Fanfic: Die neue Lehrerin
viel zu tun.“
„Was heißt bitte 'keine Zeit'? Du bist doch nach dem Eis, wie du sagtest, noch durch die Stadt schlendern gegangen. Wieso hast du denn kein neues Armband gekauft?“
Sie sah leicht frustriert nach unten, wollte Ran jetzt nicht ins Gesicht blicken. Es schien zunächst, als wollte sie die Uhr wieder unter ihrem Ärmel und diese unter den Tisch verschwinden lassen, riss ihre Arme dann aber wieder hoch, stellte die Ellenbogen auf den Tisch und lehnte ihr Kinn auf die Handflächen.
„Ein Anruf.“ sagte sie schließlich mit einem Seufzer.
„Ein Anruf?“
„Ja. Er kam kurz nachdem wir uns vorhin getrennt hatten.“ Leichte Röte stieg in ihr Gesicht.
„Was – etwa von Makoto?“
Jodie: „Makoto? Who's that?“
Conan: „Das ist Sonokos Freund. Makoto Kyogoku.“
„Oh, the famous Karate Champion? Das ist Sonokos Freund?“
„Mehr als das.“, zwinkerte er ihr noch zu und sie gab ihr Verständnis mit einem Handzeichen unter dem Tisch zurück.
Bis zu diesem Moment hatte sich dann auch Sonoko zu einem Nicken auf Ran's Frage durchgerungen.
„Er hat schon eine Weile nicht mehr angerufen, weil er im Turnierstress war. Na und plötzlich fand ich mich eine Stunde später vor unserer Villa wieder...“
Jodie: „Ah, die junge Liebe... Dafür muss man doch Verständnis haben, Ran.
By the Way, wie lange telefonierst du eigentlich mit deinem Freund, diese cool Detective?“
„Ach, meistens nur so Zehn, Fünfzehn...
Moment, Miss Jodie, wie kommen Sie darauf, das zu vergleichen? Shinichi und ich sind doch nur Freunde!“
Obwohl die aufsteigende Röte ihres Gesichtes Bände sprach, kam Jodie nicht umhin, in ihrer Rolle aufzugehen.
„No, not? Ich dachte. Sonoko?“ Sie blickte sie fragend an. Diese beugte sich zu ihr hinüber und tat so, als würde sie flüstern, wobei sie genau wusste, dass Ran sie hören würde.
„Eigentlich schon. Aber ich glaube, seit er so lange wegen seines Falles weg ist, hat sie sich auf die jüngere Generation verlegt.“
„SONOKO!!“ Jetzt musste Ran aufspringen und laut werden, auch wenn sie, durch Blicke der anderen peinlich berührt wieder zurück in ihren Stuhl versank.
Jodies Blick fiel, Sonokos folgend, auf Conan, der mittlerweile ein genauso rotes Gesicht hatte wie Ran und versuchte, dieses so tief es nur ging nach vorne zu beugen, um es zu verstecken.
Jodie: „Oh, how sweet! Like brother and sister.“
Sonoko: 'Was denn, empfindet er etwa auch etwas – für Ran? Und versteht er das sogar als etwas, dass ihn berührt?
...Warum benimmt sich Conan Edogawa praktisch NIE so kindlich, wie man es von ihm erwarten würde?...'
Der kleine Junge wusste, dass er nun irgendwie das Thema wechseln musste.
„Du sag mal, Sonoko?“ begann er, sich wieder aufraffend und mit der unschuldigsten Miene, die ihm im Moment möglich war.
„Was ist das eigentlich für ein komischer Igel da auf dem Tisch?“
Ran: „Stimmt, der ist mir auch schon vorhin aufgefallen.“
Ein Hölzerner Zylinder, etwa zwanzig Zentimeter hoch stand auf dem Tisch in der Mitte, auf dem ein weiteres metallenes Objekt saß, welches an ein Nähkissen erinnerte: eine abgerundete Fläche mit vielen, verteilten Löchern, in denen kleine Holzstäbchen steckten – offensichtlich Zahnstocher.
„Das ist eine der dekorativen Ideen, von denen ich sprach. Der Chefkoch hatte diesen Einfall vor ein paar Jahren. Das hiesige Essen und die Klientel haben zu häufigem Gebrauch von Zahnstochern geführt. Nur leider lassen sich diese danach nicht allzu gut auf den Tellern transportieren, sie rutschen zu leicht, sogar für einen ausgebildeten Kellner, wenn dieser zu viele Teller tragen muss.
Deshalb dieses Gerät. Die Zahnstocher sind markiert.“
Sie wies auf einen kleinen, grünen Gummiring auf der einen Seite eines jeden Zahnstochers hin, holte einen heraus und legte damit einen weiteren roten Ring offen.
„Man nimmt einen, benutzt ihn, steckt ihn dann wieder umgekehrt hinein, damit kein anderer ihn benutzt und nach jeder Mahlzeit nimmt der Kellner lediglich diesen Zahnigel, wie sie ihn nennen, mit zum Austausch. Seitdem wurden auch einige Gerichte für Kinder, bezogen auf dieses Gerät eingeführt. Und das soll sich wohl ziemlich gut verkaufen.“
„Das scheinen hier ja alles Geschäftsleute zu sein, Kellner und Köche inklusive.“
„Tja, man passt sich nicht nur der Nachfrage, sondern auch dem Nachfragenden an. Sowas sagt mein Vater öfters, wenn er über, seiner Meinung nach, gut organisierte Firmen und deren Vorstände spricht.
Oh ich glaube, Sayuki kommt.“
Die junge Kellnerin servierte am Tisch von Nabuko Higunara gerade Kaffee zum Dessert, verbeugte sich und begab sich geradewegs auf die vier zu.
Sayuki: „Voila. Pardonnez moi. Es hat etwas länger gedauert, aber dafür werden die Getränke und die Salate, sofern Sie welche wünschen, jetzt sofort fertig gemacht.“ Sie holte lächelnd ihren Schreibblock hervor, um sich alles zu notieren, als Unruhe den Raum durchfuhr.
Rufe, wie „Chef, was ist mit Ihnen?“ kamen vom Tisch, den sie eben verlassen hatte und als sie sich samt den anderen dahin wendete, lag Herr Higunara bereits leblos am Boden.