Kibito meets Kaioshin
Verstehst du denn keinen Spaß?“
„Ich zeig dir gleich, was MIR Spaß macht! –Ob es dir Spaß machen wird, weiß ich allerdings nicht!“
So wütend war Kibito schon lange nicht mehr gewesen. All der Zorn, der sich in ihm angesammelt hatte, trat mit einem mal hervor und er würde den unglücklichen Spaßvogel mit voller Wucht treffen.
Eine Hand legte sich auf Kibitos Arm.
„Bleib ruhig. Du darfst jetzt nicht die Fassung verlieren. Was würde das für einen Eindruck machen? Wenn du jetzt etwas unüberlegtes tust, wirst du das sicher bereuen. Sich hier –direkt vor dem Palast des Dai Kaios- zu schlagen, wäre nun wirklich nicht das, was man von einem zukünftigen Berater erwartet, oder? Willst du deine Ziele nun so leicht wegwerfen? Beherrsch dich! Denk daran, was du dir vorgenommen hast!“
Kibito atmete einmal tief durch. Der Unbekannte hatte recht. Wenn er sich jetzt hier von seiner Wut leiten ließ, wäre es vermutlich aus mit seinen Zukunftsplänen. Er ließ den armen Witzbold wieder herunter.
„Das ist es mir nicht wert. –Obwohl ich dir gerne deinen eigenartigen Humor heimgezahlt hätte. So was ist nun wirklich nicht komisch!“
Froh, dem vermeintlichen Ärger entronnen zu sein, ging der Witzbold schnellen Schrittes davon. „Ich werde mir in Zukunft zweimal überlegen, mit wem ich welche Scherze mache“, sagte er, allerdings mehr zu sich selbst.
Kibito schloss einen Moment lang die Augen. Der Fremde hatte ihn zurückgehalten und ihn damit davor bewahrt, dem Dai Kaio seinen unkontrollierten Wutausbruch und einen demolierten Jenseitsbewohner erklären zu müssen. Warum hatte er das getan? Sollte er sich dafür bedanken? Wahrscheinlich wäre es angebracht. –Aber sich ausgerechnet bei der Person, die er vorhin an die Regeln hier erinnert hatte dafür zu bedanken, das er nun selbst keine Regel übertreten hatte...Das Ganze machte einen ziemlich ironischen Eindruck.
In diesem Moment trat einer der Angestellten des Dai Kaios aus dem Gebäude. „Ah, wir haben es ja bald. –Nennen sie mir bitte ihren Namen und ihr Anliegen.“ Kibito verstand einen Moment lang nicht, was der Aufseher wollte, dann begriff er.
„Was? Oh, natürlich. Mein Name ist Kibito. Ich möchte bei dem Dai Kaio vorsprechen, da ich gerne in einen anderen Arbeitsbereich wechseln möchte.“
„Verstehe. Gut, bitte treten sie dann ein.“ Der Blick des Angestellten fiel auf den zierlichen Unbekannten hinter Kibito.
„Sie sind der Letzte? Dann kommen sie bitte auch herein.“
Kibito und der Fremde traten durch die Tür. Im Inneren stand ein weiterer Angestellter des Dai Kaios. Er bedeutete ihnen, ihm zu folgen. So wurden die zwei durch den Palast geführt. Lange, hohe Gänge mit reich verzierten Säulen, unzählige Türen und ein marmorner Fußboden –das bekamen sie auf ihrem Weg zu sehen. Außerdem weitere Angestellte des Palastes. Schließlich blieben sie vor einer besonders hohen Tür mit silbernen Verzierungen stehen.
Der Palastdiener, der sie geführt hatte, drehte sich um. „So. Herr Kibito, bitte treten sie ein.“
Und an den Unbekannten gewand sagte er: “Sie bitte ich um noch ein klein wenig Geduld. Der Dai Kaio wird auch sie in Kürze empfangen.“
Kibito stand vor den großen Türflügeln. Er holte noch einmal tief Luft, dann trat er ein.