Fanfic: Samurai
stattdessen kam es ihm so vor, als ob der jüngere nun mit sich selbst redete. „Was ist das?“ Kisame schien es nun allmählich zu nerven. Der Uchiha interessierte sich zu viel für diese Verfolger. Es war sehr selten, solch ein Fall. Verfolger wurden ganz einfach und schnell beseitigt. „Was interessiert das uns“ brummte der blauhäutige und sah den Uchiha genervt an. Sein Grinsen war nun für ein und alle mal gestorben. Doch als diesem plötzlich erneut die Frau einfiel, kam es allmählich wieder zur alten Stelle zurück. „Sollen wir nach der Frau suchen und als Geisel nehmen, somit müssten wir den Kjuubi nicht mehr suchen, dieser würde eigenhändig zu uns kommen.“ Dieser Gedanke schien dem Haimensch zu gefallen, jedoch die nichts sagende Reaktion seines Partners ließ in abermals zweifeln.
Immer noch starrte der Uchiha in die Richtung, wie zuvor. Langsam wendete er seinen Blick ab und schloss flüchtig die Augen. Schwarze Granite sahen den größeren streng an. „Wir haben noch etwas Zeit. Sehen wir uns unsere vorige Verfolger an.“ Ein stummes Nicken bestätigte dessen Anweisung. Sie hatten tatsächlich noch etwas Zeit. Da machte es nichts aus, noch vorher etwas Zeit zu verschanzen. „Wo ist die Frau.“ „Südlich von hier, man müsste nur die Strömung folgen.“ „Tod oder lebendig.“ „Noch lebendig.“ Abwartend sah Kisame seinen Partner seitlich an. Wieder diese Unwissenheit, was der Uchiha nun dachte. Manchmal kam es vor, wenn der jüngere sich so verhielt, dass etwas größeres ihnen bevorstand. Ein kleines Zucken durchfuhr ihn. „Was ist das?“ „Hast du das jetzt erst bemerkt.“ Angekratzt schielte Kisame dessen Partner verärgert an, dennoch gleich wieder in Richtung des dunklen Waldes. „Das sind keine Ninjas.“ Schlussfolgerte der Haimensch, als dieser die gewohnten Chakraspuren, die er sonst immer aufspüren konnte, nicht fühlte. „Sehen wir nach.“ Antwortete ihm darauf der schwarzhaarige. Mit schnellen Sprüngen rannten sie neben dem Fluss entlang, dort wo Kisame seinen Klon das letzte Mal wusste.
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Ohrenbetäubendes Rauschen hallte in ihren Ohren wieder. Unerträgliche Kälte nagte ihr bis zu den Knochen und schien ihre Haut zu durchbürsten. Mit aller Kraft krallten sich schmale Finger in die festen Kieselsteine ein, sodass sich langsam rötliche Fäden mit der schnellen Strömung formten. Die halb zugekniffenen Augen der Ihrigen suchten vergeblich nach etwas glänzendem, weshalb sie sich eigentlich mit dem starken Fluss mitreisen ließ. Ihr Schwert musste hier irgendwo sein. Es wurde sicher mit der Strömung, wie sie, mitgerissen sein. Das grünliche, leicht trübe Wasser erschwerte ihr die schon kaum mögliche Sicht. Wieder rutschten ihre Hände von den algigen Felsen ab und weitere Meter wurde sie nach hinten gedrückt.
Der notwendige Sauerstoff war schon länger aus ihrer Lunge gepresst worden, als sie mit dem Rücken vor Schreck gegen etwas Spitzes gestoßen war. Dennoch wagte sie sich nicht hinauf Richtung Licht zu tauchen. Sie musste verdammt nochmal dieses Katana finden. Ohne dies wäre sich ein Nichts. Eine normale Frau, die sich nicht wehren könnte. Nein! Das durfte nicht sein. Es musste einfach hier irgendwo sein! Und da. Ein kleiner Augenblick blendete ihre schon fast geschlossenen Augen etwas. Sofort krallten sich abermals ihre dünnen Finger in den Abgrund hinein, um nur gleich den ganzen Körper entgegen die Strömung zu ziehen. Erleichterung erreichte sie, als sie den vertrauten Stoff unter ihren aufgeschürften Fingerkuppen spüren konnte. Jetzt konnte sie. Hinauf zum Licht. Sie könnte nun endlich ihre ausgelaugte Lunge mit frischer Luft auffüllen. Wenn sie noch könnte. Wenn sie noch die Kraft dazu hätte, ihre Glieder zu bewegen und überreden zu können, dass wenn sie hochkäme, alles geschafft sein würde. Für bis jetzt.
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Zum zehnten Mal schaute ich hinauf zu der dunklen Holzwand, rechts neben mir. Immer wieder überprüften meine großen Augen das Datum, das für Heute stand. Ein kleiner Kalender hing direkt neben dem Fenster, zu dem meine Augen allmählich hin wanderten. Es stimmte also. Wir hatten den 4. März 1840. Somit war es auch mein 14. Geburtstag. Ich konnte es immer noch nicht fassen. Ich könnte vor Freude platzen. Ungeduldig sprang ich vom meinem Stuhl auf und musterte mich sorgfältig in einen Spiegel, das neben dem Bücherregal im Wohnzimmer stand. Ein weißes Kleid mit blauen Schleifen umhüllte meinen zierlichen, kindlichen Körper. Ein fettes Grinsen zierte die Lippen des Mädchens, das mir gegenüber stand. „Endlich. Geschafft.“ Kurz darauf drehte ich mich ein paar Male um mich selbst herum und schaute im spiegelnden Glas zu, wie sich langsam das hübsche Kleid ausbreitete. Zum ersten Mal konnte ich die Gefühle einer echten Prinzessin beschreiben. Heute würde ich im Mittelpunkt stehen. Ich, eine kurzfristige Prinzessin. Ein zufriedenes und aufrechtes Lächeln schenkte ich dem Mädchen im Spiegel, bevor ich mich davon abwandte. Ich schielte hinüber zur Uhr, die mir anzeigte, dass meine Eltern nun jeden Moment nach Hause kommen sollten. Und da hörte ich auch ein Klopfen an der Tür. Etwas wundern tat ich mich schon. Meine Eltern besaßen, wie jeder normale Hausbesitzer, einen Hautürschlüssel. Jedoch könnte es aber auch jemand sein, der mir für heute Gratulieren wollte. Schließlich waren im Laufe des Tages schon viele Dorfbewohner vorbeigekommen und hatten mir alles Gute gewünscht. Es war in diesen Dorf selbstverständlich, dass man demjenigen, Anerkennung schenkte. „Ich komme!“ rief ich sogleich und stürmte zur Tür. Mit einem übertriebenen Schwung öffnete ich sie und sah neugierig mein Gegenüber an. Als ich das Gesicht meines Besuchers erkannte, konnte ich ein glückliches Quietschen nicht mehr unterdrücken und warf mich kreischend in dessen Arme, der mich auch wie erwartet auffing. Es war mein persönlicher Prinz. Mein Lebensretter. „Noah!“