GEWITTER SIND SCHÖN


Gewitter sind schön.
Sie sind unheimlich, und angst einflößend;
Und trotzdem sind sie schön.

Sie sind wild und brutal.
Ihre Kraft ist zerstörerisch.
Dunkel bahnen sich die satten Regenwolken ihren weg am Horizont.
Sie rollen heran wie feindliche Armeen auf dem Schlachtfeld.
Ihr donnern hallt am Himmelszelt,
Wie berauschendes Kampfgeschrei.
Sie türmen sich auf zu hohen Mauern aus geballter Energie,
Sie entlädt sich auf dem Gipfel ihrer Kraft.

Krachende Blitze sausen hinab auf die trockene Erde.
Sie zischen durch den nächtlichen Himmel, Sternschnuppen gleich;
Schneller nur und gewaltiger.
Sie zerschlagen die Erde auf der wir wandeln
Und unerbittlich bahnen sie ihren weg.

Dann, öffnet der Himmel seine Schleusen
Und aus den Wolken quillt das ewige Wasser hervor.
Es überschwemmt den Erdboden
bis er vollgesaugt ist wie ein Schwamm.
Und immer weiter und weiter strömt der Regen hinab,
Bis die Erde selbst, überquillt an Wasser.

Einmal noch türmen die Wolken sich auf und senden ihre letzten Blitze hinab.
Und durch die Nacht geht ein letztes Grollen.
Langsam ebbt der Ansturm ab
Und erst wenn der letzte Tropfen vergossen ist,
Erst dann ist die Schlacht geschlagen
Und Ruhe kehrt ein.

Der Himmel klart auf, und die Sterne erhellen mit ihrem licht
Das Bild der Verwüstung.

Die Luft ist frisch und neu, eine milde Kühle umgibt mich.
Ich kann wieder atmen.

Gewitter sind schön.
Sie sind unheimlich und angst einflößend,
Und doch sind sie schön.