Der Dämon Izanaga
Kagome an. Die wurde wütend. „ Ich habe mich gewaschen! Was dagegen?“, fragte sie und ging an ihm vorbei. Plötzlich sah sie erneut das Bild des zerstörten Landes und sie ging in die Knie. „ Kagome?“, warf Sango fragend in den Raum. Kagome fing sich wieder. Sie sah Sango keuchend an.
Nach einigen Minuten hatte Kagome allen erzählt, was am Fluss passiert war. Doch die konnten sich auch keinen Reim darauf machen. Es wurde kurz still im Raum. Alle schienen angestrengt nach zu denken. „ Sehr seltsam!“, sagte Miroku auf einmal. „ Was denn?“, fragte Sango. „ Das Mädchen. Wenn sie wirklich dieselbe ist, die wir damals gesehen haben, wieso taucht sie jetzt wieder auf?“, fragte Miroku. „ Eines steht doch fest!“, sagte Inuyasha und stand auf. Alle sahen ihn fragend an. „ Ich schätze, wir können mit ziemlicher Sicherheit davon ausgehen, das demnächst wieder etwas passieren wird, oder?“, fragte er. „ Das stimmt wohl.“, sagte Miroku. „ Und es steht fest, das wir alles tun werden, um diese schreckliche Vision abzuwenden!“, sagte Sango. Kagome sah aber nicht so zuversichtlich aus. „ Was ist denn mit dir, Kagome?“, fragte Inuyasha. „ Ach, nichts!“, sagte Kagome und versuchte, fröhlich auszusehen. Aber es gelang ihr nicht.
Aufgrund von Kagome´s Vision waren die vier wieder unterwegs zurück zu Kaede. Kagome machte immer noch ein betrübtes Gesicht und Inuyasha fiel das auf. Sie lief etwas hinter den anderen und Inuyasha ging zu ihr hin. „ Was ist denn los? Seit vorhin bist du so seltsam.“, sagte er. „ Ach nichts!“, sagte Kagome und schüttelte den Kopf. „ Blödsinn. Ich sehe doch, das irgendwas mit dir los ist!“, sagte Inuyasha und sah Kagome direkt ins Gesicht, die jetzt ein wenig rot wurde. „ Lass mich doch in Ruhe!“, schrie Kagome und ging an ihm vorbei. Sie ging sogar an Miroku und Sango vorbei und bildete jetzt die Spitze. „ Die Vision muss sie sehr mitgenommen haben.“, sagte Miroku. „ Glaube ich auch.“, sagte Sango sorgenvoll. „ Warum sagt sie uns das nicht einfach?“, fragte Inuyasha. „ Lass sie ruhig. Das gibt sich schon.“, sagte Miroku.
Plötzlich durchbrach eine Explosion die Stille. Mitten im nahegelegenen Wald stieg eine Rauchsäule in den Himmel. „ Was war denn das?“, fragte Miroku. „ Hilfe!“, schrie eine männliche Stimme. „ Keine Ahnung. Ich sehe mal nach!“, sagte Inuyasha und rannte los.
Kurz bevor er auf den Wald traf, kam ein älterer Mann zwischen den Bäumen hervor, stolperte und fiel hin. Er sah Inuyasha an. „ Hilf mir.“, bat er. Plötzlich kam aus dem Wald eine Art Morgenstern an einer Kette heraus und flog auf den Mann zu. Inuyasha reagierte schnell, schnappte den Mann und sprang weg, bevor der Morgenstern den Boden berührte, der jetzt unter lautem Getöse explodierte. Inuyasha kam neben Sango wieder auf dem Boden auf und sah den Mann an. „ Was ist das?“, fragte Miroku, als eine etwas dickere Gestalt aus dem Wald rauskam und die Kette wieder aufwickelte. Die Gestalt hatte rötliche Haut. Der Kopf war total kahl und gab die Sicht auf die kleinen Hörner frei zwischen denen eine Spirale eingebrannt war. Obwohl die Gestalt sehr dick war, sahen die Arme ungeheuer stark aus.
Inuyasha drehte sich zu der Gestalt um und sah sie wütend an. „ Was fällt dir eigentlich ein, einfach so unschuldige Menschen anzugreifen?“, fragte er. Die Gestalt sah ihn teilnahmslos an, während sie ihren Morgenstern wieder in die Hand nahm. „ Ich habe dem Kerl nur eine Frage gestellt, die er beantworten soll!“, schrie die Gestalt, sprang mindestens 10 Meter hoch in den Himmel und schleuderte seinen Morgenstern auf die kleine Gruppe. Blitzschnell sprang Sango auf Kiara und stieg in den Himmel. Inuyasha schnappte sich Miroku und den Mann und sprang ebenfalls weg, bevor der Morgenstern erneut den Boden berührte und explodierte. Staub spritzte hoch und es bildete sich eine Rauchwolke. „ Diese Waffe ist extrem stark!“, bemerkte Miroku, als sie wieder auf dem Boden aufkamen.
„ Was ist denn hier los?“, fragte Kagome, als sie zurückkam. „ Auch endlich da?“, fragte Inuyasha. „ Was soll das denn heißen?“, fragte Kagome wütend. Die Gestalt sah Kagome fragend an. Dann sah er die Splitter, die sie um den Hals hängen hatte. Sie leuchteten. „ Das muss ein mächtiger Gegenstand sein!“, sagte er sich und holte den Morgenstern blitzschnell zurück. „ Wer ist das?“, fragte Kagome. Plötzlich schoss die Kugel auf sie zu. Sango aber war zur Stelle, fasste Kagome an einer Hand und hob sie hoch. Unter ihnen schlug der Morgenstern erneut auf. Doch durch den Nebel sprang die Gestalt auf die beiden zu und erwischte Kiara mit einem Schlag. Sango ließ Kagome los, die jetzt zurück zu Boden fiel. Die Gestalt flog lachend hinterher.
Kagome war nichts passiert, da es nicht sehr hoch gewesen ist, doch sie konnte in dem Nebel kaum etwas sehen. Plötzlich flog der Morgenstern an ihr vorbei und die Kette begann, sich um ihren Körper zu wickeln, so das sie sich nicht mehr befreien konnte. Schließlich erschien die Gestalt vor ihr und holte das Gläschen mit den Splittern heraus. „ Sehr schön!“, sagte er, als er die betrachtete. „ Aber das sind ja nur Splitter. Wo ist der Rest?“, fragte er. „ Weiß ich doch nicht! Und jetzt lass mich los!“, schrie Kagome. Ihr Körper leuchtete und die Kette fiel von ihr ab. Die Gestalt wich ein wenig zurück. Damit hatte sie nicht gerechnet. Plötzlich tauchte Inuyasha aus dem Nebel auf und schlug mit Tessaiga zu. Doch der Gegner wich aus.
„ Geht es dir gut?“, fragte Inuyasha und sah Kagome an. Die nickte zustimmend. Der Rauch verzog sich jetzt und gab die Sicht wieder frei. Die Gestalt war immer noch da. „ Wer bist du eigentlich?“, fragte Inuyasha. Die Gestalt lächelte. „ Ich bin Bakor. Ein treuer Diener seiner Majestät, dem Dämon Izanaga!“, sagte sie und verneigte sich. „ Izanaga?“, fragte Miroku. „ Und ich werde mir diese Splitter holen, denn wir brauchen sie!“, sagte Bakor und ging erneut auf Kagome los. Doch Inuyasha stellte sich ihm mit Tessaiga in den Weg und schlug zu. Bakor aber wich ihm aus und entriss Kagome mit unglaublicher Geschwindigkeit das Gläschen. Dann tauchte er 10 Meter hinter ihr wieder auf. „ Danke! Das wird uns sehr weiterhelfen!“, sagte er und verschwand wieder im Wald.
Kagome war total geschockt. Das ging selbst für Inuyasha zu schnell, der ebenfalls verdutzt war. Sango stieg sofort mit Kiara in den Himmel, um den Kerl noch zu entdecken, aber es war nichts zu sehen. „ Mist!“, schrie Inuyasha und rammte Tessaiga mit voller Kraft in die Erde. „ Die Splitter sind weg!“, sagte Kagome und fasste sich an den Hals. „ Keine Sorge. Die holen wir zurück!“, sagte Miroku beruhigend. Sango kam wieder runter. „ Keine Spur von ihm. Er ist weg!“, sagte sie.
„ Also gut. Du weiß doch immer alles! Wer war das? Und wovon hat er gesprochen?“, fragte Inuyasha Miroku. Der sah ein wenig nachdenklich aus. Dann aber schüttelte er mit dem Kopf. „ Ich weiß es nicht. Bislang habe ich noch nie etwas von einem Dämon Izanaga gehört. Und ich dachte, das ich alle Dämonen kenne!“, sagte er. „ Na toll. Das heißt, wir tappen völlig im Dunkeln!“, sagte Inuyasha und schob Tessaiga wieder in die Scheide zurück. Dann sah er den Mann an, den er gerettet hatte. Er hob ihn wieder auf die Beine und sah ihn wütend an. „ Was wollte der Kerl von dir?“, fragte er und sah dabei ziemlich finster aus. „ Er wollte wissen, was es hier für mächtige Gegenstände gibt. Gegenstände mit mystischer Energie!“, sagte der ängstlich lächelnd. „ Stimmt. Das war schon seltsam!“, sagte Kagome. Inuyasha sah sie fragend an. „ Er schien nichts vom Juwel der vier Seelen gewusst zu haben. Als er die Splitter sah, fragte er mich, wo der Rest davon ist. Das ist doch irgendwie seltsam, oder?“, fragte Kagome. „ In der Tat. Möglicherweise war es kein japanischer Dämon. Die wissen nämlich alle davon, dass das Juwel zerstört wurde. Also aus einem anderen Land!“, sagte Miroku. „ Das können wir später noch diskutieren. Lasst uns erstmal zum Dorf gehen.“, sagte Sango. Alle nickten und sie gingen zu Kaede.
Nach zwei Stunden kamen sie bei ihr an. Als Kaede und Shippo hörten, was passiert war, waren sie tief betrübt. Keine Splitter hieße auch, das Kagome momentan nicht in ihre Zeit zurückkehren könnte. Kagome sah auch nicht glücklich darüber aus. Als sie fragten, ob Kaede etwas von einem Dämon Izanaga wüsste, schüttelte die nur den Kopf. Davon hatte offensichtlich noch niemand gehört.
Bald ging die Sonne unter. Kagome saß vor dem Haus und sah dem Sonnenuntergang zu, als Inuyasha dazukam. „ Tut mir leid! Ich konnte nichts tun!“, sagte er. Kagome sah ihn fragend an. „ Lass doch das entschuldigen. Das weiß ich doch!“, sagte sie. „ Aber wegen mir kannst du erstmal nicht in deine Zeit zurück!“, stellte Inuyasha fest. „ Das ist klar. Aber wir werden schon irgendwann noch einen Splitter finden!“, sagte Kagome fröhlich. „ Wenn du es so siehst!“, sagte Inuyasha. Dann sah er Kagome´s Gesichtsausdruck an. „ Aber ich sehe doch, das du unglücklich bist!“, sagte er. Kagome wurde wieder rot. „ Das wird schon wieder!“, sagte sie und rannte weg. Inuyasha seufzte nur. Kagome rannte hinters Haus und lehnte sich an eine Wand. „ Warum schlägt mein Herz so wild?“, fragte sie sich und fasste sich auf die Brust.