Raven in Rockport

heulten auf, die Reifen mit quietschten und qualmten und die beiden Wagen schossen los.
„Raven, willst du dich nicht vor ihn setzen?“, fragte Taz.
„Noch nicht. Ich will erst ein wenig mit ihm spielen.“
Es gab ein Kopfankopf – Rennen, was eine ganze Weile andauerte. Das Rennen fand auf dem Highway statt, weshalb die beiden Wagen auch genug Platz für das Rennen hatten.
„Ihr habt ’nen schönen Highway, Taz“, merkte Samantha an.
„Ich weiß. Aber der in Rosewood ist schöner.“
„Den hab ich noch nicht gesehen.“
Der Acura und der Aston Martin rasten an einer Mautstelle vorbei und direkt in eine Überleitung. Ronnie fuhr mit dem Strom auf der einen Spur hinein, während Samantha etwas riskierte und auf der Gegenspur in die Überleitung fuhr.
„Raven, was machst du denn da?!“, rief Taz.
„Ich will mal wieder ein bisschen Geisterfahrer spielen.
Vertrau mir, ich weiß, was ich da tue.“
Als die beiden Wagen wieder aus der Überleitung herausschossen setzte Samantha sich knapp vor Ronnie. Allerdings blieb sie nicht lange so knapp vor ihm, sondern trat das Gaspedal fast bis zum Anschlag durch und schaltete ein paar Gänge nach oben. Samantha blickte in ihren Rückspiegel, sah, dass Ronnies DB9 immer kleiner wurde und fing an zu lächeln.
„Ich hab doch gesagt, ich weiß was ich tue.“
„Ich hab nie an dir gezweifelt, Raven.“
„Ja, klar.“
Den Rest des Rennens sah Samantha Ronnie nicht mehr und als sie am Stadion über die Ziellinie fuhren, hörten die beiden auch schon den Jubel der anderen.
„Hey, Raven, wo ist denn der andere?“, fragte Megan.
„Das kannst du dir doch denken. Der ist sicher noch aufm
Highway da draußen. Dieser Loser.Hier Raven, für dich“, sagte Isabel, als sie Samantha eine Flasche Bier gab.
„Danke Izzy.“
Samantha stellte Mandy und Megan noch Taz vor und die Gruppe trank noch etwas, bis Mandy Ronnie entdeckte.
„Hey, Leute! Schaut mal, da kommt der Kerl!“
Ronnies Reifen quietschten beim bremsen. Er stellte den Motor seines Wagens aus, stieg aus und kam wütend zu Samantha und den anderen hinüber.
„Hey! Sag mal, für wen hälst du dich eigentlich?! Was
fällt dir ein, mich einfach so abzuhängen?!“
„Ich hab dir doch gesagt, ich bin ’ne gute Fahrerin,
Ronnie“, gab Samantha zurück.
„Ich will eine Revanche! Die Strecke war viel zu leicht!“
„Dann hättest du mich ja genauso leicht abhängen können,
oder?“
„Wer bist du eigentlich?!“
„Hey Ronnie! Ich hab grad gehört, dass du ein Rennen
verloren hast“, hörte Samantha eine Stimme sagen, die sich näherte.
„Ja, Razor. Hab ich, und jetzt hör auf und reit nicht noch
drauf rum“, antwortete Ronnie genervt und wütend.
„Gegen wen hast du verloren, Ronnie?“, wollte Razor wissen.
„Er hat gegen mich verloren“, brach Samantha in die Unterhaltung ein.
„Ohhhhh Ronnie, du hast gegen ’ne Frau verloren?“
„Razor, ich bin nicht irgendeine Frau.“
„Ach ja? Wer bist du denn Frauchen?“
„Das weißt du nicht? Also dir hätte ich etwas mehr Hirn
zugetraut als Ronnie.“
Die Menge, die um sie herumstand fing an zu lachen.
„Klappe da hinten! Sollte ich denn wissen, wer du bist?“
„Eigentlich ja schon.“
„Ach, du bist sicher ein ganz unbedeutendes Frauchen, dass
mit dem Auto von ihrem Macker Eindruck schinden will,
aber in Wirklichkeit gar nicht richtig fahren kann.“
„Also, erstens ist das mein Wagen, mit dem ich gefahren
bin, zweitens kann sogar sehr gut fahren, ich fahren, da
ich den da geschlagen hab, drittens kann ich nicht
unbedeutend sein, weil die Leute hier dauernd am tuscheln
sind, seit ich hier bin und viertens würde ich sagen,
dass du dich zuerst vorstellst.“
„Na gut. Ich bin Razor, die Nummer 1 hier in Rockport.
Siehst du den Ford Mustang mit den Flammen da
drüben?...Das ist meiner. Ronnie und Bull hier gehören zu
mir. So, und jetzt bist du dran. Los stell dich vor.“
„Warum lügst du?“
„Ich lüg nicht.“
„Doch, Razor. Du bist hier in Rockport nicht die Nummer 1.“
„Ach, und wer soll es deiner Meinung denn sonst sein?“
„E.T.“
„Wer soll das denn sein?“
„E.T. ist mein kleiner Bruder und deshalb weiß ich auch,
dass er hier in Rockport die Nummer 1 ist. Außerdem hab
ich hier noch ein paar Leute, die mir das ebenfalls
bestätigen können.“
„Wie bitte?! Du bist die große Schwester von E.T.?!“
„Jep, die bin ich.“
„Dann…bist…du…ja…Raven, die wohl berühmteste Fahrerin in
der Untergrundrennszene der USA!“
„Wow, du hast’s endlich rausgekriegt. Ich bin Raven. Hey,
Leute, das ist ja jetzt wohl ’nen Applaus wert, oder“, sagte Samantha mit einem gewissen Unterton und der Teil, der Menge, der es schon lange wusste fing an zu klatschen.
„Hört auf zu klatschen, verdammt! Hört auf! Ronnie, wie
konntest du sie nur herausfordern?“, wollte Razor wissen.
„Razor, ich konnte doch nicht wissen, dass sie Raven ist.“
„Das hättest du spätestens merken müssen, als du ihren
Wagen gesehen hast. Das ist nämlich ein Unikat. So einen
Acura RSX findest du kein zweites Mal auf dieser Welt“, brachte Bull, der zu Razors Leuten gehörte und die Nummer 3 in der Blacklist war sich in die Unterhaltung ein.
„Ronnie, gib mir jetzt bitte die Papiere“, fiel Samantha in die Unterhaltung der beiden ein.
„Muss das sein?“, kam es von Ronnie.
„Ja, Ronnie. Ich hab das Rennen gewonnen, also gehört der
Wagen mir und ich kann mit ihm machen was ich will, nicht
wahr?“
„Jetzt gib sie ihr schon“, drängte Razor ihn.
„Hier haste deine Papiere.“
Nachdem Ronnie Samantha die Schlüssel und Papiere des Wagens gegeben hatte, zogen er, Razor und Bull ab und auch die Menge verlief sich wieder.
„Hier Taz. Kriegst deinen Wagen wieder“, sagte Samantha freundlich.
„Danke, Raven.“
„Ach, keine große Sache“, meinte Samantha und gerade als sie fertig war mit reden, klingelte ihr Handy.
„Ja?“, meldete sie sich.
„Entschuldigen Sie die späte Störung, Miss Rogers. Aber
ich hätte eine Bitte an Sie und Ihre beiden Kolleginnen“, hörte Samantha die Stimme ihres neuen Bosses.
„Ich höre.“
„Ich würde Sie bitten, morgen schon mit Ihrer Arbeit hier
anzufangen. Sie sollten morgenfrüh gegen neun Uhr in mein
Büro kommen. Wäre dies für Sie drei machbar?“
„In Ordnung, Sir. Wir werden da sein.“
„Gut, dann bis morgenfrüh. Auf Wiederhören, Miss Rogers.“
„Auf Wiederhören, Sir.“
„Raven, war das eben unser neuer Boss?“, wollte Mandy wissen.
„Jep, Wolfen. Er bittet uns morgen schon anzufangen.“
„Na toll, und wann sollen wir dann da sein?“, fragte Megan.
„Um halb neun morgenfrüh.“
„Dann sollten wir mal nach Hause fahren, Mädels“, schlug Megan vor.
„Ja, das sollten wir machen, Phoenix“, stimmte Mandy ihr zu.
Megan und Mandy liefen zu ihren Autos und öffneten die Türen, um einzusteigen.
„Raven, kommst du nicht mit?“, wollte Mandy wissen.
„Ich komm gleich nach. Fahrt ihr zwei nur schon mal vor.“
„Geht klar. Bis gleich dann.“
Die beiden verabschiedeten sich noch von Kira und Isabel, schnappten sich Dirk und David und fuhren los.
„Wenn ich eben richtig gehört habe, dann bist du neu in
der Stadt, Raven, oder?“, fragte Taz.
„Ja, wir drei sind heute Nachmittag hier angekommen.“
„Wie wär’s wenn ich dir morgenfrüh, zeigen würde, wo man
hier gut frühstücken kann?“
„Ist das ’ne Einladung?“
„Wenn du willst.“
„Gut. Wann wollen wir uns denn zum Frühstücken treffen?“
„Wie wär’s mit halb neun?“
„Klar.“
„Ich könnt’ dich ja abholen, oder?“
„Wenn ich dir meine Adresse sagen könnte, dann könntest du
mich abholen, aber die kann ich leider noch nicht
auswendig und das worauf ich sie aufgeschrieben hab, is’
in der Wohnung. Aberich hab ’ne Idee. Wir könnten Izzy
oder Kaze fragen.“
„Woher kennt ihr euch denn?“
„So blöd es auch klingt, wir kennen uns aus der
Grundschule.“
Die beiden liefen hinüber zu Isabel und Kira und fragten sie nach der Adresse, die Taz sich dann auch gleich aufschrieb. Nach dem gingen Samantha und Taz wieder Samanthas Acura, in den sie sich auch hineinsetzte. Die beiden verabschiedeten sich noch voneinander und Samantha fuhr nach Hause.
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