Fanfic: Sometimes Dead

Kapitel: Ein neuer Tag

Elena hörte gerade noch das Knacken des Türschlosses. Sofort richtete sie sich auf. Aber Ivel war schon draußen. Elena kannte den einzigen Ort, an den ihre Mitbewohnerin morgens um halb sechs gehen würde. Halb sechs? Da konnte Elena noch getrost eine halbe Stunde schlafen.

Der kleine runde Garten war hinter den Mädchenunterkünften zwischen den Bäumen. Niemand wusste um diesen kleinen Ort der Stille. Es konnte überall unendlich laut sein, hier war es still. Ein kleiner Zufluchtsort für ein junges Mädchen auf der ShinRa-Militärakademie. Sie hegte und pflegte die kleinen Blumen liebevoll. Blumen... Bevor ihre Eltern sie in dieses Internat gesteckt hatten, waren Blumensamen das letzte Geschenk ihrer Mutter gewesen. Die Art dieser Blume bevölkerte den Garten wie eine kleine Mauer. Es war ein Kreis aus Steinen. Danach kamen die Blumen, die sie von ihrer Mutter geschenkt bekommen hatte. Es war wirklich ein hübscher kleiner Garten. Das junge Mädchen trug eine Schuluniform. Natürlich, es war die Uniform der ShinRa-Militärakademie.
Langsame Schritte holten sie aus ihren Gedanken. Ohne aufzusehen begrüßte sie ihre Freundin, während sie eine kleine Blume richtete.
"Hallo, Elena..."
Elena setzte sich neben Ivel auf den Boden, im Schneidersitz, ungeachtet der Tatsache, dass ihr Rock dreckig wurde.
"Du bist jeden Morgen hier. Wie lange geht das jetzt eigentlich so?"
Ivel zuckte mit den Schultern. und setzte sich mit ausgestreckten Füßen neben Elena.
"Ich weiß es selbst nicht mehr... Erinnerst du dich an Miss Daveloce? Ich hatte sie gefragt, wegen einem Platz zum Anpflanzen meiner Blumensamen. Sie hat mir den kleinen Garten hier überlassen."
Elena stöhnte genervt. "Boah... Die is' doch schon seit 6 Jahren in Pension..."
Ivel nickte. Miss Daveloce war zwei Jahre ihre Lehrerin gewesen. Länger nicht, denn sie wurde in den Ruhestand geschickt. Miss Daveloce war es auch, die Elena und Ivel zu Partnerinnen gemacht hatte und in ein Zimmer gesteckt hatte. Ivel war zierlich und kämpfte mit Shuriken. Elena war etwas größer und war eine hervorragende Kampfsportlerin. Beide ergänzten sich im Kampf recht gut. Und sie waren gute Freundinnen geworden.
"Heh, Süße, träumst du?"
Elena wedelte mit ihrer Hand vor Ivels Augen.
"Jaaaa, ich träume von Seph!"
"Oh Mann..."
Elena verdrehte entnervt die Augen.
"Komm mir nicht schon am frühen Morgen mit dem Seppel. Darauf kann ich vor dem Frühstück gar nicht."
Ivel nickte wieder. Elena war nicht begeistert von Sephiroth, dem General der SOLDIER, das wusste Ivel. Auch redete sie ihr oft ins Gewissen. Aber Ivel war dem silberhaarigen Mann vollkommen verfallen, wenn sie könnte, würde sie den ganzen Tag bei ihm sein, allerdings schien sie ihn eher zu nerven. Sehr sogar, denn besonders in letzter Zeit setzte er sie einfach ohne Worte vor die Tür. Selten bekam sie ein "Hallo." oder ein "Tag." Noch seltener sah er sie an. Es war als würde er sie überhaupt nicht kennen. Dabei war dem überhaupt nicht so. Nein, überhaupt nicht. Ivel war Sephiroths Verlobte. Auch wenn es ihn einen Scheißdreck interessierte.
"Iiiiiiiiiveeeeeeeeeeeeeeel, hast du was dagegen, deinem knurrendem Magen das Maul zu stopfen?"
"Äh?"
Das war Elenas Art zu sagen: 'Komm, Mädchen, ich hab HUNGER!'
Sie zog Ivel an der Hand vom Boden, drehte sie kurz und inspizierte sie von hinten.
"Alles paletti, bist nicht dreckig."
Meinte sie lächelnd. Elena passte gerne auf ihre Freundin auf. Ivel wurde sonst schnell zur Zielscheibe kleiner Mobbingattacken aufgrund ihres mangelnden Gewichts. 'Magersüchtige' und 'Spaghetti' waren nur zwei der freundlicheren Namen, die Ivel oft zu hören bekam. Aber Elena musste zugeben, manchmal hatte auch sie das Gefühl, dass ein Windstoß reichen würde, um Ivel fortzuwehen. Eine komische Vorstellung.
"Ach. Ich bin sauber, aber du bist dreckig."
Ivel drehte sich zu Elena und klopfte der ihren Hintern ab.
"So sauber."
"Danke, Mama."
"Selber."

„Heh, Sephiroth. Am Tor ist wer für dich.“
Der silberhaarige General zuckte unwillkürlich zusammen.
„Braune Haare und Schulmädchenuniform.“
„Klasse, woher wusstest du das?“
„Schickt sie weg.“
„Du bist ganz schön gemein.“
Wohl fast jeder auf dem Trainingsplatz drehte sich jetzt zu Sephiroth und dem Mädchen in der Schulmädchenuniform. Sie hatte braunes Haar, welches zu einem Pferdeschwanz zusammengebunden war. Und sie trug eine Art Tüte, es war ein Tusch Stoff das an den vier Ecken zu einer Art Tüte zusammengebunden war. Zack konnte sich gut vorstellen was sich darin verbarg. Er selbst hatte oft Bentos von Mädchen bekommen. Aber er hatte bis jetzt nie mitgekriegt, dass sich ein Mädchen getraut hatte, Sephiroth eines zu geben. Sephiroth drehte sich erschreckend langsam um, was ein Beweis seiner Wut war. Das Mädchen schien dies bereits zu kennen und machte instinktiv einen Schritt zurück.
„Welcher... Hirnverbrannte Idiot hat... dich reingelassen?“
„Der Mann an der Tür?“
Fragte sie, besonders schlau, sie wollte ihn doch wohl nicht noch provozieren? Zack schluckte. Er konnte den Schlag für das Mädchen fast schon spüren.
„Aha. Komm.“
Etwas, was heißt etwas, ziemlich ruppig griff Sephiroth nach dem Arm des Mädchens und zog sie Richtung Ausgang des Trainingsgeländes.
„Ihr anderen trainiert gefälligst weiter!“
Bellte Sephiroth fast schon. Dann ging er ohne weitere Blicke zurück zum Ausgang. ER zog das Mädchen hinter sich her, dass sie mehrmals fast fiel, sich sogar die Knie dabei aufschürfte interessierte ihn nicht im Geringsten. Und Zack wollte ihm hinterher und interessierte sich darum nicht wirklich für Sephiroths Trainingsanweisung.
„Verdammt, verschwinde! Ich hab dich nie hierher gebeten!“
Sephiroth schubste sie gegen die Drahtgittertür.
„Wah!“ Mit einer geübten Bewegung nutzte sie den Schwung um eine Drehung hinzulegen und sicher stehen zu bleiben.
„Autsch.....“
Aber ihre Knie knickten ein wenig, aufgrund der Aufschürfungen.
Sephiroth blitzte sie immer noch wütend aus seinen makogrünen Augen an. Er schob sie beiseite und riss die Tür auf um sie durchzuschubsen. Wieder drehte sie sich und hielt ihm diesmal das, überraschender Weise unbeschädigte, Bento hin.
„Ich hab dir ab....“
„Mir egal!“
Sephiroth griff nach der provisorischen Tüte und warf sie in den nächsten Mülleimer. Danach knallte er ihr die Tür vor der Nase zu. Er ließ sie stehen.
Ein paar Sekunden noch stand das Mädchen regungslos und erschrocken an der Drahtgittertür. Dann ließ sie den Kopf hängen und fing an leise zu weinen. Anscheinend hatte sie Zack noch nicht bemerkt. Sie weinte einfach leise vor sich hin.
Während sie weinte wagte Zack es endlich, aus dem Schatten zu treten, in dem er bis eben gestanden hatte. Unbemerkt ging er zu dem Mülleimer und zog die Tüte wieder raus. Sie war schmutzig, verständlich bei dem ‚Fundort’. Vorsichtig klopfte Zack ein wenig Schmutz ab. Das Weinen brach abrupt ab. Zack bemerkte die folgende Stille nicht sofort. Erst nach einiger Zeit lauschte er auf und drehte sich zu dem Mädchen um.

Ivel wusste, dass ihre Augen rot sein mussten. Trotzdem schaute sie den schwarzhaarigen, jungen SOLDIER mit großen Augen an. Er hatte sie erschrocken. Sie war so damit beschäftigt gewesen zu Weinen, dass sie ihn nicht hatte kommen gehört. Oder war er schon die ganze Zeit da? Hatte er den Streit mit Sephiroth mitbekommen?
„Oh... Ehehehe....“
Er wirkte plötzlich verlegen.
„’Tschuldigung... Ich hab das eben mitbekommen... Und dachte mir... Dass es vergebene Liebesmühe gewesen wäre für dich, das einfach wegzuwerfen. Ich glaube....“
Er öffnete den Knoten gekonnt. Er drehte die Bentobox kurz.
„Na, der Inhalt ist bestimmt noch okay... Aber wenn du es wegwerfen willst....“
Ivel schüttelte abwesend den Kopf. Ihr Gedanken kreisten ehr darum, dass er den Streit mitbekommen hatte. Er sprach sie nicht darauf an.
„Behalten sie es... Wenn sie mögen...“
Der SOLDIER sah sie auf einmal verwirrt an. Er hatte gar nicht damit gerechnet, ehrlich nicht gedacht, dass sie es ihm anbieten würde. Ivel wischte sich über die Augen und vertrieb so die letzten Tränen.
„Sephiroth hat es wie immer weggeworfen und ich mag es nicht... Behalten sie es ruhig.“
ER schüttelte allerdings den Kopf.
„Geben sie es jemanden, den sie kennen und mögen.“
Meinte er, öffnete die Tür und lächelte sie tröstend an.
Aber Ivel schüttelte wieder den Kopf.
„Elena wird von Tempura und Schwarzwurzeln schlecht... Oh, wie heißen sie, Sir?“

Sie blickte ihn aus ihren leicht geröteten, aber eigentlich dunkelgrünen Augen an.
„Oh. Ehe. Mein Name ist Zack und um Himmels Willen, lass das ‚Sir’ weg!“
Zack lächelte sie an.
„Ah, in Ordnung... Mein Name ist Ivel. Jetzt kennen wir uns, jetzt können sie es behalten.“
Sie lächelte kurz entschuldigend, verbeugte sich knapp und lief dann weg. Und ließ Zack in der Tür, mit dem Bento stehen. Er seufzte. Sie war wahrscheinlich schrecklich unkompliziert.

„Himmel Herr Gott! Ivel!“
Elena schob ihre Freundin auf einen Stuhl und sah sich die aufgeschürften Knie an.
„Eeeelena, es ist alles besten, ich mach da ‚n paar Pflaster drauf, dann hat sich die Sache erledigt!“
Lachend drückte Ivel Elena im Gesicht weg. Sie musste ja nicht wissen, das...
„Seppel! Hab ich recht?!“
Elena schaute Ivel wütend an. ‚Seppel’. So nannte sie Sephiroth.
„Elena, hör auf ihn Seppel zu nennen. Er mag das nicht...“
„Na und? Ich mag ihn nicht!“
Ivel seufzte leicht genervt.
„Schon okay, Lenny. Mir geht’s gut.“
Elena schnaubte verächtlich. Sie wusste von der Verlobung, missbilligte sie und Ivels Annäherungsversuche an den General.
„Gib lieber mit das Essen!“
„Geht nicht!“
„Was? Hat er es schon wieder weggeworfen?! Diesmal kann er aber....“
„Nein, Lenny!“
Lächelnd
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