NCIS meets X-Files

dann an zu gehen. Seine Arbeit war hier getan, von nun an würde er nur noch im Weg sein. „Ich denke, ich kann euch beide allein lassen." Vor Scully blieb er allerdings noch einmal stehen und hielt leise lächelnd ihren Blick gefangen. „Bei Dr. Mallard sind Sie in guten Händen. Sollte es dennoch Grund zur Beschwerde geben, können Sie sich jederzeit an mich wenden. Seine Methoden sind nicht jedermann geheuer."
Ducky schnaubte vorwurfsvoll, konnte die Aufmerksamkeit seines Freundes aber nicht auf sich lenken. Scully nickte nur, unruhig von einem Fuß auf den anderen tretend. Um ein Haar wäre sie vor Schreck zusammengezuckt, als sich die Hand des NCIS-Agents um ihre schloss, kurz verweilte, um ihr dann das Röhrchen zu nehmen. „Ich denke, das brauchen Sie nicht mehr. Ich werde es mit zu Abby nehmen." Er ließ von ihr ab und ging hinaus. Nachdenklich folgte ihm Scully mit Blicken.
„Rote Haare." Ducky schüttelte ergeben den Kopf und grinste dann unschuldig, als sich Scully mit hochgezogener Augenbraue zu ihm umwandte.

„Spooky Mulder! Ich kann nicht glauben, dass Sie mein bescheidenes Labor mit Ihrer Anwesenheit ehren.“
Verdutzt starrte Mulder auf die zierliche Frau vor sich und versuchte zu verstehen, was sie denn damit wohl meinte. Ohne Zweifel schien sie völlig aus dem Häuschen, ihre Augen strahlten und ihre zwei schwarzhaarigen Zöpfe, die ihr wie Fühler vom Kopf standen, hüpften wild, als sie auf ihn zusprang und ihn voller Übermut umarmte. Hilflos schaute er zu Gibbs, der jetzt hinter ihm im Zelteingang erschien. Dieser grinste ihn jedoch lediglich mit einem Schulterzucken an. „Was habe ich gesagt?“
„Oh man, Gibbs, du hättest mir doch sagen müssen, dass wir so hochrangigen Besuch haben!“ Abby strahlte von einem zum andern und schien den diesmal undefinierbaren Blick, den die Männer wechselten, nicht zu bemerken.
Wortlos hielt er ihr einen Plastikbecher mit tiefbraunem Inhalt vor die Nase. „Hier. Das ist zwar weit entfernt vom Original, aber irgendetwas koffeinhaltiges musste ich dir ja mitbringen.“
Glücklich nahm sie den Becher an sich, drückte ihm einen Kuss auf die Wange und verschwand wirbelnd in dem undurchschaubaren Dschungel aus Technik und Kabeln. „Oh Gibbs, du bist heute so gut zu mir.“
Er schüttelte nur leise lachend den Kopf, obwohl er ob des jetzt vollkommen verwirrt dreinblickenden Mulders laut hätte los lachen können.
Gleich darauf tauchte Abby wieder auf, McGee im Schlepptau, lehnte sich an einen hoffnungslos überladenen Tisch und fixierte Mulder und Gibbs unter ihrem dichten Pony hinweg. „Nun, mein silberhaariger Fuchs, was kann ich heute für dich tun?“
Er reichte ihr das Röhrchen, welches er von Scully genommen hatte. Träge floss die dunkle Substanz am Glas entlang. „Eine genaue Analyse dieses Stoffes. Ich will wissen was das ist und aus was es besteht. Ducky und Agent Mulders Partnerin untersuchen zur Zeit die Leichen der fünf aufgefundenen Marines. Sie werden Material bringen, welches du hiermit vergleichen sollst.“
Abby pfiff durch die Zähne. „Respekt. Und das alles noch in dieser Nach? Dir ist schon klar, dass...“
„...solche Analysen wesentlich mehr Zeit beanspruchen. Abby, ich weiß. Überspring die Zeit einfach, ok?“
Sie schnitt eine Grimasse und nahm die restlichen Röhrchen von Mulder entgegen. „Ich geben mein Bestes.“
Gibbs hielt sie am Arm zurück und sah ihr eindringlich in die Augen. „Nicht ich bin es, der diesmal zur Eile drängt. Aber trotzdem, es gibt kein versuchen. Tu es, Abbs.“
Die junge Frau seufzte tief. „Wenn du mir McGee zur Unterstützung da lässt.“
Mulder räusperte sich im Hintergrund, um die Aufmerksamkeit wieder auf sich zu lenken. „Ähm...mit diesen Computern...können Sie damit auch von hieraus auf das Internet zugreifen?“
Abby entwand sich dem Griff und strahlte den FBI-Agent an. „Aber sicher doch.“
„Auch über sichere Leitungen?“
Verschwörerisch fuchtelte sie mit den Händen in der Luft herum. „Sei dir sicher, Spooky, dass ich alles habe, um deine verschwörerischen Wünsche zu erfüllen.“
Mulder schien jetzt ernsthaft besorgt, vor allem als er den sauertöpfischen Gesichtsausdruck McGees gewahrte. Es schien ihm kein bisschen zu passen, wie Abby mit dem Agent umsprang. „Dann kann ich Hilfe anbieten. Ein paar Freunde von mir haben bereits zuvor mit diesem Stoff gearbeitet. Wir können ihre Erfahrungen für unsere Untersuchungen nutzen.“
„DAS ist ein Angebot. Aber ich bezweifle, dass ich Hilfe gebrauchen werde.“ Sie zwinkerte, zog sich Einmalhandschuhe über und begab sich zu dem einzig noch freien Tisch.

Die Stunden huschten vorbei, während Abby und McGee über den verschiedenen Proben brüteten und Dr. Mallard und Scully die toten Marines nach Spuren und Hinweisen durchforsteten. Der Zeiger der Uhr bewegte sich auf ein Uhr nachts zu, als Scully schließlich erschöpft in das Labor kam, auf den Armen einige kleine Gefäße mit Proben balancierend. Dunkle Ringe zeichneten sich unter ihren Augen ab, aber sie lächelte, als sie zu Abby an den Tisch trat. „Ich bringe die Proben der Obduktion. Sie müssen Abby sein. Dr. Mallard hat eine ganze Menge von Ihnen erzählt, in den letzten Stunden.
Die Schwarzhaarige sah auf und nahm Scully dann vorsichtig die Gefäße ab. „Glauben Sie ihm bloß nicht alles was er erzählt. Er ist ein unglaublich einfallsreicher Kopf, aber manchmal geht es einfach mit ihm durch.“
Scully schmunzelte. Ja, so konnte man es durchaus bezeichnen. Sie wusste jetzt sehr viel mehr über Jethro Gibbs, als diesem vermutlich lieb war. Aus welchen Beweggründen Ducky ausgerechnet bei seiner Person so redselig gewesen war, wusste sie sich jedoch nicht zu beantworten.
„Konnten Sie schon etwas über die Flüssigkeit in Erfahrung bringen?
Abby seufzte und gebot der FBI-Agentin dann mit einer Kopfbewegung, ihr zu folgen. Zusammen mit McGee stand Mulder vor einem von drei PCs und versuchte zu verstehen, was der junge NCIS-Agent da trieb. Auf dem Monitor daneben war ein komplexes Basengebilde zu erkennen. Jedoch keines, was diesen beiden etwas gesagt hätte. Scully aber erkannte es sofort und der Knoten in ihrem Magen zog sich schmerzhaft weiter zusammen.
„Alles was wir sagen können ist, dass es sich bei all diesen Proben um ein und den selben Stoff handelt. Nur bei dieser hier,“ sie hielt das Röhrchen hoch, in der laut Beschriftung die Probe aus der Brücke verschlossen war, „waren noch menschliche Zellen zu finden. Ich bin mir nicht ganz sicher, doch der gesamte Stoff hat starke Ähnlichkeit mit humanoiden Zellen. Allerdings völlig aus deren natürlichem Zusammenhalt gerissen.“
Scully nickte und setzte sich auf einen freistehenden Schemel. Mulder reichte ihr eine Flasche lauwarmen Wassers. Es war noch immer unglaublich schwül. „Die Obduktion der Männer hat gezeigt, dass der Virus nur im Körper des Kapitäns vorhanden gewesen ist. Alle anderen marines waren unberührt.“ Sie rieb sich die müden Augen. „Sein Körper war im Grunde nichts weiter als eine Hülle. All seine Organe hatten sich bereits aufgelöst oder waren in Auflösung zu einer geleeartigen Masse. Er muss furchtbare Schmerzen durchstanden haben.“
Sie spürte Mulders entsetzten Blick auf sich ruhen. „Es ist tot, Mulder. Seien Sie unbesorgt. Dr. Mallard veranlasst zur Zeit die Einäscherung der Leichen. Damit dürfte jegliche Gefahr gebannt sein.“
Neugierig schob sich Abby vor Scullys Augen und Blickte fragend von ihr zu ihrem Partner. „Verzeihung wenn ich dumme Fragen stelle, aber....WAS ist tot?“
„Das Wesen, das sich aus dem Virus heraus entwickelt. Ist es reif, bricht es aus seinem Wirtskörper aus und tötet diesen damit endgültig. Der Kapitän hat uns allen mit seinem Selbstmord das Leben gerettet.“
„WAS?“ Ungläubig starrte sie Mulder an und wandte sich dann hilfesuchend an McGee. Der jedoch winkte lässig ab. „Das erzähl er uns schon den ganzen Tag.“
„Cool.“
Jetzt war es an McGee verstört dreinzublicken. Er konnte nichts an dieser Vorstellung entdecken, was er in irgendeiner Weise als cool bezeichnen würde. Das erinnerte ihn viel zu sehr an die Alien-Filme. Furchtbar.
„Ich würde diese Ergebnisse gerne abgleichen. Zum einen mit dem Gewebe des Kapitäns und zum andern mit den älteren Ergebnissen, die meine Freunde erzielt haben.“
Abby grinste schief. „Aber natürlich, Agent Mulder. Bin schon dabei. Wenn es um die selbe oder aber verwandte Substanzen geht, wird es nicht allzu lange dauern.“ Sie huschte davon, warf dann aber noch einmal einen Blick um die Ecke und zeigte auf McGee. „Alles andere sollten Sie mit Tim besprechen.“
Mulder musterte den blutjungen Agent einen Moment, als wäge er ab, inwieweit dieser vertrauenswürdig war. „Ich brauche eine absolut sichere Leitung.“
McGee begann auf der Tastatur herumzutippen, hielt dann aber kurz inne und schielte zu dem über ihm aufragenden Mulder hoch. „Ähm...und wohin?“
Mulder schrieb ihm die Adresse auf einen kleinen Zettel, den er unmittelbar danach in winzige Schnipsel zerlegte.
Wenig später stand die Verbindung und Mulder war überrascht, als er sogar das hagere Gesicht seines Freundes auf dem Monitor zu sehen bekam.
„Du ahnst es nicht. Sieh an, wer uns da zu nachtschlafender Zeit einen Besuch abstattet. Mulder! Wo in aller Welt steckst du schon wieder? Und wer ist dieses Babyface vor dir?“
Hätte McGee gewusst wie, er hätte die Zähne gefletscht. So aber schaute er nur leicht irritiert und etwas peinlich berührt auf den schmalen Blondling, der ihm das soeben an den Kopf geworfen hatte.
„Langly, hör auf meine Kollegen zu beleidigen und weck die anderen!“
Der Blonde strich sich die langen Haare aus der Stirn und grinste. „Ohh, na wenn das mal nicht wieder nach einem verbotenen Alleingang riecht. Ich dachte du seist jetzt im Innendienst?“
Mulder verdrehte die Augen. „Langly, BITTE. Du bist
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