Küssen verboten!

machte sich daran den Frühstückstisch zu decken, wobei sie Sasuke ab und zu unsanft beiseite schob. Dieser hingegen lies es über sich ergehen, ohne ein Wort zu sagen. Er stellte sich ihr mehr oder weniger nun absichtlich in den Weg, was seiner Freundin aufgefallen sein musste, denn sie blieb plötzlich direkt vor ihm stehen und sah ihm tief in die schwarzen Augen. Doch Sasuke gab nicht klein bei und ließ sich von ihrem bösem Blick nicht beeindrucken. Im Gegenteil er näherte sich ihrem Gesicht und begann zu grinsen. Sanft, aber dennoch besitzergreifend schlangen sich seine Arme um ihren Körper und zogen sie an ihn. Er ließ seinen Kopf in ihre Halsbeuge sinken, sodass Sakura seinen heißen Atem auf der Haut spüren konnte.
Ihr Herz sehnte sich nach dieser Berührung, aber ihr Verstand sagte: STOPP! Bis hierhin und nicht weiter!
Kaum hatte sie sich das in Erinnerung gerufen, drückte sie sich auch schon von ihm und befasste sich wieder mit dem Essen machen.
„Man, Sakura! Was soll das?“, maulte ihr Sasuke hinterher, doch die Rosahaarige zuckte sich nicht, was den Uchiha ziemlich nervte. Er wollte gerade seine Frage wiederholen, als plötzlich Ino und Shikamaru den Raum betraten. Die Blonde setzte sich fröhlich auf ihren Stuhl und summte vor sich hin, während Sakura ihr eine Schüssel Cornflakes hinstellte. Shikamaru hingegen ließ sich seufzend und völlig übermüdet auf den Platz neben ihr fallen. Sasuke sah den Nara fragend an und versuchte sich dabei auszumalen, was passiert sein musste, kam aber letztendlich nur zu dem Schluss, dass es bestimmt nichts Erfreuliches für den Braunhaarigen war. Und jede Wette: Ino war schuld!
Nachdem sich Sakura neben den Uchiha gesetzt hatte und begann sich ihr Brötchen zu schmieren, verfielen die beiden Freundinnen in ein Gespräch der besonderen Art.

„Meinst du nicht, dass dieses Teil in blau nicht viel zu teuer war?“
„Nein, dass in rot war noch viel teurer und dann noch die passenden Schuhe dazu! Welche Farbe würdest du denn eher bevorzugen?“
„Das ist sehr schwierig, da ich ja nicht weiß, wie es aussehen wird. Aber ansonsten würde ich natürlich rot favorisieren!“
„Aber rot ist so aufdringlich…“

Ohne dass die beiden es bemerkten, schlichen sich die Jungs aus dem Esszimmer ins Wohnzimmer. Wenn es um modische Angelegenheiten ging, dann sollte man die Mädels lieber sich selbst überlassen und so schnell wie möglich das Weite suchen, ansonsten wird man auch noch seiner eigenen Meinung gefragt, welche dann von den Beiden angeregt diskutiert wird.
Seufzend ließen sie sich in die Sessel fallen und atmeten einmal tief durch.
„Was hat Ino eigentlich mit dir gemacht, dass du so fertig bist?“, fragte Sasuke neugierig. Shikamarus Wangen nahmen ein leichtes Rot an. Als dieser das bemerkte wandte er seinen Kopf sofort weg von Sasuke und antworte ihm nicht. Der Uchiha war nun erst recht neugierig und hakte noch einmal nach.
„Es kann ja nicht SO schlimm gewesen sein!“
„Oh doch! Es war Folter!“, erwiderte der Nara empört.
„Was auch immer du Sakura getan hast…entschuldige dich bitte dafür!“, flehte er. Ihm stand pure Verzweiflung ins Gesicht geschrieben, was Sasuke ein Grinsen auf die Lippen zauberte.
„Was hat Ino denn nun gemacht?“
Shikamaru schwieg. Die Erinnerungen an die letzte Nacht wollte er lieber nicht mit Sasuke teilen, obwohl der Faustschlag nur ein kleiner Vorgeschmack gewesen war auf das, was noch folgen würde…


„Sag mal, Sakura, hast du es ihm denn immer noch nicht gesagt?“, fragte Ino ihre rosahaarige Freundin, welche nur den gesenkten Kopf schüttelte. Die Blonde seufzte kaum hörbar und sprach dann weiter.
„Du musst es aber tun, sonst verlierst du ihn noch! Und überhaupt: Warum darf er dich deshalb nicht mehr küssen? Und warum willst ihn dafür eigentlich bestrafen? Er kann doch nun nicht wirklich etwas dafür!“
Sakura schwieg. Sie wusste, dass es keinen plausiblen Grund gab, Sasuke DAFÜR zu bestrafen und erst recht nicht, in dem sie ihm verbot sie zu küssen oder anderweitig zu berühren…
Sie vermisste seine sanften Berührungen auf ihrer Haut, seinen betörenden Duft, der ihr den Verstand raubte und seine unglaubliche Wärme, ohne die sie sich schrecklich einsam und verlassen fühlte. Diese Wärme war so etwas wie ihr Schild und erzeugte in ihr das schönste Gefühl, das sie kannte. Verlangen. Ein Verlangen nach ihm. Und nur nach ihm.
Und nur wegen ihrer Angst hatte sie ihm das angetan…
Ino musterte sie mit einem mitleidigen Blick. Dann legte sie eine Hand auf Sakuras Schulter und lächelte sie an.
„Ich hab eine Idee! Sag es ihm heute Nacht! Und heb dabei auch gleich dieses dämliche Verbot auf! Ich konnte mich letzte Nacht kaum zusammen reißen. Ich brauche Shika wie die Luft zum Atmen! Ich will aber nicht, dass Sasuke alleine leiden muss, deshalb-“
„Schon gut, Ino.“, unterbrach Sakura sie. Die Blonde sah sie überrascht an.
„Ich sag es ihm heute Abend…“, fügte die Rosahaarige noch hinzu. Bevor sie sich daran machte den Tisch abzuräumen. Völlig in Gedanken versunken bemerkte sie gar nicht, wie Sasuke hereinkam und Ino deutete das Zimmer zu verlassen. Diese grinste nur und ging freudestrahlend zu Shika, welcher vor der Tür auf sie gewartet hatte.
„Na, Süßer? Musst du los?“, fragte Ino. Der Nara nickte nur und sah sie schmollend an. Die Blonde fand sein Gesicht so niedlich, dass sie sich an seine Brust schmiss und ihn fest an sich drückte. Perplex schaute Shikamaru nach unten.
‚Sie will dich nur testen, Shika! Nicht darauf reinfallen, sonst musst du wieder die Konsequenzen tragen!’, redete er sich immer wieder zu, als er plötzlich Inos leise Stimme vernahm.
„Hast du heute Nacht etwas vor?“
Als sie keine Antwort von ihm bekam sprach sie weiter.
„Ich möchte dich endlich wieder spüren…nicht so wie jetzt, sondern…“
Die Blonde hob ihren Kopf ein Stück an und stellte sich auf die Zehenspitzen, um dem Nara etwas ins Ohr zu flüstern. Dieser drückte sie nach ihren letzten Worten fest an sich und ließ seinen Kopf auf ihr Haar sinken.
„Wehe du überlegst es dir anders!“, mahnte Shikamaru, in dessen Gesicht sich ein deutlicher Rotschimmer gezeigt hatte. Ino schüttelte nur mit dem Kopf und nach wenigen Sekunden lösten sie sich aus ihrer Umarmung.
„Keine Sorge. Ich brauche dich und das Verbot hebt Sakura heute wahrscheinlich auf. Außerdem will ich endlich wieder mit dir schlafen! Die letzte Nacht war Folter!“
Shikamaru grinste sie frech an.
„Was kann ich denn dafür, wenn du so süchtig danach bist?“
Eine Frage, welcher er lieber nicht hätte stellen sollen…
„Ich? Süchtig? Nein, mein Lieber! Süchtig bist hier nur du!“, entgegnete sie wütend, wobei ihre Stimmbänder schon wieder nahe an die Grenze zur Taubheit heran schritten. Um sich kein weiteres Gezeter von ihr an zu hören, lief er Richtung Haustür und zog sich dort noch schnell die Schuhe an. Er wollte gerade das Haus verlassen, als Ino ihn plötzlich von hinten ansprang.


Sakura wusch gerade Teller ab, aber dass Sasuke mittlerweile direkt hinter ihr stand bemerkte sie noch immer nicht. Ihre Gedanken waren viel zu weit abgeschwiffen, als dass sie hätte irgendetwas wahrnehmen können. Und das interessante daran war, dass sie die ganze Zeit an den dachte, der in diesem Moment hinter ihr stand und genießend ihren süßen Duft einatmete.
Plötzlich drehte sich die Rosahaarige um und stieß mit ihm zusammen. Bevor sie jedoch zu Boden fallen konnte, hielt sie Sasuke am Oberarm fest und zog sie in seine Arme. Doch anstatt sich seiner Umarmung hinzugeben, stieß sich Sakura von ihm und landete deshalb unsanft auf ihrem Allerwertesten. Leicht verwirrt über die jetzige Situation sah sie zu dem Uchiha, der sich zu ihr gekniet hatte und ihr eine Hand reichte. Sie Rosahaarige sah zu erst auf seine Hand und sah ihm dann in seine Augen. Sie waren so leer und…traurig, dass sich Sakuras Herz zusammenzog und es sie einen gewaltigen Schmerz verspüren ließ. Nicht körperlich, aber seelisch. Warum tat sie ihm denn so weh? Wegen dieser Sache? Hatte er das denn verdient? Nein! Aber warum handelt sie dann so?
Zögernd griff sie nach seiner Hand und wurde von ihm nach oben gezogen. Als sie wieder sicher auf ihren eigenen Beinen stand, sah sie erneut in seine tiefschwarzen Augen, welche sehr verletzt wirkten…
In einer kalten, monotonen Stimme verabschiedete er sich von ihr.
„Ich muss jetzt zu Tsunade, wir sehen uns ja heute Abend.“
Mit diesen Worten drehte er sich von ihr weg und lief in Richtung Tür. Sakura starrte ihm regungslos hinterher. Sie hatte nicht bemerkt, wie sehr sie Sasuke mit ihrer Reaktion wehgetan hatte und auch nicht, wie sehr sie sich selber damit geschadet hatte…
Eine einzelne Träne rann ihre Wange hinunter und tropfte zu Boden.
‚Sakura! Was hast du nur getan? Jetzt zeig ihm doch wenigstens, dass er sich keine Sorgen machen muss!’, rief ihre innere Stimme verzweifelt.

Sasuke stoppte plötzlich abrupt in seiner Bewegung, denn zwei Arme hatten sich fest um seinen Oberkörper geschlungen und drückten ihn an einen kleinen, zierlichen Körper. Überrascht blickte der Schwarzhaarige über seine Schulter nach hinten.
„Sakura?“, fragte er leise, doch er bekam keine Antwort. Unwissend, was er nun tun sollte, schloss er einfach die Augen und lehnte sich an sie.


„Ino, was-“, rief Shikamaru geschockt, denn mit so einem Überfall hatte er nicht gerechnet. Die Blonde setzte sich neben ihn und grinste ihn fröhlich an.
„Ist mir egal, wer hier süchtig ist. Ich will nur dich!“, hauchte sie ihm ins Ohr. Shikamaru lächelte sie nun leicht verlegen an und murmelte zurück:
„Ich will auch nur dich…“
Daraufhin drückte sie ihm einen kurzen Kuss auf die Wange und erhob sich wieder.
„Ich werde mal Sasuke holen, sonst schimpft die Hokage wieder, dass ihr zu spät seid!“, sagte sie zu ihm. Kaum waren
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