Fanfic: Die neue Lehrerin

Stimmung für französische Kultur zu sein, was Sonoko? That would be sad!“
Sie kramte in ihrer Tasche und zog ein längliches, weißes Papier hervor.
„Das war heute Morgen in meiner Post. Ein Gutschein für vier Personen für ein gratis Abendmenue in einem sehr feinen Restaurant für französische Küche: dem „Le Grand Succes“.“
Ran: „Wow, das ist aber so weit ich weiß nicht nur ein feines, sondern ein richtig feines Restaurant und entsprechend teuer. Gleich für vier Personen! Man, haben Sie ein Glück!“
Conan: 'Glück? Komisch, es steht doch eigentlich dran bei ihr, dass sie alleine lebt. Außerdem ist aus ihrem Namen ersichtlich, dass sie keine Japanerin ist. Man wusste also nicht, ob sie japanisch großartig verstehen würde. Dann ein Werbegutschein gerade für ein Französisches Restaurant? Und gleich ein Gutschein für vier?'
“Dann hättest du also keine Lust heute Abend mit Ran, Conan und mir dahin zu gehen, Sonoko?“
Ran: „Was, Sie wollen uns dahin einladen? Oh, man Sonoko! Du bist doch ab und zu mit deiner Familie da gewesen und sagst immer, dass das Essen da toll ist.“ Sie sah ihre Freundin begeistert an, bekam aber nur ein bedröppeltes Gesicht als Antwort.
„Miss Jodie, wollen Sie nicht lieber mit Dr. Araide gehen? Es ist wirklich ein sehr schönes Restaurant im Haido-Tower. Mit toller Aussicht und einer interessanten Deko.“
Sie sah auf ihre Uhr.
„Sag mal, hast du sonst noch irgend etwas vor, Sonoko?“
Deren einzige Reaktion war ein sich Umtun.
„Also, naja, äh, nein, eigentlich nicht. (zu sich selbst) Ach was soll's!
Miss Jodie, steht das Angebot noch? Oder haben Sie sich jetzt schon gefreut, Dr. Araide?“
„Nein, Nein, Sonoko! Sie hatte doch euch eingeladen. Außerdem schulde ich eher Jodie noch eine Einladung.“
Dafür erntete er verwirrte Blicke von den Mädchen und Böse Blicke von Jodie und Conan.
Jodie: „Sie sind halt viel zu bescheiden, Mr. Araide!
Also, dann ist das abgemacht: Ich hole euch bei Ran um halb acht ab, OK?“ Nach Ran's stummer Zustimmung ging sie noch auf die immer noch leicht betrübt dreinschauende Sonoko zu.
„Na, war doch ganz gut, dass ich wieder da bin, right?“ meinte sie mit einem Zwinkern.
Sonoko quittierte es mit einem Lächeln, erschrak aber plötzlich.
'...Warum ist Jodie Saintemillion zurück an die Teitan-Schule gekommen...'

Wie versprochen, holte Jodie um halb acht die drei bei der Detektei Mori ab und fuhr sie in ihrem Sportwagen zum Haido-Tower. Dieser Wolkenkratzer war von einer Konkurrenzfirma als Gegenpol zum Beika-Center kurz nach diesem gebaut wurden.
Das „Le Grand Succes“ machte die gesamte 33. Etage aus und bietete einen Rundblick auf nahezu alle weiteren Hochhäuser der Skyline Tokios sowie auf die Bucht von Kawasaki im Süden.
„Bonsoir!“, ertönte es sofort am Eingang, von welchem aus sie eine Kellnerin namens Sayuki Kumino, die Sonoko wohl bekannt war, zu ihrem Tisch führte. Dieser befand sich auf Südöstlicher Seite an der Fensterfront, mit Blick auf die Rainbow-Bridge und den Hafen dahinter.
Sie wollten sich gerade setzen, als ein übertrieben lautes Lachen die sonst gedämpfte Stimmung unterbrach. Um einem zentraleren großen Tisch dinierte offensichtlich eine Gruppe von Geschäftsleuten, angeführt von einem Herrn, Mitte 50, mit Halbglatze, der wohl den Chef darstellte.
Sayuki schien sich daran überhaupt nicht zu stören oder es zumindest zu ignorieren, während Sonoko nur einen abwertenden Blick aufsetzte.
Ran: „Entschuldigung, kennen Sie diesen Herren?“
Sayuki: „Ja, das ist ein Stammgast hier, ein Konzernchef. Sein Name ist...“
Sonoko: „Nabuko Higunara. Der Chef eines Telekommunikationskonzerns mit Sitz in Yokohama.“
Ungläubiges Anstarren war die Reaktion auf diese Erläuterung.
„Mein Vater, also der Suzuki Konzern selber, hatte eine Kooperation mit diesem Konzern bis vor etwa vier Jahren, als dieser Kerl vom Vizedirektor zum alleinigen Direktor, Geschäftsführer und Vorstandsvorsitzenden wurde. Ein widerliches Ekel von einem ungehobelten Klotz und zerfressen von Profitgier. Es hat unsere Firma damals rechtliche Schritte und mehrere Milliarden Yen gekostet, um die Verträge zu lösen. Er ging skrupellos bis zum Äußersten. Kleinere Konzerne hat er bei ähnlichen Aktionen heruntergewirtschaftet und dann aufgekauft.“
Man merkte deutlich die Wut und Verachtung in ihren Worten.
Jodie: „Ein geselliger Zeitgenosse, was?“
Ran: „Und das ist dann also sein Vorstand?“
Deren Gesichter zeigten eher berührte Peinlichkeit, als die Freude ihres Vorsitzenden zu teilen.
Sayuki: „Ja. Er schleift sie einmal pro Woche hier her. Dabei zahlt nicht mal er, sondern die Vorstandskasse, in die er laut Aussage von einem der anderen selbst nie einzahlt!“
Conan: 'Ja, ein echter Mann von Welt.'

„Bonsoir, Sayuki!“
Alle drehten sich erstaunt zur Seite, da sie die Stimme sehr gut kannten.
„Bonsoir, Mademoiselle Bouquet. Bonsoir, Mademoiselle Yuumura.“
Mireille und Kirika wirkten sichtlich überrascht, Jodie und die anderen zu erblicken. Diese aber waren, spätestens nach dieser namentlichen Begrüßung, ...schockiert.
Jodie: „Guten Abend, Mireille. Sie habe ich hier nicht erwartet.“
„Dito, Jodie. Sonoko. Ran. Conan.“ war schon fast ihre einzige Reaktion.
„Ich wünsche einen angenehmen Abend.“ Damit wandte sie sich auch schon wieder der Kellnerin zu.
„Ihr Tisch steht natürlich bereit, Mademoiselles. Ich komme sofort.“
Mireille ging ohne ein weiteres Wort Richtung Südseite, während Kirika sich kurz verbeugte, um sich zu verabschieden und ihrer Freundin zu folgen.
Jodie: „Sagen Sie jetzt nicht, die ist auch ein Stammgast!“
„Oh, doch. Die beiden sind jeden Abend hier.“
„Jeden Abend?!?“ Diesmal waren sie etwas laut geworden, zwangen sich selbst aber wieder zur Ruhe.
„Diese Frau ist eine Kollegin von mir. Wie kann sie hier jeden Abend dinieren?“
„Nun ja, sie nimmt hier, so schätze ich, nicht ihre Abendmahlzeit ein.“ Sie räusperte sich etwas. Mittlerweile konnten sie sehen, wie Mireille und Kirika am Tisch genau zur Südseite Platz nahmen.
Conan: „Und was macht sie dann jeden Abend hier? Und warum hatte sie einen reservierten Tisch?“
Sayuki schien ihre Gedanken zu ordnen.
„Na ja. Es war so, dass sie vor etwa zwei Wochen das erste Mal herkam und dem Restaurant eine besondere Spende übergab. Sie besitzt in Südfrankreich wohl ein Weingut und nun hatte sie 1000 Flaschen des letzten Jahrgangs dem „Grand Succes“ geschenkt.“
Ran: „TAUSEND FLASCHEN? Von einem eigenen Weingut?“
Jodie: „Ja, stimmt. Ich hatte gehört, sie hätte vor knapp vier Jahren von einem entfernten Verwandten ein solches Gut in den Pyrenäen geerbt. Zwei, drei Flaschen hatte sie auch mitgebracht. Allerdings hatte sie nie erwähnt, dass sie noch 1000 in Reserve hatte.“
„Jedenfalls bat sie darum, einen bestimmten Tisch für sie und eine weitere Person jeden Abend zwischen Acht und Zehn zu reservieren. Den Tisch zur Südseite.“
Sonoko: „Aber dort sieht man doch gar keine der schönen Gebäude oder Monumente der Stadt, nur die Bucht.“
Conan: „Vielleicht wollten sie ja gerade die Aussicht genießen, den Weitblick, wie in den Pyrenäen, der hier sonst immer von Wolkenkratzern verdeckt wird. Ich habe mal von jemandem gehört, der in Paris lebt und den Eiffelturm als Gebilde nicht mochte. Trotzdem ist er jeden Tag hinaufgeklettert, da dort oben der einzige Punkt der Stadt war, von dem aus man den Eiffelturm nicht sehen konnte. Und in Tokio muss man auf einen Wolkenkratzer klettern, wenn man etwas anderes als diese sehen will. Nicht wahr?“, grinste er Sayuki an.
Sonoko: 'Kleiner Neunmalklug! Für wen hältst du dich eigentlich?'
Sayuki: „Eigentlich... ging es wohl darum,... den... Mond... zu... sehen.“
„Den Mond?“, gab Jodie ungläubig zurück.
„Das war zumindest ihre Reaktion, als ich sie genau deswegen fragte. Darum soll dort auch immer das Licht gedimmt werden, damit sie das Mondlicht besser mitbekommen.“
Sonoko: „Seit wann darf uns eigentliche eine Verrückte unterrichten, Miss Jodie?“
Diese lächelte ihr unschuldig entgegen.
„Lass doch jedem seinen Spleen, Sonoko.“
'Ich halts nicht aus! Die ist wohl genau so. Ach ja, ihre Videospielexzesse... '
Ran: „Schön und gut, aber was machen sie denn hier nun?“
„Sie trinken Tee und essen Kuchen.“
Das allgemeine Staunen wurde bei dieser Antwort nicht wirklich geringer.
„Sie kommen jeden Abend um diese Zeit hierher, Mademoiselle Yuumura wählt einen Tee, Mademoiselle Bouquet ein Stück Kuchen. Dann sitzen sie etwa eine Stunde daran, bezahlen und gehen wieder.“ Man merkte Sayuki deutlich an, dass sie genauso wenig verstand, was das alles sollte. Aber die mittlerweile eingetretene Gewöhnung erlaubte es ihr zumindest, es relativ emotionslos wiederzugeben und damit bei ihren Zuhörern eine ähnliche Wirkung zu erzielen, wie Mireille und Kirika.
Conan: 'Spleen? Kling eigentlich eher wie eine Art Ritual, eine Angewohnheit, die ihnen den Preis wert ist. Aber, wenn sie nur eine Stunde brauchen, warum nehmen sie sich dann zwei?'
„Apropos, ich muss zu den beiden. Madmoiselles et Monsieur! Au revoir!“
Jodie: „Äh, müsste sie nicht eigentlich erst unsere Bestellung aufnehmen?“
Sonoko: „Nein, nicht in diesem Restaurant und überhaupt in großen französischen Gasthäusern. Das Essen ist durch die Menues so weit ausgedehnt und fängt sowieso mit Aperitif an, da lässt sich dafür noch oft genug Zeit finden.
Aber als Stammgast kann man da wohl eine Ausnahme beantragen!“
Sie sah zu erst zu Mireille und Kirika hinüber, dann auf ihre Uhr und murmelte leise vor sich hin.
„Ich sollte mir merken, zwischen acht und neun nicht mehr hier her zu kommen!“
Ran: „Sonoko! Du trägst ja immer noch dieses Armband von heute Morgen!“
„Also, naja, Ran... das ist so, ich... hatte... keine...Zeit? Ja, keine Zeit! Zu
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