Erdbeermarmelade und Sand
Obst beginnt zu köcheln
Obst beginnt zu köcheln
Okay, ich saß nun mit den Geschwistern am Frühstückstisch. Sie waren also doch nur Menschen und mussten essen und trinken wie jeder andere auch. Irgendwie schien aber eine Anspannung über der ganzen Idylle zu liegen, was wohl an mir lag. Keiner hatte ein Wort gesagt. Sollte ich fragen? Einen Versuch war es sicherlich Wert…
„Gaara? Könntest du mir eventuell die Marmelade reichen?“
So, das Eis war gebrochen. Ich hoffte, dass sich das Positiv auf die Tischunterhaltung ausübte.
Falsch gedacht. Der Kazekage schob mir zwar das kleine Gläschen mit dem verblassen Etikett rüber, sprach aber kein Wort. Welt, beziehungsweise Suna, warum hasst du mich so?
Okay nach diesem sehr stillen und irgendwie nervenden Frühstück ging es direkt mit dem Training los. Ich will jetzt nicht mit zu vielen Details nerven, aber es war höllisch. Hey, ich bin offiziell Ge-Nin! Erwarten die, dass ich imstande bin, den Kazekagen zu schlagen, oder überhaupt zu treffen?
Fix und alle ging ich abermals Duschen und machte mich auf in Sunas ´Innenstadt´.
Na ja, Innenstadt ist nicht der richtige Begriff, eher das, was bei Sunagakure in der Mitte liegt und wo hin und wieder mal ein Markt ist. Hier war alles so ziemlich leer. Das Ding hier schien keinerlei Nachtleben oder sonstiges in der Art zu haben, aber dafür zahllose dunkle Seitengassen, in die ich hin und wieder misstrauisch prüfend hineinschielte. Natürlich nur mit gezücktem Kunai. Aus einer dieser einladend wirkenden Seitengassen, die der perfekte Ort für ein Verbrechen wären, taperte mir eine kleine schwarze Katze entgegen. Das war die Botin, ich war mir dessen sicher. Die kleine maunzte einmal erfreut mich zu sehen, dann trat eine viel größere Gestalt aus den Schatten.
„ Wie Kay gesagt hat, unsere Katzenprinzessin lockt man am besten mit einer Katze.“
Ich schaute hastig auf. Okay, dann war das halt der Bote. Man kann sich ja auch mal irren, außerdem hätte mir die Katze genauso viel sagen können. Immerhin erlaubte mir mein Bluterbe mit den pelzigen Wesen zu kommunizieren. Okay, was jetzt folgte war die Parole - für die übernehme ich keine Haftung - die hatte sich Kay ausgedacht und mir war es sogar recht peinlich, die auszusprechen.
„Drei Pakete Gelierzucker sind zu viel für drei Liter Marmelade.“, sagte ich, augenrollend.
„Aber fünf sind grade recht für neun“, meinte der Bote, während er sich verbeugte.
Nun aber kam der einzige Teil, der mir echt an dieser dummen, nutzlosen und seltsamen Parole gefiel.
Ich, Joh, oder auch Kitty genannt, durfte meinem Gegenüber nämlich aufs heftigste eine scheuern. Wehrt er sich nicht, gehört er zu uns.
Mein Gegenüber gab nur einen wimmernden Laut von sich und strich sich dann die Kapuze von der kahlen Platte, die er Kopf nannte, die aber eher Ähnlichkeit mit einem überfahrenden Pfannkuchen hatte.
„Mensch Joh, du sollst doch nicht so fest zuschlagen!“ Der arme Benu. Nur weil er sich weigerte, sein Iwa-Nuke-Nin Stirnband gegen eines von Konfitüregakure einzutauschen, durfte er im Sinne unserer Gemeinschaft nur als Bote fungieren und bekam deshalb alle Schläge ab.
Nicht das ich Mitleid hätte, nein, so weich bin nicht mal ich, immerhin war er ja selber schuld.
„Nun schieß los, alter Kahlkopf“, begann ich aufmunternd grinsend.
„Was gibt es schon groß zu sagen? Kay will wissen, ob bis jetzt alles geklappt hat und es auch weiterhin gut laufen wird.“
Ich überlegte kurz, nickte aber dann. „Jopp, alles Geil. Ich werde wohl nächsten Monat vom Kazekage mit zur Chu-Nin Auswahl Prüfung gehen, also er wird mich dahin bringen, und soweit läuft alles nach Plan. Außer dass ich mich langweile, dass ich dieses Kaff hier sehr perspektivlos finde und Suna-Nins allgemein unfreundlich sind, geht es auch mir gut. Also von meiner Seite wird alles nach Plan weitergehen.“ Ich grinste, ja, ich grinste, ich hatte das Recht zu grinsen und ich hatte ein Recht dazu, dass mein grinsen böse ausaß, ähm, ich meinte aussehen sollte. Das Schmunzeln in Benus matschigem Gesicht erinnerte mich daran, dass ich mir alles böse abgewöhnen sollte.
Es schaut einfach lächerlich aus.
„Na dann, der Marmeladenkage wünscht dir viel Glück und sagt, dass er dich bei der Prüfung in Aktion sehen will. Er wird auch da sein und das ganze Geschehen aus einigem Abstand verfolgen.“
Benu grinste mich an und zwinkerte. „Von deinem Chamäleon hab ich auch noch eine Nachricht: Es geht ihr gut und in Konoha gibt es einen wundervollen Onsen, und ich soll dich neidisch machen.“
„Das bin ich jetzt schon“, meinte ich zerknirscht und schielte zu dem Kätzchen, welches um meine Beine strich. „Ich muss dann aber wieder zurück, man sieht sich, Matschbirne!“
„Klar, Katzenprinzessin! Übrigens, die Kleine da“, er deutete auf die Katze, „ ist für dich!“
Dann verschwand er.
Ich schüttelte nur den Kopf. ´Für mich´ ! Die Kleine gehörte nur sich selbst, Katzen gehören niemanden, man kann ihnen nur seinen Willen aufzwingen.
Ich schlug den Weg zum Haus der Subakuno Geschwister ein. ´Home, sweet home´, wie Kay gesagt hätte. Ja, irgendwie mochte ich das Haus und auf längere Zeit wäre es ja mein Zuhause.
Ich sollte mich auch mit den Bewohnern arrangieren. Irgendwie.