Eine etwas andere Geschichte... (B/V)
Es tut so weh...
Eine schattenhafte Gestalt in der Dunkelheit. Es sah nach einer Frau aus. Doch was machte sie? Ein Planet in vollkommener Dunkelheit gehüllt, erschien hinter ihr. Schwarz alles schwarz. Kein Licht...
Neben dieser Frau stand ein Mann. Wer ist er? ... das ist doch nicht...
Vegeta...!! Was tust du bei dieser Frau?
Bulma’s Hände versuchten in der Dunkelheit Antworten zu finden, doch sie schreckten zurück... Ein Knall. Eine Explosion. Das Licht flackerte über die dunklen Umrisse der Schatten. Nein! Vegeta... Nein!! Schrie sie in ihrem Innersten.
Stille.
Schweiß gebadet schreckte Bulma hoch. Dicke Schweißperlen tropften von ihrer Stirn. Ein stechender Schmerz durchfuhr ihren Kopf und sie krümmte sich. Neben ihr lag friedlich Vegeta und mit einem unschuldigen Ausdruck im Gesicht. Ihre Augen wurden feucht, als sie zart über seine Wange strich.
„Vegeta...“ flüsterte sie unsicher, als ob es immer noch ein Traum wäre.
*Wieso habe ich diese Träume?*
Schlaftrunken stand sie auf und torkelte zum Badezimmer. Doch ihr Kreislauf war labil und sie musste sich einen kurzen Moment an der Wand ausruhen.
In diesem Moment erwachte Vegeta und lugte zur Wand an der Bulma lehnte. *Das ist schon das dritte Mal in dieser Woche. Was ist mit ihr?* waren seine Gedanken.
Bulma hatte sich wieder gefasst und lief über den Flur ins Badezimmer, um sich kühles Wasser ins Gesicht zu spritzen. Ihr Schädel pochte und sie fühlte, wie ihr Innerstes gegen das ankämpfte, was sie im Traum erlebt hatte. Diese Demütigung dieser Frau, dieser Schmerz. Was hatte dies alles zu Bedeuten?
Als sie in den Spiegel sah, bemerkte Bulma, dass Vegeta, mit einem Glas Wasser im Türrahmen stand und sie mit hochgezogener Augenbraue ansah.
„Ich habe gar nicht gehört, dass du aufgewacht bist.“ stammelte sie. Er trat näher an sie heran und drückte ihr das Glas mit dem kühlen Wasser in die Hand.
„Trink! Sonst kippst du mir noch um und ich muss dich ins Bett tragen!“ sagte er mit einer kräftigen Stimme, die von Nachdruck erfüllt war.
„Mir geht’s schon wieder besser, mach dir keine Sorgen. Machst du dir ja sowieso nie.“ lächelte sie ihn an.
„Pah!“ raunte er. „ich muss mir das schon zum dritten Mal mit ansehen, wie du mich ständig aufweckst!“
Bulma hielt sich ihren Kopf und versuchte mit Gegendruck ihren pochenden Schädel irgendwie auszuhalten. Ihr wurde wieder schwarz vor Augen und sackte etwas in sich zusammen. Erschrocken eilte Vegeta zu ihr und fing sie auf, bevor sie auf den Boden aufschlagen konnte.
„Ich habe nur ein bisschen Kopfweh, nichts Ernstes.“ murmelt sie.
Er merkte, dass sie etwas abgeschlafft aussah und dünner als sonst.
„Hast du gestern genug gegessen?“ sagte er schroff.
Ihre Augen suchten seine. Seine tiefen schwarzen Augen konnten seine Sorgen nicht verbergen.
„Wenn ich ehrlich bin, das Essen kam in letzter Zeit etwas zu kurz. Meine Arbeit an meiner neuen Erfindung lässt mich alles vergessen. Es tut mir leid. Dieses Wochenende werde ich mich mal etwas auskurieren!“ antwortete sie etwas geschwächt.
„Spinnst du?“ fauchte er sie an, doch es kam nicht mehr bei ihr an. Ihr Kreislauf machte schlapp und sie versank leblos in seinen Armen.
Auch wenn man es ihm nicht ansah. Er machte sich Sorgen. Große Sorgen. Vegeta hievte Bulma hoch und trug sie ins Bett.
Bulma schlief tief in den späten Morgen hinein. Trunks kam mit einer Kanne Tee ins Zimmer und hauchte ihr einen „Guten Morgen, Mutter!“ ins Ohr. Sie schlug die Augen auf und sah in das besorgte Gesicht ihres Sohnes.
Sie erschrak: „Was ist passiert? Ist es schon spät? Ich muss noch etwas arbeiten.“
„Nichts da! Du wirst heute gar nichts machen, Bra hat dir Frühstück gemacht und ich kontrolliere, ob du es gegessen hast oder nicht!“ rief Vegeta aus dem Wohnzimmer rüber und kam mit verschränkten Armen ans Bett. Der ernste Blick traf Bulma und sie merkte, dass sie sich nicht gegen ihn wehren konnte. Trunks stand neben seinem Vater und wusste nicht warum Vegeta so ernst war.
„Geht’s dir wieder besser Mutter?“ fragte Trunks.
„Ich hatte heute Nacht nur etwas Kopfschmerzen. Ist schon wieder gut, mein Sohn!“ entgegnete sie.
Bra kam mit einem Tablett ins Zimmer. Der Duft von frischen aufgebackenen Brötchen lag in der Luft.
„Hier Mama, alles für dich! Auch die Zeitung und deine Milch.“
„Danke schön, Liebes!“ doch mehr konnte Bulma nicht sagen. Da... Ein stechender Schmerz durchbohrte sie und verursachte ein schmerzendes Pochen. Vegeta sah, wie sie sich zusammen krümmte vor Schmerzen und dass sie litt. Nur unter was?
„Kinder, lasst uns alleine! Ich muss mal ein Hühnchen mit eurer Mutter rupfen!“ sagte er und beide Kinder senkten ihr besorgtes Gesicht und gingen.
Er setzte sich auf das Bett neben sie und legte seine Hand auf ihre.
„Was quält dich? Das sind nicht nur Kopfschmerzen. Dafür kenne ich dich zu lange Bulma!“
Vegeta’s starrer Blick suchte Antworten in Bulma’s Augen. Sie wendete ihren Blick von ihm ab und biss sich auf Lippe. Sollte sie es ihm sagen?
Nein. Das ist ihr Kampf. Ein Kampf gegen das Ungewisse.
Entschlossen sagte sie mit sanfter Stimme: „Vegeta, die Erfindung muss fertig werden, das ist nur der Stress. Ich esse etwas und es geht schon wieder!“
Bulma legte ihre Hand auf seine Wange, um überzeugender zu wirken. Doch Vegeta ließ sich nicht so einfach abwimmeln. Ein Blitzen kam in seinen Augen auf und seine beiden Arme packten sie an ihrer Schulter. Bulma merkte, wie er seine Muskeln anspannte. Er rüttelte sie ein wenig, aber nicht hart, sondern mit einer gewissen Sanftheit und fuhr sie an:
„Was ist mit dir los? Sag es mir! Ich will es jetzt wissen!“
Bulma rang mit sich. „Bitte glaub mir...“
Doch Vegeta’s Hände griffen fester und seine Lippen bebten. Er merkte, wie sie zitterte und ließ wieder mit dem Druck nach.
War er vielleicht schuld daran? In letzter Zeit trainierte Vegeta hart, war aber nie zufrieden mit sich und schnauzte seine Familie öfters ohne Grund an. War das ihre Sorge?
„Nagut...“ entgegnete er „du willst es mir nicht sagen, aber du bleibst mir heute im Bett und du wirst etwas essen. Verstanden?“
„Ja!“ murmelte sie.
Ein frischer Frühlingsregen prasselte gegen das Fenster, als Bulma ihr Frühstück runterschlang. So ganz wohl fühlte sie sich nicht, weil Vegeta ab und zu spitzte und schaute ob sie wirklich aß. Doch irgendwie genoss Bulma seine Blicke.
Wie lange ist es her, dass er sich so um sie sorgte? Sie spürte welche Erinnerungen in ihr hochkamen und das Gefühl des Geliebt seins stieg aus ihrem Innersten auf.
„Na also, geht doch!“ grummelte Vegeta von der Tür aus und riss Bulma aus ihren Gedanken.
Munter hüpfte sie aus dem Bett und streckte sich gen Decke.
„Ich bin wieder topfit. Am besten ich rufe mal meinen Paps an und bringe ihn auf den neusten Stand der Dinge mit meiner Erfindung.“ lächelte sie ihn an.
„Solange du nicht arbeitest, ist es mir egal!“ und machte kehrt zu seinem Trainingsraum.
Was quälte sie? Warum sagte sie ihm nichts? Diese Fragen stellte er sich immer und immer wieder. Lag es vielleicht wirklich an ihm? Selber schuld wenn man einen Sayajin-Prinz als Mann nimmt, dachte er sich. Er merkte, wie schwer sich seine Schritte anfühlten. Was machte diese Frau immer mit ihm? Auch in ihm kamen Erinnerungen hoch und schnellten zurück in die Zeit, in der sie beide soviel erlebt hatten. Das Gefühl der Wärme und Geborgenheit flammte in ihm auf. Doch auch Vegeta wurde aus seinen wohligen Gedanken gerissen.
„Autsch!“ Bra lag auf dem Boden und rieb sich den Kopf. „Dein Bauch ist so hart wie Beton, Vater!“
Ein Gefühl des Stolzes überkam ihn und ging an Vegeta runter wie Honig. Er lächelte:
„Pass du mal lieber auf, wo du hinläufst Kleines!“ obwohl er genauso Schuld daran hatte.
„Gehst du heute noch zu Pan?“ fragte er.
„Ja, hatte ich vor, auch zu übernachten, wenn es euch nichts ausmacht. Trunks wollte auch Goten besuchen. Ich glaube er wollte mit Goten ein paar Weiber aufreißen oder so. Mache mich dann mal fertig, bis dann Vater!“
Bra lugte noch einmal schnell zu ihrer Mutter ins Zimmer und verabschiedete sich.
Als die Haustür ins Schloss fiel, ging Vegeta den Flur hinunter.
„Diese Jugend...“ grummelte er und verschwand hinter der Luke vom Trainingsraum.
Bulma stand schon in den Startlöchern und horchte genau, wann die Luke sich öffnete und schloss. Das war ihre Chance. Leichfüßig schnellte sie über den Flur zur Hintertür, um in die Werkstatt zu gelangen. Dort angekommen schlüpfte sie sofort in ihrem Overall und begann am Computer Zahlen und Kombinationen einzugeben. Währendessen drückte sie die Schnellruftaste und rief Herrn Briefs an. Es machte Klick und auf dem Bildschirm kam ihr Vater zum Vorschein.
„Hallo Liebes! Wie geht’s dir? Habe mir schon Sorgen gemacht, weil du dich schon früher melden wolltest!
„Ach Paps...“ entgegnete sie. „... hatte heute nur ein bisschen Kopfweh. Geht schon wieder. Der Erinnerungsregler ist demnächst fertig. Der Gesundheitsminister wird erfreut sein. Wann soll es getestet werden?“
„Samstag in zwei Wochen wäre der Vorstellungstermin.“ antwortete Herr Briefs.
„Gut dann kann ich ja noch einen bauen, nur zur Vorsicht. Ich melde mich dann wieder Paps! Bis dann!“ Klong und das Bild verschwand.
Mit einem Lötkolben und einen Schraubenzieher bewaffnet, machte sie sich an die Arbeit, mit dem Erinnerungsregler oder auch ER-CC 01 genannt. (Erinnerungsregler, Capsule Corps, 01)
Ein paar Ölspritzer