Ein Feuerteufel zwischen gut und böse
Kyro - Kitty und Pyro
Hol ihn dir
Hol ihn dir
Pyro hörte Magnetos:
“Hol ihn dir.“ Er ging langsamen Ganges auf Bobby zu. Auch ohne Magnetos ausdrücklichen Befehl, hätte der Feuerteufel das getan, denn sein Hass auf Bobby war gross. Er blieb gegenüber von seinem ehemaligen besten Freund stehen. Der Blick der blauen Augen traf auf den der braunen Augen und beide Jungen konnten klar und deutlich erkennen, dass ihr Gegenüber auf keinen Fall freiwillig aufgeben würde. Pyros Atem bildete kleine Wolken aus Wasserdampf, es war wirklich verdammt kalt. Kälte, wie der Feuerteufel dieses Element hasste, nur schon dass war ein Grund, Bobby auf der Stelle zu erledigen, bevor es durch den Iceman noch kälter wurde. Pyro versuchte äusserlich cool zu wirken, da er Übung darin hatte, gelang es ihm sogar. So konnte John verhindern, dass man ihm ansah, wie aufgewühlt er innerlich war. Tausende Gedanken schossen ihm gleichzeitig durch den Kopf, immer wieder tauchten Bilder auf, alte Erinnerungen an seinen ehemaligen besten Freund. Pyro versuchte einen klaren Gedanken zu fassen, einzig in seinen Augen konnte man erkennen, welche Unruhe innerlich herrschte. Er hatte Angst, aber nicht davor, dass Bobby und er gleich um Leben und Tod kämpfen würden, sondern davor, dass ihn diese Erinnerungen nicht in Ruhe liessen. Plötzlich tauchte das Gesicht seines Vaters auf, sein Vater sagte irgendwas unverständliches, ein Schlag, von einer Seite, noch einer und noch einer. Pyro schüttelte sich energisch. Das war alles alter Kaffee, er liess sich nicht mehr schlagen, von niemandem.
//Ich werde ihn töten.// Der Feuerfuchtler zwang sich, an nichts anderes mehr zu denken. //Du wirst ihn töten, du musst!// Befahl er sich selbst und versuchte, sich damit von den hindernden Gedanken abzulenken, was ihm auch gelang, endlich war sein Kopf frei von hindernden Gedanken.
Pyro sah, wie Bobbys seine Hände hob und sich langsam etwas kühles Bildete daran bildete. Bobbys Eisstrahl, das war dem Braun-blondhaarigen sofort klar. Mit einer anmutigen Kreisbewegung entzündete der Feurige sein Feuer, das sogar kurz in seinen braunen Augen aufzulodern schien. Jetzt war er durch nichts mehr zu halten. Bobbys Eisstrahl erschien ebenfalls, und Feuer und Eis rasten aufeinander zu. Pyro war nun wieder warm und er wollte, dass das so blieb. Es dauerte nicht lange, bis die beiden Strahlen in der Mitte frontal aufeinander trafen und ein atemberaubendes Spiel der Farben auslösten. John verengte seine Augen um durch das Gemisch aus Eis und Feuer seinen Gegner zu erkennen. Er zog seine Arme etwas zurück und drückte sie dann mit voller Wucht nach vorne, der ganze Feuerstrahl wurde dadurch ungemein verstärkt. Pyro machte einen Schritt auf Bobby zu, welcher langsam immer tiefer zur Erde sank.
“Du weißt was gleich passiert.“ Pyro musste in diesem Moment einfach irgendwas sagen, auch wenn es sich vielleicht doof anhörte. Doch der Feuerteufel zögerte, er blieb da, wo er gerade stand, obwohl Bobby schon fast erledigt war.
//Beweg dich!// Befahl ihm sein Gehirn, doch seine Beine wollten nicht, dass gab Bobby die Chance zurückzuschlagen. Der Eismutant überzog seine gesamte Haut mit einer Schutzschicht aus Eis. Mit diesem Schutz ging Bobby langsam durch das anhaltende Feuer auf seinen besten Freund zu, der immer noch zögerte. Es war für Pyro, als würde er aus einem Traum erwachen als er Bobbys kühle Hände an seinen Handgelenken spürte. Seine braunen Augen weiteten sich, als Iceman sich vor ihm erhob.
//Töte ihn! Bevor er dich tötet!// Pyro stand immer noch da und machte keinen Wank. Es wirkte fast so, als hätte Bobby ihn bereits in eine Eisstatue verwandelt. Bobbys blaue Augen blickten Pyro erstaunt an, er war erstaunt darüber, dass Pyro keine Anstalten machte sich zu wehren. Für den Feuerteufel war es, wie in kaltes Wasser einzutauchen, alle Gedanken und Erinnerungen brachen gleichzeitig wieder in seinem Kopf los. Das Feuer wurde kleiner und kleiner bis es schliesslich erstarb. Bobby zögerte nicht, er holte mit seinem Kopf aus, um Pyro eine harte Kopfnuss zu verpassen. Das Feuer entfachte sich plötzlich, wie automatisch, wieder. Pyro konnte nichts dagegen tun, besser gesagt, wollte er gar nichts dagegen tun. Das Eis, das Bobby an Pyros Armen entlang hatte entstehen lassen, schmolz wie Butter. In Pyros Augen lag ein wahnsinniger Blick als er einen riesigen Feuersturm auf Iceman losliess, gegen diese Hitze half Bobby sogar sein Schutzschild nicht mehr. Der Feuerfuchtler verstärkte das Feuer zunehmend, Bobby spürte die Flammen auf seiner Haut, wie sie langsam verbrannte. Es roch nach verbranntem Haar und verbrannter Haut. Als Bobby seinen Widerstand aufgab und ohnmächtig wurde, liess Pyro seine Hände sinken. Er versuchte zu erkennen ob Bobby tot war. Die Bilder, die für kurze Zeit dem Wahnsinn gewichen waren, tauchten nun wieder auf.
//Töte ihn und die Bilder werden weg sein.// Das war das, was Pyro sich wünschte, er wollte seine Erinnerungen nicht sehen. Selbst wenn er dafür die am Boden kauernde Gestalt umbringen musste. Lange würde Bobby sowieso nicht mehr durchhalten.
Ich hob wiederum langsam meine Hände, es kam mir vor, als würden tausende von Stimmen auf mich einreden und jede von ihnen befahl mir etwas anderes. Doch ich hatte genug davon, dass mir die Leute immer vorschreiben wollten, was ich zu tun und zu lassen hatte. Das war vorbei, deshalb war ich übergelaufen, weil die X-Men mir immer vorschrieben hatten, was ich durfte und was nicht. Sie hatten mich immer wie ein kleines Kind behandelt. Und da lag einer von ihnen, mein ehemaliger bester Freund, ich ignorierte die Stimmen, die versuchten mich davon abzuhalten das Feuer zu entfachen. Ich hörte nur noch auf diejenigen, die dafür waren diesen erbärmlichen Mutanten zu töten. Mein Geist, mein Körper, meine Seele, alles schien mir in zwei Teile geteilt zu sein. Der eine Teil war für die X-Men und dafür, Bobby am Leben zu lassen, der andere war gegen die X-Men und dafür Bobby zu töten. Doch der Teil, der gegen die X-Men war, war stärker. Ich entfachte mein Feuer, heisser als je zuvor. Einige Schweissperlen rannen mir die Stirn herunter. Das war das Problem meiner Kraft, ich konnte das Feuer beherrschen, allerdings konnte das Feuer mir genauso viel anhaben, wie jedem anderen. Ich war nicht immun. In meinen Augen spiegelte sich die Ganze Situation, Bobby, der schutzlos vor mir lag und mein Feuerstrahl, der auf ihn zuraste. Das Feuer traf auf seiner Haut und liess ihn aus seiner Ohnmacht aufwachen. Zu meiner Freude entlockte es Bobby einen Schrei des Schmerzes, der sich in meinen Ohren wie Musik anhörte.
„Na… gefällt dir das?“ Erhob ich meine Stimme, aus der man den Hass auf Bobby hören konnte. Ich war immer etwas eifersüchtig auf Iceman gewesen, eigentlich wegen allem und jedem. Bobby hatte eine richtige Familie gehabt und ganz bestimmt eine schöne Kindheit und er hatte Rogue. Plötzlich hörte ich die Stimme eines Mädchens, sie kam mir bekannt vor, als hätte ich sie schon einmal gehört. Ich erinnerte mich aber nicht mehr daran, wo und wann.
„NEIIIIIIIIIIIIIN!!!!!“
//Wer ist das?// War das Rogue, die ihren Liebsten retten wollte? Ehe ich reagieren konnte hatte sich ein braunhaariges Mädchen vor Bobby geworfen, erstaunlicherweise ging mein Feuerstrahl einfach durch sie hindurch. Das war bestimmt nicht Rogue, auch war sie etwas jünger und hatte keine weissen Strähnen im Haar. Als ich keine Anstalten machte, meinen Feuerstrahl abzubrechen, materialisierte sich das Mädchen, der Feuerstrahl drang nun mit voller Wucht auf sie ein. Ich sah ihr an, wie sehr es sie schmerzte, doch sie öffnete kein einziges Mal ihren Mund für einen Schrei. Stattdessen packte sie meine Hände. Mein Feuer erstarb für kurze Zeit. Ich wusste nicht wieso ich sie nicht weiter beschoss. Unsere Blicke trafen sich, ich schaute in die braunen Augen von Kitty Pryde die auch Shadowcat genannt wurde. Wir waren früher miteinander zur Schule gegangen, doch daran erinnerte ich mich nicht mehr. Ich hatte kaum Kontakt mir ihr gehabt. Sie erwiderte meinen Blick. Ihr Griff löste sich keinen Moment. Sie wirkte entschlossen, als wolle sie mich nie wieder loslassen. Ein Gefühl, tief in mir drin, ich verstand nicht was es zu bedeuten hatte. Es fühlte sich warm an, wärmer als jedes Feuer, das ich je hätte erschaffen können. Ich kannte dieses Gefühl nicht, aber eine Stimme, tief in meinem Herzen sagte mir, dass Kitty Pryde der Grund für dieses Gefühl war. Ich war für einige Momente unkonzentriert gewesen, da ich verzweifelt versucht hatte, dieses Gefühl einzuordnen. Als ich wieder etwas klar denken konnte, merkte ich, dass sich Kittys Augen nicht mehr auf mich sondern auf etwas hinter mir konzentrierten. Als ich mich umwandte blickte ich direkt in das Gesicht von Colossus, kurz darauf spürte ich, wie er mir seinen Arm heftig in den Bauch rammte, sodass es mir die Luft verschlug. Während ich taumelte spürte ich immer noch den starken Griff des Mädchens, ich wollte sie selbst aus irgendeinem, mir unergründlichen Grund nicht loslassen. Colossus holte ein zweites Mal aus und traf mich heftig am Kopf, ich brach zusammen, spürte aber noch, dass Kittys Hände meine immer noch nicht losgelassen hatten.