Kaito Kid trifft Red Rose - Tatort: Österreich
lächeln.
Rose zerrte an dem Seil, was beide verband und meinte: „Jetzt komm schon!“ – Doch so erreichte sie nur, dass Kaito das Gleichgewicht verlor und vor ihre Füße fiel. „Ich fasse es nicht…“ war ihr einziger Kommentar dazu.
Die Deutsche wollte ihren Partner hochziehen, was allerdings die Folge hatte, dass sie ebenfalls auf allen vieren auf der Eisfläche landete.
Der blonde Detektiv musste sich regelrecht verkneifen, laut loszulachen. – Akako amüsierte sich ebenfalls prächtig über die beiden.
Die Diebin kam allerdings schnell wieder auf die Beine. – Nur Kaito saß noch auf dem Eis. – Also zerrte sie das Seil in die Höhe und zischte: „Hoch mit dir!“ „Würd ich gern“ kam die niedergeschlagene Antwort.
Mit einem finsteren Blick sagte Rose schließlich: „Ich schleif dich auch hinter mir her, wenn es sein muss!“ – Kaito ging daraufhin in die Hocke und hielt sich an ihrer Hand fest.
Und so lief Rose los, indem sie ihn wirklich hinter sich herzog. – Doch allzu lange konnte sich der Dieb auch in dieser Stellung nicht halten. – Und so kam, was kommen musste: Er rutschte mit den Kufen nach hinten, landete somit unsanft auf seinem Allerwertesten und zog auch Rose mit nach hinten, sodass diese auf ihm landete.
Sowohl der japanische Detektiv, als auch Akako, hatten vor Lachen schon Tränen in den Augen.
Rose stützte sich auf Kaito ab, um aufstehen zu können, welcher deshalb kurz aufjaulte. „Ach, jetzt hab dich nicht so! – Es ist schließlich deine Schuld!“ „Deshalb musst du mir aber nicht gleich die Gedärme zerquetschen wollen!“ gab dieser bissig zurück.
Sie stand gerade wieder, als auch Kaito sich aufzurichten versuchte.
Er umklammerte ihren Arm, um nicht wieder hinzufallen. – Das hielt auch… ganze 10 Sekunden, denn dann lagen sie wieder auf dem Eis. – Diesmal lag jedoch Kaito auf Rose, die daraufhin fauchte: „Geh von mir runter!“ – Und mit diesen Worten schubste sie ihn von sich, sodass dieser nun wie eine Schildkröte auf dem Rücken neben ihr lag.
Von der Ziellinie aus hörten sie Robin und Aoko, die die beiden anfeuerten.
Total erstaunt sahen die beiden Diebe ihre Freunde an. „Die… sind schon… im Ziel?“ fragte Rose ungläubig ihren Partner, während sie sich aufrichtete. „Tja… sieht so aus…“ meinte dieser niedergeschlagen. – Bei ihrer ganzen Streiterei hatten sie gar nicht mitbekommen, dass Team 9 sie schon beim ersten Sturz überholt hatte.
– Auch die anderen Teams waren nun an der Eisfläche angelangt. –
Rose biss die Zähne zusammen: „Na schön! – Wenigstens zweiter Platz!“ Kaito, der immer noch auf dem Kreuz lag, wusste nicht, worauf sie hinaus wollte: „Häh?“
Rose sah ihn teuflisch an und meinte: „Ich hab dir doch gesagt, dass ich dich zur Not auch hinterher schleife!“ Und schon lief sie los.
„Bist du wahnsinnig?“ rief der Japaner, als er übers Eis gezogen wurde. Doch Rose grinste nur: „Was hast du denn? – Du hast doch eine dicke Jacke an, die die Reibung abfängt!“
Saguru und Akako konnten sich vor Lachen nicht mehr halten.
Robin und Aoko dagegen starrten total perplex Team 8 an.
*Du meine Güte! – Der arme Kerl! – Aber was soll’s. – Verdient hat er’s… irgendwie…* waren Robin’s Gedanken.
Aoko wusste nicht so recht, was sie davon halten sollte. – Einerseits war sie zwar besorgt, aber andererseits… „Halt durch! Na los! Ihr schafft das!“ brüllte sie dem Team zu.
Etwas schockiert sah Robin sie an und dachte: *Wie ist DIE denn drauf? – Wer solche Freunde hat…* Aber schließlich schrie sie genauso: „Na kommt schon! Nur noch ein paar Meter! Vorwärts!“
Ein paar Sekunden später war Team 8 tatsächlich als zweites durchs Ziel gekommen. – Erschöpft ließ sich Rose auf den Hosenboden fallen: „Ich kann nicht mehr!“ Robin wuschelte ihr durchs Haar und meinte: „Gut gemacht!“
Aoko kam total happy zu Kaito und grinste übers ganze Gesicht: „Toll! Du hast es geschafft!“ Ein irritiertes „Häh?“ war alles, was von dem bewegungsunfähigen Jungen kam. „Na, du hast den 2. Platz belegt! Das ist doch was! Vor allem, wenn man bedenkt, dass du überhaupt nicht Eislaufen kannst…“ grinste Aoko, die sich darüber genauso freute, wie über ihren 1. Platz.
„Aber natürlich ist das was“ bestätigte Saguru, der ebenfalls grinsend auf Kaito zukam. „Du hast mir gerade noch gefehlt…“ gab Kaito genervt von sich.
„Also wirklich! Willst du nicht mal langsam aufstehen?“ meinte Aoko spitz. „Aufstehen? Ich bin froh, wenn ich überhaupt noch einen Knochen bewegen kann.“
Robin lachte, während Rose sich vor Erschöpfung nun gänzlich aufs Eis gelegt hatte.
Bei der Siegerehrung wurde Robin die Statue mit den Saphiren überreicht, während Aoko die mit den Rubinen bekam. – Damit war nun auch dieser anstrengende Tag vorüber.
Am Abend lagen sämtliche Schüler, die an dem Turnier teilgenommen hatten, völlig regungslos in den Betten.
„Ich will nur noch pennen… Also lass mich bitte in Ruhe…“ murmelte Kaito, der es tatsächlich bis zur Herberge geschafft hatte, auf Akako’s Frage, wie es ihm wohl ginge.
„Das war anstrengender, als irgendein Coup, den ich je gemacht habe…“ gab Rose völlig fertig von sich.
„Oh, nein!“ war von Robin plötzlich zu hören. – Rose zog sich die Decke über den Kopf und flüsterte vor sich hin: „Ich will’s nicht wissen.“ – Robin drehte sich vom Rucksack, in dem sie rumgewuselt hatte, herum und sagte schockiert: „Rose!“ „Nein… Ich will nix mehr hören… Egal, um was es geht…“ kam es unter der Decke hervor. „Es… gibt da aber ein Problem…“ „Ist mir egal! Ich will für heute meine Ruhe haben!“ „Aber…“ Rose richtete sich auf, warf dabei die Decke von sich und schrie: „NEI-EN!“ „Wir haben aber die falsche Statue…“ kam es kleinlaut von Robin. „SHIT!“ war das einzige, was die erbleichte Rose dazu noch sagen konnte.
„Du musst sie umtauschen, bevor Aoko’s Klasse abreist“ mahnte Robin. – Rose seufzte: „Wann reisen sie denn ab?“ „Weiß ich nicht genau. – Entweder morgen, oder übermorgen früh…“ „WIIIEEE BITTE??? Das heißt ja, dass ich noch jetzt los muss!“ „Tut mir leid…“ kam es traurig von Robin.
Während Rose sich umzog schimpfte sie weiter: „Wenn du schon unbedingt das Turnier gewinnen musst, kannst du doch auch wohl darauf aufpassen, welche Statue du abbekommst.“ „Tut mir leid“ wiederholte sich Robin. „Und ICH darf es mal wieder ausbaden. – Das ist sooo typisch!“ „Tut mir leid…“ „Und hör auf, dich andauernd zu wiederholen!“ „Schon gut… Wie wäre es damit: Wenn alles klappt, bin ich dir einen Gefallen schuldig“ schlug Robin vor. – Rose kniff die Augen zusammen, kam auf sie zu und zischte: „Du bist mir sowieso noch was schuldig. – Wegen der Sache damals… Deinem blöden Parfüm²…“ Robin hob abwehrend die Hände und duckte sich etwas, als sie meinte: „Ja-ja… Das weiß ich doch…“
Rose richtete sich wieder auf, nahm die falsche Statue und ging zum Fenster, um es zu öffnen: „Schließ es, wenn jemand ins Zimmer kommen sollte…“ „Ja doch. – Wie immer.“ – Rose nickte. – „Dann: Viel Glück“ wünschte Robin noch ihrer Freundin. – Diese lächelte: „Wird schon schief gehen.“
„Hoffentlich nicht…“ flüsterte Robin, als Rose gerade aus dem Fenster sprang.
Bei Aoko’s Herberge angekommen, musste Rose erst einmal durch sämtliche Fenster spähen, um deren Zimmer ausfindig machen zu können. *Du meine Güte… Irgendwie komm ich mir gerade wie ein Spanner vor…*
Doch schließlich fand sie das richtige und öffnete fast geräuschlos das Fenster. *In Mädchen-Schlafzimmer einzubrechen ist echt nicht mein Ding… Irgendwie ist das doch viel privater, als das von Jungs…*
Auf dem Nachttisch sah sie dann die echte Snow Princess. *Okay… Schnell austauschen und dann nix wie weg hier!*
Doch gerade, als sie sich wieder auf den Weg zum Fenster machen wollte, wachte Aoko auf. „Was? Wer ist da?“ fragte diese, als sie einen Schatten im Raum bemerkte. „Verdammt… Wo ist der blöde Lichtschalter?“ fluchte sie leise, als sie auf dem Nachttisch herumtastete, um ihn zu suchen.
Rose handelte instinktiv, ohne dass sie in diesem Moment realisierte, was sie tat. – So, wie bei all ihren anderen Raubzügen, als sie in die Häuser von Männern einbrach, machte sie das, was sie sonst bei allen anderen machte, wenn diese sie ertappten…
Aoko’s Augen wurden immer größer, als Rose diese völlig unerwartet küsste. – Als die Diebin mitbekam, auf WEN sie da ihre Lippen drückte, schnellte sie zurück, stolperte ein paar Schritte rückwärts, fing sich allerdings kurz, um schließlich aus dem Fenster zu flüchten.
Aoko saß noch ein paar Sekunden erstarrt und schockiert auf dem Bett, bis Keiko¹ (mit der sie das Zimmer teilte) verschlafen fragte: „Was hast du denn? Wieso sitzt du im Bett? Geht’s dir nicht gut?“ Bei Aoko machte es plötzlich >Klick< und sie fing an, laut zu schreien.
Mit einem feuerroten Kopf kam die Diebin bei Robin an. – Diese fragte sie freudig: „Und? Hat alles geklappt? Hast du die Statuen austauschen können?“ Zitternd hielt Rose ihr die Snow Princess mit den Rubinen hin. „Was ist denn passiert? Wurdest du verfolgt?“ fragte ihre Komplizin. „Lass… mich… für… heute… einfach… in… Ruhe…“ meinte Rose abgehackt. „Ich garantiere sonst für nichts…“ Der tollwütige Blick, den sie dabei hatte, ließ Robin nur ahnen, dass irgendwas vorgefallen war, über das man sie heute lieber nicht ausfragen sollte.
- - - - - - - - - - -
02.02.
Akako erfuhr es von Keiko und stürmte daraufhin gleich zu Kaito ins Zimmer, der sich gerade im Halbschlaf die Zähne putzte.
„KAITO!“ brüllte sie durchs Zimmer, als sie diesen nicht gleich sah.
Durch das