Willen weg kann!“, brüllte ich jetzt raus und wurde irgendwie weggebeamt.
Als ich meine Augen öffnete, stand eine graue alte Gestalt vor mir und ich fragte sie: „Wo bin ich?“ Darauf antwortete sie: „Du bist in Tauronia! Die Stadt der heilenden Kräuter! Ich werde dich hier umher führen und dir die Stadt zeigen.“ Ich staunte. War das nur wegen diesem Wunsch passiert? Aber auf dauer würde ich es hier auch nicht aushalten, das merkte ich bereits