Secrets of Mangura
Schlechte Neuigkeiten
Als Naruto wenige Momente später wieder an die frische Luft kam, dachte er noch einmal über das eben Gehörte nach. Dabei lief er den Pfad langsamen Schrittes zurück. Als er in unmittelbarer Nähe der Weggabelung angelangt war, kam ihm Sakura strahlend entgegen.
“Hey Naruto, da bist du ja! Warst du schon unten am Shiro-See? Er ist wundervoll. Es ist wirklich ein Jammer, dass es noch Frühling ist, ich freue mich schon riesig auf den Sommer, das wird klasse.”, sagte sie begeistert und der Fuchsjunge lächelte leicht.
“Hast du eine Ahnung wo Sasuke ist?”, fragte sie anschließend, doch Naruto schüttelte den Kopf.
“Der Marktplatz ist auch einsame Spitze, dort gibt es unheimlich tolle Dinge.”, fuhr das rosahaarige Mädchen fort, während sie gemeinsam weiterliefen. “Ich habe mir einen Kimono gekauft und eine super schöne Kette, ich werde sie dir später im Haus zeigen, wenn du magst.”
Daraufhin nickte Naruto zustimmend. Seine Gedanken kreisten noch immer um Shings Vergangenheitsgeschichte und Sakura schien jetzt zu merken, dass etwas nicht stimmte. Sie sah ihn prüfend an.
“Wo warst du eigentlich?”, wollte sie wissen und nun blickte der blonde Junge sie an.
“Im Teehaus!”, war seine knappe Antwort.
“Und wie ist es dort?”
“Ganz nett.”, erwiderte Naruto und wandte sich wieder von ihr ab. Er bemerkte Sakuras kurzen Seitenblick und sie seufzte.
“Du bist nicht gerade gesprächig!”, stellte sie ernst fest. “Aber wenn du den See siehst, verschlägt es dir erst recht die Sprache.”, setzte sie aufmunternd hinzu.
Einige Minuten verstrichen und sie bogen schließlich nach rechts, wo sich ein Weg zwischen Blumen und Sträuchern hindurch schlängelte. Der Pfad führte sie etliche Meter nach unten, bis sie schließlich auf einer großen Wiesenfläche ankamen. Auf der rechten Seite endete die Wiese nach einigen Metern und eine Sandfläche führte bis hin zum Ufer des großen Sees. Das glasklare Wasser zog sich bis hin zum Horizont, sodass der See nicht wie ein See, sondern eher wie ein Meer wirkte. Das Sonnenlicht ließ das Wasser glitzern und Naruto war von diesem Anblick überwältigt.
“Na, hab ich zuviel versprochen?”, lächelte Sakura breit.
Der Fuchsjunge machte es sich in dem weichen Sand gemütlich. Er legte sich rücklings auf den Sand und legte die Hände unter den Kopf. Die milde Briese, die an ihm vorbeizog, fühlte sich angenehm an.
Sakura setzte sich neben ihn und ließ den Blick über das Wasser schweifen.
“Es ist so schön hier, findest du nicht auch?”, fragte sie nach einiger Zeit. Naruto, der die Augen geschlossen hatte, nickte kurz.
“Ja, alles scheint so friedlich zu sein.”, murmelte er, ohne die Augen zu öffnen.
“Ich bin gespannt, was uns in unserer Ausbildung erwartet.”, wechselte er auf einmal das Thema.
“Was es auch sein mag, wir werden es bestimmt schaffen, ich meine, wir haben schon so einiges auf die Reihe bekommen.”, verkündete Sakura ehrgeizig.
Anschließend trat Stille ein. Die beiden lauschten nun entspannt den Geräuschen der Natur. Naruto wurde dösig und die wohltuende Wärme, die ihn umgab ließ ihn nach einigen Minuten einschlafen. Sakura konnte sich ein Lächeln bei diesem Anblick nicht verkneifen.
Wenige Augenblicke später erhob sie sich und als Sakura sich umwandte, sah sie ein paar Meter von ihr entfernt Sasuke, der gerade auf sie zukam.
“Hallo Sasuke-kun!”, begrüßte sie ihn verlegen und er hob nur seine rechte Hand, in seiner gewohnt coolen Art. Auch er blickte nun zu dem idyllischen See. Erst wenige Sekunden später bemerkte er den schlafenden Naruto.
“Was hat den denn so umgehauen?”, fragte er Sakura und deutete dabei auf den blonden Jungen. Sakura zuckte mit den Schultern.
“Ich weiß nicht genau. Er ist auch seltsamer Weise nicht so gesprächig, wie sonst.”, meinte das rosahaarige Mädchen, doch Sasuke schien nicht überrascht zu sein.
“Es ist unglaublich, ich war gerade mal zehn Minuten im Dorf und schon gehen mir die Leute auf die Nerven.”, schnaubte der Uchiha Junge und setzte sich darauffolgend neben Naruto in den Sand. Sakura folgte ihm unentwegt und machte neben ihrem Schwarm platz, sodass sie nun zu Sasukes rechten saß.
“Womit nerven dich die Leute denn?”, fragte das rosahaarige Mädchen leise, damit sie Naruto nicht versehentlich aufweckte.
Sasuke sah sie ungläubig an.
“Willst du damit sagen, dass die Dorfbewohner dich nicht mit ihrem Geschwätz belästigen von wegen, dass wir drei angeblich die neue Hoffnung von denen wären und so weiter?”
Sakura schüttelte leicht den Kopf.
“Nein, nur einzelne Bewohner haben mich begrüßt und mir viel Glück bei meiner Ausbildung gewünscht.”, schilderte sie wahrheitsgemäß. Sasuke seufzte.
“War ja vorauszusehen.”, behauptete der schwarzhaarige Junge. “Ich habe übrigens erfahren, dass wir morgen mit dem Ausgangstraining unseres Ranges anfangen. Wir lernen also zuerst die Grundlagen und dann heißt es wieder endlosen Theorie kram durchnehmen. Naruto wird begeistert sein!”, fügte er hinzu und sprach den letzten Teil des Satzes absichtlich sarkastisch aus. Sakura begann zu kichern.
“Haben die Dorfbewohner eigentlich gesagt, was sie damit meinen, dass wir ihre neue Hoffnung sind?”, erkundigte sie sich nachdenklich.
Sasuke schüttelte den Kopf. Gemeinsam mit Sakura unterhielt er sich einige Minuten lang, bis sie Gesellschaft bekamen. Es war Jay. Seine blonden Haare waren durch den Wind völlig zerzaust und er wirkte ein wenig erschöpft.
“Da seid ihr ja endlich.”, sagte er und kratzte sich am Hinterkopf. “Ich suche euch schon seit einer halben Stunde.”
Sasuke runzelte die Stirn und Sakura lächelte verlegen.
“Nun hast du uns ja gefunden!”, brachte sie irritiert hervor.
“Zu meinem Glück! Jedenfalls will euch Sensei Jamoto sprechen, fragt mich aber nicht worüber, dass hat er mir nicht gesagt, ich sollte euch nur finden und zu ihm schicken.”
Ohne eine Antwort oder jegliches abzuwarten machte Jay kehrt und ging davon. Sakura rappelte sich auf und Sasuke rüttelte leicht an Narutos Schulter, wobei der Fuchsjunge ihn anschließend blinzelnd ansah. Dann setzte er sich auf und streckte sich genüsslich.
“Sasuke? Was-”
“Wir haben keine Zeit, Sensei Jamoto will uns sprechen.”, unterbrach ihn Sakura anstelle von Sasuke.
Noch immer ein wenig schläfrig blickte Naruto sie nun an.
“Warum? Und worüber?”
“Das weiß ich doch nicht! Komm jetzt!”, drängte sie. Sasuke erhob sich nun ebenfalls, fast zeitgleich mit Naruto.
“Wieso rennst du denn so?”, nörgelte der blonde Junge, als Sakura ihre Schritte immer mehr beschleunigte. Er und Sasuke trotteten hinter ihr her.
“Das würde mich allerdings auch interessieren.”, warf der Uchiha Erbe ein.
“Wir wurden zu Sensei Jamoto gebeten, also sollten wir uns so schnell wie möglich dorthin begeben, ich glaube nämlich nicht, dass er es gern hat, wenn man ihn lange warten lässt.”, meinte Sakura und Sasuke, sowie Naruto verdrehten nur genervt die Augen.
“Vielleicht ist es gar nicht so wichtig.”, lenkte Naruto ein und erntete einen vernichtenden Blick des Mädchens. Abrupt verstummte er. Den restlichen Weg bis hin zum Schulgelände liefen sie schweigend nebeneinander her. Als sie den Aufenthaltsraum betraten, saß ihr Lehrmeister bereits auf dem Boden und bedeutete den dreien sich ebenfalls hinzusetzen. Sie taten wie geheißen und sahen ihren Sensei erwartungsvoll an.
“Es gibt beunruhigende Neuigkeiten.”, verkündete der schwarzhaarige Mann mit einem ernsten Gesichtsausdruck und Naruto fragte sich, ob er sie absichtlich auf die Folter spannte. Niemand der drei wagte es zu sprechen, stattdessen warteten sie angespannt darauf, dass ihr Lehrmeister erneut das Wort ergriff. Etwa eine Minute des Schweigens umgab den Raum, bis Joe Jamoto tief Luft holte.
“Ich werde eure Ausbildung ein wenig beschleunigen müssen, damit ihr in dem Moment nicht völlig unvorbereitet seid.”
“In welchem Moment?”, fragte Naruto ratlos.
“In dem Augenblick, indem wir alles gewinnen, leider aber auch alles verlieren können.”, antwortete der Mann und der Fuchsjunge zog eine unwissende Miene, denn diese Antwort hatte seine Frage seinerseits keinesfalls beantwortet.
“Um euch die momentane Lage ein wenig verständlicher zu machen, werde ich euch von unseren Feinden in Kenntnis setzen müssen. Da wären zum Einen die umliegenden Dörfer. Wir vermeiden jeglichen Kontakt zu den Bewohnern außerhalb von Mangura, da dieses Dorf schon jahrzehnte lang in Feindschaft mit den anderen Dörfern im Aarina-Tal lebt. Einzelheiten werde ich euch zu einem späteren Zeitpunkt verdeutlichen. Momentan ist dies jedoch nicht das Hauptproblem.”, schilderte der Lehrmeister. Daraufhin erzählte er den drei Freunden von Takuro. Hierbei erfuhr Naruto nicht mehr, als ihm Shing schon erzählt hatte.
“Seine Gefolgsleute sind auf dem Weg hierher und daher müssen wir vorbereitet sein, sollte es zu einem Kampf kommen. Selbstverständlich will ich euch bestmöglich aus dieser Sache heraushalten, doch vielleicht bleibt mir keine andere Wahl.”, fuhr Joe fort.
“Sekunde, woher wissen sie- ich meine wisst ihr, dass Takuros Gefolgsleute auf dem Weg hierher sind? Und was wollen sie von euch?”, fragte Naruto und vergaß anfangs versehentlich die Höflichkeitsformel. Sakura seufzte.
“Ist das nicht klar? Sensei Jamoto hat auch ein paar Leute beauftragt, außerhalb von Mangura nach solchen Informationen Ausschau zu halten!”, beantwortete das rosahaarige Mädchen seine Frage und ihr Lehrmeister nickte anerkennend.
“Exakt!”, stimmte er zu. “Somit müssten unsere Feinde innerhalb der nächsten Tage hier eintreffen, was uns wieder zum Ausgangspunkt führt, nämlich, dass ich eure Ausbildung beschleunigen muss. Das heißt, ich muss euch die Grundlagen beibringen und vermutlich gegen eine Regel verstoßen.”
“Was für eine Regel meint