Fanfic: Quelle des Todes(komplett1)

Scherenangriff besteht darin, dass der Erste das Gleichgewicht des Opfers zerstört, das daraufhin in ihre Mitte geschleudert wird. Der Zweite nutzt diesen Schwung und seine eigen Kraft dann aus, um dem Opfer einen mehrfach so harten Schlag oder Tritt wie gewöhnlich zu verpassen.“ Ranma hatte die Technik perfekt beobachtet. „Aber wenn wir diesen Schlag abwehren und sie dann trennen können, haben wir gewonnen. Hast du das verstanden, Shampoo?“ Shampoo nickte. Ryoga und Akane hatten das Gespräch zwar verfolgt, aber nichts verstanden, weil es geflüstert wurde. „Akane, es scheint, als hätten sie was vor. Aber gegen uns kommen sie nicht an!“ strahlte Ryoga. „Das stimmt.“ pflichtete ihm Akane bei. Sie sahen überrascht, wie Ranma und Shampoo sich mit dem Rücken zueinander festbanden; nahmen aber vorsichtshalber ihre Kampfposition ein. Ranma rief noch: „Ihr werdet staunen!“ und lief dann mit Shampoo hintendran los.


Der Paarscherenangriff erfolgte wie beim ersten Mal: Akanes Beine wurden gegen den Rücken von Ranma geschleudert… doch diesmal war da Shampoo. Sie blockte Akanes Tritt ab. Jetzt behielt Ranma den Grossteil seines Gleichgewichts, wofür aber Ryogas Tritt an Kraft verlor und von Ranma abgewehrt werden konnte. Sie hatten es geschafft. „Scherenkeiltechnik!“ Riefen nun Ranma und Shampoo und begannen aus der Mitte heraus die beiden anderen zu attackieren. Akane und Ryoga waren ihnen schutzlos ausgeliefert, solange sie sich festhielten und so mussten sie sich schließlich loslassen. Beide blieben schwer getroffen am Boden liegen.





„Das war’s!“ rief Ranma glücklich und band sich von Shampoo los. Diese freute sich ebenso. Ranma beugte sich mit Shampoo am Arm zu Ryoga runter. „Er ist bewusstlos – ich habe ihn geschlagen!“ stellte Ranma fest. „Oh Airen! Zusammen wir haben Akane und Ryoga besiegt! Jetzt wir können nach China!“ Doch da regte sich jemand hinter ihnen. „Noch… nicht…!“ Ranma und Shampoo schauten sich um. „Akane?“ Da lag Akane, verletzt wie Ryoga, aber nicht bewusstlos. Ranma löste sich von Shampoo und lief zu Akane rüber. Er beugte sich über sie und wollte ihr auf helfen. „Akane, bist du schwer verletzt?!“ Doch da schlug Akane seine Hand weg. Sie fing an, ganz langsam aufzustehen und sprach: „Noch… bin ich nicht… besiegt – Shampoo!“ Bei dem letzten Wort drehte sich Akane mit wutverzerrtem Gesicht zu Shampoo, die mit einem bösen Blick auf sie zukam.


Ranma gab nicht nach: „Akane, sei doch vernünftig! Du bist verletzt – du wirst verlieren! Und dir nur noch mehr wehtun! Komm jetzt, ich…“ Doch weiter kam er nicht, denn er blickte in Akanes tränenüberströmtes Gesicht. „Lass mich in Ruhe, Ranma! Ich habe und ich werde nicht verlieren! Nicht gegen sie! Shampoo wird mich nicht besiegen und SIE wird auch nicht mit dir nach China fliegen!!! NIEMALS!“ Sie drehte den Kopf weg, sodass er ihr Gesicht nicht mehr sehen konnte und sagte nur noch: „Und jetzt verschwinde, Ranma. Das ist eine Sache zwischen mir und Shampoo.“ Akane stand auf und ging Shampoo entgegen. Ranma konnte es nicht fassen. ‚Akane… du…?’ Er schaute ihr nach. ‚Sie ist verletzt, sie schafft es nicht!... Aber… mir bleibt keine Wahl – ich muss ihren Willen respektieren… Akane, sei vorsichtig… Bitte!’


Ranma nahm Ryoga auf die Schulter und ging mit ihm an den Rand der Arena. Langsam kam Ryoga zu sich. „Ra… Ranma?“ Ranma grinste ihn freundlich an. „Tja, Ryoga. Du hast zwar verloren, aber… du hast mich ehrlich überrascht. Euer Angriff war wirklich gut…“ Da war auf einmal wieder die Stimme des Sprechers zu vernehmen. „Meine Damen und Herren! Welch ungewöhnliche Situation aufgetreten ist! Ryoga Hibiki wurde von Ranma Saotome geschlagen. Aber ihre weiblichen Partner stehen noch! Meine Damen und Herren, zu ihrer Information: Der Kampf gilt erst dann als entschieden, wenn BEIDE Partner besiegt sind! Das heißt, dass Akane Tendo die Amazone Shampoo besiegen muss, will sie noch eine Chance kriegen. Dann treten nämlich wieder beide Partner erneut an und die Niederlage von Herr Hibiki ist unbedeutend. Wenn allerdings Shampoo gewinnt, fliegt diese mit Ranma Saotome zusammen nach China… Wer wird diesen spannenden Kampf gewinnen?“ „Akane… Akane kämpft?“ Ryoga setzte sich plötzlich auf. Ranma wurde ernst. „Ja und dabei ist sie verletzt…“ Beide schauten zur Mitte der Arena…




Da standen sich nun Akane und Shampoo in einer Entfernung von wenigen Metern gegenüber. Shampoo sprach als erste: „Akane, du sein stur. Ich werden dich nun entgültig besiegen!“ Doch Akane erwiderte: „Shampoo, das wirst du nicht! Koste es, was es wolle!!“ … Shampoo grinste nur. „Auch… dein Leben?“… Doch bevor Akane richtig verstand, was Shampoo da gesagt hatte, griff diese schon an. Akane wehrte alle Attacken ab, obwohl sie große Schmerzen hatte,… aber man merkte, dass sie immer schwächer wurde. Akane wurde zunehmend langsamer. Sie ließ die Offensive nun völlig außer Acht und konzentrierte sich einzig auf ihre Abwehr. ‚Mist, so besiege ich Shampoo nie!’ Genau in dem Moment, als sie das dachte, brach Shampoo durch ihre Verteidigung und versetzte ihr einen kräftigen Tritt gegen ihre eh schon verletzte Schulter. „Aaaaah…!“ schrie Akane und fiel völlig geschwächt zu Boden.


„Oh nein!“ „Akane!“ riefen Ranma und Ryoga. Doch während Ryoga immer noch nicht aufstehen konnte, lief Ranma in die Richtung, wo Akane zusammengesunken war und nun auf dem Bauch lag. Aber Ranma wusste, dass er nicht eingreifen durfte, sonst würde er disqualifiziert werden und die Reise wäre verloren… Also hockte er sich in einiger Entfernung zu Akane hin und sprach: „Akane, hörst du mich?! Geht es dir gut?!“ Als sie Ranmas Stimme hörte, öffnete Akane die Augen. Langsam drehte sie den Kopf zu ihm.


‚A… Aber…!’ Ranma hielt den Atem an. Akane hatte offensichtlich nicht nur eine ausgerenkte Schulter, sondern auch blutige Schrammen im Gesicht. Er hatte sie noch nie so verletzt gesehen –… Ranma brach dieser Anblick das Herz… Er kniete sich vollends hin. „Akane! Du… du Hornochse!“ beschimpfte er Akane wütend. Wie konnte sie nur so weit gehen?! Wusste sie nicht, was sie ihm damit antat?! „Warum hörst du denn nicht auf?! Ist das deine Rache für mich?! Glaubst du etwa, ich würde was mit Shampoo anfangen?!! Du Trampel! Machoweib!... HÖR AUF!!“ Akane zuckte. Obwohl es Schimpfwörter waren, konnte man die Verzweiflung in Ranmas Stimme deutlich hören. ‚Ranma… macht sich Sorgen…’ Plötzlich lächelte sie.




Zur gleichen Zeit startete Shampoo wutentbrannt ihren letzten Angriff. Sie hatte Tränen in den Augen. Auch für sie waren Ranmas Worte an Akane nicht bloße Beschimpfungen gewesen. ‚Ranma… er will mich… nicht?... Dann… dann… Akane!!!’ Hass sprach aus ihrem Blick, als sie zum Sprung ansetzte…




Ranma war perplex. ‚Warum… warum lächelt Akane denn jetzt…?’ Aber Akane lächelte einfach weiter als sie zu ihm sagte: „Ranma… das tue ich jetzt NUR FÜR DICH!“ Bei den letzten Worten stieß sich Akane urplötzlich mit den Armen vom Boden ab und blockte mit den eigenen Beinen das Bein von Shampoo ab. Sie hatte deren Angriff nicht übersehen. Ranma traute seinen Augen nicht. „Aber… Aber du kannst deinen Arm nicht bewegen!! Akaneee?!!“ schrie er. „Du wirst dich noch umbringen!!!“ Doch Akane konnte ihn nicht hören. Der rasende Schmerz betäubte ihre Sinne. Akane hatte nur noch einen Gedanken: ‚Ich werde gewinnen – für Ranma!“ Sie schrie aus ganzem Leibe als sie mit dem letzten Funken Kraft, den sie besaß, Shampoos Bein, das zwischen ihre geklemmt war, verdrehte und sie so zu Boden schmiss. Endlich lag sie über Shampoo.


Akane fragte leise, aber für alle verständlich: „Shampoo, gibst du… jetzt… auf?“ Shampoo knirschte mit den Zähnen. Aber schließlich antwortete sie: „Mir bleiben keine Wahl… Shampoo geschlagen…“ Akanes Augen leuchteten für einen Moment glücklich auf… dann fiel sie vorne über. Sie wäre keine Sekunde länger in der Lage gewesen zu kämpfen. ‚Ranma… ich… habe… sie besiegt…!’ dachte Akane glücklich. „A… Akane!!“ rief Ranma. Er stand auf und lief auf sie zu… doch dann sah er etwas, was er zuerst nicht glauben wollte: Shampoo richtete sich auf. Sie beugte sich über die am Boden liegende Akane und hob den Arm. „Neeein! Nicht, Shampoo!! – AKANEEE!“


Akane machte die Augen auf. Sie sah in das verzerrte Gesicht von Shampoo. „Akane! Du haben mir nicht nur Ehre, sondern auch Ranma gestohlen! Du nun dafür sterben werden!!!“ Sie ließ ihren Arm zum tödlichen Streich niedersausen… als sie plötzlich gestoppt wurde. Shampoo schaute auf. Vor ihr stand Ranma und hielt sie fest. ‚Airen?’ Doch sein Blick ließ Shampoo zusammenschrecken. Ranma war wütend, das konnte man deutlich sehen. Aber seine Stimme war wie aus Eis als er sprach: „Shampoo… du wolltest Akane töten… das würde ich nie zulassen! Geh!“ Ranma zog sie am Arm hoch und schleuderte sie unsanft weg. Shampoo war erstarrt; noch nie war Ranma zu ihr so gewesen…


Ranma kniete sich nun zu Akane runter. Diese sah ihn glücklich an. „Ranma…“ Akane fühlte noch wie er sie hochhob, dann wurde sie ohnmächtig. Ranma betrachtete dieses verletzte aber liebliche Gesicht. Er dachte nur: ‚Akane… du Dummkopf…’





Als Akane erwachte, war sie immer noch in der Arena. Sie lag auf einer Arztbahre und offensichtlich hatte man sie behandelt, denn sie fühlte fast keine Schmerzen mehr. Sie setzte sich auf. „Akane, ruh dich noch etwas aus!“ Die Stimme gehörte Ryoga. Er saß besorgt bei ihr – genau wie ihre Familie. „Akane! Meine kleine Akane! Ich habe mir ja solche Sorgen gemacht! Buhuu!“ Das Geheule
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