Wolveslife
Das Wertvollste
-Wir merken erst was uns etwas bedeutet hat, wenn wir es nicht mehr besitzen-
Lina merkte schnell, dass ihre Mutter Recht hatte, die anderen Wölfe fanden Trino überhaupt nicht gut. Sie meinten es würde Unglück bringen einen von den seinen bei sich zu haben. Lina und die anderen Babywölfe verstanden ihren Aufruhr nicht. Trino sah fast so aus wie sie, er war bloß etwas dunkler, eigentlich schon fast tief schwarz. Ansonsten aß er wie sie, trank wie sie, schlief wie sie, gang wie sie und redete wie sie, im Großen und Ganzen unterschied er sich fast gar nicht von ihnen. Außer von der Farbe, aber jeder Wolf im Rudel hatte eine andere Farbe, Nacho war Schneeweiß obwohl sein Vater Dunkelgrau war und seine Mutter Hellgrau mit einem leichtem Braun Schimmer. Niemanden im Rudel interessierte die Farbe des anderen, aber doch schien sie Trinos Fellfarbe zustören.
Trino hatte inzwischen vergessen das er so schnell wie möglich zum Baum zurück wollte. Er war nun über eine Woche bei ihnen und Lina hatte immer noch nicht herausgefunden wie so ihn die erwachsenen Wölfe nicht mochten.
Eines Abends lag sie zusammen mit ihrer Mutter auf der kleinen Lichtung. Trino schlief bereits und so sahen Lina und ihre Mutter sich nur zu zweit den Mond an. „Bald ist Vollmond“, bemerkte Lina. „Ja, der letzte Herbstmond. Heute Nacht beim Höchststand ist das Freudenfest.“ Lina sah ihre Mutter verdutzt an. Das war ihr erster Herbst und wie sie gehört hatte war der Winter keine schöne Jahreszeit. „Wieso feiern wir ein Freudenfest wo es doch bald kalt wird?“, fragte sie ihre Mutter. „Für die einen ist es ein freudenfest führ die anderen ein Fest der Trauer“, antwortete ihre Mutter ihr. Lina sah sie fragend an. Ihre Mutter drehte den Kopf vom Mond weg und lächelte sie an: „Eigentlich erzählt man diese Geschichte erst denn älteren Jungwölfen, denen die schon mehr über die Gesetze der Natur wissen.“ Sie machte eine Pause, dann redete sie weiter. „Aber du wirst mich sicherlich solange drängen bis ich sie dir dann doch erzähle. Darum ist es vermutlich besser wenn ich sie dir jetzt schon erzähle.
Vor vielen unzählbaren Jahreswenden gab es zwei Wolfsrassen. Die Braunwölfe aus dem Osten über die wir so gut wie gar nichts wissen und die Schattenwölfe die hier gelebt haben und die sich dann fast selbst ausgerottet hätten.
Nun, die beiden Wolfsrassen lebten neben einander ohne je in Streit zu geraten. Doch einige Braun- und Schattenwölfe verliebten sich ineinander und so entstand eine dritte Rasse. Die Schattenwölfe waren gegen diese Beziehungen und auch gegen die neue Rasse also vertrieben sie die Braunwölfe, diese leben jetzt im Osten jenseits der großen Hügel. So führten nun die Schattenwölfe und die neue Rasse die sich Halbschatten nannten Krieg. Am letzten Herbstmond gelang es Tornus einem sehr mutigen Halbschatten den Schattenwolfs König Ramaser zu stürzen. Die Schattenwölfe zogen sich zurück und wurden immer weniger. Schließlich verfielen sie in Streit um die wenigen Territorien. Bis schließlich ein Wolf namens Gorun kam. Er schaffte es die verfeindeten Rudel zusammenzuführen und frieden zu stiften. Sein Enkel Samunir wollte den alten Plan wieder aufnehmen und die Halbschattenwölfe zu töten. Noch bevor er seinen Plan verwirklichen konnte wurde er von seinem Sohn getötet. Dieser nahm die Macht an sich und bescherte den Schattenwölfen ein leben in Frieden. Einige Wölfe waren von seinen Taten nicht so begeistert und fanden mit der Zeit immer mehr Unterstützung. Sogar vom Schatten König selbst der viele Menschen in den Tod geführt hatte. Er ist der König von den Menschen, na ja von einem Teil von ihnen. Diese anderen Wölfe schmiedeten jedenfalls einen Plan wie sie Samunirs Sohn töten könnten. Doch dieser erfuhr von ihrem Plan und verschwand eines Nachts. So kam der Anführer dieser Wolfsgruppe an die Macht sein Name war Gasjan. Gasjan zettelte eine große Schlacht gegen die Halbschattenwölfe an. Doch die Halbschattenwölfe waren nicht untätig gewesen sie hatten trainiert und waren in ihrer Zahl den Schattenwölfen weit überlegen. Und als Gasjan dies sah verschwand er und lies die Schattenwölfe allein mit ihrem Schicksal zurück. Die Schattenwölfe kapitulierten und bekamen ihr eigenes Territorium, aber nur mit dem Versprechen die Halbschatten nie wieder anzugreifen.
Aus diesem Grund feiern wir den letzten Herbstmond, weil am letzten Herbstmond der letzten Jahreswende diese Einigung getroffen wurde.“
Lina überlegte kurz, dann fragte sie: „Und zu wem gehören wir?“ Ihre Mutter musste lächeln. „Wir, Lina, gehören zu den Halbschatten und unser gesamtes Rudel. Mit einer Ausnahme…Trino.“ „Und Trino gehört zu den…?“ „Zu den Schattenwölfen. Das ist der Grund wieso viele ihn nicht mögen. Die meisten von uns sind den Schattenwölfen genauso feindlich gesinnt, wie sie uns.“ Lina schwieg. Das war es also was die Erwachsenen Wölfe so an Trino störten. Irgendwo konnte sie es verstehen, aber trotzdem konnte Trino nichts dafür. Ebenso wie sie selbst oder Nacho etwas dafür konnte.
Sie dachte noch eine ganze Weile darüber nach bis ihr die Augen zufielen und sie einschlief.
Sie wurde durch ein leichtes stupsen geweckt. „Ich will noch schlafen“, maulte sie verschlafen. „Nicht wieder einschlafen. Los steh auf.“ Langsam richtete sie sich auf. Sieh sah ihre Mutter verschlafen an. „Los jetzt“, sagte sie, „durch die kleine Öffnung.“ „Was wieso den?“ „geh schon los wir haben nicht viel Zeit.“ Lina zwängte sich durch die kleine Öffnung, ihr folgte Trino und zu ihrem erstaunen schaffte es auch ihre Mutter sich durch die schmale Öffnung zu zwängen. In der Ferne hörte man ein Heulen. Linas Mutter erwiderte dieses und rannte darauf sofort los. Lina und Trino folgten ihr.
Immer wieder hörte man ein Heulen, wonach sich Linas Mutter richtete. Nach einiger Zeit kam aber kein Heulen mehr. Linas Mutter blieb stehen und sengte ihre Schnauze an den Boden um zu schnüffeln. Langsam richtete sie den Kopf auf und drehte den Kopf. Überall um sie rum war Nebel erschiennen.
Plötzlich erschien Nachos keuchende Mutter vor ihnen und hinter ihr Nacho. „Wo müssen wir hin?“, fragte Linas Mutter Nachos Mutter. „Ich, weiß nicht bei dem Nebel verliert man schnell die Orientierung.“ Ein wimmern war zu hören und neben ihnen tauchte ein blutüberströmter Wolf auf. „Kaicho!“, schrie Nachos Mutter. „Lauft“, brachte dieser noch heraus bevor er tot zusammensackte.
Nachos Mutter wartete nicht lange sondern lief in die entgegengesetzte Richtung. „Warte!“, rief Linas Mutter ihr nach, doch sie war schon im Nebel verschwunden. „Ihr wartet hier“, sagte sie zu Trino, Lina und Nacho gewand. Dann lief sie auch los und war gleich darauf verschwunden. „Mir gefällt das hier nicht“, wandte Nacho ein. „Mir auch nicht“, meinte Trino. „na gut, wen ihr solche Angsthasen seit dann Folgen wir ihnen“, meinte Lina hochmütig um ihre eigene Angst zu überspielen.
Sie gingen durch den Nebel ohne eine Vorstellung zu haben wohin. „Wo sind wir“, fragte Nacho ängstlich. „Keine Ahnung“, gestand Lina kleinlaut. Auf einmal hörten sie ein winselndes aufheulen. Nacho erkannte es sofort. „Papa!“, rief er und rannte los. „Nacho warte.“ Lina und Trino rannten ihm hinterher.
Nacho stand vor einer Wolfsleiche. „Papa, Papa. Warum?“, winselte er. „Nacho?“, fragte Lina vorsichtig. Dieser heult e plötzlich los, ein klägliches bedauerndes Heulen. „Nicht!“, rief Lina, aber es war schon zu spät in der Nähe hörte man Hufgetrappel und laute Stimmen.
Durch ein Rascheln drehte sich Lina um hinter ihnen stand ein großer Mann mit einem Pfeil im Anschlag. Direkt auf sie gerichtet.
Der Mann lies den Pfeil los er surrte direkt auf sie zu, bis sich ein großer Leib zwischen sie und den Pfeil drängte. Im nächsten Moment viel dieser schlaff zu Boden. „Mama? Mama!“, rief Lina entsetzt. Ihre Mutter drehte den Kopf zu ihr. „Lauf“, flüsterte sie, bevor ihre Augen einen glasigen Ausdruck bekamen. Nachos Mutter tauchte vor ihr auf. „Los renn“, rief sie. Lina rann los den anderen hinterher. Die Augen hatte sie zugekniffen, aber trotzdem rollten einige Tränen daraus.
das Kapi widme ich meinem rsten Kommi schreiber:
~Sakura259~