Dunkelheit
One-Shot
Wo bin ich? Warum ist alles so dunkel? Mir ist kalt und ich fürchte mich, aber vor was? Ich sehe und höre nichts, doch ich habe furchtbare Angst. Mein Körper zittert. Langsam versuche ich mich an die Dunkelheit zu gewöhnen, aber meine Augen sehen trotzdem nichts. Verzweifelt und vor Angst bebend taste ich nach meiner Umgebung. Dieses Gefühl der Ungewissheit ist beängstigend. Ich versuche mit den Händen irgendetwas zu fühlen, doch sie greifen nur nach Leere. Vorsichtig mache ich einen Schritt nach vorn, in der Hoffnung herauszufinden, wo ich bin. Ich will raus aus der Kälte und der Dunkelheit. Ich beschleunige meine Schritte und will endlich wieder ins Licht. Doch ehe ich irgendetwas über diesen furchteinflößenden Ort herausgefunden habe, höre ich ein Geräusch. Abrupt bleibe ich stehen. Plötzlich beginnt mein Herz noch schneller zu schlagen. Ich höre Schritte, die nicht weit entfernt sein durften. Sie kommen immer näher. Ich wollte schon gerade meine Stimme erheben und fragen wer da ist, doch im gleichen Moment spüre ich, dass sich eine Gefahr nähert. Mein Körper zittert wieder. Ich bin wie erstarrt, weil ich weiß, dass die Person nichts Gutes im Schilde führt. Nun werden die Schritte schneller und lauter. Oh mein Gott! Was soll ich nur tun? Ich habe Angst und meine Beine wollen sich einfach nicht bewegen. Plötzlich, wie elektrisiert, laufe ich los. Ich weiß nicht wohin, Hauptsache weg von dieser Person. Ich höre wie sich ihre Schritte beschleunigen und sie ebenfalls anfängt zu laufen. Panik ergreift mich und ich laufe noch schneller ins Ungewisse, doch das ist besser, als von der Person aufgeholt zu werden. Schon seit einer geraumen Zeit laufe ich durch die Dunkelheit und es scheint kein Ende zu nehmen. Ich wundere mich, dass ich so schnell laufen kann. Meine Lunge tut unheimlich weh, doch das ist mir vollkommen egal. Ich will nur wieder weg von der Dunkelheit, und von der Gefahr, die mich verfolgt. Schneller, schneller, geht es mir durch den Sinn. Ich spüre, wie meine Kraft mich verlässt und ich langsamer werde. Entsetzt höre ich, wie die Schritte der Person lauter werden. Sie kommt immer näher. Ich sage mir wieder: Schneller! Doch meine Beine wollen nicht auf mich hören, sie sind einfach zu müde. Die Schritte werden lauter und lauter. Jetzt ist mein Ende gekommen. Es ist zu spät, ich kann nicht mehr. Ich sehe schon meinem Ende entgegen. Die Person ist jetzt nur wenige Schritte von mir entfernt. Es ist vorbei. Zu gern hätte ich gewusst wer mir etwas antun möchte, doch meine Augen sehen nur schwarz. Schwarz wie der Tod. Ich mache noch einen letzten Schritt nach vorn. Plötzlich höre ich auf zu atmen. Meine Füße treten ins Nichts. Kein Boden. Mein Körper fällt nach vorn. Ich kann nichts mehr dagegen tun, weil ich mein Gewicht zu sehr auf den Fuß verlagert habe. Ich spüre, wie der andere Fuß den Boden verlässt. Ich falle in die Tiefe. Mein Magen krampft sich zusammen. Jeden Augenblick werde ich irgendwo aufprallen und mir alle Knochen brechen. Ja, ich blicke dem Tod gegenüber. Ich schließe meine Augen und lasse mich in die Tiefe – und in den Tod – reißen. Das Ende naht… Plötzlich werde ich aus der Dunkelheit gerissen. Ich zucke zusammen. Ich öffne meine Augen und merke, dass ich mich in meinem Zimmer befinde. Mein Körper ist mit Schweiß bedeckt und ich atme sehr schnell. Jetzt wird mir bewusst, dass es nur ein Traum war. Nein, genauer genommen ein Alptraum. Im gleichen Augenblick kommt in mir eine Frage hoch: Wer war die Person?
-- ENDE --