Die Schatten der Nacht
veränderte sich ihre Haar- und Augenfarbe? Es war ja fast so wie bei seiner Art nur das sein Clan die Haarfarbe nicht änderte.
„Warum musste es meine Schwester sein? Du hättest mich töten sollen, dann wären jetzt alle zufrieden! Sie wäre da und ich tot. Du kannst dir nicht vorstellen wie viele sich wünschen das unsere Plätze getauscht wären!“, zischte sie ihn an und vor Wut schmiss sie den Käfig mit den Spinnen um, die sofort das Weite suchten.
Plötzlich zuckten sie zusammen, beide rochen den intensiven Geruch frischen Blutes.
Der Junge fuhr herum, während Sumai an ihm vorbei ging.
Sora war auf dem Baum geklettert und runter gefallen, zum Glück hatte er sich jedoch nur das Knie aufgeschürft.
„Sora, ist dir etwas passiert?“, fragte Sumai besorgt.
Der Junge hatte sich hinter der Tür versteckt und beobachtete alles, und ihm entging auch nicht wie Sumai das Blut ansah.
„Sumai, mein Knie tut weh!“, jammert Sora rum und bemerkte in seiner Aufregung nicht mal, dass Sumai anders aussah.
„Geh zu Mutter und sag ihr sie soll es dir reinigen und ein Pflaster drauf tun.“, sagte sie ihm, denn sie war sich zu deutlich des Blutes bewusst und sie wusste auch, dass ihre Spinnen weg waren.
Sora nickte nur und rannte dann auch schon weg, während Sumai auf die Knie ging und ihr Handgelenk fest umklammerte.
Der Junge ging langsam zu ihr und ging neben sie in die Hocke. Er beobachtete sie neugierig.
„Tut dir etwas weh?“, fragte er dann langsam.
Sumai sah ihn böse an.
„Steck dein besorgtes Gesicht wieder in deine Maskensammlung zurück, mich täuscht du nicht.“, zischte sie ihn an.
Der Junge verzog sein Gesicht und lachte los.
„Klever, sehr klever, dass muss ich zugeben, aber ich werde dich nicht aus den Augen lassen. Wenn du meine Hilfe brauchst, dann ruf meinen Namen. Ich heiße Aubrey.“, sagte er und küsste sie auf die Lippen.
Erschrocken weiterten sich ihre Augen.
Plötzlich schmeckte sie Blut. Aubrey hatte sich auf die Lippe gebissen und zwang Sumai nun durch den Kuss, sein Blut zu trinken, dann biss er auf ihre Lippen und trank ihr Blut.
Endlich erwachte Sumai aus ihrer Starre und stieß ihn von sich.
Er löste sich lachend in Luft auf.
Sumai saß total aufgelöst und zutiefst verwirrt im Garten und starrte auf den Platz an dem eben noch Aubrey gestanden hatte.
Mit einem mal würde sie unendlich sauer und schlug mit der Faust auf die Erde ein. Diese bekam Risse.
„Verdammter Mistkerl!“, zischte sie.
Verwundert stellte sie fest, dass das Mal nicht mehr juckte und das sie auch keinen Hunger mehr hatte.
Ob es an seinem Blut lag? War das die Antwort auf ihren unbändigenden Hunger?
Wenn sie recht überlegte, dann war es immer der Geruch von Blut gewesen, der sie hungrig gemacht hatte.
Aber wenn das die Antwort war, was war sie dann?
Resigniert gab sie diesen Gedankenweg auf, da ihr der Schädel brummte. Sie stand auf und ging zu ihrer Mutter, die grade Sora verarztete.
Sumai war verwirrt, dass sie keinen Hunger bekam als sie das Blut roch, aber momentan war sie zu verwirrt um nachzudenken.
Ihre Haare und ihre Augen hatten wieder die übliche Farbe angenommen und so konnte sie unbesorgt zu den beiden.