Mâri Engel des Schicksals
Kapitel1/1
Hi Alle!!!
Obwohl ich noch eine andere FF in Arbeit habe (Ein Wunsch wird wahr), habe ich micht entschieden noch eine weitere anzufangen.
So und hier kommt der erste Teil, des ersten Kapitels.
Kapitel1/1
Mit rotgeweinten Augen scheint sie in die undenklichweite Ferne zu blicken. Die Knie an den schmalen Körper gezogen sitzt sie da. An ihrer rechten, tränenverschmierten Wange ist eine feine Narbe zu sehen. Ihr kastanienbraunes, nackenlanges, einst leuchtendes Haar, ist stumpf und leicht verfilzt. Nur eine rotgefärbte, geflochtene Strähne mit einer gesprenkelten Entenfeder erinnert noch an die schönen Tage ihres Lebens. Schwankend steht sie auf und betrachtet sich noch einmal im staubigen Spiegel. Ihre Augen, müde und matt, haben ihren wunderschönen, grünen Glanz verloren. Es kann doch nicht so weitergehen!
Schweigend stand sie noch immer da, mit einer seit langem unbekannten Entschlossenheit im Gesicht. Langsam drehte sie sich leicht schwankend um und betrachtete den Raum, in dem sie stand. Er war klein und rund und hatte keine Fenster. Es gab keine Möbel, bis auf den verstaubten Wandspiegel, der genau einer schweren Holztür gegenüber stand. Der Boden bestand aus altem Marmor und die Wände und die Decke aus altem Stein.
Knarrend öffnete sich die schwere Holztür und ein dünner Junge mit breiten Schultern trat zögernd ein. ,,Mâri", flüsterte er mit leiser Stimme. Die junge Frau mit dem Namen Mâri drehte sich langsam zu ihm um. Als sie den Jungen sah, schienen ihre Augen teilnahmslos und leer. ,,Lass mich allein", sagte sie tonlos. Beim Klang ihrer Stimme lief ihr ein Schauder über den Rücken. War das wirklich ihre Stimme? Ihre Stimme, einst weich und warm, war nun rau, wie zwei aufeinanderreibende Mühlsteine. ,,Mâri", flüsterte der Junge ein weiteres Mal, ,,bitte, hör mir zu." In seiner Stimme lag etwas flehendes, doch Mâri schüttelte leicht, aber bestimmt den Kopf. Ein leichtes Schwindelgefühl begann sich in ihr auszubreiten. Die junge Frau stützte sich mit einer Hand an den Spiegel. ,,Mâri, was ist mit dir?" Wieder schüttelte sie leicht den Kopf. Das Schwindelgefühl wurde immer stärker. Ihr Gesicht nahm einen leicht gequälten Ausdruck an, während sie versuchte, sich auf ,,Mâri, lass mich dir helfen", sagte der Junge mit wachsender Besorgnis in der Stimme. Mâri schüttelte wieder leicht den Kopf. Das Schwindelgefühl wurde immer schlimmer. In ihrem Kopf drehte sich alles. Ihr Blick verschwemm langsam. Ihr Knie begannen zu zittern, und es wurde immer anstrengender sich auf den Beinen zu halten. Langsam rutschte sie am Spiegel hinunter auf die Knie und eine wohlige Finsternis legte sich um sie.
Sie fiel. Der Wind zerrte an ihrer Kleidung und an ihren Haaren. Sie schien eine Ewigkeit zu fallen, als sie unerwartet aufschlug. Der Aufprall war weich, doch taten ihr alle Knochen weh. Zögernd öffnete sie ihre Augen. Sie konnte nicht sehen, außer einer undurchdringbaren Finsternis. Vorsichtig versuchte sie aufzustehen, doch kaum stand sie aufrecht, sank sie wieder auf die Knie. Das Schwindelgefühl kam wieder. Sie kniff die Augen zu und hielt sich den Kopf, in der Hoffnung, es würde besser werden. Da hörte sie eine Stimme. Die Stimme war nicht mehr als ein Flüstern und doch drang sie klar an ihr Ohr. In einer ihr unbekannten Melodie sang sie:,,Die Schatten aus dem Dunkeln wiederkehren,
Kann sich das Licht nicht lange wehren.
Nur das Schwert aus Kristall
Bringt die Schatten zu fall.
Drei die es finden,
Nur einer kann es führen.
Sechs gehen, finden den schwarzen, namenlosen Stein,
Fünf kehren wieder und einer geht allen."
Als die Stimme verklungen war, merkte Mâri, dass sie währenddessen den Atem angehalten hatte. Sie holte tief Luft, und versuchte einen klaren Gedanken zu fassen. Ihr Verstand schien in einen unendlichtiefen Nebel versunken zu sein. Sie wollte aufstehen und dieser eigenartigen Stimme nachlaufen, doch sie sank sofort wieder auf die Knie. Eine Welle des Schmerzens breitete sich unaufhaltsam in ihr aus. Sie schloss die Augen und wollte nichts mehr spüren, nichts mehr sehen. Mâri schlug zögernd die Augen auf. Ihr Blick war verschwommen und sie konnte kaum etwas sehen. Als sich ihr Blick allmählich zu klären begann, konnte sie erkennen, das sie immer noch in dem kleinen, runden Raum war. Sie drehte leicht den Kopf zur Seite, und sah, wie der Junge neben ihr Kniete. Sein Gesichtsausdruck wirkte erleichtert, als er merkte, dass Mâri wieder zu sich gekommen war. Sie drehte den Kopf langsam auf die andere Seite. Sie wollte ihn nicht sehen. Er sollte sie allein lassen. Blanker Hass machte sich in ihr breit, als sie daran dachte, dass er daran schuld war, dass sie niemanden mehr hatte, der sie liebte. Der Junge sagte irgendwas, doch sie konnte ihn nicht hören, wollte ihn nicht hören. Sie merkte erst nach einiger Zeit, dass er gegangen war. Mâri fröstelte, als sie merkte, dass sie immer noch auf dam alten Marmorboden lag. Langsam versuchte sie sich aufzurichten, was ihr nach einigen Versuchen auch gelang. Mit weichen Knien stand sie einen Moment da. Es hatte sie viel Kraft gekostet aufzustehen. Als sie leicht schwankend in Richtung Tür gehen wollte, viel ihm Blick zufällig auf den Spiegel. Sie starrte in auf ihr Spiegelbild, zu keiner Bewegung fähig. Das, was sie im Spiegel sah, war gar nicht wirklich sie. Die Person, die sie sah, hatte leicht spitze Ohren und eine schwarze Tatoowierung unter dem linken Auge. Sie starrte sich fassungslos im Spiegel an. Was war mit ihr geschehen? Mit zitternden Händen fasste sie sich an den Ohren. Sie fühlte die Spitzten. Sie konnte es nicht glauben. Ihr Sinne begannen sich zu schärfen, doch die Erschöpfung blieb. Leicht schwankend riss sie sich von ihrem Spiegelbild los und ging in Richtung Tür. Quietschend öffnete sie sich. Vor ihr war ein langer Koridorr, der spärlich von einigen fast ausgebrannten Fackeln erhellt wurde. Langsam lief sie durch die Gänge, darauf achtend, kein Geräusch zu machen. An einer Biegung blieb sie stehen. Sie hörte von nicht weit entfernt leise Schritte. Hastig sah sie sich nach einem Versteck um, und erblickte am anderen Ende des Ganges eine Tür, die sie vorhin noch nicht bemerkt hatte. So leise und schnell wie nur möglich schlich sie sich zur Tür und schlüpfte hinein. Drinnen sah sie sich um. Sie war ein einer großen Bibliothek. Interessiert sah sie sich um. Sie konnte nicht lesen und nicht schreiben, doch das war ihr egal. Sie streifte zwischen den Regalen hin und her, bis ihr ein sehr altes, in rotes Leder gebundenes Buch auffiel. Vorsichtig nahm sie es heraus und besah sich den Buchdeckel. Es waren zwei gekreuzte, vergoldete Rosen darauf abgebildet. Die eine war verwelkt und verdorrt, die andere jedoch blühte in ihrer ganzen Pracht. Das Buch war ziemlich schwer. Sie wollte es gerade öffnen, als sie hörte, wie sich die Tür öffnete.
Ich hoffe es hat euch gefallen.
Ich bin für jede Art von Kommi offen.
Bis bald, eure morana