Küssen verboten!
die Worte ausgesprochen, stand sie auch schon vor der Tür zum Esszimmer und schob sie vorsichtig auf.
Noch immer lehnten die Beiden aneinander und rührten sich nicht. Eigentlich wollte Ino sie jetzt nicht stören, aber Sasuke musste schließlich zur Arbeit…
„Sasuke!“, flüsterte die Blonde leise. Der Angesprochene öffnete seine Augen und sah ihr verschlafen entgegen. Ihre Berührung hatte er sichtlich genossen…
„Du musst los…“
Nach einem kurzen Seufzer nickte er und befreite sich aus Sakuras Umarmung. Diese erschrak durch seine plötzliche Bewegung und sah ihn hilflos an, so als ob man sie aus ihrem schönsten Traum gerissen hätte…
„Bis später, Sakura…“, flüsterte er ihr zu, bevor er sich, ohne sie eines weiteren Blickes zu würdigen, der Tür näherte und den Raum schweigend verließ.
Ino nahm sie in ihre Arme und drückte sie fest an sich. Sie spürte, wie ihre Freundin lautlos weinte und auch ihr ängstliches Zittern, doch was sollte sie tun? Dieses Problem mussten die Beiden alleine aus der Welt tragen…
Die rot glühende Sonne versank bereits wieder hinter dem Horizont, als Sasuke und Shikamaru nach Hause zurückkehrten. Sasuke wirkte ziemlich abwesend, was dem Nara schon aufgefallen war, bevor sie überhaupt das Haus verlassen hatten. Auch während der heutigen Mission war er nicht ganz bei der Sache. Zweifelsfrei hatte er sie perfekt ausgeführt, doch seine Gedanken waren stets woanders. Und auch das stetige Seufzen, was sonst nur von Shikamaru selbst kam, vernahm man nun von dem Uchiha. Doch nicht genug: Sasuke war ja noch nie der gesprächigste Typ, aber heute hatte er nicht ein Wort gesagt, während ihres Auftrages…
Jetzt seufzte auch der Nara.
‚Hoffentlich legt sich das nachher! Ansonsten sehe ich schwarz…’
Vorsichtig öffnete Sasuke die Haustür und trat ein. Suchend blickte er sich um, doch Sakura war nicht in Sicht, so wie es normalerweise der Fall war. Stattdessen empfing Ino sie. Lächelnd schloss sie ihren Freund in die Arme und küsste ihn. Shika erwiderte freudig, löste sich aber bald darauf von ihr, denn Sasuke stand regungslos daneben und sah die Beiden ausdruckslos an. In ihm herrschte wieder ein unbändiges Verlangen nach seiner Sakura, doch diese war nicht hier, weshalb er den kürzesten Weg ins Bad nahm und sich unter die Dusche stellte.
„Wie lief es bei eurer Mission?“, fragte Ino, um Shikamarus Aufmerksamkeit wieder auf sich zu lenken, denn dieser hatte Sasuke hinterher gestarrt und die Blonde dabei fast vergessen.
„Nichts anspruchvolles, aber was mir Sorgen macht, ist Sasuke. Er hat nicht ein Wort heute gesagt…“, antwortete er ihr, und sah dabei in ihre himmelblauen Augen, in denen er sich eine Antwort auf Sasukes Verhalten erhoffte. Aber diese bekam er nicht, sondern nur einen flüchtigen Kuss auf die Lippen und ein paar aufmunternde Worte.
„Das wird schon wieder! Aber wir Zwei haben jetzt etwas anderes vor, nicht wahr?“, sagte sie in einem verführerischen Ton und grinste ihn dabei an. Shikamaru schob seine Gedanken nun erst einmal beiseite und widmete sich der Schönheit vor ihm.
„Ich glaube auch!“, erwiderte er grinsend und zog sie näher an sich, um ihr einen leidenschaftlichen Kuss zu geben.
Der Uchiha spürte zwar die kalten Wassertropfen, die auf seine nackte Haut herunter fielen, doch wirklich wahr nahm er sie nicht. Seine Gedanken waren die ganze Zeit nur bei Sakura. Was hatte er nur getan, dass sie ihn so abwies? Hatte er sie verletzt, ohne dass er es realisiert hatte? Oder war es einfach nur, weil sie nicht mehr mit ihm zusammen sein wollte? Liebte sie ihn nicht mehr?
NEIN! An so etwas wollte er gar nicht erst denken, denn er liebte sie wie nichts anderes auf dieser Welt. Sie war sein einziger Grund zu leben und auch der einzige Mensch, dem er sich je anvertrauen wollte. Nur in ihrer Nähe war er anders als sonst. Schwach und schutzlos. Doch alles, was er von ihr wollte, das war ihre Wärme und die Geborgenheit, die sie ihm schenkte und nichts anderes! Er wollte nur sie!
Blitzartig stellte er das Wasser aus und rannte aus dem Bad ins Zimmer von Sakura. Nicht gerade lautlos riss er die Tür auf und stellte sich direkt vor das Bett, auf dem eine erschrockene Sakura saß und ihm ungläubig entgegen starrte. Nachdem sie einen kurzen Blick über seinen nackten Körper erhascht hatte, sah sie verlegen zur Seite. Für wenige Minuten herrschte eine peinliche Stille zwischen den Beiden, welche Sasuke dann lauthals unterbrach.
„Ich will dich! Und nur dich allein! Mir ist egal, was ich getan habe, dass du mich leiden lassen willst, aber ich halte es nicht aus ohne dich! Du bist alles, was ich will…“
Zaghaft näherte er dich der Rosahaarigen, die ihn nun mit winzigen Tränen in den Augen ansah. Gerührt von seinen direkten und ehrlichen Worten lächelte sie ihm entgegen, was aber durch ihren Versuch die Tränen zu unterdrücken sichtlich misslang. Mit der Handfläche wollte sie die Tränen wegwischen, doch Sasuke packte sie an den Handgelenken und drückte sich sanft ins Bett. Er berührte vorsichtig ihre Lippen mit den seinen und als er merkte, dass sie sich nicht wehrte und sogar mehr verlangte, gab er dieser Forderung lächelnd nach. Nun bekamen sie beide das, wonach sie sich so gesehnt hatten. Sie brauchten sich mehr als das Feuer die Luft und mehr noch als die Fische das Wasser. Und in ihrem Leben gab es nichts, dass sie jäh voneinander trennen könnte…sicher? Denn schließlich hatte Sakuras Kussverbot doch reichlich Auswirkung gezeigt! Und der Grund dafür? Den würde Sasuke nach ihrer „Versöhnung“ endlich gesagt bekommen…
Friedlich aneinander gekuschelt und die Decke über die beiden nackten Körper gezogen lagen die Beiden da und hatten ihre Augen geschlossen. Sasuke spürte ihren ruhigen Atem auf seiner Brust und schlang seine Arme noch fester um sie. Er gab ihr einen sanften Kuss auf die Stirn, woraufhin er plötzlich Sakuras leise, aber deutliche Stimme vernahm.
„Du, Sasuke?“
„Hm?“
„Ich wollte dir noch etwas sagen…“
Sasuke öffnete neugierig die Augen und sah sie fragend an. Dann fiel ihm ein, dass er ja noch immer nicht den Grund kannte, weshalb Sakura ihm dieses Verbot aufgezwungen hatte.
Die Rosahaarige zitterte auf einmal, was Sasuke verwirrt auf sie blicken ließ. Sie kuschelte sich noch näher an ihn und flüsterte dann das zu, was sie ihm schon von Anfang an hätte sagen sollen…
„Sasuke…ich…“, begann sie, „…ich…bin schwanger…“
Der Uchiha wusste erst nicht genau, was er sagen sollte, gab ihr dann aber einen innigen Kuss. Er freute sich wie ein Honigkuchenpferd und drückte sie anschließend noch mehr an sich. Sakura war erleichtert über seine Reaktion, denn die ganze Zeit hatte sie Angst davor gehabt, was er sagen würde, ob er das Kind überhaupt gewollt hätte…
„Danke, Sakura…“, flüsterte Sasuke. Diese Worte schienen Sakura zu beruhigen, denn das Zittern hatte nachgelassen.
„Aber…warum dann dieses blöde „Verbot“?“, fügte er noch an und sah sie durchdringend an. Sakura schaute ihn nicht an und blickte stattdessen auf seinen Oberkörper.
„Ich hatte Angst…wie du darauf reagieren würdest…“, flüsterte sie dann schließlich zurück.
„Ich wusste nicht, wie ich mit dieser Situation umgehen sollte…und da hat mein Körper gedacht und nicht mein Verstand…tut mir leid…“
„Schon okay…“, wisperte Sasuke zurück, der ihr aufmerksam gelauscht hatte.
„Und lass mich raten: das, was du und Ino zum Frühstück besprochen habt, das war schon dazu, stimmt´s?“
Sakura nickte nur.
„Na da muss ich wohl mein Erbe langsam mal rausholen…und…“
Er nahm Sakuras Hand in seine und lächelte sie an. Sakura sah ihn verwirrt an, begriff dann aber worauf er hinaus wollte.
„Ich brauche auch endlich dich an meiner Seite. Als jemanden, der zu meiner Familie gehört…als meine Frau…“
Spät in der Nacht, als ob es Zufall gewesen war, fragten Sasuke und Shikamaru ihre Freundinnen zu ein und demselben Zeitpunkt:
„Ist das Verbot jetzt aufgehoben?“
Die Mädels grinsten nur zurück und sagten:
„Länger würde es doch eh keiner von uns aushalten!“
-----------
das wars^^
ich hoffe, der OS hat euch gefallen^^
GLG
tigga