Fanfic: Drachenreiter

erwartet hatte. Aber bevor er darüber nachdenken konnte, war er eingeschlafen.

Keil schlief besser als die letzten Nächte. Berlot war schon wach als er aufwachte. Er hielt einen Teller in die Höhe und meinte grinsend:
"Während du friedlich geschnarcht hast, hab ich uns schon mal Frühstück gemacht. Es ist nicht viel, aber immerhin etwas. Nun iß. Danach brechen wir wieder auf. Ich denke wir sind in drei Tagen dort."
Schweigend setzte er sich neben ihn.
"Danke."
Er nahm den Teller entgegen. Nach ein paar Bissen stellte er fest, dass der Käse einen besonderen Geschmack hatte. Auch wenn er unweigerlich alt war, schmeckte er besser, als jeder andere Käse, den er jemals gekostet hatte. Überrascht sah er zu dem alten Mann. Er schien ihn beobachtet zu haben, denn er grinste breit.
"Schmeckts?"
Keil konnte nur nicken. Dieser Mann musste wirklich sehr weit gereist sein. Es verwunderte ihn, dass ein so alter Mann durch die halbe Welt reisen konnte.
Nachdem sie aufgegessen hatten, wuschen sie die Teller mit Sand sauber. Keil packte seine Sachen zusammen, während Berlot die Glut mit seinem Wasserschlauch löschte. Nach wenigen Minuten brachen sie schließlich auf. Die Meilen flogen nur so dahin während sie schweigend nebeinander gingen. Keiner von ihnen wollte wirklich sprechen. So konnten beide ihren Gedanken nachhängen.

Als sie nach weiteren zwei Tagen endlich den Rand des Dorfes erreichten, hörten sie schon von weitem aufgeregte Stimmen. Hühner gackerten, Pferde wieherten, Schweine suhlten sich im Schlamm. Es waren alles normale Geräusche die Keil wahrnahm, aber sie kamen ihm dennoch fremd vor. Als sie noch etwa dutzend Schritte vom ersten Haus entfernt waren, öffnete sich diese Tür. Heraus trat ein kräftig gebauter Mann. Seine langen blonden Haare waren zu einem Pferdeschwanz zusammengebunden und fielen seinen Rücken herunter. Als er Keil bemerkte, kam er mit schnellen Schritten auf ihn zu und schloss ihn in die Arme.
"Keil ,mein Junge! Wir haben uns alle solche Sorgen um dich gemacht! Wo bist du nur gewesen?"
"Ganz ruhig Josh! Mir ist ja nichts passiert! Dank Berlot nicht. Wenn er mich nicht gerettet hätte ,wäre ich jetzt Bärenfutter!"
"Du hast also tatsächlich diese Bestie gejagt! Cody sagte mir, dass du das vorhättest, aber ich habe ihm nicht geglaubt. Er hatte also tatsächlich Recht! Du verrückter Junge!"
"Naja, aber dank Berlot ist nochmal alles gut gegangen."
Keil deutete auf den alten Mann, der bisher hinter ihm gestanden hatte. Josh ging auf ihn zu und schüttelte ihm feierlich die Hand.
"Dann verdanke ich Ihnen einiges! Ich habe seinen Eltern nämlich versprochen gut auf ihn aufzupassen! Darf ich Ihnen eine Unterkunft und gutes Essen anbieten? Das ist das mindeste womit ich meinen Dank ausdrücken kann!"
Berlot verneigte sich leicht.
"Es wäre mir eine große Freude, bei so netten Menschen unterzukommen. Aber nur wenn Sie noch genug Platz für einen weiteren Gast hätten und es Ihnen nichts ausmacht noch einen Menschen zu ernähren."
Josh winkte ab.
"Darüber müssen Sie sich gar keine Sorgen machen. Es ist Platz genug und meine Frau kocht gerne und viel. Nur ob es Ihnen schmeckt kann ich nicht garantieren!"
Er lachte laut und rief nach seiner Frau.
"He, Teena! Komm mal her! Keil ist wieder da! Und er hat einen Reisenden mitgebracht!"
Man hörte schnelle Schritte und eine große schlanke Frau trat aus der Tür. Sie schloss, wie zuvor auch Josh, Keil in die Arme und beteuerte, dass sich alle schreckliche Sorgen um ihn gemacht hatten. Erst dann wandte sie sich Berlot zu. Dieser verbeugte sich und schlug die Kapuze zurück. Josh trat zu Teena und erklärte ihr mit kurzen Worten, weshalb Keil Berlot herbrachte. Daraufhin verneigte sich Teena wie zuvor Berlot.
"Ich danke Ihnen sehr. Sie können nicht wissen wie viele Sorgen wir uns um keil gemacht haben. Wir stehen jetzt in Ihrer Schuld."
"Ich habe ihm angeboten, er könne hier schlafen und essen. Er hat eingewilligt. Ich denke, das ist das Mindeste, was wir tun können." ,fügte Josh an.
"Das ist eine gute Idee. Dann werde ich mal anfangen zu kochen. Cody wird ihnen dann ein Zimmer richten. Ihr müsst ja schrecklichen Hunger haben."
Wie um das zu beweisen knurrte Keils Magen laut. Mit einem Schmunzeln auf dem Gesicht ging Teena wieder ins Haus. Sie konnten hören, wie sie jemandem auftrug ein Zimmer für einen weiteren Gast herzurichten. Auf eine Frage erwiderte sie nur, er solle nach draussen gehen. Nach eingen Augenblicken kam ein Junge mit grünen Haaren zur Tür. Keils bester Freund ,eine Rarität mit seinen Haaren, Cody, stand vor ihnen. Zuerst wirkte er sehr verblüfft, als er den Fremden erblickte. Dann fiel sein Blick auf Keil und er stieß einen Freudenschrei aus.
"Mensch Keil! Wo bist du nur gewesen? Ich hab Vater gesagt, du wärst hinter dem Bären her, aber er glaubte mir nicht! Aber das warst du doch, oder etwa nicht? Mann, wir haben dich Chaoten echt vermisst!"
Er knuffte Keil freundschaftlich. Er strahlte übers ganze Gesicht.
"Und Sie sind dieser weitere Gast, stimmts?" ,sagte er zu Berlot gewandt. "Ich werd Ihnen gleich ein Zimmer zeigen, aber vorher sollte das ganze Dorf erfahren, dass der Ausreißer wieder da ist!" Er rannte zum Turm der in der Nähe von Joshs Haus stand. Er klopfte an die Tür und rief laut den Namen des Turmwärters.
"He Giloch! Giloch! Ich hab 'ne neue Nachricht! Keil ist wieder da! Gib allen Bescheid!"
Berlot starrte Keil fragend an.
"Was tut er da?"
"Pass auf."
Nach wenigen Minuten hörte man eine gewaltige Glocke. Sie läutete zwölfmal. Menschen steckten ihre Köpfe aus den Fenstern um zu schauen, was denn los war. Berlot sah sich schweigend um.
"Ich verstehe nicht."
Josh erklärte ihm das Prinzip dieser Meldungen.
"In unserem Dorf gibt es verschiedene Orte an denen man sich treffen kann. Es gibt genau zwölf Stück. Jede dieser Orte hat eine bestimmte Zahl an Glockenklingeln. Je nachdem wie schnell Giloch geläutet hat, desto dringender ist es. Nach diesem Verfahren kann man das ganze Dorf benachrichten. Nur nicht die Höfe die weit außerhalb liegen."
"Raffiniert." ,staunte Berlot.
Er staunte noch mehr als nach kurzer Zeit fast das ganze Dorf um Joshs Haus erschien. Zuerst wunderten sie sich alle, warum sie hergerufen wurde, aber dann schrie ein Kind:
"Es ist Keil! Keil ist wieder da!"
Sofort wandten sich alle Josh zu, der Keil nach vorne rückte.
"Ja der Ausreißer ist tatsächlich wieder da!"
Keil wurden oftmals die Hände geschüttelt, bis Josh die Stimme erhob und gut vernehmlich sagte:
"Ja, Keil ist wieder hier! Aber ohne seinen neuen Bekannten hier, wäre das wohl nicht so! Dieser Mann hat ihm das Leben gerettet!"
Ein Beifallsturm brach los als Josh nun auch Berlot nach vorne rückte. Verwundert sah er in die strahlenden Gesichter der Menge. Zu Keil gewandt raunte er:
"Mir kommts vor, als hätte ich einen König gerettet."
Keil ging einige Schritte zurück. Diesen Empfang hatte er erwartet. Er grinste und sah dem hilflosen Berlot zu, wie man ihm dankte, ihm die Hände schüttelte und ihn das eine oder andere Mal umarmte. Er blickte erst auf, als er eine spöttische Stimme neben seinem rechten Ohr hörte.
"Na, großer König, sind wir wieder da?"
"Leina bist du das?"
"Nein, ein Geist."
Keil blickte das Mädchen an, das hinter ihm stand. Auch sie war etwas besonderes im Dorf. Sie hatte rosa Haare, war um einiges kleiner als Mädchen in ihrem Alter und Keil mochte sie sehr, obwohl sie oft spöttelte.
"Ich bin wirklich froh dich zu sehen. Geht es dir gut?"
"Keil, die Frage ist ja wohl, ob es dir gut geht. Ich war keine Woche allein im Wald."
Bevor er etwas erwidern konnte zerstreute Josh die Menge. zu Keil, Berlot und Leina sagte er:
"Geht doch schon mal rein. Du auch Leina wenn du willst. Cody wird Ihnen gleich Ihr Zimmer zeigen, Berlot." Alle drei betraten das Haus indem sich der wohlige Geruch von Essen ausbreitete. Leina ging sofort in die Küch um Teena zu helfen. Keil blickte ihr fast schon traurig nach, während Berlot sie mit einem Stirnrunzeln betrachtete und murmelte:
"Jetzt hab ich alle drei zusammen. Nach Jahren suche ich und jetzt finde ich alle drei hier."
Cody kam gerade herein, als Berlot sich ausgiebig umsah.
"Warten Sie, ich nehm Ihnen Ihre Sachen ab." Cody nahm Berlots Rucksack und schulterte ihn selbst. Er ging die Treppe voran hoch. Am dritten Zimmer hielt er an.
"Hier ist dein Zimmer Keil, falls du's vergessen haben solltest. Ihr Zimmer ist das nächste. Die Toilette ist das Zimmer am Ende des Ganges."
Berlot bedankte sich, nahm den Rucksack und betrat das ihm zugewiesene Zimmer. Keil ging ebenfalls hinein. Er warf seinen Rucksack aufs Bett und trat an die Waschschüssel. Zeit um sich ordentlich zu waschen blieb nicht. Also entfernte er nur den gröbsten Dreck. Er streckte sich ein wenig und fühlte sich endlich wieder sicher. Wäre er nicht su hungrig gewesen hätte er sich direkt ins Bett gelegt, so aber trat er schnell aus dem Raum und klopfte bei Berlot.
"Kann ich reinkommen?"
"Jaja, komm nur."
Berlot hatte sich ebenfalls gewaschen und seinen Mantel ausgezogen. Sein Rucksack stand in einer Ecke des Raumes. Als Keil in sein Gesicht blickte, stellte er fest, dass berlot sehr zufrieden zu sein schien.
"Du siehst glücklich aus, Berlot."
"Ich bin glücklich. Die Mission wegen der ich solange unterwegs war, ist endlich abgeschlossen. Jetzt kann ich mich der zweiten Stufe zuwenden. Außerdem habe ich ein Unterkunft, die sehr bequem und schön ist und eine endlich mal wieder köstliche Mahlzeit. Wenn es nämlich so gut schmeckt, wie es riecht, dann muss es köstlich sein."
"Teena ist eine unglaublich gute Köchin."
"Ja, das spürt man. Gehen wir runter?"
"In Ordnung."
"Eines noch..."
"Was denn?"
"Kannst du deinen Freund Cody und das Mädchen nachher in mein Zimmer bringen? Du musst auch kommen."
Verwirrt ob dieser Bitte, nickte Keil.
"Mach ich."
"Das 'Warum' wirst du dann erfahren."
Beide
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