Am Ende aller Dinge

Valentine's Day

Valentine’s day

Wie ein feines Rieseln, zerfällt mein Körper zu Sand und schwindet mit ihm dahin. Langsam ganz langsam, und mit einem bisschen Glück hätte man sogar die Sandkörner zu zählen anfangen können. Weg von dem Ort, an dem alles begann und alles endete. Zurück wo ich die anderen nicht mehr sehen konnte. Obwohl die Sonne sich schon längst über den Gipfeln der Sanddünen hätte erheben sollen, versteckte sie sich hinter der Finsternis die sich am Himmel immer mehr zusammenzieht.

My insides all turn to ash, so slow
And blew away as I collapsed, so cold
A black wind took them away, from sight
And held the darkness over day, that night

Jetzt stehe ich mitten in der Wüste. Irgendwo und doch nirgendwo. Es gab niemanden, der mich vermissen würde. Niemanden, der sich an mich erinnern würde. Nur der Sand, der mir auf Schritt und Tritt folgte.
Vorsichtig gleitet mein Blick zum Himmel. Die dunklen Wolken ziehen sich immer mehr zusammen. Fast als ob sie in den Krieg ziehen würden, so unzufrieden sahen sie aus.
Aber auch der Wind zieht herzlos durch die Wüste und wirbelt den trockenen Sand auf. Weiter, immer weiter bläst er die feinen Sandkörner. Meine blutroten Haare bewegen sich dazu schweigend im Takt.

And the clouds above move closer
Looking so dissatisfied
But the heartless wind kept blowing, blowing

Ich hatte immer meinen eigenen Schutz. Einen Schutz, den niemand durchbrechen konnte, bis auf damals…
Jeder hatte einen, mit dem er diesen seltsamen Tag feiern konnte. Sie alle waren so glücklich und froh. Nur ich verstand es nicht. Mein Schicksal war es nun mal allein zu sein. Selbst an so einem Tag…
Aber dann… Dann bist du plötzlich aufgetaucht. Ich erinnere mich noch an jedes so unwichtige Detail. An jenem Tag schien die Sonne so hell und warm, dass es schon fast unheimlich war. Der Wind hatte aufgehört zu wehen, als ob er den Menschen eine Freude machen wollte. Und dein Lächeln, so traurig. Auch du warst allein. Genau wie ich. Er hatte dich verlassen, dich im Stich gelassen. Doch es war mir egal, bis…
Bis du mit leisen Schritten auf mich zugekommen bist. Deine Hände haben gezittert, so gezittert. Deine Fußspuren waren fest im Sand abgebildet, wie ein Denkmal, dass nie hätte vergehen dürfen. Nie!
Und dann standst du vor mir. Ich erinnere mich daran wie aufgeregt und nervös du warst. Du hattest triefnasse Tränen in deinen tiefen grünen Augen, die Mitleid ausstrahlten.
Vorsichtig hattest du dich an meinem weißen Mantel festgekrallt und mich zu dir gezogen. Ich war viel zu überrumpelt, um irgendwie darauf zu reagieren.
Und deine Stimme. Deine süße, helle Stimme. Noch immer höre ich sie, wie sie mir im Kopf rumspukt. Ich werde sie nie vergessen können.
„Happy Valentine’s day, Kazekage- sama!“, hattest du in mein Ohr geflüstert. So zart. Fast augenblicklich schien mein Herz stehen zu bleiben, als ich spürte wie sich deine Lippen auf die meinen legten. Ich spürte dich bei mir. Noch nie in meinem ganzen Leben, war mir ein Mensch, so nah, wie du damals. Ich wünschte, der Augenblick, hätte nie aufgehört. Doch es musste sein.
Bevor du gingst, drehtest du dich noch einmal zu mir um und ich sah dein Lächeln. So wunderschön und zerbrechlich, wie das einer Glaspuppe. Ach wärst du doch geblieben, nur einen Minute länger. Eine Minute länger, in der ich dich hätte bewundern dürfen. Nicht mehr…
Doch heute habe ich meinen Weg irgendwie verloren. Vielleicht war es mein Schicksal allein zu sein. Ich erinnere mich noch an seine Worte. Sie brennen zu tief in meiner Seele.
„Es ist zu spät Gaara, sie wird nicht mehr zurückkommen…“ Und obwohl ich heftig protestierte, wusste ich tief in mir drin, dass ich dich nie mehr wieder sehen würde. Denn ein schwarzer Wind, trug dich von mir weg und wird dich auch nie mehr gehen lassen.
Oh ja, am heutigen Tag, würde Dunkelheit, wie in der Nacht herrschen, genauso wie in meinem Herzen.

I used to be my own protection, but not now
'Cause my path had lost direction, somehow
A black wind took you away, from sight
And held the darkness over day, that night

Immer mehr ziehen sich die Wolken zusammen und verwandeln den Tag zur Nacht
Der Sandboden wird kühler. Ohne die Sonne, herrscht auch hier am Boden eine bedrückende Kälte. Ich weiß nicht, ob du auch irgendwo in der Ferne tief unter der Erde liegst und für immer einen tiefen, nicht enden wollenden Traum träumst. Wie gerne würde ich noch einmal dein Gesicht sehen. Ein letztes Mal in deine funkelnden grünen Augen blicken, bei denen selbst Smaragde vor Neid erblasst wären.
Aber ich weiß, dass ich hier allein bin, nur der herzlose Wind bläst weiter und wird es auch in hundert Jahren noch tun.

And the clouds above moved closer
Looking so dissatisfied
And the ground below grew colder
As they put you down inside
But the heartless wind kept blowing, blowing

Ja, ich weiß, du bist gegangen und wirst auch nie mehr zurückkommen. Denn du befindest dich jetzt an einem Ort, an dem es keine Wiederkehr mehr gibt. Der Gedanke treibt mich quälend langsam zur Verzweiflung, da ich weiß, dass ich dagegen machtlos bin.
Aber jetzt weiß ich, dass ich falsch lag. Nach alldem, was geschehen ist, hätte ich es nie für möglich gehalten, dass ich weiß wie es ist allein zu sein…

…Am Valentinstag…

So now you're gone
And I was wrong
I never knew what it was like
To be alone....

On a Valentine's Day...On a Valentine's Day
On a Valentine's Day...On a Valentine's Day

Wie gebannt starre ich die endlose Wüstenlandschaft. Aber wie kann das sein? Hartnäckig reibe ich mir die Augen, aber das Bild bleibt immer noch. Eine junge Frau, mit kurzen rosanen Haaren und grünen funkelnden Augen wie Smaragde, kommt langsam, ganz langsam auf mich zu. Obwohl, sie pures Licht ausstrahlt kann ich meine Augen nicht von ihr abwenden, so verzaubert hat sie mich.
Behutsam krallt sie sich in den Stoff meines weißen Gewandes fest und legt ihre Lippen sanft auf die meinen. Verzweifelt versuche ich sie festhalten, doch nach nur wenigen Sekunden löst sie den Kuss und ihre zarte Gestalt sieht mir lächelnd entgegen. Panisch versuche ich ihre Hand zu ergreifen, doch ich streife nur durch die hindurch. Ein letztes Mal, vernehme ich ihre flüsternde Engelsstimme: „ Happy Valentine’s Day, Kazekage- sama!“ und plötzlich kommt ein kalter, schwarzer Wind auf und verschluckt sie in die Finsternis, aus der sie kam und würde sie auch nie mehr hergeben.

On a Valentine's Day...On a Valentine's Day
[I used to be my own protection, but not now]
On a Valentine's Day...On a Valentine's Day
['Cause my mind has lost direction, somehow]
On a Valentine's Day...On a Valentine's Day
[I used to be my own protection, but not now]
On a Valentine's Day...On a Valentine's Day
['Cause my mind has lost direction, somehow

Nur der Wind würde herzlos weiterwehen. Wie er es immer tat, ohne auch nur ein Wort zu verlieren. Schließlich war er immer da und würde auch immer da sein. Selbst am Valentinstag…
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