Der allerletzte erste Kuss

Der allerletzte erste Kuss

Der allerletzte erste Kuss

Hey Leute! Das hier ist mein zweiter One-shot zu Naruto.
Die Idee kam mir recht spontan, als ich meinen kleinen Nichten (4 + 5 Jahre) beim Spielen zugesehen hab. Ich persönlich mag ja Kindergartenkinder sehr gerne.
Aaaalso... diesmal geht́s um Ino und Sakura, die gegeneinander wetten. Auf Kosten eines anderen.
Widmung: Für Cat_Ko. Muahahaha... ich hab dich lieb. ^^

“Hey, Sakura!”
Blaue Augen blitzten das kleine Mädchen an, das auf der schönen, blühenden Sommerwiese saß. Es wandte sich um und erblickte seine ehemals beste Freundin Ino, die mit verschränkten Armen und düsterer Miene über die Wiese rannte. Kurz vor Sakura machte sie halt. Eine sanfte Briese strich ihren blonden Pony zurück.
Sakura sah auf. Ihre leuchtendgrünen Augen blickten fragend, doch trotzdem strahlten sie ein gewisses Signal aus, das soviel sagte wie: “Komm mir ja nicht näher!”
“Ja, was gibt́s?”, bemühte sie sich freundlich zu blieben.
Alle Kinder wussten, dass Sakura und das andere Mädchen, Ino, einst beste Freundinnen gewesen waren. Immer hatten sie sich gut verstanden, konnten miteinander Pferde stehlen. Ino war stets der stärkere und selbstbewusstere Teil der beiden gewesen, während Sakura zurückhaltender und ruhiger war.
Doch dann war etwas passiert. Etwas, dass beide dazu gebracht hatte, ihre Bande zu kappen und sich gegenseitig ewige Rivalität zu schwören. Natürlich war das Wort “ewig” bei normalen 9-jährigen meist auf 2-3 Tage bemessen, doch alle hatten sehr schnell bemerkt, dass es den beiden Mädchen wirklich ernst war: Sie redeten kaum miteinander und um so schlechter es der anderen ging, umso hämischer spottete die andere. Jeder Misserfolg wurde elendlich lang ausgeschlachtet und bei jeder noch so kleinen Bemerkung wurde zurückgefaucht.
Ja, genau so sieht die Konkurrenz zwischen zwei 9-jährigen Mädchen aus. So nett beide auch sein mochten, zueinander waren sie absolut unausstehlich.
Und das auch nicht ohne Grund. Es ging um einen Jungen. Dieser Junge mit dem Namen Sasuke Uchiha ging in die selbe Klasse wie die beiden Mädchen und jede behauptete von sich selbst, ihn am meisten zu lieben. Sasuke war der Mädchenschwarm in seiner Klasse, jedes Mädchen mochte ihn. Seine geheimnisvolle Art zog jede ein seinen Bann. Umso aufdringlicher die Mädchen waren, umso kälter verhielt er sich. Umso kälter er sich verhielt, umso süßer fanden das die Mädchen.
Doch niemand war so vernarrt in den Uchiha-Jungen wie Sakura Haruno und Ino Yamanaka. Die beiden versuchten einfach alles in ihrer Macht stehende zu tun, um sein Herz zu gewinnen.
Nur: Erfolg hatte bis jetzt keine der beiden gehabt.
Zuerst war es nur der Kampf um die Liebe dieses Jungen gewesen, der die Freundinnen entzweit hatte. Doch schließlich legte es sowohl Ino als auch Sakura darauf an, der jeweils anderen zu beweisen, dass sie der viel bessere Ninja und somit auch der geeignetere Partner für Sasuke war. Ihr Wettstreite waren allseits bekannt und genauso berüchtigt.
Nur ein sehr gut geschulter Beobachter hatte vielleicht mitbekommen, dass ihre Freundschaft nicht ganz verloren war. Niemand hatte das mitfühlende Schimmern in Sakuras Augen bemerkt, als Ino einst vor der gesamten Kunoichi-Klasse in einer Pfütze ausgerutscht war. Und niemand hatte das Zucken von Inos Faust gesehen, als Sakura ein weiteres Mal wegen ihrer breiten Stirn gehänselt wurde.
Doch nun saßen sie beide hier auf dieser Wiese und starrten sich feindselig an.
“Nun sag schon! Worum geht́s?” Sakura rutschte ungeduldig hin und her.
“Ich”, begann Ino und bedachte die Rosahaarige plötzlich mit einem nachdenklicheren Blick als zuvor, “möchte dir einen Vorschlag machen.”
Für einen kurzen Moment schien Sakura zu überrascht um zu antworten. Damit hatte sie nicht gerechnet. Um einer vielleicht hämischen Bemerkung von Sakura zu entgehen, sprach Ino sofort weiter: “Ähm. Hör zu! Lass uns wetten!”
Sakura starrte das blonde Mädchen nur verdutzt an. “Was!?”
“Hast du nicht gehört? Ich will mit dir wetten!”, antwortete Ino gereizt.
Die Augenbrauen des rosahaarigen Mädchens zuckten und sie sagte: “Worum willst du mit mir wetten?”
“Kannst du dir das nicht denken?”, fragte Ino, “Um Sasuke natürlich.”
“Häh?”, machte Sakura.
“Stell dich nicht so dumm an! Du glaubst tatsächlich, Sasuke könnte sich für eine hässliche, breitstirnige Kuh, wie du es bist, interessieren? Schön! Dann beweis es mir!” Ino legte einen Finger an die Lippen und Sakura rückte näher um sich keines der folgenden Worte entgehen zu lassen.
“Ich wette mit dir, dass ich es bin, die Sasuke zuerst küsst!”, sagte Ino mit deutlichem Nachdruck in der Stimme. “Wenn du es vor mir schaffst, hast du die Wette gewonnen. Aber wenn ich es schaffen sollte, und glaub mir, das wird sowieso der Fall sein, dann musst du versprechen, dass du ihn mir überlässt!”
Sakura überlegte eine Weile, dann sah sie direkt in Inos eisblaue Augen und erwiderte: “Was soll diese Wette? Du schaffst es doch sowieso nicht! Willst du mir Sasuke tatsächlich auf diese billige Art und Weise überlassen? Ich dachte, du würdest mehr kämpfen!”
Die Blonde stand abrupt auf und keifte zurück: “Ts! Glaub mir, ich werde die Erste sein, die ihn küsst!”
Sakura lachte bitter und zischte: “Du faselst!”
“Schön! Wette mit mir und ich beweise dir, dass Sasuke mich tausendmal mehr mag, als er dich jemals mögen könnte.” Herausfordernd streckte Ino die Hand aus.
Zögernd, aber letztendlich doch selbstsicher schlug Sakura ein.
Das war er nun.
Ihr Pakt.
Ihre Wette.
Ino grinste zufrieden. “Du solltest besser gleich aufgeben!”
Dann herrschte ein kurzes Schweigen, während dem sie sich nur böse anfunkelten.
“Püh!”, machten dann beide gleichzeitig und wandten sich ab.
Ino erhob sich schließlich. “Und vergiss nicht: nur die Erste verdient sein Herz!” Dann rannte sie davon. Allerdings nicht, ohne vorher noch mal stehen zu bleiben, sich umzudrehen und dem Mädchen mit den rosa Haaren die Zunge auszustrecken.
Ihr bis jetzt härtester Wettkampf hatte begonnen.


6 Jahre später.
Sakura stützte sich auf ein metallenes Geländer und seufzte schwer. Die Sonne strahlte ihr ins Gesicht. Es war ein schöner Tag. Doch ihre Laune war das komplette Gegenteil von dem, was das Wetter für Konoha bereithielt.
“Was hast du?”, fragte eine ihr wohlbekannte Stimme hinter ihr. Die sich nähernden Schritte hatte sie gar nicht bemerkt!
Sakura drehte sich um und sie musste ihre grünen Augen zusammenkneifen, um das fragend blickende Gesicht ihrer Freundin Ino zu erkennen.
“Ach, nichts!” Sakura winkte mit der Hand ab, doch Ino ließ nicht locker. Sie hatte einen Blick, der so viel Hartnäckigkeit ausdrückte, dass Sakura schließlich nachgeben musste.
“Sag mal...”, begann Sakura und schaute ein wenig betrübt zu Boden.
Ino ging auf sie zu und lehnte sich nun ebenfalls an das Geländer. “Ja, was denn?”
“Kannst du dich noch an unsere Wette erinnern?”, fragte Sakura direkt. Sie bezweifelte, dass Ino das noch wusste. Es war so lange her.
“Die Wette um Sasukes ersten Kuss?”, lachte Ino, “Natürlich weiß ich das noch. Denkst du sowas könnte ich vergessen?”
“Na ja...” Sakura zuckte die Schultern.
Das blonde Mädchen funkelte sie an: “Heeeeyyy....”
Dann grinsten sie beide. Längst schon hatten sie ihre Streiterei aufgegeben. Nun waren sie wieder beste Freundinnen. Selbstverständlich kabbelten sie sich noch ab und zu, aber niemals wirklich mit der Absicht, der jeweils anderen ernsthaft wehzutun. Beide hatten eingesehen, dass es keinen Grund gab, um weiter zu streiten. Denn zum großen Entsetzen die beiden Mädchen hatte ihr heißgeliebter Schwarm Konoha verlassen.
Verraten.
Eine Tat, die bei beiden große Wunden hinterlassen hatte.
“Ist nicht viel draus geworden, oder?” Die Blonde verschränkte die Arme und starrte nun ebenfalls den Boden an, als wäre dieser ganz besonders interessant.
“Ja, weder du noch ich haben seinen ersten Kuss geraubt. Ein Jammer.”, seufzte das rosahaarige Mädchen.
Beide schwiegen. So lange hatten sie auf dieses Ziel hingearbeitet. Und dann, an einem schicksalhaften Tag, wurden ihre Hoffnungen Zunichte gemacht.
Die Freundinnen sprachen in diesem Moment genau das gleichzeitig aus, was sie dachten: “Naruto!” Ja, dieser Tollpatsch hatte tatsächlich Sasukes ersten Kuss für sich beansprucht. Zwar unabsichtlich, aber das zählte nicht. Er hatte ihn geküsst. Punkt. Aus. Ende.
Ino verkniff sich insgeheim eine dumme Bemerkung über Naruto. Sie wusste, wie sehr Sakura sich auch nach ihrem anderen Teamkameraden, Naruto, sehnte. Sie vermisste sein fröhliches Grinsen und sogar die Gelegenheiten, in denen sie ihm seine eigene Dummheit vorgeführt hatte. Und Ino verstand sie. Sicher fühlte sie sich einsam. Und deshalb musste sie nun zu ihr halten. Nicht noch einmal sollte Sakura sich so einsam sein wie damals, als alle über ihre breite Stirn gelacht hatten.
“Weißt du,”, sagte Sakura betrübt und riss Ino damit aus ihren Gedanken, “... ich bin sogar ein bisschen froh.”
Ino zog vor Überraschung die Luft scharf ein. “Was?! Wie meinst du das denn?”
“Na ja, letztendlich.... Sasuke ist weg, oder?”, murmelte Sakura leise.
“Aber du glaubst doch daran, dass er zurückkommt, oder?” Ino hatte bisher gedacht, dass Sakura diejenige war, die stärker als jeder andere an Sasukes Rückkehr glaubte.
“Natürlich. Weißt du, ich vermisse ihn sehr und...”, die Rosahaarige zögerte, doch dann: “ ... und... wenn ich ihn geküsst hätte, hätte ich dann jetzt vielleicht nicht mehr gelitten?”
“Hmh.”, machte Ino nur. “Kann ich verstehen...”
“Weiß du, Ino?” Sakura lächelte zufrieden. “Ich bin froh, dass wir nicht mehr streiten!”
Ino erwiderte ihr Lächeln: “Ja, ich auch.”
Dann herrschte wieder
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