Der Wunsch des Reisenden
Kapitel III
Kapitel III
,,Sora, Riku…“, sprach ich leise und blickte wie so oft aufs Meer hinaus.
Die Ruhe erdrügte mich, ohne die beiden war Desteny Island so langweilig
wie Matheunterricht. ,,Wenn ich doch nur wüsste wo ihr seid.“
,,Wau. Wau.“ ,,Pluto!“, schrie ich , als der gelbe Hund mich von hinten ansprang.
Ich landete mit dem Gesicht im Sand und fühlte mich wie ein Strauß der sich
vor ein paar Kojoten versteckte. ,,Wau.Wau. Wau.“, bellte er wieder und machte
sich dem Anschein nach über mich lustig. Ich setzte mich auf und wollte Pluto ordentlich
die Meinung geigen, aber ich sah nur noch wie das unverschämte Vieh wegrannte.
Ich stand auf und lief hinterher. ,,Immer das Selbe!“, meckerte ich und verfolgte
das belustigte Bellen. Mir stieg das Blut in den Kopf und ich lief nur noch
dem Bellen hinterher. Dabei achtete ich gar nicht mehr auf meine Umgebung,
nach einiger Zeit ging mir jedoch die Luft aus und ich sackte auf den Boden.
Nun schaute ich um mich und erschrak.
Ich war in der Höhle gelandet, wo ich immer mit Sora und Riku gespielt hatte. An der Wand waren immer noch Soras Zeichnungen. Wieder kamen die Erinnerungen in mir hoch und auch
die Traurigkeit machte sich wieder in mir breit. ,,Sora…“, schniffte ich leise.
,,Wau.Wau.“, hörte ich nun wieder Pluto und meine Augen formten sich zu Schlitzen.
Ich wollte wieder losstürmen, aber dazu kam es nicht ,denn ein Schlag warf
mich zurück. ,,Was ist denn jetzt los?“ ,,Bist du Kairi?“ Ein Mann in einer
schwarzen Kutte stand mit einem Mal vor mir. Sein Gesicht war mit einer Kapuze verdeckt und sein Atem war röchelte.
Ich rapelte mich auf und meine Augen weiteten sich. ,,Pluto!“, rief ich ängstlich, als ich bemerkt hatte das er den Hund am Kragen mit seiner rechten Hand festhielt.. ,,Oh das ist wohl dein Freund.“, sagte er fies und warf ihn vor meine Füße. ,,Was willst du von mir?“ , fragte ich verzweifelt. ,,Komm mit mir.“ , sagte er mit ausgestreckter Hand.
,,Warum sollte ich?!“, brüllte ich wütend und versuchte einen selbstbewussten Eindruck zu erwecken. ,,Plötzlich bist du so frech meine Kleine. Versucht deinem Freund Sora Konkurrenz zu machen?“ ,,Was? Du kennst Sora…“ Ein dicker Klos lag in meinem Hals, mein ganzer Körper begann zu zittern. ,,Mich wundert es nicht, dass du erstaunt bist. Sora und Riku sind schon so lange weg und haben dich hier zurück gelassen, aber wunderst du dich nicht, dass die beiden nicht zurück kehren. Warscheinlich sind sie es leid den Weg zu finden.
Bestimmt haben sie sich eine neue Heimat gesucht und dich längst vergessen.“
Seine Worte waren verletzend, ich versuchte ihnen keinen Glauben zu schenken, trotzdem
waren meine Gefühle stärker. ,,Das…stimmt nicht!“ ,,Ach wirklich, warum hörst denn nichts
mehr von den beiden? Wenn du mit mir kommst brauchst du nicht mehr auf dieser Insel zu versauern oder willst du bis auf dein Lebensende auf diese beiden Trottel warten. Fragst du
dich nicht ob sie dich vergessen haben? Wer weiß vielleicht hat Sora sich auf seinen Reisen ja
verliebt und hat beschlossen bei dem Mädchen zu bleiben.“, meinte er und mein Herz begann
wie Feuer zu brennen. Ich stemmte mich gegen solche Gedanken, warum war dieser Mann nur hier?
,,Du… hast unrecht.“,sagte ich nun. Ich wusste nicht warum aber mit einem Mal war da ein Gedanke, ein Gefühl ,das sagte das ich den beiden ohne Hemmungen vertrauen konnte.
,, Die beiden haben mich nicht vergessen. Das würden sie niemals, selbst wenn Sora sich verliebt hat, würde er versuchen den Weg zu finden, schließlich ist das hier sein zu Hause.“
Ich begann zu lächeln, auch wenn es nicht der richtige Moment dafür war.
,,Oho, wenn du das meinst will ich dich nicht davon abbringen, aber ich würde Sora lieber persönlich fragen.“ ,,Ja Karie warum fragst du mich nicht einfach?“
…
Diese Stimme, wie konnte das möglich sein? Ich drehte mich um und mein Herz erhellte sich.
,,Sora…“, kam es aus meinem Mund und Tränen sammelten sich in meinen Augen.
Er war, er war es wirklich. ,,Ich dachte schon ich würde dich nie wieder sehn. Ich habe
gewartet die ganze Zeit gewartet. Gewartet darauf das du wieder zurück kehrst.“
Ich lachte vor Freude bei meinen Worten, doch Soras Gesichtszüge blieben hart.
Er machte keine Anstalten auf mich zu zu kommen, also ging ich auf ihn zu. ,,Ich
bin so froh, das du wieder da bist.“ Ich wollte ihn umarmen, aber er trat einige
Schritte zurück. ,,Komm nicht näher!“ ,,Was?“ ,,Ich sagte du sollst nicht näher
kommen. Ich habe nicht vor dich zu umarmen.“
Sora sagte das mit einer unglaublichen Kälte, die mich zu zerreißen drohte, seine Augen
hatten ihren fröhlichen Ausdruck von früher verloren. ,,Warum sagst du so etwas?
Wir sind doch Freunde Sora.“ ,,In deinen Träumem vielleicht. Meinst du wirklich mir liegt etwas an dir? Ich kann ja nicht dafür, dass meine Eltern von mir wollten, dass ich mit so
einem nervigen Mädchen wie dir rumhänge.“ ,,Sora… das meinst du doch nicht ernst?“
Alles was ich mir je gewünscht hatte, war in diesen wenigen Minuten zerbrochen.
Sora hasste mich, er sah in mir nur ein hysterisches Mädchen , das seinen Freunden
nachtrauerte. Nun traten die Tränen einfach hervor. Meine Beine waren mit einem Mal wie
Blei und ich fiel auf die Knie. Sora lachte nur und drehte sich um.
Ich nahm die Welt um mich herum nicht mehr wahr und bemerkte fast gar nicht wieder der Fremde mich mitnahm. Wie seine schwarze Kutte mich und Plutto unter sich verschlang
und meine Augen ihre Seele verloren.