NCIS meets X-Files
mit Sicherheit nicht die geeignete Person, um MIR angemessenes Verhalten zu predigen.
Wir schicken euch jetzt ein paar Daten. Sie müssten euch bekannt vorkommen. Ich will, dass ihr sie mit eurer Datenbank abgleicht.“
„Um was geht es?“ Er beobachtete neugierig, wie McGee konzentriert an der Versendung der Probenergebnisse arbeitete und blickte dann, nur wenige Herzschläge später, auf den Monitor unter der Webcam. Seine Augen wurden groß.
„Ich denke, diese Frage hat sich wohl erübrigt.“
Fassungslos wanderte Langlys Blick vom Monitor zu Mulder. „Das... FROHIKE! BYERS! Bewegt eure faulen Ärsche hier her, aber ein bisschen plötzlich.
Sag mal Mulder, wo bist du tatsächlich?“
Der FBI-Agent lehnte sich mit verschränkten Armen an ein Regal. „In Tennessee.“
„Nicht doch. Etwa bei dem verschollenen Navy-Kreuzer?“
„Jetzt ist er ja nicht mehr verschollen.“
Im Hintergrund erschienen die Gestalten der anderen beiden, noch etwas zerzaust vom Schlaf. Sie schienen nicht annähernd so erbaut über die nächtliche Störung, doch das änderte sich schlagartig, als sie Mulder erkannten.
„Wo das Dreamteam jetzt vollständig ist, könntet ihr euch vielleicht mal um meine Bitte kümmern? Ihr werdet verstehen, dass mir das sehr wichtig ist.“
„Mulder, du weißt doch ganz genau was wir da vor uns haben.“ Langly klang fast ein bisschen vorwurfsvoll.
„Aber ich will es schwarz auf weiß vor mir. Wir haben hier nicht die Mittel, um es eindeutig zu identifizieren.“
Der Blonde begann ohne ein weiteres Wort zu verlieren zu arbeiten.
„Wer sind die alle?“ Frohike kratzte sich die wild vom Kopf abstehenden Haare und blinzelte durch seine Brillengläser an Mulder vorbei. Abby, dicht gefolgt von Gibbs, hatte den Sichtbereich der Webcam betreten. Sie wirkte nervös.
„Die Gewebeproben des Kapitäns stimmen soweit mit dem aufgefundenen Stoff überein. Nur scheint er hier bereits komplett mit den menschlichen Zellen verschmolzen zu sein.“ Sie rang mit ihren Händen und schaute unglücklich zu McGee, als könne der ihr helfen. „Eine der Proben kann ich allerdings nicht entschlüsseln. Ich weiß nicht was es ist.“ So etwas war ihr noch niemals zuvor passiert, nicht einmal ein Teilergebnis lag vor.
„Mulder, wer sein die?“ Frohike wiederholte seine Frage, dieses Mal jedoch mit einem verzückten Blick auf die schlanke Wissenschaftlerin.
Abby blinzelte ihrerseits etwas verwirrt zurück, verschränkte dann die Arme vor der Brust und zog herausfordernd eine Augenbraue hoch. „DIE sind vom NCIS. Wir leiten die Ermittlungen hier und arbeiten mit Agent Mulder und Agent Scully zusammen. Dürfte ich nun erfahren wer Sie sind?“
Frohike warf sich stolz in die Brust und antwortete, noch ehe seine Freunde ihn davon abhalten konnten. „Wir sind die Lone Gunmen, Verehrteste. Die Retter in der Not.“ Er zwinkerte zu Mulder.
Für einen Moment schien es, als würde Abby all ihre Beherrschung verlieren. Sie quietschte vergnügt und sprang dann mit wippenden Zöpfen näher an die Webcam heran. „Ist das die Möglichkeit? Ihr seid wirklich die Lone Gunmen? DIE Lone Gunmen?“ Ihr Blick wanderte hinüber zu Mulder, den sie breit grinsend anstrahlte. „Man, das ist wie Weihnachten und Halloween zusammen. Ich sollte mir ernsthaft überlegen für wen ich in Zukunft arbeite.“
Ein unsanfter Klaps auf den Hinterkopf beendete ihre Begeisterungsstürme und sie schaute schuldbewusst zu Gibbs. Normalerweise tat er das bei ihr nie.
Langly schaltete sich ein, bevor diese Diskussion weitergeführt werden konnte. „Du hast gut daran getan, uns die Ergebnisse zu senden, Mulder. Dieser Stoff hat zwar den gleichen Grundstock wie der, den du uns vor ein paar Jahren zugespielt hast. Aber alles andere unterscheidet sich deutlich. Ich kann unmöglich sagen mit welchen Konsequenzen, doch es sieht mir gefährlich danach aus, als sei er mutiert.“
Mulder hatte plötzlich einen schalen Geschmack im Mund.
„Es könnte aber auch sein, dass jemand gezielt an dem Basengefüge herumgedoktert hat.“ Byers schob Langly zur Seite und geriet dabei so dich an die Webcam, dass seine Gesichtszüge absurd verzerrt wurden. „Irgendwer hat versucht den Aufbau zu verändern.“
„Aber mit welchem Ziel?“
„Wir können nur spekulieren. Der ursprüngliche Zweck dieses Stoffes ist der, den Menschen zu einem Wirt zu machen, um als Brutstätte für diese Wesen zu dienen. Früher oder später würde die Menschheit dadurch ausgerottet, wie wir alle wissen.
Vielleicht hat sich irgendjemand dazu berufen gefühlt diese Entwicklung aufzuhalten, indem er das Gefüge des Virus derart verändert, dass es nicht mehr lebensfähig ist.“
Scully brummte unzufrieden. „Das ist ihm aber offensichtlich nicht gelungen.“
Ratlos schwiegen sie, jeder für sich über die Lösung des Rätsels nachgrübelnd.
„Würdet ihr uns vielleicht einen Teil der Probe, die nicht entschlüsselt werden konnte, zuschicken? Möglicherweise kommen wir dem Geheimnis auf diesem Weg auf die Schliche.“
Abby nickte. Sie war plötzlich ganz ernst geworden. „Natürlich. Wir schicken noch heute Nacht einen Boten los.“
Byers nickte. „In Ordnung. Ihr könnt euch auf uns verlassen, wir werden sehen was sich machen lässt.“
„Ich danke euch, Jungs.“ Mulder lächelte schwach.
Frohike schob sich noch einmal vor die Kamera, charmant grinsend und die Haare ordnend. „Vielleicht kommst du uns ja mal wieder besuchen? Bring dann aber diese hübsche Lady mit den schwarze Haaren gleich mit, ja? Ich bin mir sicher zusammen könnten wir...“
Lachend warf Mulder der etwas überrumpelten Abby einen verschmitzten Blick zu, dann unterbrach er die Verbindung, um seinen Freund vor weiteren Peinlichkeiten zu bewahren.
Es ging auf halb vier Uhr Früh zu, als endlich Ruhe im Lager eingekehrt war. Der Tag war lang und anstrengend gewesen. Nur Abby bastelte unbeirrt in ihrem Labor, frustriert über den Rückschlag, den sie hatte einstecken müssen, und auch Gibbs strich noch immer schlaflos umher. Er konnte jetzt nicht schlafen, dafür war es viel zu heiß. Zudem schien sein Kopf zu zerspringen und ihm den Dienst zu verweigern, ob dieser sein Weltverständnis erschütternden Erlebnisse der letzten Stunden.
Er ging hinunter zum Fluss, in der Hoffnung dort ein bisschen kühlere Luft zu finden. Der Himmel war sternenklar und der mächtige Schatten der SeaCrawler zeichnete sich unheilvoll gegen das tiefe Blau der Nacht ab.
Mit einem leisen Seufzen ging Gibbs am Ufer in die Hocke und ließ seine Hände in das träge vorüberfließende Wasser gleiten. Für einen Moment schoss er die Augen und entspannte sich.
Wie lange er so dort verweilt hatte wusste er nicht, doch als er sich wieder erhob kribbelten seine Beine. Etwas war seltsam.
Schnuppernd sog er die Luft ein, die eine aufkommende Brise in seine Richtung trug. Sie brachte einen schwachen Geruch nach Feuer mit sich. Alarmiert rannte er die kleine Böschung hinauf, um den Blick auf das etwas abseits liegende Lager werfen zu können. Sein Herz setzte aus. Hell lodernde Flammen reckten ihre vernichtenden Finger anklagend in die schwarze Nacht und hüllten das Zelt, in dem die Leichen der Marines untergebracht waren, bereits vollkommen ein. Und das Feuer drohte auf das Forensikzelt unmittelbar nebenan überzuspringen. „ABBY!“
Er stürzte los, kam jedoch nicht allzu weit. Jemand trat ihm in den Weg. „Guten Abend, Agent Gibbs. Oder sollte ich sagen guten Morgen?“ Schwach glomm das Ende einer Zigarette in der Dunkelheit auf, dann kräuselte sich heller Rauch um den Kopf des Mannes.
„Verschwinden Sie!“ Gibbs wollte vorbeigehen, doch ein zweiter und ein dritter Mann tauchten aus der Dunkelheit auf und traten ihm entgegen. Misstrauisch verharrte Gibbs und knurrte drohend.
„Ein gut gemeinter Rat von einem Freund, Agent Gibbs. Halten Sie sich von Dingen fern, von denen Sie nichts verstehen. Spielen Sie kein Spiel, das Sie nicht gewinnen können. Wenn schon nicht aus Rücksicht für Sie selber, so doch zumindest für Ihre untergebenen Agents.“
Die blauen Augen des Agents blitzten auf. „Sie wollen mir drohen?“
„Ich drohe Ihnen nicht. Es liegt ganz bei Ihnen, was Sie aus diesem Rat machen. Sie sind ein weiser Mann, Agent Gibbs, enttäuschen Sie mich also bitte nicht.“
Wut bohrte sich in seinen Magen. Das Feuer hatte mittlerweile übergegriffen und das Zelt mitsamt dem Labor in Brand gesetzt. Das Lager war zum Leben erwacht und nahm die Schlacht gegen die Flammen auf, Rufe schallten leise zu ihnen herüber. Es hatte tagelang nicht mehr geregnet und sie hatten keine Mittel zum Löschen. Sie konnten nicht gewinnen.
Eiskalt richtete sich sein Blick wieder auf den Raucher. „Sie haben das Feuer gelegt, nicht wahr? Sie Bastard, wer sind Sie, dass sie meine Leute in Lebensgefahr bringen?“ Sein Körper spannte sich in Erwartung eines Kampfes. Wenn nötig würde er sich den Weg mit Gewalt frei räumen. Sein Team brauchte ihn.
Wieder stieg Rauch in den Himmel und wurde vom Wind auseinander getrieben. „Ich sehe, dass Ihnen ihr Team am Herzen liegt. Denken Sie also gründlich über das nach, was ich Ihnen eben gesagt habe.“
Halbblind vor Wut und Sorge sprang Gibbs auf den Raucher zu, doch die beiden Männer, die an dessen Seiten Aufstellung bezogen hatten, stießen ihn unsanft zurück, ergriffen ihn an den Armen und hielten ihn eisern zurück. Ein Dritter erschien wie aus dem Nichts und baute sich schützend vor dem Raucher auf. Einen winzigen Moment lang begegneten sich die Blicke dieses Mannes und des nunmehr wehrlosen Agents, dann schnellte er vor und ohrfeigte Gibbs hart.
Grelle Sterne tanzten vor seinen Augen und so sah er den nächsten Angriff nicht kommen, der sich unmittelbar unter dem Treffpunkt seiner beiden Rippenbögen in seinen Körper bohrte und ihm den Atem raubte. Der nächste Schlag, auf den selben Punkt, ließ ihn würgen.
„Das hier ist ein kleines