Was ist Weihnachten?

die beiden kleinen Geldstücke hoch. „Was bedeutet das? Sai?“
„Ich weiß es nicht.“ Er machte ein nachdenkliches Gesicht, verschränkte die Arme und schaute starr auf einen Punkt vor sich auf dem Tisch. „Vielleicht bist du zu selbstverliebt, um einen festen Freund zu haben.“
Die eisige Stille, die seinen Worten folgte, ließ ihn verwundert aufblicken. „Ich glaube, ich habe etwas Falsches gesagt“, stellte er mit einem Blick in die wütenden Gesichter seiner Freunde fest.

Es war ein Glück für Sai, dass Naruto und Sakura heute so guter Laune und daher schnell bereit waren, ihm zu verzeihen.
Ein paar Minuten später, nachdem Sakura sich bereit erklärt hatte, Naruto beim Abwasch zu helfen, und mit ihm in die Küche gegangen war, bereitete Sai das Highlight des Abends vor. Er stellte sich die überraschten Gesichter der beiden vor, wenn sie zurückkommen würden und das sahen.
Er holte den Leinensack hervor, der doch nicht nur die weihnachtliche Dekoration enthalten hatte. Nein, es war noch mehr darin. Nämlich noch zwei Dinge, um genau zu sein. Zwei in buntes Papier verpackte Geschenke mit weißen Schleifchen. Sai zog eine Schleife nach, die sich etwas gelöst hatte, und legte dann beide Geschenke unter den Miniaturweihnachtsbaum auf dem Tisch.

„Bescherung!“, rief er in die Küche. „Kommt! Der Abwasch kann warten, bis ihr die Geschenke ausgepackt habt.“
„Geschenke?“
„Natürlich. Es ist Weihnachten.“
Sie gingen zurück ins Esszimmer und dort fiel ihr Blick sofort auf die Päckchen unter dem Tannenbaum. Zwei identische Geschenke, sehr dünn, aber sicher an die dreißig Zentimeter hoch und mindestens zehn breit. Sai hatte ihre Namen auf zwei Kärtchen geschrieben, die an den Schleifen befestigt waren. Naruto und Sakura sahen sich kurz an, dann griffen beide gleichzeitig nach dem Geschenk mit ihrem Namen drauf. Während Naruto in aller Eile das Geschenkpapier herunterriss, ließ Sakura sich Zeit, öffnete die Schleife und suchte die Stellen, an denen das Papier festgeklebt war, um es vorsichtig zu öffnen.
Deshalb war es auch Naruto, von dem die erste Reaktion kam. „Wow!“ Auf eine ganz eigene Art und Weise sehr vielsagend.
Sais Lächeln in diesem Moment wirkte tatsächlich echt, als er fragte: „Es gefällt dir?“
„Na, und wie!“

Neben ihm schnappte Sakura nach Luft, als das Papier fiel und den Blick auf ein naturgetreues Portrait ihrer Selbst freigab. „Oh, mein Gott! Sai... Ich wusste, dass du gut bist. Aber nicht so gut...“
Sakura bezweifelte, dass sie tatsächlich solche feinen Züge hatte, wie dieses Bild sie zeigte. Trotzdem hatte dieses Kunstwerk nichts verfälscht. Es zeigte Sakuras große Stirn, ihr etwas zu rundes Gesicht und auch ihre Haare wirkten genauso widerspenstig, wie sie es tatsächlich waren, und doch sahen selbst all diese Schönheitsfehler auf diesem Bild einfach nur wundervoll aus.
„Danke sehr“, brachte sie mühsam hervor. Eigentlich war sie völlig sprachlos. Und plötzlich fiel ihr etwas anderes ein. Weiß vor Schreck sah sie Sai an. „Aber wir haben für dich überhaupt kein Geschenk, Sai. Wir haben erst heute von der Weihnachtsfeier erfahren.“
„Das ist nicht schlimm. Ich beschenke euch nicht, weil ich Geschenke zurück bekommen möchte.“
Sakura nickte erleichtert.
„Aber das holen wir trotzdem noch nach“, rief Naruto, schon wieder deutlich nüchterner, in den Raum. „Ich weiß auch schon, was ich dir schenken will.“
„Es würde mir schon reichen, wenn ihr mir einen Frage beantwortet.“ Und wie Sai in diesem Moment lächelte, ließ die beiden plötzlich ahnen, was kommen würde. „Was ist Ostern?“
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