Fanfic: when you´ve left I died
Kapitel: no Feelings
Ich laufe durch die Straßen Konohas. Es ist ein schöner, warmer Sommertag und alle sind fröhlich. Alle, außer mir. Denn diese Wärme erreicht mich nicht. Mein Herz ist erkaltet. Ich kann keine Freude oder irgendetwas anderes empfinden. Ich verdränge alle meine Gefühle, denn sie sind zu schmerzhaft. Und davon habe ich genug. Schon seit Jahren ertrage ich diese Schmerzen. Weil du mich immer abgewiesen hast, Sasuke. Ich habe mir immer Mühe gegeben, bei allem was ich tat, doch trotzdem sagtest du mir immer eiskalt ins Gesicht, dass ich nutzlos wäre. Anderen immer im Weg stünde. Ich habe das ertragen, in der Hoffnung, dass du deine Meinung irgendwann ändern würdest. Aber dann bist du gegangen. Einfach so. Du hast deine Freunde und mich einfach verlassen. Und wofür? Nur, um mehr Macht zu bekommen, damit du deinen Bruder töten konntest. Aber bist du nicht genauso wie er geworden? Verlässt deine Freunde einfach für Macht?! Ist das nicht genauso abscheulich? Du hast sogar jemanden getötet. Mich. Du hast mich innerlich getötet, indem du mich einfach verlassen hast. Seit diesem Tag kann und will ich nichts mehr fühlen. Anfangs versuchte ich den seelischen durch den Körperlichen Schmerz zu vertreiben. Ich habe ein Kunai genommen und mir deinen Namen in den Arm geritzt. Es sind tiefe Narben entstanden, aber nicht nur auf meiner Haut, sondern auch tief in meinem Herzen. Es sind Wunden entstanden, die so sehr schmerzten, dass ich es aufgab irgendetwas zu fühlen. Es wäre sinnlos gewesen. Vielleicht wäre es mir ja gelungen, wenn du zurück gekommen wärst, aber das bist du nicht. Also lebe ich schon seit Jahren ohne auch nur eine einzige Gefühlsregng zu zeigen. Naruto und die Anderen versuchen zwar immer mich aufzuheitern, aber es klappt nicht. Ich kann nur mit dir lachen. Ich kann nur mit dir weinen. Ich kann alles nur mit dir.
Ich laufe einfach ziellos durch die Straßen. Da sehe ich Naruto. Er kommt lächelnd auf mich zu und begrüßt mich, doch ich sage nichts, nicke einfach nur. Auch habe ich kein Wort mehr gesprochen, seit du Weg bist. Denn genau diese Sachen, Worte, waren es, mit denen du mich immer zutiefst verletztest. Immer hast du mir weh getan, aber warum liebte ich dich? Und warum tue ich es noch immer? Es ist mir ein Rätsel. Eines, das ich wahrscheinlich nie lösen werde. "Sakura...", meint Naruto. In seiner Stimme höre ich Mitleid. Aber ich will kein Mitleid. Ich gehe einfach. Er versucht auch nicht mich aufzuhalten. Er scheint mich zu verstehen. Ich will alleine sein. Deshalb gehe ich nach Hause. Lege mich dort ins Bett und starre die Decke an. Mein Zimmer hat sich verändert. Ich habe es ausgeräumt. Jetzt stehen nur noch ein Bett und ein Tisch mit einem Stuhl darin. Es ist leer, genau wie ich. Wie kann ein einziger Mensch nur so eine Wirkung haben? Du hast mein Leben zerstört, mit nur einer Entscheidung. Wieder frage ich mich, wieso ich dich eigentlich liebe. Sollte ich dich nicht hassen, nachdem du mir das alles angetan hast?
Plötzlich klingelt es an der Tür. Schweren Schrittes gehe ich und öffne sie. Naruto steht vor mir. Er lächelt zwar, doch ich sehe die Sorge in seinen Augen. Ich will die Tür einfach wieder schließen und weiter alleine sein, doch er hält dagegen und kommt einfach rein. Na ja, mir soll es Recht sein. Er setzte sich aufs Sofa. "Wir müssen reden", sagt er. Mir ist es egal, denn ich werde sowieso kein Wort sagen. Ich setze mich zu ihm. "Sakura", fängt er mit leiser Stimme an, "du musst aufhören dich so gehen zu lassen. Ich weiß, dass du sehr unter der Entscheidung von Sasuke leidest, aber daran können wir nichts ändern. Wir müssen es akzeptieren." Ich weiß, dass er Recht hat, aber ich will es nicht glauben. Also schüttele ich einfach nur Stumm den Kopf. "Glaubst du, du bist die Einzige, die ihn vermisst? Auch wenn wir Rivalen waren, so waren wir doch die besten Freunde. Er war fast wie ein Bruder für mich, auch wenn es nicht immer so aussah." Er sagte es schon mit etwas ärgerlicherem Ton. Ich zucke einfach nur mit den Schultern. Er scheint langsam wütend zu werden. Er schnaubt und sagt laut: "Sakura, vergiss ihn endlich!" Aber ich kann das nicht. Ich liebe ihn und werde es immer tun, auch wenn ich nicht weiß weshalb. Dann sehe ich ihm ins Gesicht. Eine Träne läuft über seine Wangen. Mir heiserer Stimme sagt er: "Ich habe schon einen guten Freund verloren. Lass mich das nicht noch mal durchmachen." Meint er etwa mich? "Du musst dich deinen Gefühlen stellen, Sakura." Ich habe keine Lust mehr mir das anzuhören. "Ach, was sind denn denn schon Gefühle?" Ich hatte geredet. Seit Jahren hatte ich wieder etwas gesagt. Aber es waren nicht die Worte, die Naruto sich gewünscht hatte. "Ich brauche sie nicht." Naruto, der viel ernster geworden war, seit Sasuke weg ist, sieht ein, dass es sinnlos ist, mit mir darüber zu diskutieren. Er geht, was mir nur Recht ist.
Am nächsten Tag sehe ich einen Zettel, der auf dem Küchentisch liegt. Er ist zusammen gefaltet, aber es steht kein Name oder ähnliches drauf. Ich gehe hin und öffne ihn. Dort steht:
Sakura,
du hast gefragt, was Gefühle sind.
Ich werde versuchen es dir zu erklären.
Gefühle sind es, die dich zu einem Menschen machen.
Also verdränge sie nie.
Denn ohne Gefühle bist du nur eine leere Hülle ohne Seele.
Und genau das bist du.
Es mag hart klingen, doch wir sind Freunde.
Und Freunde sagen sich die Wahrheit.
Bitte Sakura, fang wieder an zu lachen. Zu leben.
Ich, nein, wir alle vermissen dein altes Ich.
Das, das immer rumgemeckert hat, wenn wir zu spät kamen,
das, das immer geholfen hat, wenn es konnte und das,
das sich immer Mühe gegeben hat, bei allem, was es tat.
Bitte, komm zurück.
Naruto
Ich bin gerührt von diesen Worten. Ich bin gerührt? Das ist doch eine Gefühlsregung, oder etwa nicht? Hat dieser simple Brief schon einen Teil meines Kummers weggeblasen? Diese paar Worte? Es scheint so. Und irgendwie tut es gut, mal wieder etwas zu fühlen. Ich beschließe, wieder zu leben. Zu lachen und meine Freunde so wieder glücklich zu machen. Ich stehe entschlossen auf und mache mich auf den Weg zu Naruto. Er sieht mich und kommt mir entgegen. Er lächelt und ich tue das gleiche. Dann sage ich: "Ich bin wieder da." In diesem Moment beschließe ich ein neues Leben anzufangen. Ein neues Leben, ohne den, den ich immer lieben werde. Ohne Sasuke Uchiha...
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Ich weiß, das Ende kommt ein bisschen abrupt, aber ich hoffe, dass es euch trotzdem gefallen hat.
Und lasst doch auch ein paar Kommis da! =)