Fanfic: Hoffnung für die Liebe?
Kapitel: Trauer und Hoffnung
Robin lächelte still in sich hinein. Anscheinend hatte Ruffy vergessen dass sie auch noch da war. In den letzten Minuten hatte sie nicht lesen können, viel zu interessant war das Gespräch der beiden Piraten gewesen.
Sie dachte zurück an ihr Gespräch mit Nami gestern Abend, als Nami ihren Rat wollte.
Sie schielte zu Ruffy. Das Spiel konnte beginnen...
Robin schlug ihr Buch zu und ließ Ruffy allein auf Deck. Sie hatte genug gehört. Als sie ihr Zimmer betrat, staunte sie nicht schlecht. Nami lag auf ihrem Bett und schrieb an etwas, das sie nicht sehen konnte. Sie wirkte sehr konzentriert und nicht gerade zufrieden.
„Was machst du da?“ Robin ließ sich neben sie fallen und versuchte das Blatt, das für sie auf dem Kopf stand, zu lesen. Obwohl Nami eine sehr leserliche Schrift hatte, konnte sie nichts entziffern.
Nami errötete leicht, nachdem sie sich von dem Schreck erholt hatte. Sie hatte nicht gehört wie ihre Freundin das Zimmer betreten hatte und war erschrocken, als sie diese bemerkte. „Weißt du, Ich habe nachgedacht... Und dann habe ich eine Pro und Contra Liste gemacht...“ schüchtern blickte sie zu der Älteren auf. Die grinste sie an: „...mit dem Thema Monkey D. Ruffy, nicht wahr? Du kannst echt an nichts anderes mehr denken, du kleines verliebtes Mädchen!“ Namis Gesicht wurde noch eine Nuance dunkler, als sie bestätigend nickte. Dann schob sie das Blatt zu ihrer Freundin hinüber, damit sie Lesen konnte was da stand. Sofort schnappte sich Robin das Schriftstück. Sie war gespannt was Nami alles so als erstes und wichtigstes einfallen würde.
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Pro:süß, ehrlich, nett, freundlich, hilfsbereit, liebenswert, tapfer, mutig, stark, und verdammter Mist ich liebe ihn!
Contra:verfressen, ein elender Kindskopf, nervig, unser Käpt’n, naiv
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„Weiter bin ich mit dem aufschreiben noch nicht gekommen, aber mir fällt noch so viel ein... Zum Beispiel, dass er verrückt ist, aber auch ehrgeizig, loyal, immer für mich da...“ murmelte die Rothaarige, als sie sah dass die andere fertig gelesen hatte. Robin stoppte den leisen Redefluß der jüngeren mit einer Handbewegung, dann griff sie grinsend selber nach der Schreibfeder, die auf ihrem Kopfkissen lag, und die bis eben noch Nami benutzt hatte. Schließlich ergänzte sie Pro und Contra um jeweils einen Punkt, bevor sie Nami das Blatt zurück gab damit diese lesen konnte, was sie geschrieben hatte...
Robin beobachtete Nami beim lesen. Sie war sich ziemlich sicher zu wissen, wie die andere reagieren würde...
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Pro:süß, ehrlich, nett, freundlich, hilfsbereit, liebenswert, tapfer, mutig, stark, und verdammter Mist ich liebe ihn! und er liebt dich auch!
Contra:verfressen, ein elender Kindskopf, ein Dummkopf, nervig, unser Käpt’n, naiv und hat Zorro gefragt ob er krank ist wegen diesem komischen Gefühl das er hat Er weiß nicht was Liebe ist!?
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Namis Gedanken drehten sich im Kreis.
Auf der einen Seite wollte sie laut loslachen, weil sie die Vorstellung, wie Ruffy Nachhilfeunterricht zum Thema ‚Liebe‘ von Zorro bekam, einfach nur köstlich fand. Besonders deshalb natürlich, weil sie auch Zorro nichts in der Richtung zutraute. Dann kam ihr ein anderes herrlich komisches Bild in den Sinn: Was, wenn Ruffy nicht zu Zorro gegangen wäre, sondern direkt zum Schiffsarzt? Der kleine Chopper wäre vermutlich nie auf des Rätsels Lösung gekommen und hätte Ruffy gesagt dass er kerngesund sei, doch dieser hätte natürlich auf das Gegenteil bestanden...
Auf der anderen Seite mußte Nami einsehen, dass sie Ruffy so wohl nie näher kommen könnte. Sie schüttelte den Kopf. So, wie sie ihren Käpt’n kannte, glaubte der doch noch an den Klapperstorch! An den Osterhasen und den Weihnachtsmann glaubte er schließlich auch noch, obwohl er dafür viel zu alt war... Seufzend dachte sie daran, dass sie wohl so nie eine ernsthafte Chance auf eine Beziehung hatten. Gott, man stelle sich bloß vor sie müsse ihn auch noch über Bienchen und Blümchen aufklären!
Diese Gedankengänge und Vorstellungen waren so absurd, dass Nami nicht mehr an sich halten konnte. Sie legte sich auf den Rücken und lachte laut, aber freudlos auf, wobei ihr Tränen der Verzweiflung aus den Augen rannen. Es war doch nicht zu fassen! Man sollte meinen alles wäre gut, wenn sich zwei Menschen lieben... Aber da blieben nun einmal zwei Probleme im Raum stehen: Erstens mußte der eine den ersten Schritt wagen und es dem anderen sagen, und zweitens hatte dieser Kindskopf Ruffy, der das geistige Alter eines fünfjährigen hatte, doch keine Ahnung von nichts! Er dachte ja auch er wäre krank!
Robin beobachtete mitleidig ihre Freundin, die inzwischen nur noch weinend auf ihrem Bett lag und ein Kissen umklammerte. „Shhh, beruhige dich... verzweifle nicht...“ Beruhigend strich sie der jüngeren durchs Haar, war mit ihren Gedanken allerdings längst wieder bei der unglücklichen Liebe. Natürlich hatte sie die gleichen Schlußfolgerungen gezogen wie die jüngere, und so verstand sie ihre Verzweiflung nur allzu gut. Es mußte doch einen Weg geben, damit das ganze nicht unglücklich endete, oder?
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Robin stand an die Reling gelehnt und beobachtete den Sonnenuntergang. Nami war inzwischen in ihrem eigenen Zimmer verschwunden. Lange hatte Robin sie im Zimmer neben sich vor sich hin schluchzen hören, bis sie sich in den Schlaf geweint hatte. Es traf sie sehr, ihre beste Freundin so verzweifelt zu sehen, es brach auch ihr das Herz. All die zeit die sie gemeinsam auf der Flying Lamb verbracht hatten, hatte die beiden Frauen eng aneinander geschweißt. Die beiden mußten gegen die Jungs, die die Mehrzahl der Besatzung stellten, zusammenhalten. Klar, sie alle, die Jungen mit eingeschlossen, waren fast wie eine große Familie. Grinsend stellte sich Robin vor, wie das aussehen würde:
Ruffy war der Vater, schließlich war er der Käpt’n und hatte sie alle zusammengeführt. Nami war die Mutter, denn sie sorgte auf dem Schiff dafür dass die Unordnung und der Streit nicht die Oberhand gewannen. Sich selbst sah sie als Namis Schwester und somit Tante. Sie war noch nicht solange da und sah alles mit etwas Abstand, zusätzlich hatte sie die engste Bindung hatte Nami. Zorro und Sanji waren Zwillinge, die ältesten Kinder, die sich mit um die andern kümmerten. Sanji war die perfekte Hausfrau und Zorro der Ruhepol der Familie – außer er traf auf seinen ‚Zwilling‘. Wie echte Geschwister halt.
Robin sah die ersten Sterne am Himmelszelt erstrahlen. Fehlten nur noch Lysop und Chopper. Lysop war das mittlere Kind, und wirkte manchmal als würde er mit der Pubertät kämpfen. Teilweise war er erwachsen, aber oft war er einfach nur Kind wie der jüngste der Crew, Tony Chopper.
Beim Gedanken an den knuffigen Schiffsarzt mußte Robin lächeln. Manchmal fühlte sie sich ihm gegenüber so als müsse sie ihn bemuttern und beschützen, dabei war er nicht so kindisch und hilflos wie er einem auf den ersten – und auch zweiten – Blick vorkam. Tief in ihm drin war er stark, körperlich wie auch seelisch. Sie alle hatten eine tiefere, innere Stärke, die sie antrieb ihre Träume zu verfolgen, egal was es kostete...
Und nun mußte sie sich auch noch mit einem neu dazugekommenen Traum herumschlagen! Nicht träumen, Robin! Schalt sie sich selbst. Du solltest lieber sehen, was du für Nami machen kannst. Es ging doch nicht, dass die Navigatorin nur noch den ganzen Tag heulend in ihrer Kajüte verbrachte!
Seufzend sah sie wieder zu den Sternen hinauf. „Warum ist das alles so kompliziert, könnt ihr mir das mal verraten?“ Sie schüttelte den Kopf. Sie sah einfach keine Lösung. Sie hätte Nami das niemals sagen dürfen!
„Hey Robin, welche Frage hast du denn dass nur die Sterne sie beantworten können?“
Erschrocken fuhr sie herum. „Zorro!“ „So heiße ich, danke, ich weiß.“ Er grinste und ließ sich neben ihr nieder. Dann sah er zu ihr hoch. „Was ist denn nun los?“ Seufzend ließ sie sich neben ihn fallen. „Das weißt du... jedenfalls teilweise...“ „Könntest du etwas deutlicher werden?“ entnervt sah er sie an. „Klar, ganz einfach. Nami liebt Ruffy. Den Rest kennst du ja, oder?“
Zorro sah sie erstaunt an. So wie es aussah hatten sie wohl bald ein Pärchen an Bord, aber wo war Robins Problem? „Und wo ist das Problem?“ fragte der Grünhaarige auch sofort. Robin schlug sich vor die Stirn. Wie konnte er so Blind sein? „Erinnerst du dich nicht mehr an das Gespräch mit Ruffy heute? Der hat doch keinen blassen Schimmer von der Liebe, man, der glaubt doch noch an den Klapperstorch!“ Zorro mußte grinsen. „Über welche Liebe reden wir grade? Bevor wir über Klapperstörche reden sollten die beiden erstmal zusammenkommen!“ „Ah, Zorro du Blödmann! Hör auf so dreckig zu grinsen, du weißt wie ich das meine! Ruffy ist einfach nicht der Typ den man sich bei einer ernsthaften Beziehung vorstellen kann... Oder siehst du das anders?“
„Weißt du, Robin, ich glaube das ist eigentlich kein Problem. Er ist nicht immer so kindisch, und er weiß sehr gut alles über die Liebe... er war einfach nur noch nie verliebt, kennt das alles nicht! Und, mal ganz ehrlich, hast du nicht lange darüber nachgedacht was das für ein Gefühl sein kann als du das erste mal verliebt warst?“ Robin wurde rot. Doch, sie hatte auch lange gegrübelt. Sie verstand, worauf Zorro hinaus wollte. Ruffy hatte nach einer Lösung gesucht als er das Gefühl bemerkt hatte, und er war sofort zu Zorro gegangen und sich nicht selbst damit auseinandergesetzt. Wieso hätte er auch, schließlich konnte ihm auch sein bester Freund helfen!