Raven in Rockport
Schränke und auch die der Betten und alles andere was noch da war in den letzten Kartons verstaut hatten.
„Ach, das machen wir doch gern“, erwiderte Sean. Und das nicht nur für sich, sondern auch für all die anderen Kollegen, die gekommen waren, um zu helfen.
„Tja, dann müssen wir heute Nacht wohl oder übel auf den
Luftmatratzen schlafen“, seufzte Samantha, als nur noch sie, Mandy und Megan in der mit Kartons vollgestellten Wohnung waren.
„Ja, leider“, stimmte Megan ihr zu.
„Und wer ruft den Chef an, um ihm zu sagen, dass wir
fertig sind mit zusammenpacken?“, warf Mandy in die Runde.
„Ich mach das schon“, antwortete Megan.
„Und? Was meinst du, Mandy? Was denkst du, wird in
Rockport so alles auf uns zukommen?“, fragte Samantha Mandy.
„Ich hab keine Ahnung, Sam“, fing Mandy an, „aber ich
hoffe, ich finde da endlich ´nen netten Kerl.“
„Das hoff’ ich auch. Ich hab keine Lust mehr so ohne Mann
durchs Leben zu gehen. Die, die wir bis jetzt hatten,
haben uns ja nur wegen unserer Autos gemocht. Und weil
wir in der Rennszene so berühmt sind.“
„Stimmt, da hast du Recht. Tja, in Rockport müssen wir uns
erst wieder einen Namen machen.“
„Wieso denn? Ich glaub eher, dass wir beweisen müssen, was
wir auf dem Kasten haben. Ich meine, wir sind in Chicago
die Nummer eins, in New York und Bayview auch und hier in
L.A. auch. Und ich glaub, dass die Gerüchte und
Geschichten über uns schon in Rockport angekommen sind.
Aber Kira und Izzy müssten auch schon das ein oder andere
über uns erzählt haben und du kennst ja meinen Bruder“, entgegnete Samantha Mandy.
„Okay, ich sag nichts mehr.“
„Also Mädels, hört mal zu. Ich hab ja grad mit Captain
Term geredet und der hat gesagt, dass er die Umzugsfirma
gleich benachrichtigt. Das heißt, dass die Heute noch
hier aufkreuzen damit wir alles einladen können und dann
geht’s morgenfrüh ab nach Rockport. Wir werden zwar so
ungefähr ´ne Woche unterwegs sein, aber wenn man bedenkt,
dass wir dann in der Stadt sind, die für ihre
Untergrundrennszene bekannt ist arbeiten und auch wohnen
werden, ist die Länge der Fahrt doch gleich wieder
vergessen, oder?“, sagte Megan, als sie wieder zu Mandy und Samantha kam.
„Stimmt, Meg. Da haste wirklich Recht“, stimmten die beiden Megan zu.
Da klingelte Samanthas Handy und sie ging natürlich dran.
„Hallo?“
„Hi Sam. Ich bin’s, Izzy“, sagte die Stimme aus dem Telefon.
„Hi Izzy. Wie geht’s dir denn so?“, fragte Samantha.
„Ganz gut. Hab leider nicht früher anrufen können, sorry.
Ist ja super, dass ihr hierher zu uns kommt. Ich freu
mich schon“, antwortete Isabel.
„Ach komm, dass du nicht früher angerufen hast macht
nichts. Wir hatten ja selbst viel zu tun. Stell dir vor,
wir haben es geschafft alle unsere Schränke und sonstigen
Sachen in nur zweieinhalb Tagen in Kartons zu packen.
Gut, nicht? Na ja, wir hatten ja auch Hilfe.“
„Trotzdem nicht schlecht. Hör mal, wenn ihr da seid, rufst
du mich an, egal wann. Es kann auch mitten in der Nacht
sein, das ist mir egal. Ich möchte nämlich dann die erste
sein, die euch Rockport zeigt“, sagte Isabel.
„Hey Izzy. Denk nicht immer nur an dich. Ich will dann
auch mit“, hörte Samantha eine zweite Stimme im Hintergrund.
„Izzy, ist Kira bei dir?“, fragte Samantha.
„Ja, sie ist grad da. Wir wollten heut mit den Jungs was
essen gehen und warten jetzt auf sie“, erklärte Isabel.
„Ich wusste ja noch gar nicht, dass ihr beide ´nen Freund
habt“, sagte Samantha verwundert.
„Nee, wir sind nich’ in festen Händen. Das sind lediglich
zwei Kumpels aus der Rennszene und dein kleiner Bruder“, antwortete Isabel.
Es klingelte an der Tür und Mandy ging sie aufmachen.
„Mädels unsere Möbelpacker sind da!“, rief Mandy.
„Okay, wenn du das sagst, Izzy. Also ich muss dann Schluss
machen. Wir müssen unseren Möbelpackern beim Tragen
helfen. Ich ruf dich dann an, wenn wir in Rockport sind.
Bye“, verabschiedete Samantha sich. Auch Isabel verabschiedete sich und beide legten auf.
„Und, was sagt Izzy so?“, wollte Megan von Samantha wissen.
„Nur, dass wir sie anrufen sollen wenn wir in Rockport
ankommen, weil sie und Kira uns die Stadt als erstes
zeigen wollen“, antwortete sie.
„Sagt mal ihr zwei. Helft ihr dann mal oder wollt ihr da sitzen bleiben und zuschauen?“, sagte Mandy, als sie an den beiden vorbeilief und einen schweraussehenden Karton trug.
„Also, wenn du uns so fragst, bleiben wir lieber sitzen“, entgegnete Megan ihr.
„Ach kommt schon, ihr wisst, wie ich das gemeint hab.“
Samantha stand als erstes auf und schnappte sich einen Karton. Dann stand auch Megan auf und trug etwas zu den Lastwagen der Spedition hinunter.
„Puh, endlich geschafft. Und Morgen um fünf raus, damit
wir um sechs losfahren können“, seufzte Megan.
„Ich will nich so früh aufstehen“, meckerte Mandy.
„Da können wir leider nichts dran ändern. Aber wenn wir
nach Rockport wollen, müssen wir nun mal früh aufstehen.
Und das eine ganze Woche lang. Ich hab ja auch keine
Lust“, erklärte Samantha.
„Wenn diese blöden LKWs nicht wären, könnten wir ja schon
früher da sein, aber nö, die blöden Dinger dürfen ja nur
80 oder 90 fahren, wenn sie was beladen sind“, regte sich Mandy auf.
„Hast ja Recht, aber wir können die armen Kerle doch nicht
allein fahren lassen…“, setzte Megan sich für die Fahrer ein.
„Mädels, wir sollten uns dann so langsam mal hinlegen. Es
ist schon kurz nach zehn und wenn wir jetzt nicht bald
schlafen gehen, sind wir Morgen müde. Und wir wollen doch
nicht, dass wir am Steuer einschlafen, dann einen Unfall
bauen und damit unsere Autos zu Schrott fahren? Wir
kriegen ohnehin grad mal sieben Stunden Schlaf, wenn
überhaupt“, brach Samantha in Megans Mitleidsrede für die Spediteure ein.
„Stimmt. Ich will ja meinen Honda CRX nicht kaputt fahren,
vor allem nicht mit den neuen Felgen“, sagte Mandy.
„Ich will ja meinen Audi TT auch nicht zerkratzen. Also
gute Nacht Mandy, gute Nacht Sam.“
„Gute Nacht ihr zwei“, sagte auch Samantha.
„Gute Nacht“, kam es ebenfalls von Mandy.
Am nächsten Morgen war Samantha als erste wach. Sie zog sich an, schrieb den anderen beiden eine Notiz und ging Kaffee, ein paar Donuts und einige Beagles mit sämtlichen Belägen als Frühstück und Proviant für die Fahrt holen.
„Guten Morgen Sam“, begrüßten Megan und Mandy sie, als Samantha zur Wohnungstür herein kam, „du bist die beste.“
„Danke. Aber das ist nicht alles als Frühstück gedacht.
Das ist auch noch für die Fahrt“, erklärte Samantha.
Es dauerte ein bisschen, bis die drei fertig waren mit Frühstücken, aber danach zogen sich auch Mandy und Megan an. Sie verstauten die drei Luftmatratzen und die Koffer mit ihren Kleidern in ihren Autos, verteilten die Beagles in drei Tüten auf, sodass alle drei Mädels die gleiche Anzahl hatten und warteten auf Spediteure.
„Da seid ja. Auf die Minute genau“, begrüßte Megan die Spediteure.
„Tja, wir sind halt immer so pünktlich. Ihr wisst doch wie wir fahren sollen, oder?“ erkundigte sich einer von ihnen.
„Jaja, alles schon geplant“, antwortete Samantha, „Wir
fahren zuerst auf den Highway 15. Später fahren wir dann
auf den Highway 70 ab. Auf dem fahren wir bis nach
Washington D.C., wo wir dann abfahren auf den Highway 95
nach Süden, bis wir die Ausfahrt von Rockport sehen. Da
müssen wir dann nur noch nach einem getunten Mazda RX 8
und einem getunten Mercedes-Benz CLK 500 Ausschau halten."
„Das heißt also, dass Kira und Izzy uns sozusagen in
Empfang nehmen?“, erkundigte sich Mandy.
„Ja, genau, das heißt es“, antwortete Samantha.
„Und was ist mit deinem kleinen Bruder?“, harkte Megan nach.
„Keine Ahnung. Kann sein, dass er mitkommt“, sagte Samantha, „Also Leute, wie wär’s? Wollen wir dann mal los?“
„Gute Idee“, meldete sich der andere Spediteur.
Der Rest stimmte auch zu. Die Spediteure setzten sich in ihre LKWs und ließen die Motoren an. Auch die drei Mädels setzten sich in ihre Wagen und ließen ebenfalls den Motor an, wobei diese gut vernehmlich zu hören waren. Die Spediteure schauten erstaunt aus ihren LKWs hinunter zu Samantha, Megan und Mandy in die Autos. Die drei Mädels grinsten und fuhren vorraus.
„Hey, Sam“, meldete sich Mandy über Funk bei Sam.
„Ja, Mandy. Was ist?“, fragte Samantha zurück.
„Wo schlafen wir heut Nacht eigentlich?“, wollte Mandy wissen.
„Gute Frage. Das würd’ ich auch gern wissen“, meldete sich auch Megan über Funk zu Wort.
„Ich habe, als ich die Route ausgesucht hab, auf der wir
fahren auch nach Motels geschaut und es sind gute
darunter. Ich denke, wenn wir heute gut vorankommen, dann
werden wir in einem richtig guten Motel übernachten“,
erklärte Samantha.
„Ach, echt? Wieso ist das Motel denn so gut?“, erkundigten sich die beiden anderen.
„Weil nebendran ein Cafe ist“, antwortete Samantha.
„Hey Mädels, wie wär’s mit etwas Musik?“, fragte Megan.
„Gute Idee, Meg“, sagte Mandy.
„Und wer von uns macht ´ne CD rein?“, wollte Samantha wissen.
„Der wo blöd fragt, Sam“, entgegneten ihr die anderen beiden im Chor.
„Na gut. was wollt ihr denn hören?“
„Schmeiß doch deine CD rein, die du dir am Computer
zusammengestellt hast“, schlug Megan vor.
„Okay, wenn ihr wollt. Ach Mädels, ich Funk mal die
Spediteure an, ob sie was dagegen haben wenn wir ein
bisschen Gas geben bis zur nächsten Raststätte… Hey
Jungs, hört ihr mich?“
„Ja, wir hören dich“, meldeten sie sich.
„Gut. Hättet ihr was dagegen, wenn wir Mädels bis zur
nächsten Raststätte etwas Gas geben?“
„Geht klar. Wir haben