Fanfic: Weg des Schicksals
Untertitel: Dein zweites Ich
Kapitel: ~ Afar Lights in the Blackness ~
~ Afar Lights in the Blackness ~
Prolog: Afar Lights in the Blackness
Titel: Afar Lights in the Blackness
Untertitel: Ferne Lichter in der Dunkelheit
Teil: 1/?
Autor: wolffan
Fandome: Eigene Serie
Genre: Action/Drama/Fantasy
Musik: >Away from the Sun< 3 Doors Down
Disclaimer: Ich möchte nicht das meine Fanfiction ohne meine Erlaubnis irgendwo veröffentlicht werden
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England, London Highgate 02:14
Der Mond schien hell auf die mit Gras überwachsenen Gleise und spiegelte sich in den runden Knopfaugen der Mäuse, die sich auf dem staubigen Kiesbett fortbewegten. Manche von ihnen suchten in den Abfällen am Rande der Gleise, andere krochen in die dreckigen Mülleimer des nächtlichen Bahnhofes.
Die alte Uhr am verlassenen Wärterhäuschen zeigte mit verrosteten Zeigern auf dem staubigen Ziffernblatt das es genau 02:14 Uhr war. Lautlos flog eine graue Schleiereule auf das Häuschen zu und ließ sich elegant auf dem Dachvorsprung nieder und beobachtete von dort aus die umher huschenden Mäuse. Erschrocken verschwand sie wieder in die Dunkelheit als sie von dem Scheinwerfer eines vorbei fahrenden Autos gestreift wurde, das auf der nahe gelegenen Schnellstraße davon rauschte.
Der nächtliche Bahnhof lag wieder still da, man sah nur noch ab und zu das Flackern der kaputten Laterne auf der anderen Straßenseite. Eine leichte Brise wehte ein auf dem Bahnsteig liegendes Blatt Papier weg, während der leicht ramponierte Nachtexpress nach London Central einfuhr. Pfeifend kamen die erleuchteten Wagons zum stehen, surrend sprangen die Wagontüren auf, während eine wenige Fahrgäste ausstiegen und ins nahe Wohnviertel verschwanden.
Sanft fuhr der Wind durch das braune Haar des Jungen, der soeben die U-Bahn verlassen hatte. Seine eisblauen Augen wanderten suchend über den Zug, schienen aber nicht das auszumachen was sie suchten. Schulter zuckend wendete er sich ab und stieg in den Nachtexpress.
Gemächlich kroch der Zug durch die Vororte Londons vorbei an alten baufälligen Häusern, die sich nah an prachtvolle Neubauten drängten, verwilderten Gärten und schicken Einfamilienhäusern. Je länger die Fahrt dauerte desto leerer wurde das Abteil, indem sich der Junge auf der hintersten Bank nieder gelassen hatte. Gedankenverloren starrte er durch das mahte Fensterglas hinaus in die Nacht.
Im Schein der Lampen spiegelte sich das Gesicht des Jungen auf dem stumpfen Glas, während er das leere Abteil beobachtete. Schon seit über einen halbe Stunde kroch der Wagon langsam vor sich hin, als aus einem der Lautsprechern eine Ansage ertönte:
It is so down come...
I must give a Sense to this Life can to me someone say, what I did?
To me the Life is missing to me
The Colors of the World are missing to me
Can to me someone say, where I am?
Es ist so heruntergekommen...
Ich muss diesem Leben einen Sinn geben
Kann mir jemand sagen, was ich getan habe?
Mir fehlt das Leben
Mir fehlen die Farben der Welt
Kann mir jemand sagen, wo ich bin?
>London Central<
Der Junge erhob sich von der durchgesessenen Bank und schloss sie Abteil Tür hinter sich. Die Lichter im Durchgang waren anscheinend kaputt, denn sie flackerten immer wieder auf und tauchte den Gang ins Halbdunkel, es fiel nur spärliches Licht aus Wohnhäusern, die an ihnen vorüber zogen, durch die großen Fenster herein.
Endlich wurde die alte Dampflok langsamer, da sie den Bahnhof von Bayswater erreicht hatte, und die Wagontüren sprangen auf. Der Junge warf noch einen letzten Blick in den dunklen Gang und wendete sich dann ab, als er plötzlich einen Blick auf sich spürte, der vorher eindeutig noch nicht da gewesen war.
Überrascht fuhr er herum und sah in die gelblich schimmernde Augen eines schemenhaften Wesens, das man in der Finsternis nicht ausmachen konnte, da die Lampen wieder ausgegangen waren. Mit geweiteten Augen starrte der Junge auf das Geschöpf, sein Atem ging flach, als hätte er einen Marathonlauf hinter sich. Beide hielten die ganze Zeit Augenkontakt ohne sich von der Stelle zu bewegen, bis die Glühbirne wieder surrend ansprang und das Wesen plötzlich verschwunden war.
Because again Times find I so far down
Way of the Sun, those into the darkest Place seems oneself
I are so far down, again away from the Sun
Denn wieder mal find ich mich selbst so weit unten
Weg von der Sonne, die in den dunkelsten Ort scheint
Ich bin so weit unten, wieder weg von der Sonne
Langsam löste der Junge sich aus seiner Starre und stieg mit wackligen Beinen aus dem Zug hinaus auf den nächtlichen Bahnsteig. Die Lichter die, die ganze Station von Bayswater erhellten, flackerten immer wieder auf. Manche von ihnen hatten den Dienst versagt, da sie entweder weil sie an Altersschwäche kaputt gegangen waren oder man sie mit Steinen eingeschlagen hatte. Auf dem schmutzigen Boden drängte sich der Müll auf jedem Quadratzentimeter, denn die großen Mülleimer selbst schon vor jenem überquollen. An den voll geschmierten Wänden der alten Bahnhofshalle von denen der Putz bröselte hatten sich Spinnen einen neuen Lebensraum geschaffen. Heruntergerissene Fahrpläne schmückten den steinernen Fußboden direkt neben ausgelesenen Zeitungen.
Der Braunhaarige bahnte sich seinen Weg durch den Unrat hinaus auf die lehren sonst so belebten Straßen des Londoner Zentrums auf denen um diese frühe Zeit fast gespenstische Stille herrschte. Große Buchstaben in Neonschrift hingen von den Fensterfronten großer jetzt verlassener Glaspaläste.
Der Mond stand in seiner vollen Pracht am Abendhimmel, doch spendete er wenig Licht, sodass die ganze Stadt in trüber Dunkelheit lag. Nur wenige Lichter drangen noch aus den Häusern hinaus auf das Straßengewirr in dem viele streunende Katzen sich Verstecke für den bereits nahenden Tag suchten. In ihren Sichelartigen Pupillen spiegelte sich eine unheimliche Leere wieder.
In den geschlossenen Geschäften beleuchteten einsame Lichter die Angebote die am nächsten Tag über die Ladentische wandern würden. Da die Stadt immer noch schlief waren hatte sich ein Schleier aus Ruhe über London gelegt.
Mit langsamen Schritten schlenderte er durch die verlassenen Gassen, immer weiter weg vom Central, und dafür dem immer näher kommenden Stadtteil Bayswater entgegen. Die Bäume die seinen Weg säumten waren in der Dunkelheit nur als vereinzelte Schatten zu erkennen, außer denen die im Lichtkegel einer Straßenlaterne standen. Eine einzelne vorbeifahrende Bahn der Linie 66, die Bayswater mit Westminster verband, rauschte in der Finsternis an ihm vorbei und warf für einen kurzen Moment grelles Licht, das aus den Fenstern des Wagons, auf ihn.
The Feelings are away
It are nothing more remaining around me to waive
Back into the World, which I know...
Die Gefühle sind weg
Es ist nichts mehr übrig um mich aufzuheben
Zurück in die Welt, die ich kenne...
Bayswater lag direkt am westlichen Ufer der Themse nicht weit entfernt vom Herzen Londons. Zu Fuß waren es höchstens eine viertel Stunde Fußmarsch. Der kleine Stadtteil war schon seit Jahren ein beliebter Treffpunkt unter den Künstlern und hatte sich im Laufe der Zeit einen Namen gemacht. Tagsüber tummelten sich dort oft Touristen, die sich erhofften irgendwo ein Schnäppchen machen zu können und es sich dann ins heimische Wohnzimmer zu hängen.
Ohne Eile ging der Junge die Craven Terrace hinunter, die sich nur einen Block von der Themse entfernt befand, und bog dann in die Lancaster Gate ab. Schließlich kam er vor einem dreistöckigen verklickerten Haus zum stehen. In allen Fenstern war es dunkel und die Straßenlaterne von gegenüber spiegelte sich ihnen.
Er kramte in den weiten Taschen seiner Jeans nach dem Haustürschlüssel, fand in aber zuerst nicht, da dieser sich ganz unten befand. Fünf Minuten später drehte sich das Schloss in der Tür knarrend um und jene wurde geöffnet.
Im schmalen Flur hielt die Dunkelheit, wie an so vielen Orten, Einzug, sodass er auf der rechten Seite nach dem Lichtschalter suchen musste. Surrend sprang die Energiesparlampe an und erhellte die Umgebung.
„Christian. Wo warst du, junger Mann?“
Eine etwa 35 Jährige stand am Absatz der Treppe mit verschränkten Armen. Ihre Braunen Haare fielen ihr teils ins Gesicht, während sie ungeduldig mit dem Fuß aufstampfte. Da sie nur im Morgenrock bekleidet war hatte sie also schon tief und fest geschlafen.
Der Genannte zuckte nur mit den Schultern: „ Ist doch egal.“
Ihre Grünen Augen blitzten gefährlich: „ Nichts ist hier egal. Also, wo warst du? Ich möchte mich nicht wiederholen.“, ihre stimme hatte einen bedrohlichen Unterton angenommen.
Beide starrten sich herausfordernd in die Augen, bis schließlich sie ihren Blick senkte.
„Tsss. Ich geh schlafen.“, gab Christian monoton zurück ehe er die Treppe an ihr vorbei hochstieg und sie einfach stehen ließ. Immer noch verwirrt blickte die Braunhaarige auf die Stelle, wo er vorhin noch gestanden hatte.
Der Blauäugige hatte sich inzwischen hinauf in sein Zimmer im dritten Stock begeben und hatte seine schwarze Jacke unordentlich auf sein Bett fallen lassen. Dann hatte er sich auf den Balkon zurückgezogen, der an sein Zimmer anschloss, und beobachtete von dort aus den klaren Himmel.
Die Sterne leuchteten hell auf die Erde hinab, während Christian sie wie in Gedanken versunken beobachtete ohne sich auch nur einen Millimeter zu rühren. So wie er da saß hätte er auch eine alte steinerne Statur sein können, die schon seit Anbeginn der Zeit über das Leben wacht.
I am over that,
I am from the Life in the Darkness
Can me tired someone here down see?
Ich bin über dem,
ich bin müde vom Leben in der Dunkelheit
Kann mich jemand hier unten sehen?
(C) wolffan