Der Dämon Izanaga

„ So sorgenvoll kenne ich ihn gar nicht.“, fügte sie hinzu.
Es war finstere Nacht, auch über dem Reisfeld, auf dem sich gestern Nacht das Portal geöffnet hatte. Aus den Wiesen und dem Wald kamen die Gestalten wieder an. In der Mitte auf dem Reisfeld stand die Gestalt mit dem großen Schwert, die wohl die anderen schon erwartete. „ Und? Habt ihr herausgefunden, wo mächtige Gegenstände sind?“, fragte er.
Bakor trat vor und streckte das Gläschen mit den Splittern hin. „ Das hier sind offensichtlich Splitter eines sehr mächtigen Kristalls. Sie beinhalten sehr viel Macht!“, sagte er. Die Gestalt nahm das Gläschen an sich und sah die Splitter genau an. „ Sehr interessant. Und wo ist der Rest?“, fragte er. „ Keine Ahnung. Diese Splitter habe ich einem Mädchen abgenommen, die mit einigen Gefährten unterwegs war!“, sagte Bekar. „ Ein Mädchen?“, fragte die Gestalt. „ Egal. Wir brauchen mehr davon, um das Portal erneut zu öffnen. Die hier reichen dafür nicht aus!“, sagte er und warf die Splitter Bekar wieder zu. „ Besorge mir mehr!“, sagte er. Bekar sah ihn fragend an. „ Und wie?“, fragte er. „ Überlass mir das!“, sagte eine weibliche Stimme und eine der anderen Gestalten trat ins Licht. Es war eine ziemlich große Dämonin. Sie hatte ebenfalls rötliche Haut. Ihr blondes Haar ging fast bis zum Boden. Allerdings trug sie keine Waffe.
Sie nahm das Gläschen an sich und roch kurz an den Splittern. Dann sah sie sich um. „ Dort ist etwas!“, sagte sie und zeigte nach Norden. „ Eine große Ansammlung dieser Splitter. Mit Sicherheit genug, um das Portal zu öffnen!“, sagte sie und miaute dabei herzhaft. „ Fari! Bist du sicher?“, fragte Bekar und sah sie an. „ Natürlich!“, sagte sie „ Sehr gut. Dann geht jetzt uns holt mir diesen Splitter!“, befahl die Gestalt mit dem Schwert. „ Sehr wohl!“, sagten alle im Chor und verschwanden. „ Bald wird unser Meister diese Welt betreten und sie wird untergehen!“, sagte die Gestalt und lachte.
Am nächsten Morgen wurde Kaede von einem der Dorfbewohner geweckt. „ Komm schnell. Da ist ein Verwundeter!“, sagte er. Kaede schrak hoch und ging sofort mit. Miroku, der ebenfalls wach wurde, kam auch mit, falls er helfen könnte. Als sie am Dorfeingang ankamen, staunte Miroku. Ein ihm wohlbekannter Mann lag am Boden und zahlreichen Schürfwunden. „ Kenji!“, sagte Miroku. Einige Dorfbewohner halfen, ihn zu Kaede´s Hütte zu bringen. Die anderen waren auch schon wach und wunderten sich. Kaede machte ihm einen kalten Umschlag und verband seine Wunden. „ Was ist denn passiert?“, fragte Kagome sorgenvoll.
Kenji schien Schmerzen zu haben, denn sein Gesicht verzog sich ständig. „ Wir wurden angegriffen. Es waren fünf. Sie waren zu stark.“, sagte er schwach. „ Schon gut. Ruh dich erstmal aus!“, sagte Kaede. Kagome half ihr, Kenji´s Wunden zu behandeln.
Gegen Mittag hatte er sich etwas beruhigt. Die Schmerzen waren wohl vorbei. Er atmete wieder ganz ruhig. Als er aufsah, sah er in Kagome´s Gesicht. „ Du? Dann habe ich es also doch geschafft, hierher zu kommen.“, sagte er. „ Mach dir keine Sorgen. Du bist hier in Sicherheit!“, sagte Kagome lächelnd. „ Aber die anderen nicht. Sie sind bestimmt alle tot!“, sagte er mit wütendem Gesichtsausdruck. „ Erzähl uns doch erstmal, was passiert ist!“, sagte Kagome. „ Gut!“, sagte Kenji und schluckte.
„ Nachdem ich euch verlassen hatte, ging ich ein paar Tage herum auf der Suche nach einer Bleibe. Bis ich in diesem kleinen Dorf ankam. Es wurde von einer Horde Dämonen bedroht. Sie waren glücklicherweise nicht besonders stark. Ich besiegte sie und als Dank nahmen die Dorfbewohner mich bei ihnen auf. Hin und wieder bekämpfte ich Dämonen in der Nähe und hielt sie vom Dorf fern. Bis letzte Nacht. Ich war wieder auf Patroullie wie fast jede Nacht, denn die Dämonen schlagen meistens dann zu. Plötzlich wurde das Dorf angegriffen. Ich rannte hin und sah SIE. Es waren fünf. Jeder von ihnen schien unglaublich stark zu sein. Ich zog meine Messer und bekämpfte sie, aber einer von ihnen ging mit einem Speer auf mich los. Er war so schnell, das ich gar nicht bemerkte, wie er mich angriff . Erst Sekunden später bemerkte ich, das er mich mit seinem Schwert erwischt hatte. Ich dachte, das mein letztes Stündlein geschlagen hatte, aber sie töteten mich nicht, sondern gingen einfach weiter. War wohl kein Gegner für sie!“, sagte Kenji. Er keuchte wieder etwas.
„ Dann erinnerte ich mich an euer Dorf und bin, so schnell ich konnte losgerannt. Die ganze Nacht hindurch, bis ich schließlich am Eingang eures Dorfes zusammengebrochen bin!“, erklärte Kenji und seufzte. „ Seltsam. Warum sollte eine Gruppe aus fünf Dämonen ein kleines Dorf zerstören wollen?“, fragte Inuyasha. „ Keine Ahnung. Ich habe solche Dämonen auch noch nie gesehen!“, sagte Kenji.
Miroku sah Kenji fragend an. „ Hatten sie rote Haut und zwei Hörner auf dem Kopf?“, fragte er. Kenji sah verwundert aus. „ Kennst du sie?“, fragte er. „ Wir sind gestern einem begegnet. Er hat Kagome die Splitter gestohlen und ist verschwunden!“, sagte Miroku. „ Aber das war doch nur einer!“, warf Kagome dazwischen. Kenji lächelte. „ Jetzt, wo du es erwähnst. Da war einer, der Splitter bei sich hatte. Ich konnte sie genau erkennen. Sie hingen um seinen Hals!“, sagte Kenji.
Inuyasha stand jetzt wütend auf. „ Wo sind sie hin?“, fragte er. Kenji lächelte. „ Sie sind nach Norden weitergezogen. Ihr Ziel kenne ich nicht!“, sagte Kenji. „ Wenn dem so ist, müssen wir sie einholen!“, sagte Inuyasha entschlossen. „ So kenne ich dich gar nicht!“, sagte Miroku und laut Sango´s Blick stimmte sie ihm zu. „ Wieso? Immerhin geht es hier um Kagome´s Splitter!“, sagte Inuyasha leicht beleidigt. Kagome stand jetzt auch auf. „ Dann gehen wir!“, sagte sie. „ Nein!“, warf Kenji dazwischen. „ Sie sind ungeheuerlich stark. Geht nicht!“, sagte er. „ Keine Sorge. Das schaffen wir schon!“, sagte Kagome. Sango sah misstrauisch in die Runde. „ Aber ich fürchte, das wir nicht alle auf Kiara´s Rücken passen!“, sagte sie. „ Ich kann ganz gut mit ihr mithalten, also werde ich Kagome tragen.“, sagte Inuyasha.
„ Ich komme auch mit!“, sagte Kenji und richtete sich langsam auf. „ Vergiss es. Du bist du schwer verletzt, also bleib liegen!“, sagte Kaede ärgerlich. „ Außerdem passt du sowieso nicht auf Kiara!“, sagte Sango. Dann gingen sie raus. „ Wartet. Ich komme auch mit!“, sagte Shippo und sprang hinter Miroku auf Kiara´s Rücken. „ Wenn wir schnell genug sind, haben wir sie heute Abend vielleicht schon eingeholt.“, sagte Inuyasha und nahm Kagome auf den Rücken. Dann sprang er los. Kiara stieg auf und flog hinterher. „ Hoffentlich nimmt das nicht ein böses Ende!“, sagte Kaede.
Der Weg führte die Gruppe an zahlreichen Dörfern vorbei, die teilweise total zerstört wurden. Die wenigen Überlebenden konnten ihnen manchmal die Richtung weisen, in welche die Dämonen verschwunden waren. Und langsam schienen sie ihnen näher zu kommen.
„ Ich frage mich, wo die wohl hin wollen!“, sagte Miroku. „ Glaubst du, das sie ein bestimmtes Ziel haben?“, fragte Sango. „ Wenn ich mir die Richtung so ansehe, ja! Sie gehen immer weiter nach Norden. Ich glaube, das sie die Dörfer nur zerstören, weil sie Lust dazu haben. Als Vergnügen!“, sagte Miroku. „ Das ist aber nicht nett!“, sagte Shippo. „ Aber so können wir sie schneller wieder einholen!“, sagte Miroku.
Es wurde langsam dunkel, als sie eine weitere Rauchsäule in einigen Kilometern Entfernung aufsteigen sahen. „ Los!“, sagte Sango und beschleunigte. Inuyasha folgte ihnen. Als Kiara über einem weiteren Dorf schwebte, erschraken sie. Einige Dorfbewohner rannten in Panik durch das Dorf, während die Häuser in Flammen standen. Plötzlich blitzte etwas und einer der Dorfbewohner fiel tot zu Boden. „ Sie sind noch da!“, sagte Sango und Kiara landete. Miroku und Shippo sprangen ab und sahen auf das Dorf, während Sango wieder in die Luft stieg, um sich einen Überblick zu verschaffen.
Inuyasha und Kagome kamen jetzt auch an. „ Sind sie noch da?“, fragte er. „ Ja!“, sagte Miroku. Inuyasha lächelte. Er zog sein Schwert und rannte ins Dorf rein. „ Warte doch mal! Wir wissen doch gar nichts über sie!“, schrie Kagome, aber Inuyasha verschwand in den Rauchschwaden. „ Das er immer so ungeduldig sein muss!“, sagte Kagome und zog ihren Bogen.
Inuyasha kam an einer Kreuzung an und sah sich um. „ Ich kann sie spüren, aber wo sind sie?“, fragte er. Plötzlich kam eine Gestalt aus einer der Straßen heraus. Es war ein großgewachsener Dämon mit roter Haut. Er trug eine weiße Tunika und in seiner rechten Hand hatte er eine Sense. „ Wer bist du denn?“, fragte er. „ Halt den Mund!“, sagte Inuyasha und rannte mit Tessaiga im Anschlag auf ihn zu. Doch der Dämon hob seine Sense und fing den Schlag einfach ab. Dann setzte er zum Gegenangriff an, dem Inuyasha mit einem beherzten Sprung auswich. Doch der Gegner drehte sich und schlug nochmal zu. Er erwischte allerdings nur Tessaiga.
Beide landeten wieder auf den Füßen. „ Du bist gut. Hätte nicht gedacht, das er hier so gute Kämpfer gibt!“, sagte der Dämon lächelnd. „ Du wirst dich noch wundern!“, schrie Inuyasha. Er konzentrierte
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