Erdbeermarmelade und Sand

Es wird sandig

Es wird sandig


Die Tage vergingen wie im Fluge. Schon bald hatte ich mich etwas, aber nur etwas, an die Geschwister herangewagt. Am besten verstand ich mich mit Temari. Irgendwie waren wir immer derselben Meinung, zum Beispiel wenn es hieß, dass Kankuro den Abwasch machen sollte. Kankuro war auch ganz okay, obwohl es für ihn nur seine Puppen zu geben schien, aber das hatte auch einen Vorteil für mich, denn wenn ich ihm beim Reparieren zuschaute, konnte ich einiges lernen und so eventuell später meine Hand etwas aufpeppen, mit Gift oder so. Stell ich mir sehr wirkungsvoll vor. Nur Gaara hielt sich von mir fern, und irgendwie spürte ich, dass so ziemlich jeder, außer Respekt, noch ein kleines bisschen Angst vor ihm hatte. Ich schob es einfach mal auf seine Augenringe und seine seltsamen Schlafgewohnheiten.
Fragt mich nicht wann, wo und wie der schläft. Ich weiß das nämlich nicht.
Bei Kankuro und Temari wäre die Beantwortung dieser Frage einfach gewesen: beim Fernsehen auf dem Sofa, wo ich seid drei Tagen auch meine Nächte verbracht habe. Irgendwie habe ich das Gefühl, ich gehöre mittlerweile zur Familie.
Familie, ein ungewöhnliches Wort. Ich glaube, bevor ich nach Suna kam, kannte ich die Bedeutung dieses Wortes gar nicht.
Aus Konfitüre hatte ich nichts mehr gehört, das war eigentlich ein gutes Zeichen. Aber desto näher das Chu-Nin Examen rückte, desto aufgeregter wurde ich. Besonders meine Ernährung hatte darunter stark zu leiden. Mittlerweile hatte ich das Gefühl, dass deshalb alle Ninjas so Hungerhacken waren. Vor den Examen bekam man einfach nichts runter, alles schmeckte halt wie Gummi.
Aber Heute war es endlich soweit, wir brachen auf.

Ade Suna, Hallo Konoha!

Ich stand nämlich schon mit gepackter Tasche und Katze auf der Schulter im Hauseingang und wartete darauf, dass irgendjemand wach wurde. Da es verdächtig dunkel war, entschloss ich mich auf die Uhr zu schauen. Drei Uhr. Das hieß wohl, dass ich noch lange warten konnte. Was sollte ich solange denn machen?
Es war zum verzweifeln, immerhin hatte ich die letzten zwei Stunden damit verbracht, meine Tasche zu packen, alles was unordentlich war aufzuräumen - und das war schließlich ne ganze Menge gewesen. Immerhin lebten ja in diesem Haushalt Temari, Kankuro und ich. Der Kazekage hinterließ alles immer ordentlich, halt ein Langweiler schlechthin. Ich hüpfte ungeduldig von einem Bein aufs andere. Drei Uhr Fünfzehn. „AAAAAGRRR!“

Ungefähr sieben Stunden später brachen wir auf. Durch mein Geschrei waren alle Hausbewohner wach geworden und ich wurde, obwohl ich als armer schwacher Ge-Nin eigentlich so etwas wie Welpenschutz haben müsste, erstmal aufs Ordentlichste von Temari vermöbelt, die mich für einen Einbrecher gehalten hatte.

Kurz darauf hatten mich die Geschwister, die mich mittlerweile Gott sei Dank erkannt hatten, zu Gaara aufs Dach verbannt, der nach den Aussagen eines sich im Halbschlaf befindenden Kankuro „eh nie schläft“. Das war zwar unmöglich, aber egal.
Ich meckerte nicht und saß die ganze Nacht neben einem Eisklotz durfte nicht reden, sondern mit nur den Arsch abfrieren. Na dann, jetzt waren wir also auf dem Weg. Unsere Reise war nicht wirklich interessant. Es wurde sehr wenig geredet und die Gegend war auch nicht sonderlich ansehnlich. Dann, am zweiten Abend nach unserer Abreise, kamen die Stadttore Konohas in Sichtweite. Ich freute mich riesig. Endlich war es so weit. Ich glaube, so aufgeregt war ich noch nie gewesen, aber ich wusste ja auch, dass ich ein paar Leute aus Konfitüre treffen würde, die von Kay in die anderen Länder geschickt worden.
Doch noch bevor wir das Stadttor passierten, zog der Kazekage mich zur Seite.

„Hey was soll das?“

Ich sah ihn echt verständnislos an. Mir einzubläuen, wie ich mich zu verhalten habe, das hatten die drei schon vor einer Ewigkeit gemacht.

Wortlos drückte mir Gaara ein Stirnband in die Hand „Du bist ja als Suna-Nin hier.“

Ich war fassungslos. Ich wusste nicht, was ich machen sollte. Tränen standen in meinen Augen mit einem „Danke!“ band ich mir das Stirnband um und fiel dem Kazekagen um den Hals.

Tränen zu unterdrücken war sinnlos. Endlich gehörte ich wirklich dazu.
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