Fanfic: Schlafwandlerin Akane
Akane. Der Dr. schaute sie nachdenklich an, zuckte dann aber mit den Schultern: „Vielleicht. Versprechen kann ich nichts. Aber es gibt eine Möglichkeit mit der ich zumindest herausbekomme, wieso du dich bei Ranma ins Bett gelegt hattest.“ „Und die wäre?“ „Ganz einfach! Hypnose.“
Akane war nicht so sehr davon begeistert. Aber letztlich war sie dann doch einverstanden und saß nun auf einem Sessel. Doch Ranma schickte sie vorher raus. Genervt saß der Junge nun im Warteraum während Dr. Tofu mit der Prozedur begann. „Gut Akane. Du wirst dich gleich etwas müde fühlen.“ Sprach er mit sanfter Stimme, lies vor ihren Augen plötzlich ein Pendel fallen und schon war Akane hypnotisiert. „Akane? Du befindest dich in meiner Praxis. Du brauchst dich nicht zu fürchten, hasst du verstanden?“ „Ja!“ Dr. Tofu erhob sich und ging kurz ins Wartezimmer um Ranma zu holen. Er war nämlich der Ansicht, dass es sehr wichtig ist, ihn dabei zu haben. „Wieso soll ich mit dabei sein?“ fragte er nur etwas verwirrt. „Ich hab da nur so eine Vermutung!“ sagte er und zog Ranma mit hinein. Akane saß mit offenen Augen da, schien aber von allem um sie herum nichts mitzubekommen. Ranma setzte sich auf einen Stuhl hinter Akane und der Arzt fing an mit Akane zu sprechen. „Akane, ich möchte jetzt, dass du noch mal zurückkehrst zu dem Zeitpunkt, als du das erste Mal zu Ranma ins Bett gekrabbelt bist.“ „Okay!“ „Jetzt erzähl mir was du machst, was du fühlst. Jedes Detail könnte wichtig sein.“ „Ich wache auf. Mir... mir ist kalt. Ich bin allein.“ „Wie fühlst du dich?“ „Einsam. Verlassen. Ich habe Angst.“ In Akane`s Augen bildeten sich wieder Tränen. „Ich will nicht allein sein.“ „Ganz ruhig! Du bist immer noch in meiner Praxis.“ Er machte eine Pause und fragte dann weiter: „Was möchtest du in diesem Moment?“ „Ich... suche jemanden, jemanden der mich im Arm hält.“ „Und wen suchst du?“ „Ranma! Ich... ich... suche Ranma! Ich will bei ihm sein.“ Ranma lauschte ihren Worten aufmerksam. ~Das könnte sie niemals so ohne weiteres sagen. Akane ist ein Mensch der große Probleme hat, über seine Gefühle und Wünsche zu reden, genau wie ich.~ „Gut, was machst du jetzt?“ „Ich stehe auf. Ich will zu ihm. Ich gehe in das Gästezimmer. Er schläft dort.“ „Was denkst oder fühlst du, wenn du ihn siehst?“ „Ich... ich weis es nicht. Er sieht süß aus und als ich mich bei ihm ankuschle, verfliegt dieses Gefühl der Leere in mir.“ „Gut. Was würdest du dir am meisten wünschen, Akane?“ Sie biss sich auf die Unterlippe und brachte den nächsten Satz nur unter großen seelischen Qualen zu Stande, als würde man ihr größtes Geheimnis der ganzen Welt offenbaren. „Ich... ich will, dass... dass er mich mag. Ich will das er mich so akzeptiert wie ich bin und.... mich einfach nur lieb hat.“ Dr. Tofu zog eine Augenbraue hoch. „Denkst du er mag dich nicht?“ „Ich bin mir... nicht sicher. Immer beleidigt er mich und macht mit anderen Mädchen rum. Mich lässt er immer links liegen und wenn er mich mal beachtet, dann nennt er mich nur Machoweib oder beleidigt mich anders.“ „Wie denn?“ „Er sagt ich wäre hässlich, und ..... und er sagt er will mich nicht..... nicht so einen hässlichen Trampel <schluchz>....unter keinen Umständen.“ Akane begann zu weinen und Ranma versetzte jedes ihrer Worte einen Stich ins Herz. Das sich seine Worte so tief in ihr eingebrannt haben wusste er nicht und er fühlte sich irgendwie schuldig. „Aber du magst ihn trotzdem, oder?“ „Ja... ich glaube... nein... ich liebe ihn.“
Nach der Befragung standen auch Ranma Tränen in den Augen. Das sie so empfindet war selbst für ihn unglaublich. Schließlich hat sie ihn auch nie darauf angesprochen. Die Frage war nun, wie sollte er damit umgehen? Dr. Tofu schaute Ranma an und sah, dass ihn das mindestens so stark mitgenommen hatte wie Akane. Er wandte sich wieder an die Hypnotisierte: „Okay, Akane! Ich werde jetzt bis drei zählen und schnippe dann mit den Fingern. Du wirst dann aufwachen und dich an alles erinnern, was du mir gerade erzählt hast.“ Er machte eine kurze Pause und sprach: „Eins... zwei... drei.“ Dann schnippte er mit den Fingern und Akane erwachte aus der Hypnose. Und wie befohlen erinnerte sie sich an jedes Wort. Schüchtern schaute sie auf den Boden: „Sie dürfen ihm das bitte nicht erzählen.“ „Dafür ist es zu spät, Akane.“ Er deutete hinter sie und sie drehte sich um. Dort saß Ranma auf einem Stuhl und schaute sie mindestens so verlegen an, wie sie ihn. Dann herrschte Schweigen, eine ganze Weile. Doch die Stille wurde von Dr. Tofu gebrochen: „Ich hielte es für besser, wenn er es mit hört, Akane.“ Ranma stand auf und wollte zu ihr hingehen: „Akane, ich...“ Doch auch Akane stand auch auf: „NEIN.“ Mit Tränen gefüllten Augen schaute sie ihn an und rannte aus der Praxis. Ranma wollte ihr folgen, doch Dr. Tofu hielt ihn zurück. „Warte, Ranma! Lass sie ein wenig allein.“ „Aber...“ „Du musst wissen, das was sie eben gesagt hat, muss sie sehr tief in ihrem Inneren vergraben haben. Ich vermute das Schlafwandeln, rührte von unterdrückten Gefühlen und Wünschen her. Gefühle für dich. Sie mag dich mehr, als sie selber dachte.“ Er sprach in einem sehr sanften und verständnisvollem Ton. Ranma schaute auf den Boden. „Und was soll ich nun tun?“ fragte er. „Zuerst muss ich wissen, wie du über sie denkst. Magst du sie?“ „J... ja. Ich mag sie!“ „Wie sehr magst du sie!“ Ranma wurde rot und begann zu stottern: „I... Ich mag sie! Sehr sogar.“ „Dann musst du ihr helfen. Es gibt nämlich kein größere Qual, als Gefühle die nicht erwidert werden. Du solltest ein bisschen auf sie eingehen. Sie ist nämlich sehr schüchtern, diesbezüglich.“
Ranma verlies dann die Arztpraxis. Er machte sich auf den Heimweg. Das Gespräch mit Dr. Tofu hatte noch sehr lange gedauerte und nun war es bereits dunkel. ~Wie soll ich mich ihr gegenüber nur verhalten? Er hat gesagt der direkte Weg sei der beste.~ Ranma blieb stehen, schaute hoch zum Himmel und grübelte weiter: ~Aber sie ist immer so unnahbar. Bei der kleinsten Berührung geht sie schon an die Decke. Wie soll ich denn da direkt sein. Ich mag sie ja auch, aber... ~
Zu Hause angekommen war Ranma überzeugt, dass er den ersten Schritt machen muss. Nur war er sich so unsicher. Wie sollte man ein Mädchen mit einem solch komplizierten Charakter nähr kommen? Geknickt betrat er das Haus und Kasumi kam ihm gleich entgegen: „Ranma, was ist denn nur mit Akane? Sie hat sich oben in ihrem Zimmer eingeschlossen und lässt niemanden an sich heran.“ Ranma schaute sie wissend an und winkte ab: „Lass mich mal versuchen!“ Er ging nach oben und klopfte an: „Akane! Bitte... lass mich rein... ich... ich will drüber reden!“ Eine ganze Zeit lang passierte gar nichts, er hörte nur ein leises wimmern. Er rief sie noch mal: „ Akane!“ „Geh weg! Lass mich in Ruhe.“ „Aber, ich will doch nur...“ „Ist mir egal!“ gab sie zurück, ohne ihn aussprechen zu lassen. „Lass mich einfach nur allein. Ich will dich nicht sehen.“ Ranma lehnte traurig denn Kopf gegen die Tür und vergoss ein paar Tränen: ~Wie soll ich dir denn sagen was ich fühle, wenn du mich nicht lässt?~ Ranma war verzweifelt. Er wollte nicht aufgeben, aber er lies sie erst mal in Ruhe und ging ins Bad.
In der Nacht konnte er kein Auge zu machen. Jedes Mal wenn er es Tat, sah er Akane`s Bild vor sich. Unruhig wälzte er sich hin und her und fand keinen Schlaf. Dann erinnerte er sich an Dr. Tofu`s Ratschlag, den er ihm noch gegeben hatte: „Der direkte Weg ist der Beste!“ Er fasste einen Entschluss. ~Hoffentlich bereue ich das nicht.~ Ranma stand auf und kletterte aus dem Fenster heraus. Dann sprang er leise auf das Dach und kletterte rüber zu Akane`s Fenster. Er hatte Glück, es war nicht verriegelt. So leise wie es ging schob er es auf und landete auf Zehenspitzen auf dem Fußboden. Er schloss das Fenster wieder und schaute zu Akane`s Bett. Sie lag auf dem Rücken und atmete etwas unruhig. In den Augenwinkeln konnte man immer noch Tränen erkennen. Unsicher aber zielstrebig ging Ranma zu ihr, hob die Bettdecke an und legte sich zu ihr. ~Der direkte Weg ist der Best? Wenn ich das mal überlebe. Wenn mein Herklopfen mich nicht umbringt dann tut das Akane.~ Auch wenn Ranma sich wirklich leise und vorsichtig zu ihr gelegt hatte, so ist sie trotzdem davon aufgewacht und starrte nun fassungslos neben sich. Ranma versuchte sie gleich zu beruhigen, doch Akane begann wie wild zu zappeln, wollte sich aufrichten und losschreien. Doch Ranma reagierte schneller und ergriff die Initiative. Er legte sich auf sie und hielt ihr den Mund zu. [Klatsch] hatte er eine Ohrfeige sitzen. Traurig senkte er den Kopf und sprach: „Bitte... ! Ich hab schon so viel Mut aufgebracht herzukommen.“ Er schaute sie an, mit Tränen in den Augen. „Wie soll ich dir denn meine Gefühle vermitteln, wenn du mir nicht mal eine kleine Chance gibst? Bin ich dir so egal?“ Akane schaute ihn verdattert an. Aber sie konnte nichts sagen, weil er ihr immer noch den Mund zu hielt. „Auch wenn du mich dafür gleich an den Südpol feuerst... ich muss es dir jetzt sagen. Ich.....“ Ranma stockte und schaute in Akane`s Augen. Sie strahlten eine Mischung aus Freud und Leid aus. Ranma versank förmlich darin. Er schloss dann die Augen und nahm allen Mut zusammen und sprach mit zittriger Stimme: „Ich fühle mich genau wie du. Unsicher, verängstigt. Trotzdem hab ich immer so ein komisches kribbeln im Bauch und mein Herz rast wie verrückt wenn ich dich sehe. Am Anfang habe ich dich nur für ein ganz normales Machoweib gehalten. Aber dann war da noch etwas anderes, ein Gefühl. Es schien immer stärker und stärker zu werden, je öfter ich mit dir zusammen war.