Die erste Liebe

an eine Tür die vereist war.
Mit einem „Wartet kurz“ ließ Kenji sie dort und ging nach einem Klopfen rein.
Man hörte ihn noch vor angst stammelnd reden, dann wurde die Tür erneut geöffnet.
Vor ihnen stand Hammerfaust.
Mit einer Handbewegung forderte sie alle rein zu kommen.
Das erste was sie sahen waren, ein riesiges Himmelbett, die unzähligen Kissen und Decken darauf und das Mädchen das dort auf dem Rücken lag und an die Decke starrte.
Ai grinste leicht.
„Eisprinzessin, was tut ihr da? Geht es euch nicht gut?“, fragte sie und verbeugte sich.
Das Mädchen schreckte hoch und sah zu ihnen rüber.
Sie hatte langes weißes, seidiges Haar und Saphiraugen. Doch etwas stimmte mit ihnen nicht. Sie sahen trüb aus und waren mehr weiß als blau.
Sie streckte die Hand aus und Hammerfaust eilte an ihre Seite um ihr zu helfen.
Ai sah das mit wachsender Verwirrung und als sie dann direkt in die Augen des Mädchens blickte, erstarrte sie.
„Eisprinzessin, eure Augen!!“, rief sie aus und lief auf sie zu.
Das Mädchen lächelte leicht.
„Es ist nicht allzu tragisch. Wird sicher wieder.“, sagte sie und winkte ab.
„Aber seht ihr überhaupt noch was? Wie lange geht das schon so? Wart ihr beim Arzt?“, fragte Ai.
„Ich sehe noch was, zwar verschwommen aber wenigsten etwas. Das geht erst seit einer Woche so und ja ich war beim Arzt, doch der meinte ich bräuchte eine Leserop und die kann ich mir nicht leisten.“, sagte die Eisprinzessin.
„Dann geht zu eurem Vater oder zu eurem Verlobten und bittet um Hilfe!“, rief Ai aufgebracht.
„Halt deine Klappe!!“, schrie die Eisprinzessin.
Es lag so viel Schmerz und Verachtung in diesem Satz, dass Ai still wurde und zu weinen begann.
„Es tut mir leid! Das wollte ich nicht. Ich wollte dich nicht verletzten!“, flehte sie.
„Das hast du aber! Du weißt ganz genau das mein Vater mich nach dem Tod meiner Mutter in ein Weißenhaus gesteckt hat! Und meinen ach so tollen Verlobten würde ich am liebsten tot und in der Hölle wissen!“, zischte sie, hielt dann aber inne und beruhigte sich.
„Es tut mir leid das ich dich so angefahren habe, aber du hast eine sehr alte Wunde aufgerissen.“, sagte sie leise, dann sah sie Hammerfaust an.
„Hammerfaust, sag wie sind sie mitgekommen?“, fragte sie.
„Der eine ist als erstes aufgestanden und hat gesagte das er mitkäme, ob sie nun wolle oder nicht. Die anderen sind ebenfalls aufgestanden und wollten sofort mit. Und erinnert ihr euch an einen blonden Jungen der früher immer mit Feuerteufel gespielt hat? Er ist auch dabei.“, sagte das kleine Mädchen, das bis jetzt geschwiegen hatte.
Die Eisprinzessin nickte.
Joey aber stutzte.
„Aber wie kannst du dich an mich erinnern, wenn wir uns doch gar nicht kennen?“, fragte er sie.
Sie lächelte nur und lies Hammerfaust antworten.
„Falls du dich erinnerst wurde Ai immer von einer Limousine von der Grundschule abgeholt und hatte auch immer Bodyguards um sich. Sie wurde sofort nach ihrer Geburt zu einem der ,Zwölf Himmelsdrachen’ ernannt. Sie bekam alles was sie brauchte, genau wie ich, Sanji, Koichiro, Hitomi, Sasaki, Kai, Rika, Aki, Sakura, Sasuke und Yasha.
Kisa hat alles finanziert und auf uns acht gegeben.
Du solltest eigentlich auch einer der zwölf werden, genau wie Seto Kaiba, aber dich wollten deine Eltern nicht hergeben und seine sind gestorben bevor wir uns an sie wenden konnten. An Gozaburu Kaiba sind wir nicht ran getreten, weil er kurze Zeit zuvor Kisa zu einer Ehe mit Noah zwingen wollte.
Du hast sie auch schon mal gesehen, nur hatte sie damals gefärbte Haare. Naja auch egal, die Eisprinzessin hat dich nur gerufen um zu sehen wie es dir geht und ob du nun wieder Freunde gefunden hast. Sie will uns alle in bester Gesellschaft wissen, wenn sie geht.“, sagte Hammerfaust wieder zu Ai gewand.
Ai sah sie entsetzt an.
„Was soll das heißen?“, rief sie empört.
„Das soll heißen das kein 17 jähriges, blindes Mädchen, die größte Macht Dominos lenken kann! Ich werde mir einen würdigen Nachfolger suchen. Keinen von euch zwölf da es dann zu Streit kommen würde.“, sagte Kisa schlicht.
„Aber was ist wenn du gar nicht erblindest? Ich könnte dir das Geld geben, wenn du willst!“, sagte Kaiba.
„Kaiba sei still!!“, fuhr Ai ihn an.
Doch es war zu spät, denn Kisas Kopf war zu ihm gedreht und sie sah ihn überrascht an.
Sie stellte sich ihm gegenüber und sah ihn gelassen an.
Das sie mehr Macht hatte als er war momentan egal, denn es sah einfach witzig aus, wie sie ihm gegenüber stand. Er war zwar gefesselt aber wirkte dennoch gefährlicher als sie und da half es auch dass er fast einen Kopf größer war als sie.
„Diese Stimme kommt mir bekannt vor, nur weiß ich nicht mehr woher. Aber ich muss dein Angebot abschlagen.“, sagte sie und drehte sich von ihm weg.
„Mach doch was du willst!“, brummte Kaiba.
Blitzartig drehte sie sich um und sah ihn mit weit aufgerissenen Augen an.
Sie hob die rechte Hand und legte sie auf Kaibas Wange.
„Schneekönig?“, fragte sie leise.
Kaiba riss seine Augen auch auf und musterte sie genau.
„So hat mich nur eine genannt, aber wie soll das bitte gehen? Im Heim hattest du braune Haare.“, stotterte er.
Kisas Augen klärten sich und sie strahlte ihn an.
„Seto, du bist es wirklich! Hammerfaust, entferne sofort seine Fesseln!“, sagte Kisa und klatschte erfreut in die Hände.
Als Hammerfaust die Fesseln entfernt hatte, zog Kaiba Kisa zu sich und küsste sie ungestüm.
Die anderen standen mit offenen Mündern da und staunten nicht schlecht.
Als sie sich schließlich voneinander lösten, sahen sie viele fragende Blicke auf sich ruhen.
„Ähm, muss man das jetzt unbedingt verstehen?“, fragte Joey.
Kisa kicherte leise.
„Nö, muss man nicht. Das versteht glaub ich keiner“, sagte sie.
„Könntet ihr uns das bitte erklären?“, fragte Ai.
„Natürlich können wir, ob wir wollen ist eine andere Frage.“, sagte Kaiba.
„Och menno! Kaiba, du reicher Pinkel, jetzt rück raus mit der Sprache!“, motzte Joey.
„Also gut. Ich hab diesen Giftzwerg im Heim kennen gelernt, nachdem meine Eltern gestorben waren.
Ich fand sie damals zwar verdammt süß, aber sie war die reinste Plage. Gott ihr könnt euch gar nicht vorstellen wie sie genervt hat.
Als sie dann erfahren hat das ich und Mokuba adoptiert werden, hat sie geheult wie ein Schoßhund und am letzten Tag hat die mich doch tatsächlich einfach geküsst und gesagt das sie mich liebt. Könnt ihr euch das vorstellen? Sie hat mich immer genervt, geärgert und weiß was ich noch alles und dann sagt sie mir das sie schon von Anfang an in mich verliebt war. Naja, dann hat Gozaburo mich mitgenommen und ich hab sie nie wieder gesehen, bis jetzt jedenfals.“, sagt Kaiba.
Kisa schnaubte empört.
„Von wegen Giftzwerg, du Klugscheißer!“, grummelte sie.
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