Die Macht der Liebe

Prolog

Prolog
Die Gefühle, die er hegte, wenn er an das rosahaarige Mädchen dachte, waren verschieden. Manchmal war er wütend auf sie, ein anderes Mal war er froh darüber, dass sie gegangen war, aber meistens hatte er das Gefühl, im Stich gelassen worden zu sein.
Es war eine merkwürdige Situation und eigentlich konnte er es verstehen, dass sich die junge Frau nach anderen Männern umgesehen hatte. Damals, als sie sich immer weiter voneinander entfernt hatten, war ihm erst bewusst geworden, wie sehr er sie eigentlich mochte. Heute war es zu spät. Sie war mit dem Menschen glücklich, den er so sehr hasste, dass der Hass längst begonnen hätte, ihn zu zerfressen, wenn er nicht immer an SIE gedacht hätte.
Denn er war es, der sie ihm weggenommen hatte.
In dem Moment, in dem er erkannt hatte, dass er sie wirklich liebte, hatte sie ihr Herz vergeben.
Und es gehörte nicht ihm. Es war zwecklos gewesen, ihr zu gestehen, was er für sie empfand. Es hatte keinen Nutzen gehabt, ihr immer wieder vorzuwerfen, dass sie ihn allein gelassen hatte, dass sie ihm das Herz brach. Es war zwecklos, weil er ihr zu diesem Zeitpunkt bereits ihr zartes Herz gebrochen hatte. Er hatte ihr die schlimmste aller Wunden zugefügt, hatte ihrer Seele einen Riss zugefügt, ohne dem weitere Beachtung zu schenken. Es hatte ihn nicht interessiert, wie sie sich gefühlt hatte, und dieser Fehler hatte ihn ihre Liebe gekostet.
Wie sehr hatte er sich in den vergangenen Monaten danach gesehnt, sie in den Arm zu nehmen, ihre blutroten Lippen auf den Seinen zu spüren, und ihr leise ins Ohr zu flüstern, dass er sie nie wieder würde gehen lassen. Aber all das war nur ein schöner Traum.
Und es war ein Traum, der sich nicht erfüllen würde.
Leise Trauer stieg in ihm auf. Warum hatte er nicht früher gemerkt, wie viel sie ihm bedeutete? Warum spielte das Schicksal ein ums andere Mal sein grausames Spiel mit ihm? Er hatte viele Kämpfe durchlebt und wusste, wie schwer es war, gegen einen ernst zu nehmenden Gegner, der einem vielleicht sogar schon überlegen war, zu gewinnen. Es war eine gewaltige Hürde, die er überspringen musste, um seinem Ziel einen Schritt näher zu sein.
In der Liebe und im Krieg ist alles erlaubt.
Es war seltsam, wieviel Wahrheit in diesem Satz steckte. Diese paar Worte, die eigentlich ganz harmlos klangen, konnten auf eine schmerzhafte Art und Weise seinen Untergang besiegeln.
Es klang merkwürdig, aber der junge Shinobi hatte erkannt, dass die junge Frau ihn noch immer liebte, diese Liebe aber tief in ihrem Inneren verdammt und versiegelt hatte. Wenn es ihm nicht gelang, dieses Siegel aufzureißen, hatte er den Kampf um sie verloren.
Oh ja, er würde um sie kämpfen, so wie sie um ihn gekämpft hatte.
Aber er würde siegreich sein.
Seine Liebe zu dem Mädchen würde ihn nicht aufgeben lassen.
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